Präsentation
Die ehemalige Hansestadt Danzig (oder polnisch Gdańsk) liegt westlich der Weichselmündung an der polnischen Ostseeküste. Der Name der Stadt stammt vermutlich von einer mittelalterlichen Bezeichnung für „gotische Schanze“. Die drei Städte Gdańsk, Gdynia und Sopot, die nahe beieinander an der Danziger Bucht liegen, werden auch zusammen als Trójmiasto, als die Dreistadt, bezeichnet. Danzig zählt etwa 460.000 Einwohner und genießt ein gemäßigtes Ostseeklima mit kalten Wintern und milden, sonnigen Sommern mit häufigen Niederschlägen. Die Stadt hat durchschnittlich etwa 1600 Sonnenstunden im Jahr bei durchschnittlichen sommerlichen Höchstwerten von etwa 22 Grad Celsius im Juli und August. Im Januar und Februar erreichen die durchschnittlichen Tiefstwerte bis zu minus vier Grad Celsius und es kann auch zu Schneefällen kommen. Die polnische Währung ist der Złoty und das Land liegt wie Deutschland in der Mitteleuropäischen Zeitzone MEZ (UTC+1).
Die stadt Gdańsk gehört zu der provinz Pomorskie und zu der nachbarschaft Gdański.
Die stadt zählt Gdańsk erstreckt sich über 262 km² und zälht 455.717 Einwohner (Volkszählung von 2009) für eine Dichte von 1.739,38 Einwohner pro km².
Die Bürgermeister der stadt Gdańsk ist Paweł Adamowicz.
Der französische Name der stadt ist Gdańsk, der englische Name der stadt ist Gdańsk.
Das Motto der Gdańsk ist "Nec Temere, Nec Timide". Die Website von Gdańsk http://www.gdansk.pl
Points oder Interessen
Obwohl Danzig nicht direkt an der Ostsee oder an der Weichsel liegt, war es doch jahrhundertelang Polens Tor zur Welt. Die alte Handels- und Hansestadt gelangte zu großem Wohlstand und erstrahlt heute wieder mit ihren schön restaurierten Fassaden im Glanz der Backsteingotik. Prachtvolle Patrizierhäuser und imposante Backsteinkirchen füllen das Zentrum der Stadt entlang der zahlreichen verwinkelten Gassen. Im Herzen Danzigs liegt die mittelalterliche Rechtstadt: Die Giebelhäuser am Langen Markt mit Artushof und Neptunbrunnen zählen ebenso wie die Marienkirche und das Rathaus mit seinem Turm zu den architektonischen Highlights bei einem Besuch Danzigs. Die Langgasse, ul. Długa, gilt als die Prachtmeile oder der Königsweg mit den ehemaligen Häusern der Ratsherrn, Kaufleute und Kirchenoberen. Das Hohe Tor und das Goldene Tor sowie viele weitere imposante Bauwerke können hier besichtigt werden. Auch der Hafenkai an der Mottlau mit dem berühmten Krantor, einem der alten Stadttore, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und ein Abstecher zum Kai darf bei einem Stadtspaziergang nicht fehlen. Im Süden schließt sich die alte Vorstadt an die Rechtstadt an: Hier befindet sich das Nationalmuseum. Nördlich der alten Rechtstadt liegt die sogenannte Altstadt, der etwa 1000 Jahre alte älteste Teil der Stadt mit Katharinen- und Brigittenkirche.
Im imposanten rechtstädtischen Rathaus ist das historische Museum der Stadt untergebracht. Das ursprünglich gotische Bauwerk geht bis auf das Jahr 1330 zurück und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und verändert. Im Jahre 1556 fiel das Gebäude teilweise einem verheerenden Brand zum Opfer und wurde im manieristischen Stil wieder aufgebaut. Auch im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude weitgehend zerstört und anhand von alten Stichen und Fotografien wieder rekonstruiert. Im historischen Museum kann man sich auf eine Reise durch die Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis hinein ins 20. Jahrhundert begeben. Besonders berühmt ist sicherlich der grandiose Rote Saal mit dem imposanten Deckengemälde der Apotheose von Danzig von Isaak van den Blocke. Eine nachgebaute Bank, eine Apotheke und ein altes Badezimmer geben zum Beispiel Einblick in das Leben in Danzig in früheren Zeiten: Das zum Gebäudekomplex zählende Uphagenhaus stellt ein Museum bürgerlicher Wohnkultur dar und zeigt die Originaleinrichtung des reichen Kaufmanns Johann Uphagen, der hier einst wohnte. Im benachbarten Artushof, der ebenfalls zum Museum zählt, befindet sich der ebenfalls imposante Große Saal, der mit einer Höhe von zwölf Metern und dem größten Renaissancekachelofen, der jemals in Europa gebaut wurde, aufwarten kann.
Das historische Museum, ul. Długa 47, 80-831 Gdańsk Website: www.mhmg.gda.pl E-Mail: kancelaria@mhmg.gda.pl Telefon: +48 58 767 9100 Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 13 Uhr; Mittwoch, Freitag und Samstag 10 bis 16 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Sonntag 11 bis 16 Uhr; Montag geschlossen Eintritt: 10 zł, ermäßigt 5 zł
In der Alten Vorstadt befindet sich mit dem Danziger Nationalmuseum eine weitere Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Das Museum ist in einem spätgotischen Franziskanerkloster untergebracht und zeigt Kunstschätze von internationalem Rang. So finden sich hier unter anderem eine sehenswerte Porzellanausstellung sowie eine interessante Silber- und Zinnausstellung. Einige Triptychen und Ikonen gelten ebenso als sehenswert. Eine umfangreiche Sammlung mit Werken des „Malers von Danzig“, Anton Möller befindet sich ebenfalls im Nationalmuseum. Das absolute Highlight des Museums aber ist das Jüngste Gericht von Hans Memling aus dem Jahre 1467, das lange als verschollen galt und nach vielen Umwegen erst im Jahre 1956 wieder zurück nach Danzig gelangte. Insgesamt werden Kunstwerke und Kunsthandwerk aus allen wichtigen Epochen der Stadt und der Region gezeigt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf kirchlichen Kunstwerken und Schnitzereien des Mittelalters. Die besonderen Handelsbeziehungen der Stadt mit den Niederlanden spiegeln sich wieder in der flämischen und holländischen Kunstsammlung.
Danziger Nationalmuseum, ul. Toruńska 1, 80822 Gdańsk Website: http://mng.gda.pl E-Mail: info@mng.gda.pl Telefon: +48 58 301 7061 Öffnungszeiten: Mai bis September Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstage im Juni, Juli und August 12 bis 19 Uhr; Oktober bis April Dienstag bis Freitag 9 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr; Montag geschlossen Eintritt: 10 zł, ermäßigt 5 zł, Familien 18 zł
Die imposante Marienkirche ist die größte mittelalterliche Backsteinkirche der Welt. Die heute katholische Kirche misst mehr als 105 Meter Länge und im Querschiff bis zu 66 Meter Breite. Damit bietet die Kirche 25.000 Personen Platz. Die Marienkirche wurde ab 1343 über 150 Jahre errichtet und ihr 82 Meter hoher Turm gilt neben dem Krantor als eines der Wahrzeichen der Stadt. Nach der Reformation wurde die Kirche anfangs sowohl von Katholiken als auch von Protestanten genutzt, wurde später aber rein lutherisch. Auch heute noch ist das Kircheninnere schlicht in weiß gehalten. Die astronomische Uhr im Kircheninneren stammt von Hans Düringer aus Nürnberg aus den Jahren 1464 bis 1470 und gibt neben der Uhrzeit auch das Datum, die Feiertage und die Mondphasen an. Besonders lohnenswert ist das Erklimmen der 400 Stufen des Turms der Marienkirche. Da es keinen Aufzug gibt, bietet sich dies aber nur für Reisende mit guter Kondition an – diese werden schon auf dem Weg hinauf mit interessanten Aussichten auf das Turminnere und die Glocken der Kirche belohnt. Bei schönem Wetter bietet sich dann von oben ein absolut grandioser Rundumblick über ganz Danzig.
Website: www.bazylikamariacka.pl Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 17:30 Uhr; Sonntag 13 bis 17:30 Uhr; im Oktober und November nur bis 17 Uhr
In der Weltöffentlichkeit wurde Danzig im Jahre 1980 durch die Proteste in der Lenin Werft bekannt: Die Gründung der ersten unabhängigen Gewerkschaft Solidarność gilt als bahnbrechend für das Zerfallen des gesamten einstigen Ostblocks. Die riesigen Kräne und Hafenanlagen der heute stillgelegten Werft ragen direkt hinter der Altstadt in den Himmel. Vor den Toren der Werft erinnern drei 42 Meter hohe Stahlkreuze mit Ankern und Bronzereliefs an das Massaker an den demonstrierenden Werftarbeitern im Jahre 1970. Der Wunsch nach der Errichtung dieses Denkmals war einer der Streikgründe im Jahre 1980. In der Ausstellung „Wege zur Freiheit“ (Drogi do Wolności), die am 20. Jahrestags des Streiks eröffnet wurde, können Besucher alles über die Zeit der Proteste und die Geschichte Polens in den 1980er Jahren erfahren. Unter anderem finden sich hier ein sorgfältig rekonstruierter Lebensmittelladen aus der Zeit, Druckerzeugnisse der Protestbewegung und andere Dokumente. Auch die audiovisuelle Show mit Dias und Originalaufnahmen der Protest-Gesänge ist beeindruckend.
Drogi do Wolności, ul. Wały Piastowskie 24, 80855 Gdańsk Website: www.ecs.gda.pl Telefon: +48 58 3084428 Öffnungszeiten: Mai bis September Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr; Oktober bis April Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Eintritt: 6 zł, ermäßigt 2 zł, Familien 10 zł
Mitten im Zentrum der Stadt erhebt sich hinter dem Hohen Tor der Stockturm aus dem 14. Jahrhundert. Hier wurden früher Gefangene mit Eisenketten an die Wand gekettet, während im benachbarten Zimmer gefoltert wurde. Heute befindet sich in diesem historischen Gebäude das interessante Bernsteinmuseum, das eine beeindruckende Sammlung des kostbaren „Gold des Meeres“ sein Eigen nennt. Unter anderem finden sich hier auch Bernsteine mit sehenswerten Inklusionen.
Bernsteinmuseum, Targ Weglowy 26 Website: www.mhmg.gda.pl/ E-Mail: bursztyn@mhmg.gda.pl Telefon: +48 58 3014733 Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 13 Uhr, Mittwoch bis Samstag 10 bis 16 Uhr, Sonntag 11 bis 16 Uhr, Montag geschlossen, Donnerstag bis 18 Uhr geöffnet
Als alte Hafen- und Handelsstadt kann Danzig auf eine lange maritime Geschichte zurückblicken. Im 1958 eingerichteten maritimen Museum der Stadt am Krantor bieten sich den Besuchern einige interessante Ausstellungsstücke zur Seefahrt auf der Ostsee. Auch Kinder finden hier alle Fragen zur Seefahrt, zu Schiffen und Häfen kindgerecht beantwortet und können an einigen der Exponate auch selbst Hand anlegen.
Żuraw, ul. Szeroka 67/68, 80-835 Gdańsk Website: www.nmm.pl Telefon: +48 58 301 6938 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr, im Dezember nur bis 15 Uhr, im Juli und August Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr Eintritt: Erwachsene 8 zł, ermäßigt 5 zł, Kinder und Jugendliche 1 zł
Mit dem Zug ist Marienburg (Malbork) von Danzig aus in nur etwa 45 Minuten zu erreichen. Die alte Hauptstadt der Kreuzritter beeindruckt mit der gigantischen Marienburg aus dem 13. Jahrhundert. Die Ordensburg zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist die größte gotische Festungsanlage und gleichzeitig der größte Backsteinbau Europas. Die Anlage besteht aus Hochschloss, Mittelschloss und Vorschloss sowie der zerstörten Marienkirche, die nur provisorisch restauriert wurde.
Burg Malbork, Starościńska 1, 82200 Malbork Website: www.zamek.malbork.pl/ E-Mail: sekretariat@zamek.malbork.pl Telefon: +48 55 647 0800 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 Uhr Eintritt: 39,50 zł; ermäßigt 29,50 zł; Familien ab 98,50 zł
Bei einer Reise im Sommer bieten zum Beispiel die Sandstrände der Danziger Bucht zahlreiche schöne Bademöglichkeiten. So finden sich in der Stadt Strände im Stadtteil Stogi, in Brzeźno oder auf der Halbinsel Sobieszewska; der Leuchtturm von Brzeźno gilt als einer der schönsten der Ostsee und lohnt auch ohne Strandbesuch den Ausflug. Für Natur- und Vogelfreunde bietet sich auch außerhalb der Badesaison ein Besuch des Naturschutzgebietes auf der Halbinsel Sobieszewska an. Die schmale Halbinsel Hel (auch Putziger Nehrung genannt) nördlich von Danzig kann im Sommer mit der Fähre der öffentlichen Verkehrsbetriebe oder mit dem Zug erreicht werden und bietet ein schönes Ziel für einen Tagesausflug außerhalb der Stadt.
Wie kommt man hin ?
Der internationale Flughafen von Danzig (www.airport.gdansk.pl) befindet sich etwa zehn Kilometer westlich des Stadtzentrums. Danzig wird unter anderem von Berlin, Frankfurt, München, Köln, Dortmund und Lübeck aus angeflogen. Direkt vom Flughafen aus fahren die Busse der Linie 210 in etwa 30 Minuten ins Stadtzentrum (Busse Richtung ORUNIA, ul. Gościnna). Auch mit dem Taxi ist das Stadtzentrum bequem zu erreichen. Mit der Bahn (www.bahn.de) ist Danzig von Deutschland aus über Berlin und von Österreich aus über Kattowitz gut zu erreichen. Verschiedene Busanbieter fahren ebenfalls von Deutschland oder Österreich aus nach Danzig. Auch mit dem Auto ist die Stadt gut zu erreichen und die Fährlinien bieten Anbindung nach Skandinavien. Die Rechtstadt ist vom Hauptbahnhof leicht zu Fuß zu erreichen und bietet sich für Erkundungen zu Fuß an. Eine kostenlose Stadtrundfahrt auf Englisch beginnt täglich um 12:00 Uhr an der Marienkirche und bietet Besuchern einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr Danzigs (Fahrpläne unter www.ztm.gda.pl) bietet mit Bus und Straßenbahn sowie den SKM-Zügen ein gutes Vorankommen besonders für Ausflüge in die Nachbarstädte und -orte sowie zu den Stränden der Ostseeküste. Die polnische Eisenbahn (www.pkp.pl) bietet Verbindungen auf den längeren Strecken.
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Die ehemalige Hansestadt Danzig (oder polnisch Gdańsk) liegt westlich der Weichselmündung an der polnischen Ostseeküste. Der Name der Stadt stammt vermutlich von einer mittelalterlichen Bezeichnung für „gotische Schanze“. Die drei Städte Gdańsk, Gdynia und Sopot, die nahe beieinander an der Danziger Bucht liegen, werden auch zusammen als Trójmiasto, als die Dreistadt, bezeichnet. Danzig zählt etwa 460.000 Einwohner und genießt ein gemäßigtes Ostseeklima mit kalten Wintern und milden, sonnigen Sommern mit häufigen Niederschlägen. Die Stadt hat durchschnittlich etwa 1600 Sonnenstunden im Jahr bei durchschnittlichen sommerlichen Höchstwerten von etwa 22 Grad Celsius im Juli und August. Im Januar und Februar erreichen die durchschnittlichen Tiefstwerte bis zu minus vier Grad Celsius und es kann auch zu Schneefällen kommen. Die polnische Währung ist der Złoty und das Land liegt wie Deutschland in der Mitteleuropäischen Zeitzone MEZ (UTC+1).
Die stadt Gdańsk gehört zu der provinz Pomorskie und zu der nachbarschaft Gdański.
Die stadt zählt Gdańsk erstreckt sich über 262 km² und zälht 455.717 Einwohner (Volkszählung von 2009) für eine Dichte von 1.739,38 Einwohner pro km².
Die Bürgermeister der stadt Gdańsk ist Paweł Adamowicz.
Der französische Name der stadt ist Gdańsk, der englische Name der stadt ist Gdańsk.
Das Motto der Gdańsk ist "Nec Temere, Nec Timide". Die Website von Gdańsk http://www.gdansk.pl
Points oder Interessen
Obwohl Danzig nicht direkt an der Ostsee oder an der Weichsel liegt, war es doch jahrhundertelang Polens Tor zur Welt. Die alte Handels- und Hansestadt gelangte zu großem Wohlstand und erstrahlt heute wieder mit ihren schön restaurierten Fassaden im Glanz der Backsteingotik. Prachtvolle Patrizierhäuser und imposante Backsteinkirchen füllen das Zentrum der Stadt entlang der zahlreichen verwinkelten Gassen. Im Herzen Danzigs liegt die mittelalterliche Rechtstadt: Die Giebelhäuser am Langen Markt mit Artushof und Neptunbrunnen zählen ebenso wie die Marienkirche und das Rathaus mit seinem Turm zu den architektonischen Highlights bei einem Besuch Danzigs. Die Langgasse, ul. Długa, gilt als die Prachtmeile oder der Königsweg mit den ehemaligen Häusern der Ratsherrn, Kaufleute und Kirchenoberen. Das Hohe Tor und das Goldene Tor sowie viele weitere imposante Bauwerke können hier besichtigt werden. Auch der Hafenkai an der Mottlau mit dem berühmten Krantor, einem der alten Stadttore, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und ein Abstecher zum Kai darf bei einem Stadtspaziergang nicht fehlen. Im Süden schließt sich die alte Vorstadt an die Rechtstadt an: Hier befindet sich das Nationalmuseum. Nördlich der alten Rechtstadt liegt die sogenannte Altstadt, der etwa 1000 Jahre alte älteste Teil der Stadt mit Katharinen- und Brigittenkirche.
Im imposanten rechtstädtischen Rathaus ist das historische Museum der Stadt untergebracht. Das ursprünglich gotische Bauwerk geht bis auf das Jahr 1330 zurück und wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und verändert. Im Jahre 1556 fiel das Gebäude teilweise einem verheerenden Brand zum Opfer und wurde im manieristischen Stil wieder aufgebaut. Auch im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude weitgehend zerstört und anhand von alten Stichen und Fotografien wieder rekonstruiert. Im historischen Museum kann man sich auf eine Reise durch die Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis hinein ins 20. Jahrhundert begeben. Besonders berühmt ist sicherlich der grandiose Rote Saal mit dem imposanten Deckengemälde der Apotheose von Danzig von Isaak van den Blocke. Eine nachgebaute Bank, eine Apotheke und ein altes Badezimmer geben zum Beispiel Einblick in das Leben in Danzig in früheren Zeiten: Das zum Gebäudekomplex zählende Uphagenhaus stellt ein Museum bürgerlicher Wohnkultur dar und zeigt die Originaleinrichtung des reichen Kaufmanns Johann Uphagen, der hier einst wohnte. Im benachbarten Artushof, der ebenfalls zum Museum zählt, befindet sich der ebenfalls imposante Große Saal, der mit einer Höhe von zwölf Metern und dem größten Renaissancekachelofen, der jemals in Europa gebaut wurde, aufwarten kann.
Das historische Museum, ul. Długa 47, 80-831 Gdańsk Website: www.mhmg.gda.pl E-Mail: kancelaria@mhmg.gda.pl Telefon: +48 58 767 9100 Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 13 Uhr; Mittwoch, Freitag und Samstag 10 bis 16 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Sonntag 11 bis 16 Uhr; Montag geschlossen Eintritt: 10 zł, ermäßigt 5 zł
In der Alten Vorstadt befindet sich mit dem Danziger Nationalmuseum eine weitere Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Das Museum ist in einem spätgotischen Franziskanerkloster untergebracht und zeigt Kunstschätze von internationalem Rang. So finden sich hier unter anderem eine sehenswerte Porzellanausstellung sowie eine interessante Silber- und Zinnausstellung. Einige Triptychen und Ikonen gelten ebenso als sehenswert. Eine umfangreiche Sammlung mit Werken des „Malers von Danzig“, Anton Möller befindet sich ebenfalls im Nationalmuseum. Das absolute Highlight des Museums aber ist das Jüngste Gericht von Hans Memling aus dem Jahre 1467, das lange als verschollen galt und nach vielen Umwegen erst im Jahre 1956 wieder zurück nach Danzig gelangte. Insgesamt werden Kunstwerke und Kunsthandwerk aus allen wichtigen Epochen der Stadt und der Region gezeigt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf kirchlichen Kunstwerken und Schnitzereien des Mittelalters. Die besonderen Handelsbeziehungen der Stadt mit den Niederlanden spiegeln sich wieder in der flämischen und holländischen Kunstsammlung.
Danziger Nationalmuseum, ul. Toruńska 1, 80822 Gdańsk Website: http://mng.gda.pl E-Mail: info@mng.gda.pl Telefon: +48 58 301 7061 Öffnungszeiten: Mai bis September Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstage im Juni, Juli und August 12 bis 19 Uhr; Oktober bis April Dienstag bis Freitag 9 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr; Montag geschlossen Eintritt: 10 zł, ermäßigt 5 zł, Familien 18 zł
Die imposante Marienkirche ist die größte mittelalterliche Backsteinkirche der Welt. Die heute katholische Kirche misst mehr als 105 Meter Länge und im Querschiff bis zu 66 Meter Breite. Damit bietet die Kirche 25.000 Personen Platz. Die Marienkirche wurde ab 1343 über 150 Jahre errichtet und ihr 82 Meter hoher Turm gilt neben dem Krantor als eines der Wahrzeichen der Stadt. Nach der Reformation wurde die Kirche anfangs sowohl von Katholiken als auch von Protestanten genutzt, wurde später aber rein lutherisch. Auch heute noch ist das Kircheninnere schlicht in weiß gehalten. Die astronomische Uhr im Kircheninneren stammt von Hans Düringer aus Nürnberg aus den Jahren 1464 bis 1470 und gibt neben der Uhrzeit auch das Datum, die Feiertage und die Mondphasen an. Besonders lohnenswert ist das Erklimmen der 400 Stufen des Turms der Marienkirche. Da es keinen Aufzug gibt, bietet sich dies aber nur für Reisende mit guter Kondition an – diese werden schon auf dem Weg hinauf mit interessanten Aussichten auf das Turminnere und die Glocken der Kirche belohnt. Bei schönem Wetter bietet sich dann von oben ein absolut grandioser Rundumblick über ganz Danzig.
Website: www.bazylikamariacka.pl Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 17:30 Uhr; Sonntag 13 bis 17:30 Uhr; im Oktober und November nur bis 17 Uhr
In der Weltöffentlichkeit wurde Danzig im Jahre 1980 durch die Proteste in der Lenin Werft bekannt: Die Gründung der ersten unabhängigen Gewerkschaft Solidarność gilt als bahnbrechend für das Zerfallen des gesamten einstigen Ostblocks. Die riesigen Kräne und Hafenanlagen der heute stillgelegten Werft ragen direkt hinter der Altstadt in den Himmel. Vor den Toren der Werft erinnern drei 42 Meter hohe Stahlkreuze mit Ankern und Bronzereliefs an das Massaker an den demonstrierenden Werftarbeitern im Jahre 1970. Der Wunsch nach der Errichtung dieses Denkmals war einer der Streikgründe im Jahre 1980. In der Ausstellung „Wege zur Freiheit“ (Drogi do Wolności), die am 20. Jahrestags des Streiks eröffnet wurde, können Besucher alles über die Zeit der Proteste und die Geschichte Polens in den 1980er Jahren erfahren. Unter anderem finden sich hier ein sorgfältig rekonstruierter Lebensmittelladen aus der Zeit, Druckerzeugnisse der Protestbewegung und andere Dokumente. Auch die audiovisuelle Show mit Dias und Originalaufnahmen der Protest-Gesänge ist beeindruckend.
Drogi do Wolności, ul. Wały Piastowskie 24, 80855 Gdańsk Website: www.ecs.gda.pl Telefon: +48 58 3084428 Öffnungszeiten: Mai bis September Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr; Oktober bis April Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Eintritt: 6 zł, ermäßigt 2 zł, Familien 10 zł
Mitten im Zentrum der Stadt erhebt sich hinter dem Hohen Tor der Stockturm aus dem 14. Jahrhundert. Hier wurden früher Gefangene mit Eisenketten an die Wand gekettet, während im benachbarten Zimmer gefoltert wurde. Heute befindet sich in diesem historischen Gebäude das interessante Bernsteinmuseum, das eine beeindruckende Sammlung des kostbaren „Gold des Meeres“ sein Eigen nennt. Unter anderem finden sich hier auch Bernsteine mit sehenswerten Inklusionen.
Bernsteinmuseum, Targ Weglowy 26 Website: www.mhmg.gda.pl/ E-Mail: bursztyn@mhmg.gda.pl Telefon: +48 58 3014733 Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 13 Uhr, Mittwoch bis Samstag 10 bis 16 Uhr, Sonntag 11 bis 16 Uhr, Montag geschlossen, Donnerstag bis 18 Uhr geöffnet
Als alte Hafen- und Handelsstadt kann Danzig auf eine lange maritime Geschichte zurückblicken. Im 1958 eingerichteten maritimen Museum der Stadt am Krantor bieten sich den Besuchern einige interessante Ausstellungsstücke zur Seefahrt auf der Ostsee. Auch Kinder finden hier alle Fragen zur Seefahrt, zu Schiffen und Häfen kindgerecht beantwortet und können an einigen der Exponate auch selbst Hand anlegen.
Żuraw, ul. Szeroka 67/68, 80-835 Gdańsk Website: www.nmm.pl Telefon: +48 58 301 6938 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr, im Dezember nur bis 15 Uhr, im Juli und August Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr Eintritt: Erwachsene 8 zł, ermäßigt 5 zł, Kinder und Jugendliche 1 zł
Mit dem Zug ist Marienburg (Malbork) von Danzig aus in nur etwa 45 Minuten zu erreichen. Die alte Hauptstadt der Kreuzritter beeindruckt mit der gigantischen Marienburg aus dem 13. Jahrhundert. Die Ordensburg zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist die größte gotische Festungsanlage und gleichzeitig der größte Backsteinbau Europas. Die Anlage besteht aus Hochschloss, Mittelschloss und Vorschloss sowie der zerstörten Marienkirche, die nur provisorisch restauriert wurde.
Burg Malbork, Starościńska 1, 82200 Malbork Website: www.zamek.malbork.pl/ E-Mail: sekretariat@zamek.malbork.pl Telefon: +48 55 647 0800 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 Uhr Eintritt: 39,50 zł; ermäßigt 29,50 zł; Familien ab 98,50 zł
Bei einer Reise im Sommer bieten zum Beispiel die Sandstrände der Danziger Bucht zahlreiche schöne Bademöglichkeiten. So finden sich in der Stadt Strände im Stadtteil Stogi, in Brzeźno oder auf der Halbinsel Sobieszewska; der Leuchtturm von Brzeźno gilt als einer der schönsten der Ostsee und lohnt auch ohne Strandbesuch den Ausflug. Für Natur- und Vogelfreunde bietet sich auch außerhalb der Badesaison ein Besuch des Naturschutzgebietes auf der Halbinsel Sobieszewska an. Die schmale Halbinsel Hel (auch Putziger Nehrung genannt) nördlich von Danzig kann im Sommer mit der Fähre der öffentlichen Verkehrsbetriebe oder mit dem Zug erreicht werden und bietet ein schönes Ziel für einen Tagesausflug außerhalb der Stadt.
Wie kommt man hin ?
Der internationale Flughafen von Danzig (www.airport.gdansk.pl) befindet sich etwa zehn Kilometer westlich des Stadtzentrums. Danzig wird unter anderem von Berlin, Frankfurt, München, Köln, Dortmund und Lübeck aus angeflogen. Direkt vom Flughafen aus fahren die Busse der Linie 210 in etwa 30 Minuten ins Stadtzentrum (Busse Richtung ORUNIA, ul. Gościnna). Auch mit dem Taxi ist das Stadtzentrum bequem zu erreichen. Mit der Bahn (www.bahn.de) ist Danzig von Deutschland aus über Berlin und von Österreich aus über Kattowitz gut zu erreichen. Verschiedene Busanbieter fahren ebenfalls von Deutschland oder Österreich aus nach Danzig. Auch mit dem Auto ist die Stadt gut zu erreichen und die Fährlinien bieten Anbindung nach Skandinavien. Die Rechtstadt ist vom Hauptbahnhof leicht zu Fuß zu erreichen und bietet sich für Erkundungen zu Fuß an. Eine kostenlose Stadtrundfahrt auf Englisch beginnt täglich um 12:00 Uhr an der Marienkirche und bietet Besuchern einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr Danzigs (Fahrpläne unter www.ztm.gda.pl) bietet mit Bus und Straßenbahn sowie den SKM-Zügen ein gutes Vorankommen besonders für Ausflüge in die Nachbarstädte und -orte sowie zu den Stränden der Ostseeküste. Die polnische Eisenbahn (www.pkp.pl) bietet Verbindungen auf den längeren Strecken.