Präsentation
Diese fast tausend Jahre alte Stadt befindet sich im zentralen Teil Rajasthans, ein geschichtlich reicher Bundesstaat im Nordwesten Indiens, welcher zum großen Teil von imposanten Wüsten und Bergketten durchstreift wird. Die Stadt liegt am Fluss Bandi, der Wasser durch eine sonst eher trockene Region bringt. Als Folge dieser Lage war die Stadt in seiner frühen Geschichte ein wichtiger Handelszentrum. Durch mehrere Jahrhundert wechselte die Herrschaft über die Stadt oft, da unterschiedliche Gruppen durch Kriege ihre Vormacht zu errichten suchten. Nach mehreren Invasionen aus westlicher Richtung wurde die Stadt endgültig von Brahminen regiert, die von den Herrschern der nordindischen Rajput-Dynastie unterstützt wurden. Später wurde die Region wiederum von der lange Zeit herrschenden Mughal-Dynastie erobert, und spielte im 19. und 20. Jahrhundert eine entscheidende Rolle im Freiheitskampf gegen die britischen Kolonialherrschaft. Heute ist Pali Hauptstadt eines gleichnamigen Bezirks, und bietet eine beschauliche Umgebung zur weiteren Erkundung Rajasthans an. Neben seiner reichen geschichtlichen Erbe ist Pali ebenfalls ein wichtiger Industriestandort, besonders für Textilwaren. Diese sind in der Stadt reichlich zum Ankauf für Touristen vorhanden. Auch Süßigkeiten, Gulab Halwa genannt, werden hier hergestellt. Für Touristen, die in einer intimen Lage die Kultur und Geschichte Indiens kennenlernen wollen, die größere Region aber ebenfalls erkunden wollen, ist Pali auf jeden Fall zu empfehlen.
Die stadt Pali gehört zu der zustand Rajasthan, zu der abteilung Bharatpur, zu der distrikt Bharatpur und zu der sub-distrikt Bharatpur.
Die stadt zählt Pali erstreckt sich über 12.330,79 km² und zälht 229.956 Einwohner (Volkszählung von 2011) für eine Dichte von 18,65 Einwohner pro km².
Der französische Name der stadt ist Pāli, der englische Name der stadt ist Pali.
Points oder Interessen
Reisende, die in Pali verbleiben, brauchen nicht weit zu reisen, um zu staunen. Der Zentrum der Stadt ist nämlich eine Art Museum der örtlichen Architektur und Geschichte, und kann hervorragend zu Fuß erkundet werden. Hier befindet sich beispielsweise der Navalakha-Tempel, welcher im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Der Lakhotia-Garten ist eine große Gartenanlage, die von Wasser umgeben ist. Inmitten des Gartens befindet sich ein Tempel, welcher der hinduistischen Gottheit Shiva geweiht. Shiva genießt unter vielen Anhängern des Hinduismus besonderen Ansehen, da er, den ältesten religiösen Texten nach, mit der periodischen Zerstörung und Neuerschaffung der Welt beauftragt ist. Dieser Zyklus wird in vielen Bildnissen als einen Tanz eindrucksvoll dargestellt. Ebenfalls im Andenken Shivas ist der Somnath Mandir, ein inmitten Palis gelegener Tempel, der 1209 von Kumarpal Solanki, einem König von Gujarat, erbaut wurde. Der Geburtsort Maharana Prataps wird als Andenken dieses bekannten Freiheitskämpfers als Monument erhalten. Im Bangurmuseum, nach einer Persönlichkeit gleichen Namens benannt, können Besucher etliche geschichtliche sowie künstlerische Objekte (wie Kleider, Schmuck, Münzen und Waffen) der Region bestaunen. In der Innenstadt gibt es ebenfalls viele Stufenbrunnen, in der Regionalsprache Baoris genannt. Jeder dieser Strukturen hat einen eigenen Stil und Bauart, der Zutritt zum Wasservorrat mit der Kreativität seiner Erbauer kombiniert.
Etwa eine Autostunde von Pali entfernt liegt das Aravalligebirge, einer der ältesten Bergketten Indiens. Das Gelände erhebt sich hier zu einer 19km langen Hochebene auf, die durch eine besondere Artenvielfalt ausgezeichnet wird und deshalb für jeden Naturliebhaber auf den Programm stehen sollte. Die Felsen der Gegend entstanden einst durch die Aktivät großer Vulkane, die zum Teil vom Zusammenstoß der indischen Erdplatte mit dem asiatischen Kontinent ausgelöst wurde. Durch langzeitige, durch Wind und Wasser ausgelöste Erosionsprozesse entstand eine Landschaft aus großen Klüften, in der seltene Pflanzen- und Tierarten Herberge fanden. Mehr als 800 Pflanzenarten sind über subtropische Dornen- und Nadelwälder verteilt. Orchideen sind auch hier reichlich vertreten und sorgen für einen besonderen visuellen Eindruck. Tierisch ist der Naturschutzgebiet ebenfalls eng bevölkert: Leoparde, Wölfe, Wildschweine, sowie Hasen, Igel und Faultiere sind hier heimisch. 250 Vogelarten bevölkern das Areal, unter ihnen das seltene Sonnerathuhn. Inmitten dieses Paradieses befindet sich auch der Guru Shikhar, der mit 1722m als höchster Gipfel Rajasthans emporragt. Wegen seinen vielen seltenen Pflanzen ist diese Region auch als Quelle medizinischer Nutzpflanzen wichtig, die zum Teil noch unerforscht bleiben. Obwohl das moderne Indien unter den Folgen der Umweltzerstörung leidet, sind Orte wie Mount Abu ein Zeichen, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur machbar ist, sondern bereits im Gange steht.
Anhänger des Jainismus erbauten im Vorland der Aravalligebirge im 15. Jahrhundert diesen berühmten Tempelkomplex. Der Jainismus ist eine alte indische Religion, deren Anhänger aus einer festen Glaube in der ständigen Wiedergeburt der Seele sich von jeglicher Zerstörung tierischen Lebens abneigen. Manche Mönche tragen sogar einen Besen bei sich, um den vor ihnen liegenden Boden von Insekten frei zu fegen, da diese ansonsten durch einen Fußtritt getötet werden könnten. Eine beschriebene Kupferplatte aus dem Jahr 1437 erzählt von der ersten Erbauung des Tempels in Ranakpur, die von einem Traum inspiriert wurde und von Rana Kumbha, der damaligen Herrscher der Region, gefördert wurde. Der Tempel ist dem Gelehrten Adinatha geweiht, der traditionell als Gründer des Jainismus gilt und vor fast 3000 Jahren gelebt hat. Für ihre raffinierte Architektur sowie die Schönheit der natürlichen Umgebung ist es allseits bekannt. Von einer Hügelseite ragt das Gebäude mit seinen Türmen, Kuppeln und Minaretten majestätisch den Himmel entgegen. Über 24 Hallen sind 1440 Säulen verteilt, von denen jeder in seiner Schnitzarbeit einzigartig ist. Auf einer Stelle ist ein Marmorblock zu sehen, deren Oberfläche in 108 Schlangenköpfe gearbeitet worden ist. Jainistische Gemeinden aus aller Welt kennen und verehren diesen Tempel, und ziehen tausende Besucher, ob gläubig oder nicht, an.
Bei allen Reisen ist es höchst vorteilhaft, sich nicht nur auf etablierte Monumente oder Attraktionen zu beschränken, sondern die Kultur einer Region zu genießen. Die Gegend um Pali ist für ihre Straßenfeste und Veranstaltungen sehr bekannt, die rund um das Jahr stattfinden. Viele dieser werden aus religiösen Gründen gefeiert, wobei Hindus, Muslime und Anhänger des Jainismus oft zusammengebracht werden und zum Teil gemeinsam feiern. Wer also Tourismusbüros oder anderen Informationsquellen befragt, kann leicht herausfinden, welche Feste zu einer jeweiligen Zeit oder in naher Zukunft gefeiert werden. In vielen Dörfern in der Nähe Palis werden Feste zur Verehrung diverser Gottheiten veranstaltet, an der Besucher zum Teil ebenfalls wilkommen sind. Es wird aber nicht nur aus gläubigen Anlass gefeiert, sondern auch zu anderen Gründen. Das Godwar-Fest findet beispielsweise jeden März statt, und wird von der Bezirksleitung Palis organisiert, um Kunst und Kultur Rajasthans für drei Tage zur Schau zu stellen. So fließen diverse Volksbräuche sowie künstlerische und musikalische Tradtionen hohen Alters und Anstands zusammen, um ein unglaublich lebendiges Bild der Region zu formen. Dieser kultureller Kalender bildet eine einzigartige Gelegenheit dar, sich als Tourist nicht nur zu entspannen oder Orte geschichtlicher Interesse zu bestaunen, sondern der heutigen Kultur der Region näher zu kommen.
Glaubensbekennung findet in diesem Teil der Welt nicht nur in großen Tempeln statt, sondern auch an kleineren Orten, die manchmal auf überraschende Weise auftauchen. Der Schrein Om Banna ist ein sehr gutes Beispiel, und stellt die manchmal ungewöhnliche Form indischer Religion zur Schau. Im Jahr 1988 verungückte ein junger Mann namens Om Singh Rathore auf seinem Motorrad in der Nähe von Pali, und starb leider an seinen Wunden. An dieser Stelle aber beginnt etwas Seltsames. Obwohl das Fahrzeug nach dem Unfall zur örtlichen Polizeistation gebracht wurde, erschien sie—so wird es zumindest berichtet—am nächsten Tag wieder am Unfallort. Dies geschah trotz Bemühungen der Polizei mehrmals: sobald das Motorrad von dessen zurückerobert wurde, verschwand es in der selben Nacht, um an der alten Stelle wieder aufzutauchen. Als dieses mutmaßliche Wunder mehr und mehr bekannt wurde, kamen Pilger in größeren Zahlen zum Unfallort, um zugunsten einer sicheren Reise zu beten. Heute bildet die einstige Unfallstelle das Zentrum einer kleinen Marktsiedlung, wo Weihrauch und andere Mittel zum Gebet verkauft werden. Straßenmusiker singen Lieder über den sagenumwobenen Motorrad und sein jetzt als Om Banna bekannter Inhaber. Trotz der vermeintlichen Seltsamkeit dieser Gebetstelle werden Touristen geraten, wie immer in solchen Fällen, sich gegenüber eines fremden Glaubens respektvoll zu benehmen.
Inmitten der beeindruckender Thar-Wüste liegt Jodhpur, die mit fast anderthalb Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt Rajasthans darstellt. Das Kern der Stadt wurde um die Festung Mehrangarh gebaut, und verleiht, der Bemalung ihrer Häuser wegen, Jodhpur den Beinamen der “Blauen Stadt.” Für Touristen gibt es hier mehrere einzigartige Bauten zu sehen, zum Beispiel die bereits erwähnte Mehrangarh-Festung, die auf einen felsigen Hügel über die Stadt ragt. Auch kleinere Tempel, Parks und Gärten sind über den Stadtraum verteilt. Im Stadtkern fließen Musik, Essen und Kultur zusammen für ein einzigartiges Erlebnis. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Pali aus weniger als eine Stunde.
Im 18. Jahrhundert wurde diese Stadt als erste vollkommen geplante Stadt Indiens von dem König und Astronomen Sawai Jai Singh erbaut. Heute ist sie die Hauptstadt Rajasthans, und ist auch unter den Namen “die rosafarbene Stadt” bekannt. Hier gibt es für Besucher reichlich Tempel, Paläste und Gärten zu bestaunen, welche alle den architektonischen Stil der Rajput-Dynastie aufweisen. Die sogenannte Amberfestung, woraus die Stadt lange Zeit regiert wurde, ist heute für Touristen zugänglich und ist jeden Abend Standort einer Klang- und Lichtshow, in der die Geschichte der Herrscher Rajasthans zum Leben kommt. Auch der Basar in der Innenstadt Jaipurs ist definitiv ein Besuch wert.
Die im 15. Jahrhundert errichtete Festung Kumbhalgarh, die bis ins 19. Jahrhundert im Gebrauch war, ist heute für Touristen geöffnet, und befindet sich ungefähr anderthalb Autostunden von Pali entfernt. Innerhalb der riesigen Steinmauern befinden sich über 300 Tempel. Von der Spitze des Palasts sind die Berge der Aravallikette sowie die Sanddünen der Tharwüste an klaren Tagen sichtbar. Laut lokaler Fabel brannten hier einst riesige Lampen, die den örtlichen Bauern die Feldarbeit bei Nacht ermöglichte. Jeden Abend wird diese Tradition einigermaßen fortgesetzt, indem die Anlage für einige Minuten spektakulär beleuchtet wird. Mitsamt anderen Hügelfestungen Rajasthans gilt Kumbhalgarh laut UNESCO als Weltkulturerbe und steht damit unter besonderen Schutz.
Wer eine Liebe zur Natur in sich hat, soll hier auf jeden Fall aufpassen. In unmittelbarer Nähe der Festung Kumbhalghar (siehe oben) sind fast 600 Quadratkilometer zur Naturschutz abmarkiert. Inmitten der großen Artenvielfalt befinden sich etliche, teils vom Aussterben bedrohte Säuger und Vögel. Besonderer Acht würdig ist hier ein Pilotprojekt zur Wiedereinführung asiatischer Löwen, welches im Naturschutzgebiet gerade durchgeführt wird und zu Möglichkeiten für Löwensafaris führen könnte. Von örtlichen Veranstaltern werden Tours zu Fuß oder zu Pferd angeboten, die typisch in der Nähe der Festung anfangen und durch beschutztes Gebiet führen. So können neugierige Besucher beispielsweise einen Blick auf seltene Antelopen bekommen.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Auto: Mehrere Durchfahrten verbinden Pali mit den Großstädten Jodhpur, Jaipur und Udaipur. Südöstlich von Pali und durch Jaipur läuft die nationale Autobahn 8, die Mumbai an der Westküste mit Delhi im Nordosten verbindet. Die Fahrt von Jaipur nach Delhi kann bei guten Verkehrsbedingungen weniger als vier Stunden dauern.
Mit dem Bus: Private sowie öffentlich betriebene Buslinien verbinden Pali mit anderen Städten Rajasthans. Manche Busfahrten können im Voraus gebucht werden und sind teilweise klimatisiert.
Mit dem Zug: Über den Bahnhof Marwar ist Pali mit den Städten Rajasthans direkt verbunden. Eine längere Bahnlinie verbindet sie mit Mumbai und Delhi und anderen Gebieten Indiens. Somit ist Pali mit dem Zug relativ gut erreichbar. Die Züge Indiens unterscheiden sich je nach Reservierungsmöglichkeit und Sitzplan, wobei mehr Komfort oft mit höheren Kosten verbunden sind. Für Gäste, die ein Reiseerlebnis der Luxusklasse bevorzügen, gibt es neben den regulären Zügen auch spezielle Linien wie der Palace on Wheels oder Royal Rajasthan.
Mit dem Flugzeug: Der am nahesten gelegener Flughafen befindet sich in Jodhpur, etwa eine Autostunde von Pali entfernt. Von hier aus gibt es regelmäßige Flüge zu den internaionalen Verbindungszentren Delhi und Mumbai. Weiter weg von Pali befinden sich Flughäfen in den Städten Udaipur und Jaipur.
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Diese fast tausend Jahre alte Stadt befindet sich im zentralen Teil Rajasthans, ein geschichtlich reicher Bundesstaat im Nordwesten Indiens, welcher zum großen Teil von imposanten Wüsten und Bergketten durchstreift wird. Die Stadt liegt am Fluss Bandi, der Wasser durch eine sonst eher trockene Region bringt. Als Folge dieser Lage war die Stadt in seiner frühen Geschichte ein wichtiger Handelszentrum. Durch mehrere Jahrhundert wechselte die Herrschaft über die Stadt oft, da unterschiedliche Gruppen durch Kriege ihre Vormacht zu errichten suchten. Nach mehreren Invasionen aus westlicher Richtung wurde die Stadt endgültig von Brahminen regiert, die von den Herrschern der nordindischen Rajput-Dynastie unterstützt wurden. Später wurde die Region wiederum von der lange Zeit herrschenden Mughal-Dynastie erobert, und spielte im 19. und 20. Jahrhundert eine entscheidende Rolle im Freiheitskampf gegen die britischen Kolonialherrschaft. Heute ist Pali Hauptstadt eines gleichnamigen Bezirks, und bietet eine beschauliche Umgebung zur weiteren Erkundung Rajasthans an. Neben seiner reichen geschichtlichen Erbe ist Pali ebenfalls ein wichtiger Industriestandort, besonders für Textilwaren. Diese sind in der Stadt reichlich zum Ankauf für Touristen vorhanden. Auch Süßigkeiten, Gulab Halwa genannt, werden hier hergestellt. Für Touristen, die in einer intimen Lage die Kultur und Geschichte Indiens kennenlernen wollen, die größere Region aber ebenfalls erkunden wollen, ist Pali auf jeden Fall zu empfehlen.
Die stadt Pali gehört zu der zustand Rajasthan, zu der abteilung Bharatpur, zu der distrikt Bharatpur und zu der sub-distrikt Bharatpur.
Die stadt zählt Pali erstreckt sich über 12.330,79 km² und zälht 229.956 Einwohner (Volkszählung von 2011) für eine Dichte von 18,65 Einwohner pro km².
Der französische Name der stadt ist Pāli, der englische Name der stadt ist Pali.
Points oder Interessen
Reisende, die in Pali verbleiben, brauchen nicht weit zu reisen, um zu staunen. Der Zentrum der Stadt ist nämlich eine Art Museum der örtlichen Architektur und Geschichte, und kann hervorragend zu Fuß erkundet werden. Hier befindet sich beispielsweise der Navalakha-Tempel, welcher im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Der Lakhotia-Garten ist eine große Gartenanlage, die von Wasser umgeben ist. Inmitten des Gartens befindet sich ein Tempel, welcher der hinduistischen Gottheit Shiva geweiht. Shiva genießt unter vielen Anhängern des Hinduismus besonderen Ansehen, da er, den ältesten religiösen Texten nach, mit der periodischen Zerstörung und Neuerschaffung der Welt beauftragt ist. Dieser Zyklus wird in vielen Bildnissen als einen Tanz eindrucksvoll dargestellt. Ebenfalls im Andenken Shivas ist der Somnath Mandir, ein inmitten Palis gelegener Tempel, der 1209 von Kumarpal Solanki, einem König von Gujarat, erbaut wurde. Der Geburtsort Maharana Prataps wird als Andenken dieses bekannten Freiheitskämpfers als Monument erhalten. Im Bangurmuseum, nach einer Persönlichkeit gleichen Namens benannt, können Besucher etliche geschichtliche sowie künstlerische Objekte (wie Kleider, Schmuck, Münzen und Waffen) der Region bestaunen. In der Innenstadt gibt es ebenfalls viele Stufenbrunnen, in der Regionalsprache Baoris genannt. Jeder dieser Strukturen hat einen eigenen Stil und Bauart, der Zutritt zum Wasservorrat mit der Kreativität seiner Erbauer kombiniert.
Etwa eine Autostunde von Pali entfernt liegt das Aravalligebirge, einer der ältesten Bergketten Indiens. Das Gelände erhebt sich hier zu einer 19km langen Hochebene auf, die durch eine besondere Artenvielfalt ausgezeichnet wird und deshalb für jeden Naturliebhaber auf den Programm stehen sollte. Die Felsen der Gegend entstanden einst durch die Aktivät großer Vulkane, die zum Teil vom Zusammenstoß der indischen Erdplatte mit dem asiatischen Kontinent ausgelöst wurde. Durch langzeitige, durch Wind und Wasser ausgelöste Erosionsprozesse entstand eine Landschaft aus großen Klüften, in der seltene Pflanzen- und Tierarten Herberge fanden. Mehr als 800 Pflanzenarten sind über subtropische Dornen- und Nadelwälder verteilt. Orchideen sind auch hier reichlich vertreten und sorgen für einen besonderen visuellen Eindruck. Tierisch ist der Naturschutzgebiet ebenfalls eng bevölkert: Leoparde, Wölfe, Wildschweine, sowie Hasen, Igel und Faultiere sind hier heimisch. 250 Vogelarten bevölkern das Areal, unter ihnen das seltene Sonnerathuhn. Inmitten dieses Paradieses befindet sich auch der Guru Shikhar, der mit 1722m als höchster Gipfel Rajasthans emporragt. Wegen seinen vielen seltenen Pflanzen ist diese Region auch als Quelle medizinischer Nutzpflanzen wichtig, die zum Teil noch unerforscht bleiben. Obwohl das moderne Indien unter den Folgen der Umweltzerstörung leidet, sind Orte wie Mount Abu ein Zeichen, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur machbar ist, sondern bereits im Gange steht.
Anhänger des Jainismus erbauten im Vorland der Aravalligebirge im 15. Jahrhundert diesen berühmten Tempelkomplex. Der Jainismus ist eine alte indische Religion, deren Anhänger aus einer festen Glaube in der ständigen Wiedergeburt der Seele sich von jeglicher Zerstörung tierischen Lebens abneigen. Manche Mönche tragen sogar einen Besen bei sich, um den vor ihnen liegenden Boden von Insekten frei zu fegen, da diese ansonsten durch einen Fußtritt getötet werden könnten. Eine beschriebene Kupferplatte aus dem Jahr 1437 erzählt von der ersten Erbauung des Tempels in Ranakpur, die von einem Traum inspiriert wurde und von Rana Kumbha, der damaligen Herrscher der Region, gefördert wurde. Der Tempel ist dem Gelehrten Adinatha geweiht, der traditionell als Gründer des Jainismus gilt und vor fast 3000 Jahren gelebt hat. Für ihre raffinierte Architektur sowie die Schönheit der natürlichen Umgebung ist es allseits bekannt. Von einer Hügelseite ragt das Gebäude mit seinen Türmen, Kuppeln und Minaretten majestätisch den Himmel entgegen. Über 24 Hallen sind 1440 Säulen verteilt, von denen jeder in seiner Schnitzarbeit einzigartig ist. Auf einer Stelle ist ein Marmorblock zu sehen, deren Oberfläche in 108 Schlangenköpfe gearbeitet worden ist. Jainistische Gemeinden aus aller Welt kennen und verehren diesen Tempel, und ziehen tausende Besucher, ob gläubig oder nicht, an.
Bei allen Reisen ist es höchst vorteilhaft, sich nicht nur auf etablierte Monumente oder Attraktionen zu beschränken, sondern die Kultur einer Region zu genießen. Die Gegend um Pali ist für ihre Straßenfeste und Veranstaltungen sehr bekannt, die rund um das Jahr stattfinden. Viele dieser werden aus religiösen Gründen gefeiert, wobei Hindus, Muslime und Anhänger des Jainismus oft zusammengebracht werden und zum Teil gemeinsam feiern. Wer also Tourismusbüros oder anderen Informationsquellen befragt, kann leicht herausfinden, welche Feste zu einer jeweiligen Zeit oder in naher Zukunft gefeiert werden. In vielen Dörfern in der Nähe Palis werden Feste zur Verehrung diverser Gottheiten veranstaltet, an der Besucher zum Teil ebenfalls wilkommen sind. Es wird aber nicht nur aus gläubigen Anlass gefeiert, sondern auch zu anderen Gründen. Das Godwar-Fest findet beispielsweise jeden März statt, und wird von der Bezirksleitung Palis organisiert, um Kunst und Kultur Rajasthans für drei Tage zur Schau zu stellen. So fließen diverse Volksbräuche sowie künstlerische und musikalische Tradtionen hohen Alters und Anstands zusammen, um ein unglaublich lebendiges Bild der Region zu formen. Dieser kultureller Kalender bildet eine einzigartige Gelegenheit dar, sich als Tourist nicht nur zu entspannen oder Orte geschichtlicher Interesse zu bestaunen, sondern der heutigen Kultur der Region näher zu kommen.
Glaubensbekennung findet in diesem Teil der Welt nicht nur in großen Tempeln statt, sondern auch an kleineren Orten, die manchmal auf überraschende Weise auftauchen. Der Schrein Om Banna ist ein sehr gutes Beispiel, und stellt die manchmal ungewöhnliche Form indischer Religion zur Schau. Im Jahr 1988 verungückte ein junger Mann namens Om Singh Rathore auf seinem Motorrad in der Nähe von Pali, und starb leider an seinen Wunden. An dieser Stelle aber beginnt etwas Seltsames. Obwohl das Fahrzeug nach dem Unfall zur örtlichen Polizeistation gebracht wurde, erschien sie—so wird es zumindest berichtet—am nächsten Tag wieder am Unfallort. Dies geschah trotz Bemühungen der Polizei mehrmals: sobald das Motorrad von dessen zurückerobert wurde, verschwand es in der selben Nacht, um an der alten Stelle wieder aufzutauchen. Als dieses mutmaßliche Wunder mehr und mehr bekannt wurde, kamen Pilger in größeren Zahlen zum Unfallort, um zugunsten einer sicheren Reise zu beten. Heute bildet die einstige Unfallstelle das Zentrum einer kleinen Marktsiedlung, wo Weihrauch und andere Mittel zum Gebet verkauft werden. Straßenmusiker singen Lieder über den sagenumwobenen Motorrad und sein jetzt als Om Banna bekannter Inhaber. Trotz der vermeintlichen Seltsamkeit dieser Gebetstelle werden Touristen geraten, wie immer in solchen Fällen, sich gegenüber eines fremden Glaubens respektvoll zu benehmen.
Inmitten der beeindruckender Thar-Wüste liegt Jodhpur, die mit fast anderthalb Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt Rajasthans darstellt. Das Kern der Stadt wurde um die Festung Mehrangarh gebaut, und verleiht, der Bemalung ihrer Häuser wegen, Jodhpur den Beinamen der “Blauen Stadt.” Für Touristen gibt es hier mehrere einzigartige Bauten zu sehen, zum Beispiel die bereits erwähnte Mehrangarh-Festung, die auf einen felsigen Hügel über die Stadt ragt. Auch kleinere Tempel, Parks und Gärten sind über den Stadtraum verteilt. Im Stadtkern fließen Musik, Essen und Kultur zusammen für ein einzigartiges Erlebnis. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Pali aus weniger als eine Stunde.
Im 18. Jahrhundert wurde diese Stadt als erste vollkommen geplante Stadt Indiens von dem König und Astronomen Sawai Jai Singh erbaut. Heute ist sie die Hauptstadt Rajasthans, und ist auch unter den Namen “die rosafarbene Stadt” bekannt. Hier gibt es für Besucher reichlich Tempel, Paläste und Gärten zu bestaunen, welche alle den architektonischen Stil der Rajput-Dynastie aufweisen. Die sogenannte Amberfestung, woraus die Stadt lange Zeit regiert wurde, ist heute für Touristen zugänglich und ist jeden Abend Standort einer Klang- und Lichtshow, in der die Geschichte der Herrscher Rajasthans zum Leben kommt. Auch der Basar in der Innenstadt Jaipurs ist definitiv ein Besuch wert.
Die im 15. Jahrhundert errichtete Festung Kumbhalgarh, die bis ins 19. Jahrhundert im Gebrauch war, ist heute für Touristen geöffnet, und befindet sich ungefähr anderthalb Autostunden von Pali entfernt. Innerhalb der riesigen Steinmauern befinden sich über 300 Tempel. Von der Spitze des Palasts sind die Berge der Aravallikette sowie die Sanddünen der Tharwüste an klaren Tagen sichtbar. Laut lokaler Fabel brannten hier einst riesige Lampen, die den örtlichen Bauern die Feldarbeit bei Nacht ermöglichte. Jeden Abend wird diese Tradition einigermaßen fortgesetzt, indem die Anlage für einige Minuten spektakulär beleuchtet wird. Mitsamt anderen Hügelfestungen Rajasthans gilt Kumbhalgarh laut UNESCO als Weltkulturerbe und steht damit unter besonderen Schutz.
Wer eine Liebe zur Natur in sich hat, soll hier auf jeden Fall aufpassen. In unmittelbarer Nähe der Festung Kumbhalghar (siehe oben) sind fast 600 Quadratkilometer zur Naturschutz abmarkiert. Inmitten der großen Artenvielfalt befinden sich etliche, teils vom Aussterben bedrohte Säuger und Vögel. Besonderer Acht würdig ist hier ein Pilotprojekt zur Wiedereinführung asiatischer Löwen, welches im Naturschutzgebiet gerade durchgeführt wird und zu Möglichkeiten für Löwensafaris führen könnte. Von örtlichen Veranstaltern werden Tours zu Fuß oder zu Pferd angeboten, die typisch in der Nähe der Festung anfangen und durch beschutztes Gebiet führen. So können neugierige Besucher beispielsweise einen Blick auf seltene Antelopen bekommen.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Auto: Mehrere Durchfahrten verbinden Pali mit den Großstädten Jodhpur, Jaipur und Udaipur. Südöstlich von Pali und durch Jaipur läuft die nationale Autobahn 8, die Mumbai an der Westküste mit Delhi im Nordosten verbindet. Die Fahrt von Jaipur nach Delhi kann bei guten Verkehrsbedingungen weniger als vier Stunden dauern.
Mit dem Bus: Private sowie öffentlich betriebene Buslinien verbinden Pali mit anderen Städten Rajasthans. Manche Busfahrten können im Voraus gebucht werden und sind teilweise klimatisiert.
Mit dem Zug: Über den Bahnhof Marwar ist Pali mit den Städten Rajasthans direkt verbunden. Eine längere Bahnlinie verbindet sie mit Mumbai und Delhi und anderen Gebieten Indiens. Somit ist Pali mit dem Zug relativ gut erreichbar. Die Züge Indiens unterscheiden sich je nach Reservierungsmöglichkeit und Sitzplan, wobei mehr Komfort oft mit höheren Kosten verbunden sind. Für Gäste, die ein Reiseerlebnis der Luxusklasse bevorzügen, gibt es neben den regulären Zügen auch spezielle Linien wie der Palace on Wheels oder Royal Rajasthan.
Mit dem Flugzeug: Der am nahesten gelegener Flughafen befindet sich in Jodhpur, etwa eine Autostunde von Pali entfernt. Von hier aus gibt es regelmäßige Flüge zu den internaionalen Verbindungszentren Delhi und Mumbai. Weiter weg von Pali befinden sich Flughäfen in den Städten Udaipur und Jaipur.