Präsentation
Die türkische Kleinstadt Ürgüp liegt mitten in Kappadokien und ist ein hervorragender Ausgangspunkt für einen Besuch der Region. Ürgüp zählt knapp 16.000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1150 Metern über dem Meeresspiegel. Das Wetter in Ürgüp ist im Sommer heiß und sonnig und im Winter kühl, mit durchschnittlichen Tiefsttemperaturen um 5 °C. Der meiste Regen fällt im Dezember. Frühjahr und Herbst gelten als die besten Reisezeiten, da es dann weniger heiß ist und die Landschaft im Frühling durch Wildblumen und frisches Grün oder im Herbst durch schöne Laubfärbung verzaubert. In der Türkei bezahlt man mit der türkischen Lira, abgekürzt TRY oder TL, die in 100 Kuruş unterteilt wird. Ürgüp liegt in der osteuropäischen Zeitzone: Die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit zwei Stunden voraus (UTC+2). Eine Sommerzeit gibt es in der Türkei nicht.
Die stadt Ürgüp gehört zu der region İç Anadolu, zu der provinz Nevşehir und zu der distrikt Ürgüp.
Die durchschnittliche Höhe beträgt 1.043 m.
Die Bürgermeister der stadt Ürgüp ist Recep Soytürk.
Die Website von Ürgüp http://www.urgup.gov.tr
Points oder Interessen
Die Stadt Ürgüp liegt malerisch zu Füßen eines hoch aufragenden Felsens. Auch heute noch ist die Stadt vor allem ein Marktzentrum für die Bauern aus den umliegenden Dörfern. In den letzten Jahren ist der Tourismus als wichtige Einnahmequelle hinzugekommen. Wenn die Stadt selbst auch nicht mit herausragenden Sehenswürdigkeiten dienen kann, so kann es die Region Kappadokien umso mehr. Ein Stadtbummel durch die Altstadt sollte aber auch zum Programm gehören, bevor man weiter zu den landschaftlichen Schönheiten Kappadokiens reist. Westlich des Hauptplatzes liegt der älteste Teil Ürgüps; hier stehen noch zahlreiche malerische Steinhäuser aus der griechischen Zeit. Der Felsen hinter der Stadt bietet mit seinen vielen Höhlen einen schönen Ausblick. Nachts wird der Felsen angestrahlt und bildet eine schöne Kulisse für die attraktive Stadt. Das Museum von Ürgüp bietet einige Exponate und Fundstücke aus der Region. Waffen, Keramik und Schmuck sowie ein riesiger Mammut-Stoßzahn gehören zu den interessantesten Ausstellungsstücken zur Geschichte der Gegend. Ürgüp ist außerdem in der Türkei für seine guten Weine bekannt, die hier schon seit der Zeit der Griechen angebaut werden. Für das körperliche Wohlbefinden nach einer anstrengenden Wanderung bietet Ürgüp auch ein öffentliches Türkisches Bad (Hamam). In der Tourist Information an der Kayseri Caddesi (www.urgup.gov.tr), neben dem Museum gelegen, kann man einen Stadtplan und weitere Informationen erhalten.
Der kleine Ort Zelve liegt in nur etwa zehn Kilometern Entfernung von Ürgüp. Einst war Zelve einer der größten Orte der Region und die Höhlen, die hier die Felsen überall durchlöchern, waren Wohnstatt, Arbeitsplatz und Kirche für Christen und Muslime, die hier bis 1924 Seite an Seite lebten. Dann verließen zuerst die Griechen im Zuge des Bevölkerungstauschs das Land und schließlich folgte in den 1950er Jahren die türkische Bevölkerung, als durch Erosion ein weiteres Bewohnen der Höhlen zu gefährlich wurde. Die Bewohner errichteten ein neues Dorf Zelve unweit des alten und der alte Ort wurde somit zu einer Geisterstadt, die mittlerweile als Freilichtmuseum von Zelve viele Besucher aus aller Welt anzieht. In insgesamt drei Tälern finden sich hier nicht nur Wohnstätten und Mühlen, sondern auch Felsenkirchen mit uralten frühchristlichen Fresken, ein Felsenkloster und eine Felsenmoschee mit Minarett. Auch der Verbindungstunnel zwischen den ersten beiden Tälern ist ein Highlight eines Besuchs des Freilichtmuseums von Zelve. In die Täler von Zelve werden von Ürgüp aus verschiedene geführte Touren angeboten.
Website mit näheren Informationen: www.goreme.com
E-Mail: info@goreme.com
Telefon: +90 384 271 2687
Kosten: geführte Touren mit Transfer vom und zum Hotel in Ürgüp ab etwa 40 Euro; Eintritt bei eigener Anreise 10 TL
Sicherlich gehört eine Wanderung entlang der berühmten Tuffsteinformationen von Kappadokien zu den Highlights einer Reise in die Region. Das Devrent Tal bietet zahlreiche kuriose Felsen und sogenannte Feenkamine unweit der Straße von Ürgüp nach Zelve oder Avanos: Der natürliche Freiluft-Skulpturenpark ist öffentlich zugängig und mutet an wie eine skurrile Mondlandschaft. Das Devrent Tal wird auch das rosa Tal oder einfach nur „Traumtal“ genannt. Nordöstlich von Zelve gelegen, finden sich in dem Tal zahlreiche skurrile Felsformen, die oft an Tiere oder menschliche Figuren erinnern. Von Wind und Wetter wurden hier aus dem Gestein Delfine, Schlangen, Robben oder Kamele geformt, die besonders bei einer Wanderung zur Zeit des Sonnenuntergangs wunderbare Urlaubserlebnisse versprechen. Dann leuchtet das Gestein rot im untergehenden Licht und wirft malerisch lange Schatten. Besonders die für das Devrent Tal typischen kleinen, eng beieinander stehenden Kegel aus Tuff, die wohl der Hauptgrund dafür sind, dass das Tal nie bewohnt wurde, sind ein beliebtes Fotomotiv. Sie stehen so eng beieinander, dass durch das Labyrinth aus Felsen kaum ein Durchkommen ist. Unzählige andere Felsen kurbeln die Fantasie an: Besucher erkennen in ihnen immer neue Formen und selbst Maria und Jesus wurden hier schon gesehen. Verschiedene Anbieter haben einen Besuch des Devrent Tals direkt von Ürgüp aus im Programm.
Ein wohl ganz und gar einmaliges Erlebnis ist eine Fahrt mit dem Heißluftballon durch einige der Täler. Die Flüge starten wegen der besseren Wetter- und Flugbedingungen meist sehr früh am Morgen und die Flugrichtung ist von den vorherrschenden Windverhältnissen abhängig. Passagiere werden direkt von ihrem Hotel in Ürgüp oder einem der umliegenden Orte abgeholt und zum Startplatz gebracht. Nach einem ein- oder eineinhalbstündigen Flug geht es wieder zurück an den Ausgangspunkt. Meist gibt es nach bestandener Jungfernfahrt eine Medaille oder ein Zertifikat sowie ein Glas Sekt zum Feiern. Der Flug selbst bietet herrliche Aussichten im Licht der aufgehenden Sonne und unzählige Fotomotive. Durch die verschiedenen Luftschichten ist es den erfahrenen Piloten möglich, durch Heißluftzufuhr die Flugrichtung in die Täler hinein zu steuern, was oft zu atemberaubenden Erlebnissen führt. Auch die Landung ist meist ein gleichfalls faszinierendes Erlebnis: Pilot und Boden Crew bemühen sich, den Ballonkorb direkt auf einem Lastwagenanhänger landen zu lassen. Danach gibt es dann meist ein wohlverdientes Frühstück. Verschiedene Anbieter haben Heißluftballonflüge in der direkten Umgebung von Ürgüp im Programm.
Website zum Beispiel: www.urgupballoons.com
E-Mail: info@urgupballoons.com
Telefon: +90 384 341 56 36
Fahrzeiten und Kosten: Start frühmorgens, Kosten je nach Flugdauer zwischen 100 und 250 Euro pro Person
Etwa acht Kilometer westlich von Ürgüp liegt die Stadt Göreme. Hier befinden sich einige der berühmtesten und bemerkenswertesten Kirchen und Klosteranlagen der Welt. Einige wurden bereits in frühchristlicher Zeit in den Felsen geschlagen und einige stammen aus byzantinischer Zeit. Im Talkessel von Göreme sind ein Areal von sechs Höhlenkirchen und mehreren Klosteranlagen als Freilichtmuseum von Göreme zusammengefasst. Hier lag zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des christlichen Glaubens in der Region. Als Highlights gilt zum Beispiel die Elmali Kilise, die sogenannte Apfelkirche. In Ihrer Kreuzkuppel und in den Nebenkuppeln finden sich Darstellungen von Jesus Christus und den Erzengeln sowie Szenen aus dem Leben Christi. Direkt neben der Elmali Kilise befindet sich die Barbarakirche. Sie entstand vermutlich erst im 11. Jahrhundert und zeigt eine gut erhaltene Fassade mit Arkade und Giebel sowie im Inneren einige bizarre und stilisierte Tierdarstellungen, die für Göreme einzigartig sind. Die Schlangenkirche, Yilanli Kilise, stammt ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert. Auch das Refektorium einer ehemaligen Klosteranlage ist erhalten; hier ist besonders der aus dem Felsen gehauene Tisch interessant, der einst etwa vierzig bis fünfzig Mönchen Platz bot. Die Karanlik Kilise, die sogenannte dunkle Kirche schließlich gilt als die sehenswerteste Kirche von Göreme: Da ihr Zugang sehr versteckt liegt wurde sie nie zerstört und durch ihre Dunkelheit waren die Pigmente der Fresken gut vor dem Ausbleichen geschützt und sind nahezu unversehrt.
Website: www.muze.gov.tr Eintritt: 15 TL
Auch außerhalb des Geländes des Freilichtmuseums hat Göreme noch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Kirche mit dem Schild oder Tokali Kilise ist sogar mit in der Eintrittskarte zum Freilichtmuseum enthalten, liegt aber etwa 50 Meter unterhalb des Geländes direkt an der Straße. Die Kirche stammt aus dem 10. Jahrhundert und bietet schon im älteren Teil einige sehenswerte Fresken. Die großartige neue Tokali Kilise aus dem Jahre 960 ist eine der größten und schönsten Felsenkirchen Kappadokiens. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre Architektur und Säulen, sondern auch besonders durch die leuchtenden Farben ihrer opulenten Fresken.
Website: www.muze.gov.tr
Fährt man von Ürgüp aus in Richtung Westen, erreicht man nach etwa fünf Kilometern die Abzweigung nach Ortahisar; der Weg führt auch an einer Formation von drei viel fotografierten Feenkaminen vorbei. Der malerische Burgfelsen von Ortahisar bietet einen interessanten Rundblick und ist durchzogen von zahlreichen ehemaligen Wohnräumen. Seit den 1960er Jahren wurden hier die Höhlen systematisch erweitert und wurden so zu Lagerräumen für das Obst und Gemüse aus der Region. Die konstanten Temperaturen in den Höhlen erwiesen sich als ideal besonders für das Lagern von Zitrusfrüchten. Auch einige byzantinische Kirchen mit schönen Fresken hat Ortahisar zu bieten.
Etwa dreißig bis vierzig Kilometer südlich von Ürgüp finden sich zwei weitere interessante Sehenswürdigkeiten: Insgesamt finden sich in Kappadokien gar 36 solcher unterirdischen Städte, von den Kaymakli die größte und Derinkuyu die tiefste ist. Beide weisen ein ausgedehntes Netz von unterirdischen Lagerräumen und Tunneln auf, die im Falle einer Belagerung der Bevölkerung als Unterschlupf dienen konnten. Unterirdische Brunnen und zahlreiche Luftschächte für die Frischluftzufuhr machten ein Leben dort möglich und erlauben heutzutage einen Besuch der unterirdischen Städte. Derinkuyu erstreckt sich bis zu 60 Meter in die Tiefe, etwa 600 Türen führen in die unterirdische Stadt und es finden sich mindestens 15.000 Luftschächte.
Avanos befindet sich nur etwa zwölf Kilometer nördlich von Ürgüp. Der Ort ist schon seit der Zeit der Hethiter etwa 2000 v. Chr. für seine Töpferkunst bekannt. Die Ufer des Kizilirmak Flusses liefern Avanos seit Jahrtausenden den roten Ton, für den der Ort berühmt ist. Zahlreiche Familienbetriebe fertigen hier auch noch heute handgetriebene Töpferwaren und Souvenirs für Kappadokien-Reisende. Avanos ist auch durch seinen lebhaften Markt am Freitag sowie durch seine malerische Altstadt bekannt. Ganz in der Nähe liegen auch die Karawanserei von Sarihan, in der auch Vorstellungen von tanzenden Derwischen stattfinden, und die unterirdische Stadt von Ozkonak.
Wie kommt man hin ?
Die nächstgelegenen Flughäfen für Ürgüp liegen in Kayseri in etwa 75 Kilometern Entfernung und in Nevsehir in etwa 50 Kilometern Entfernung. Beide Flughäfen können bequem von den meisten anderen türkischen Flughäfen aus erreicht werden und so wird eine Reise nach Kappadokien häufig mit ein paar Tagen Strandurlaub an der türkischen Mittelmeerküste kombiniert. Der nächstgelegene internationale Flughafen liegt in Ankara (www.esenbogaairport.com) in etwa 300 Kilometern Entfernung; von dort bestehen Verbindungen in zahlreiche Städte im deutschsprachigen Ausland. So fliegt Lufthansa nach München und Frankfurt, Pegasus nach Berlin, Köln, Düsseldorf und Stuttgart sowie German Wings nach Berlin, Köln, Hamburg, Hannover und Stuttgart. Sun Express und Tui Fly bieten saisonal weitere Ziele an. Bei Ankunft in Ankara bietet sich wahrscheinlich für die Weiterreise ein Mietwagen an. Bei Ankunft in einem der nähergelegenen Flughäfen kann man einen Transfer im Voraus, meist mit Hilfe des gebuchten Hotels, reservieren. Vor Ort in Ürgüp kommt man zwar innerorts gut zu Fuß zurecht, die eigentlichen Attraktionen eines Urlaubs in der Region liegen aber außerhalb. Wenn man nicht Auto oder Motorroller mieten möchte und sich auch nicht nur auf Taxis verlassen will, dann werden von Ürgüp aus auch viele organisierte Ausflüge zu den interessantesten Zielen Kappadokiens angeboten.
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Die türkische Kleinstadt Ürgüp liegt mitten in Kappadokien und ist ein hervorragender Ausgangspunkt für einen Besuch der Region. Ürgüp zählt knapp 16.000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1150 Metern über dem Meeresspiegel. Das Wetter in Ürgüp ist im Sommer heiß und sonnig und im Winter kühl, mit durchschnittlichen Tiefsttemperaturen um 5 °C. Der meiste Regen fällt im Dezember. Frühjahr und Herbst gelten als die besten Reisezeiten, da es dann weniger heiß ist und die Landschaft im Frühling durch Wildblumen und frisches Grün oder im Herbst durch schöne Laubfärbung verzaubert. In der Türkei bezahlt man mit der türkischen Lira, abgekürzt TRY oder TL, die in 100 Kuruş unterteilt wird. Ürgüp liegt in der osteuropäischen Zeitzone: Die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit zwei Stunden voraus (UTC+2). Eine Sommerzeit gibt es in der Türkei nicht.
Die stadt Ürgüp gehört zu der region İç Anadolu, zu der provinz Nevşehir und zu der distrikt Ürgüp.
Die durchschnittliche Höhe beträgt 1.043 m.
Die Bürgermeister der stadt Ürgüp ist Recep Soytürk.
Die Website von Ürgüp http://www.urgup.gov.tr
Points oder Interessen
Die Stadt Ürgüp liegt malerisch zu Füßen eines hoch aufragenden Felsens. Auch heute noch ist die Stadt vor allem ein Marktzentrum für die Bauern aus den umliegenden Dörfern. In den letzten Jahren ist der Tourismus als wichtige Einnahmequelle hinzugekommen. Wenn die Stadt selbst auch nicht mit herausragenden Sehenswürdigkeiten dienen kann, so kann es die Region Kappadokien umso mehr. Ein Stadtbummel durch die Altstadt sollte aber auch zum Programm gehören, bevor man weiter zu den landschaftlichen Schönheiten Kappadokiens reist. Westlich des Hauptplatzes liegt der älteste Teil Ürgüps; hier stehen noch zahlreiche malerische Steinhäuser aus der griechischen Zeit. Der Felsen hinter der Stadt bietet mit seinen vielen Höhlen einen schönen Ausblick. Nachts wird der Felsen angestrahlt und bildet eine schöne Kulisse für die attraktive Stadt. Das Museum von Ürgüp bietet einige Exponate und Fundstücke aus der Region. Waffen, Keramik und Schmuck sowie ein riesiger Mammut-Stoßzahn gehören zu den interessantesten Ausstellungsstücken zur Geschichte der Gegend. Ürgüp ist außerdem in der Türkei für seine guten Weine bekannt, die hier schon seit der Zeit der Griechen angebaut werden. Für das körperliche Wohlbefinden nach einer anstrengenden Wanderung bietet Ürgüp auch ein öffentliches Türkisches Bad (Hamam). In der Tourist Information an der Kayseri Caddesi (www.urgup.gov.tr), neben dem Museum gelegen, kann man einen Stadtplan und weitere Informationen erhalten.
Der kleine Ort Zelve liegt in nur etwa zehn Kilometern Entfernung von Ürgüp. Einst war Zelve einer der größten Orte der Region und die Höhlen, die hier die Felsen überall durchlöchern, waren Wohnstatt, Arbeitsplatz und Kirche für Christen und Muslime, die hier bis 1924 Seite an Seite lebten. Dann verließen zuerst die Griechen im Zuge des Bevölkerungstauschs das Land und schließlich folgte in den 1950er Jahren die türkische Bevölkerung, als durch Erosion ein weiteres Bewohnen der Höhlen zu gefährlich wurde. Die Bewohner errichteten ein neues Dorf Zelve unweit des alten und der alte Ort wurde somit zu einer Geisterstadt, die mittlerweile als Freilichtmuseum von Zelve viele Besucher aus aller Welt anzieht. In insgesamt drei Tälern finden sich hier nicht nur Wohnstätten und Mühlen, sondern auch Felsenkirchen mit uralten frühchristlichen Fresken, ein Felsenkloster und eine Felsenmoschee mit Minarett. Auch der Verbindungstunnel zwischen den ersten beiden Tälern ist ein Highlight eines Besuchs des Freilichtmuseums von Zelve. In die Täler von Zelve werden von Ürgüp aus verschiedene geführte Touren angeboten.
Website mit näheren Informationen: www.goreme.com
E-Mail: info@goreme.com
Telefon: +90 384 271 2687
Kosten: geführte Touren mit Transfer vom und zum Hotel in Ürgüp ab etwa 40 Euro; Eintritt bei eigener Anreise 10 TL
Sicherlich gehört eine Wanderung entlang der berühmten Tuffsteinformationen von Kappadokien zu den Highlights einer Reise in die Region. Das Devrent Tal bietet zahlreiche kuriose Felsen und sogenannte Feenkamine unweit der Straße von Ürgüp nach Zelve oder Avanos: Der natürliche Freiluft-Skulpturenpark ist öffentlich zugängig und mutet an wie eine skurrile Mondlandschaft. Das Devrent Tal wird auch das rosa Tal oder einfach nur „Traumtal“ genannt. Nordöstlich von Zelve gelegen, finden sich in dem Tal zahlreiche skurrile Felsformen, die oft an Tiere oder menschliche Figuren erinnern. Von Wind und Wetter wurden hier aus dem Gestein Delfine, Schlangen, Robben oder Kamele geformt, die besonders bei einer Wanderung zur Zeit des Sonnenuntergangs wunderbare Urlaubserlebnisse versprechen. Dann leuchtet das Gestein rot im untergehenden Licht und wirft malerisch lange Schatten. Besonders die für das Devrent Tal typischen kleinen, eng beieinander stehenden Kegel aus Tuff, die wohl der Hauptgrund dafür sind, dass das Tal nie bewohnt wurde, sind ein beliebtes Fotomotiv. Sie stehen so eng beieinander, dass durch das Labyrinth aus Felsen kaum ein Durchkommen ist. Unzählige andere Felsen kurbeln die Fantasie an: Besucher erkennen in ihnen immer neue Formen und selbst Maria und Jesus wurden hier schon gesehen. Verschiedene Anbieter haben einen Besuch des Devrent Tals direkt von Ürgüp aus im Programm.
Ein wohl ganz und gar einmaliges Erlebnis ist eine Fahrt mit dem Heißluftballon durch einige der Täler. Die Flüge starten wegen der besseren Wetter- und Flugbedingungen meist sehr früh am Morgen und die Flugrichtung ist von den vorherrschenden Windverhältnissen abhängig. Passagiere werden direkt von ihrem Hotel in Ürgüp oder einem der umliegenden Orte abgeholt und zum Startplatz gebracht. Nach einem ein- oder eineinhalbstündigen Flug geht es wieder zurück an den Ausgangspunkt. Meist gibt es nach bestandener Jungfernfahrt eine Medaille oder ein Zertifikat sowie ein Glas Sekt zum Feiern. Der Flug selbst bietet herrliche Aussichten im Licht der aufgehenden Sonne und unzählige Fotomotive. Durch die verschiedenen Luftschichten ist es den erfahrenen Piloten möglich, durch Heißluftzufuhr die Flugrichtung in die Täler hinein zu steuern, was oft zu atemberaubenden Erlebnissen führt. Auch die Landung ist meist ein gleichfalls faszinierendes Erlebnis: Pilot und Boden Crew bemühen sich, den Ballonkorb direkt auf einem Lastwagenanhänger landen zu lassen. Danach gibt es dann meist ein wohlverdientes Frühstück. Verschiedene Anbieter haben Heißluftballonflüge in der direkten Umgebung von Ürgüp im Programm.
Website zum Beispiel: www.urgupballoons.com
E-Mail: info@urgupballoons.com
Telefon: +90 384 341 56 36
Fahrzeiten und Kosten: Start frühmorgens, Kosten je nach Flugdauer zwischen 100 und 250 Euro pro Person
Etwa acht Kilometer westlich von Ürgüp liegt die Stadt Göreme. Hier befinden sich einige der berühmtesten und bemerkenswertesten Kirchen und Klosteranlagen der Welt. Einige wurden bereits in frühchristlicher Zeit in den Felsen geschlagen und einige stammen aus byzantinischer Zeit. Im Talkessel von Göreme sind ein Areal von sechs Höhlenkirchen und mehreren Klosteranlagen als Freilichtmuseum von Göreme zusammengefasst. Hier lag zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des christlichen Glaubens in der Region. Als Highlights gilt zum Beispiel die Elmali Kilise, die sogenannte Apfelkirche. In Ihrer Kreuzkuppel und in den Nebenkuppeln finden sich Darstellungen von Jesus Christus und den Erzengeln sowie Szenen aus dem Leben Christi. Direkt neben der Elmali Kilise befindet sich die Barbarakirche. Sie entstand vermutlich erst im 11. Jahrhundert und zeigt eine gut erhaltene Fassade mit Arkade und Giebel sowie im Inneren einige bizarre und stilisierte Tierdarstellungen, die für Göreme einzigartig sind. Die Schlangenkirche, Yilanli Kilise, stammt ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert. Auch das Refektorium einer ehemaligen Klosteranlage ist erhalten; hier ist besonders der aus dem Felsen gehauene Tisch interessant, der einst etwa vierzig bis fünfzig Mönchen Platz bot. Die Karanlik Kilise, die sogenannte dunkle Kirche schließlich gilt als die sehenswerteste Kirche von Göreme: Da ihr Zugang sehr versteckt liegt wurde sie nie zerstört und durch ihre Dunkelheit waren die Pigmente der Fresken gut vor dem Ausbleichen geschützt und sind nahezu unversehrt.
Website: www.muze.gov.tr Eintritt: 15 TL
Auch außerhalb des Geländes des Freilichtmuseums hat Göreme noch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Kirche mit dem Schild oder Tokali Kilise ist sogar mit in der Eintrittskarte zum Freilichtmuseum enthalten, liegt aber etwa 50 Meter unterhalb des Geländes direkt an der Straße. Die Kirche stammt aus dem 10. Jahrhundert und bietet schon im älteren Teil einige sehenswerte Fresken. Die großartige neue Tokali Kilise aus dem Jahre 960 ist eine der größten und schönsten Felsenkirchen Kappadokiens. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre Architektur und Säulen, sondern auch besonders durch die leuchtenden Farben ihrer opulenten Fresken.
Website: www.muze.gov.tr
Fährt man von Ürgüp aus in Richtung Westen, erreicht man nach etwa fünf Kilometern die Abzweigung nach Ortahisar; der Weg führt auch an einer Formation von drei viel fotografierten Feenkaminen vorbei. Der malerische Burgfelsen von Ortahisar bietet einen interessanten Rundblick und ist durchzogen von zahlreichen ehemaligen Wohnräumen. Seit den 1960er Jahren wurden hier die Höhlen systematisch erweitert und wurden so zu Lagerräumen für das Obst und Gemüse aus der Region. Die konstanten Temperaturen in den Höhlen erwiesen sich als ideal besonders für das Lagern von Zitrusfrüchten. Auch einige byzantinische Kirchen mit schönen Fresken hat Ortahisar zu bieten.
Etwa dreißig bis vierzig Kilometer südlich von Ürgüp finden sich zwei weitere interessante Sehenswürdigkeiten: Insgesamt finden sich in Kappadokien gar 36 solcher unterirdischen Städte, von den Kaymakli die größte und Derinkuyu die tiefste ist. Beide weisen ein ausgedehntes Netz von unterirdischen Lagerräumen und Tunneln auf, die im Falle einer Belagerung der Bevölkerung als Unterschlupf dienen konnten. Unterirdische Brunnen und zahlreiche Luftschächte für die Frischluftzufuhr machten ein Leben dort möglich und erlauben heutzutage einen Besuch der unterirdischen Städte. Derinkuyu erstreckt sich bis zu 60 Meter in die Tiefe, etwa 600 Türen führen in die unterirdische Stadt und es finden sich mindestens 15.000 Luftschächte.
Avanos befindet sich nur etwa zwölf Kilometer nördlich von Ürgüp. Der Ort ist schon seit der Zeit der Hethiter etwa 2000 v. Chr. für seine Töpferkunst bekannt. Die Ufer des Kizilirmak Flusses liefern Avanos seit Jahrtausenden den roten Ton, für den der Ort berühmt ist. Zahlreiche Familienbetriebe fertigen hier auch noch heute handgetriebene Töpferwaren und Souvenirs für Kappadokien-Reisende. Avanos ist auch durch seinen lebhaften Markt am Freitag sowie durch seine malerische Altstadt bekannt. Ganz in der Nähe liegen auch die Karawanserei von Sarihan, in der auch Vorstellungen von tanzenden Derwischen stattfinden, und die unterirdische Stadt von Ozkonak.
Wie kommt man hin ?
Die nächstgelegenen Flughäfen für Ürgüp liegen in Kayseri in etwa 75 Kilometern Entfernung und in Nevsehir in etwa 50 Kilometern Entfernung. Beide Flughäfen können bequem von den meisten anderen türkischen Flughäfen aus erreicht werden und so wird eine Reise nach Kappadokien häufig mit ein paar Tagen Strandurlaub an der türkischen Mittelmeerküste kombiniert. Der nächstgelegene internationale Flughafen liegt in Ankara (www.esenbogaairport.com) in etwa 300 Kilometern Entfernung; von dort bestehen Verbindungen in zahlreiche Städte im deutschsprachigen Ausland. So fliegt Lufthansa nach München und Frankfurt, Pegasus nach Berlin, Köln, Düsseldorf und Stuttgart sowie German Wings nach Berlin, Köln, Hamburg, Hannover und Stuttgart. Sun Express und Tui Fly bieten saisonal weitere Ziele an. Bei Ankunft in Ankara bietet sich wahrscheinlich für die Weiterreise ein Mietwagen an. Bei Ankunft in einem der nähergelegenen Flughäfen kann man einen Transfer im Voraus, meist mit Hilfe des gebuchten Hotels, reservieren. Vor Ort in Ürgüp kommt man zwar innerorts gut zu Fuß zurecht, die eigentlichen Attraktionen eines Urlaubs in der Region liegen aber außerhalb. Wenn man nicht Auto oder Motorroller mieten möchte und sich auch nicht nur auf Taxis verlassen will, dann werden von Ürgüp aus auch viele organisierte Ausflüge zu den interessantesten Zielen Kappadokiens angeboten.