Präsentation
Nafplion, Nafplio oder auch Nauplia ist eine Hafenstadt im Nordosten der griechischen Halbinsel Peleponnes. Die Stadt liegt am Argolischen Golf und hat etwa 31.000 Einwohner. Die Stadt wurde bereits gegen 1370 v. Chr. urkundlich erwähnt – unter dem ägyptischen Pharao Amenophis III. Der Legende nach wurde die Stadt von Nauplios, einem Sohn des Poseidon gegründet. Das Wetter in Nafplio ist dem Wetter in Athen ähnlich – allerdings ohne den Smog im Sommer: Hier ist es heiß und trocken im Sommer und nasser in der Zeit von Oktober bis März. In Griechenland bezahlt man mit dem Euro und das Land liegt in der osteuropäischen Zeitzone (UTC+2 bzw. MEZ+1), die Uhren hier gehen der mitteleuropäischen Zeit eine Stunde voraus.
Die stadt Naiplio gehört zu der peripherie Peloponnese und zu der präfektur Argolis.
Points oder Interessen
Nafplion ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren auf dem nordöstlichen Peloponnes und für Fahrten nach Korinth, Mykene, Epidavros oder Tiryns. Nafplion selbst ist eine attraktive Stadt mit einem schönen und lebhaften Hafen und einer wunderbaren Altstadt, die viele für noch schöner als die Altstadt von Athen halten. Hoch über der Stadt liegt die Palamidi Festung, von der aus sich ein herrlicher Ausblick auf die Stadt und auf den Argolischen Golf bietet. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist zum Beispiel die Festung Bourtzi draußen in der Bucht, die von den Venezianern im Jahre 1473 zur Verteidigung der Stadt errichtet wurde, und die bis 1865 als Festung diente. Im Sommer ist die Festung regelmäßig mit dem Boot vom Hafen aus zu erreichen; von 1930 bis 1970 diente sie als Hotel und auch heute noch werden hier im Sommer manchmal Konzerte oder Veranstaltungen abgehalten. Der schöne Hafen und die attraktive mittelalterliche Altstadt von Nafplion laden zu Erkundungen auf kopfsteingepflasterten Gassen und zwischen blühenden Bougainvilleen ein. Im Stadtzentrum liegt der Syntagma Platz mit zahlreichen historischen Gebäuden. Das archäologische Museum und das Folklore Museum gelten als zwei der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt – in ihrer Nähe finden sich auch einige interessante Kunsthandwerks- und Kunstläden. Weitere Informationen unter: www.nafplion.gr
Die Palamidi Festung thront hoch oben über der Stadt Nafplion auf einem 216 Meter hohen Hügel. Die Festung wurde während der zweiten venezianischen Besatzungszeit der Gegend (1686 – 1715) erbaut; sie wurde in nur drei Jahren errichtet und im Jahre 1714 vollendet. So handelt es sich bei der Palamidi Festung um ein typisch barockes Bauwerk. Gleich nach ihrer Vollendung wurde die Festung im Jahre 1715 von den Türken eingenommen und blieb bis 1822 unter deren Kontrolle. Im griechischen Unabhängigkeitskrieg dann fiel sie dann an die Griechen. Kurze Zeit später soll hier der Befreier der Festung, General Theodoros Kolokotronis, selbst gefangen gehalten worden sein, nachdem er einige Mitglieder des neuen Parlaments gekidnappt hatte. Ab Beginn der griechischen Revolution bis zum Jahre 1834 war Nafplio die Hauptstadt der ersten Griechischen Republik und galt als ein Zentrum der griechischen Politik. Angeblich führen 999 Stufen hinauf zur Festung, bei genauer Zählung ergeben sich aber nur 857 auf der in den Felsen gehauenen Treppe, die sich in Haarnadelkurven von der Stadt hinauf zur Festung windet. Bis hinauf zum höchsten Punkt der Festung sind es mehr als 1000 Stufen. Oben angelangt bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf Nafplion, die umliegende Landschaft und den Argolischen Golf. Wenn man Angst hat, beim Anstieg außer Atem zu geraten, kann man die Festung auch auf der Straße erreichen. Weitere Informationen auf Englisch unter www.the-insiders-guide-to-nafplio.com
Im ehemaligen Zeughaus der venezianischen Flotte aus dem Jahre 1713 liegt das archäologische Museum von Nafplion, das die oberen zwei Stockwerke des Gebäudes nutzt. Hier findet sich eine interessante vorgeschichtliche Sammlung, die eine gute Einführung in das prähistorische Griechenland bietet und sich besonders gut als Einstimmung auf die Besichtigung von Mykene eignet. Vor Betreten der Ausstellung bietet es sich an, eines der beiden Videos über die Ausstellung und die Ausgrabungen zu sehen. Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet und besonders die mykenische Rüstung aus dem 15. Jahrhundert vor Christus gilt als eines der bemerkenswertesten Exponate dieser Sammlung: Bei ihr handelt es sich um die älteste bisher gefundene Rüstung überhaupt. Gute Beschriftungen auf Englisch bieten nähere Informationen. Weitere Höhepunkte des archäologischen Museums sind die Fragmente von Fresken aus den Palästen von Mykene und Tiryns sowie einige weibliche Votivstatuetten. Im Obergeschoss befindet sich eine Sammlung von neueren Keramikfunden: Ausgestellt werden hier einige Kultmasken und unter anderem auch ein Bronzehelm.
Plateía Syntágmatos, Nafplion
Website: www.odysseus.culture.gr
E-Mail: depka@culture.gr
Telefon: +30 27520 27502
Öffnungszeiten: im Sommer Dienstag bis Sonntag 8 bis 20 Uhr, Montag 13:30 bis 20 Uhr; im Winter täglich 8:30 bis 13 Uhr, montags geschlossen
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
Nicht weit vom archäologischen Museum liegt auch das ebenfalls sehenswerte Museum für peloponnesische Folklore. Hier finden sich auf zwei Etagen typische Kleidungsstücke, Möbel und Schmuck, die die Kulturgeschichte Nafplios und der umliegenden Region widerspiegeln. Die abwechslungsreiche Kleidersammlung reicht von farbenfrohen traditionellen Trachten bis zu formellen Anzügen und Gewändern. Ein weiterer Teil des Folkloremuseums ist das Museum der Kindheit, das im alten Bahnhofsgebäude von Nafplion untergebracht ist. In der Neustadt schließlich befindet sich der Nafplion-Annex des Alexandros Soutzos Museums bzw. der griechischen Nationalgalerie (www.nationalgallery.gr). In dem schönen neoklassischen Gebäude an der Sidiras Merarchias Straße Nr. 23 wird Nafplions einzigartigem Stellenwert als erste griechische Hauptstadt des unabhängigen Griechenlands Rechnung getragen. Die kleine Sammlung ist nach Themen angeordnet und bietet wohlüberlegte Erklärungen zu den einzelnen historischen Bereichen in englischer Sprache. Gemälde über die Härte des Krieges, über Seegefechte oder über die Tragik des sterbenden Helden lassen hier griechisch-patriotische Herzen höher schlagen, werden aber auch so manchen Ausländer in ihren Bann ziehen. Die Nationalgalerie ist dienstags geschlossen und bietet montags freien Eintritt.
Peloponnesisches Folkloremuseum, Vas Alezandrou 1/Sofroni, Nafplio
Website: www.pli.gr
E-Mail: pff@otenet.gr
Telefon: +30 27520 28947
Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag, 9 bis 14:30 Uhr
Eintritt: 2 Euro
Bei einer Reise nach Nafplion darf auch ein Besuch der antiken Stadt Korinth und des berühmten Kanals nicht fehlen. Die Stadt liegt etwa 55 Kilometer von Nafplion entfernt und ist gut mit dem Bus zu erreichen. Sie liegt direkt an der gleichnamigen Landenge, dem Isthmus von Korinth. Westlich davon liegt der Golf von Korinth. In der Antike wurde die felsige Landenge überquert, indem man die Schiffe auf Schlitten zog; der berühmte Kanal von Korinth wurde erst im 19. Jahrhundert erbaut. Korinth selbst war wahrscheinlich schon während der Bronzezeit eine Palast-Stadt und taucht vielfach in der griechischen Mythologie auf. Die Reste des Tempels des Apollon aus der Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus und die große Agora geben auch heute noch einen guten Eindruck von der Größe und Bedeutung Korinths in der damaligen Zeit. Auch das kunstvolle Brunnenhaus an der Quelle der Peirene, das einst reich mit Statuen geschmückt war, beeindruckt noch heute. Das kleine Museum auf dem Ausgrabungsgelände zeigt unter anderem Vasen, Mosaiken und Wandmalereien sowie einige interessante Fragmente und Büsten. Die Akropolis liegt weiter oben auf einer Höhe von mehr als 500 Metern und bei guter Sicht kann man von hier aus sogar das etwa 80 Kilometer entfernte Athen und das Parnass-Gebirge sehen. Weitere Informationen zum Kanal von Korinth unter www.epochtimes.de/Der-Kanal-von-Korinth-a616552.html
Auch ein Ausflug nach Mykene gehört quasi zum Pflichtprogramm bei einem Urlaub in Nafplion. Die Stadt war in vorklassischer Zeit einer der bedeutendsten Orte Griechenlands. Zusammen mit Tiryns wurde Mykene bereits 1999 zum Weltkulturerbe erklärt. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind in Mykene erhalten geblieben oder ausgegraben worden: Das Löwentor wurde vermutlich gegen 1250 v. Chr. erbaut und bildete den Haupteingang zur Burg. Reste der Ringmauer, ein weiteres Tor, unterirdische Zisternen und mehrere Kuppelgräber zeugen heute noch von der Baukunst antiker Meister. Die Ausgrabungsgeschichte Mykenes begann bereits mit den Venezianern, der Engländer Lord Elgin und der Deutsche Schliemann leiteten hier Ausgrabungen. Unterhalb des Ausgrabungsgeländes befindet sich ein neues Museum.
Auch das nahegelegene Tiryns ist einen weiteren Abstecher in die Antike wert: Die Geschichte der Hügelfestung reicht etwa 7000 Jahre zurück und war zwischen etwa 1400 und 1200 v. Chr. eines der bedeutendsten Zentren der mykenischen Welt. In der Mythologie gilt Tiryns manchmal als Geburtsort des Herakles und die enormen Wälle der Festung wurden schon von Homer lobend erwähnt. Die Wallfundamente sind ringsum erhalten und an einigen Stellen erreichen auch die Ruinen noch beinahe die wahrscheinliche ursprüngliche Höhe von neun Metern und weisen eine Dicke von bis zu sechs Metern auf. Die berühmten Tunnel erreichen bis zu 17 Meter.
Epidauros in nur etwa 30 Kilometern Entfernung von Nafplion kann mit zahlreichen weiteren antiken Ruinen aufwarten: Vor allem war die Stadt in der Antike als die bedeutendste Kultstätte für den Heilgott Asklepios bekannt. Auch Epidauros zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das wohl imposanteste erhaltene Bauwerk hier ist das große Amphitheater, das einen wunderbaren Blick auf die Berglandschaft der Argolis bietet. Das Theater bot einst bis zu 14.000 Zuschauern Platz und hat immer noch eine exzellente Akustik, so dass auch in den hintersten Reihen jedes Wort zu verstehen ist. Ein beliebter Test ist es, auf der Bühne eine Münze fallen zu lassen – das Klingeln kann auch auf dem obersten Rang noch gehört werden.
Bei aller Kultur kommt in Nafplion auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz. Direkt in Nafplion findet sich ein beliebter, etwa 40 Meter breiter Kiesstrand mit Kiosk, Restaurant, Bar und Umkleidekabinen. Auch Tretboote kann man hier mieten. Etwa zehn Kilometer südöstlich von Nafplion kann Tolon mit einem schönen Sandstrand aufwarten. Der Strand ist hier flach abfallend und die See ist, da der Strand sich in einer Bucht befindet, ruhig und somit auch gut zum Schnorcheln oder für Familien mit Kindern geeignet. Das Wasser ist kristallklar, der Strand sauber und mit Sonnenschirmen und Sonnenliegen versehen. Auch hier gibt es einen kleinen Kiosk, Tretboote und weitere Wassersportmöglichkeiten.
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Nafplion erfolgt im Allgemeinen über den internationalen Flughafen von Athen Eleftherios Venizelos (www.aia.gr). Der Flughafen liegt etwa zwanzig Kilometer Luftlinie östlich von Athen und ist ein Knotenpunkt von Aegean Airlines und Olympic Air. Zahlreiche weitere internationale Fluglinien verbinden Athen mit ganz Europa und einigen Zielen in Nahost und Asien. Im Sommer fliegen ihn zusätzlich zum Linienverkehr viele Charterfluggesellschaften an. Vom Flughafen aus kann man mit der Metrolinie 3 oder der Vorortbahn direkt ins Stadtzentrum von Athen gelangen, es bestehen aber auch zahlreiche Möglichkeiten, gleich hier einen Mietwagen für die Weiterfahrt nach Nafplion zu nehmen. Mit dem Auto fährt man vom Flughafen direkt auf die Autobahn und folgt der Ausschilderung nach Elefsina, dann nach Korinth und schließlich nach Nafplion. Nur auf dem letzten Teil der Strecke wird die Straße enger und kurvenreicher. Insgesamt dauert die Autofahrt etwa zwei Stunden. Die „Proastiakos“ Bahn fährt vom Athener Flughafen bis nach Korinth; von dort aus kann man zum Beispiel mit dem Taxi nach Nafplion gelangen. Zwischen Athen und Nafplion bestehen außerdem Verbindungen mit dem Bus: Vom Flughafen aus nimmt man einen Bus (X93) zum Terminal A/Stathmos Kiffisos in Athen und von dort einen weiteren Bus nach Nafplion. Fahrkarten kann man im Flughafen erstehen. In Nafplion selbst kommt man gut zu Fuß zurecht.
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Nafplion, Nafplio oder auch Nauplia ist eine Hafenstadt im Nordosten der griechischen Halbinsel Peleponnes. Die Stadt liegt am Argolischen Golf und hat etwa 31.000 Einwohner. Die Stadt wurde bereits gegen 1370 v. Chr. urkundlich erwähnt – unter dem ägyptischen Pharao Amenophis III. Der Legende nach wurde die Stadt von Nauplios, einem Sohn des Poseidon gegründet. Das Wetter in Nafplio ist dem Wetter in Athen ähnlich – allerdings ohne den Smog im Sommer: Hier ist es heiß und trocken im Sommer und nasser in der Zeit von Oktober bis März. In Griechenland bezahlt man mit dem Euro und das Land liegt in der osteuropäischen Zeitzone (UTC+2 bzw. MEZ+1), die Uhren hier gehen der mitteleuropäischen Zeit eine Stunde voraus.
Die stadt Naiplio gehört zu der peripherie Peloponnese und zu der präfektur Argolis.
Points oder Interessen
Nafplion ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren auf dem nordöstlichen Peloponnes und für Fahrten nach Korinth, Mykene, Epidavros oder Tiryns. Nafplion selbst ist eine attraktive Stadt mit einem schönen und lebhaften Hafen und einer wunderbaren Altstadt, die viele für noch schöner als die Altstadt von Athen halten. Hoch über der Stadt liegt die Palamidi Festung, von der aus sich ein herrlicher Ausblick auf die Stadt und auf den Argolischen Golf bietet. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist zum Beispiel die Festung Bourtzi draußen in der Bucht, die von den Venezianern im Jahre 1473 zur Verteidigung der Stadt errichtet wurde, und die bis 1865 als Festung diente. Im Sommer ist die Festung regelmäßig mit dem Boot vom Hafen aus zu erreichen; von 1930 bis 1970 diente sie als Hotel und auch heute noch werden hier im Sommer manchmal Konzerte oder Veranstaltungen abgehalten. Der schöne Hafen und die attraktive mittelalterliche Altstadt von Nafplion laden zu Erkundungen auf kopfsteingepflasterten Gassen und zwischen blühenden Bougainvilleen ein. Im Stadtzentrum liegt der Syntagma Platz mit zahlreichen historischen Gebäuden. Das archäologische Museum und das Folklore Museum gelten als zwei der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt – in ihrer Nähe finden sich auch einige interessante Kunsthandwerks- und Kunstläden. Weitere Informationen unter: www.nafplion.gr
Die Palamidi Festung thront hoch oben über der Stadt Nafplion auf einem 216 Meter hohen Hügel. Die Festung wurde während der zweiten venezianischen Besatzungszeit der Gegend (1686 – 1715) erbaut; sie wurde in nur drei Jahren errichtet und im Jahre 1714 vollendet. So handelt es sich bei der Palamidi Festung um ein typisch barockes Bauwerk. Gleich nach ihrer Vollendung wurde die Festung im Jahre 1715 von den Türken eingenommen und blieb bis 1822 unter deren Kontrolle. Im griechischen Unabhängigkeitskrieg dann fiel sie dann an die Griechen. Kurze Zeit später soll hier der Befreier der Festung, General Theodoros Kolokotronis, selbst gefangen gehalten worden sein, nachdem er einige Mitglieder des neuen Parlaments gekidnappt hatte. Ab Beginn der griechischen Revolution bis zum Jahre 1834 war Nafplio die Hauptstadt der ersten Griechischen Republik und galt als ein Zentrum der griechischen Politik. Angeblich führen 999 Stufen hinauf zur Festung, bei genauer Zählung ergeben sich aber nur 857 auf der in den Felsen gehauenen Treppe, die sich in Haarnadelkurven von der Stadt hinauf zur Festung windet. Bis hinauf zum höchsten Punkt der Festung sind es mehr als 1000 Stufen. Oben angelangt bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf Nafplion, die umliegende Landschaft und den Argolischen Golf. Wenn man Angst hat, beim Anstieg außer Atem zu geraten, kann man die Festung auch auf der Straße erreichen. Weitere Informationen auf Englisch unter www.the-insiders-guide-to-nafplio.com
Im ehemaligen Zeughaus der venezianischen Flotte aus dem Jahre 1713 liegt das archäologische Museum von Nafplion, das die oberen zwei Stockwerke des Gebäudes nutzt. Hier findet sich eine interessante vorgeschichtliche Sammlung, die eine gute Einführung in das prähistorische Griechenland bietet und sich besonders gut als Einstimmung auf die Besichtigung von Mykene eignet. Vor Betreten der Ausstellung bietet es sich an, eines der beiden Videos über die Ausstellung und die Ausgrabungen zu sehen. Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet und besonders die mykenische Rüstung aus dem 15. Jahrhundert vor Christus gilt als eines der bemerkenswertesten Exponate dieser Sammlung: Bei ihr handelt es sich um die älteste bisher gefundene Rüstung überhaupt. Gute Beschriftungen auf Englisch bieten nähere Informationen. Weitere Höhepunkte des archäologischen Museums sind die Fragmente von Fresken aus den Palästen von Mykene und Tiryns sowie einige weibliche Votivstatuetten. Im Obergeschoss befindet sich eine Sammlung von neueren Keramikfunden: Ausgestellt werden hier einige Kultmasken und unter anderem auch ein Bronzehelm.
Plateía Syntágmatos, Nafplion
Website: www.odysseus.culture.gr
E-Mail: depka@culture.gr
Telefon: +30 27520 27502
Öffnungszeiten: im Sommer Dienstag bis Sonntag 8 bis 20 Uhr, Montag 13:30 bis 20 Uhr; im Winter täglich 8:30 bis 13 Uhr, montags geschlossen
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
Nicht weit vom archäologischen Museum liegt auch das ebenfalls sehenswerte Museum für peloponnesische Folklore. Hier finden sich auf zwei Etagen typische Kleidungsstücke, Möbel und Schmuck, die die Kulturgeschichte Nafplios und der umliegenden Region widerspiegeln. Die abwechslungsreiche Kleidersammlung reicht von farbenfrohen traditionellen Trachten bis zu formellen Anzügen und Gewändern. Ein weiterer Teil des Folkloremuseums ist das Museum der Kindheit, das im alten Bahnhofsgebäude von Nafplion untergebracht ist. In der Neustadt schließlich befindet sich der Nafplion-Annex des Alexandros Soutzos Museums bzw. der griechischen Nationalgalerie (www.nationalgallery.gr). In dem schönen neoklassischen Gebäude an der Sidiras Merarchias Straße Nr. 23 wird Nafplions einzigartigem Stellenwert als erste griechische Hauptstadt des unabhängigen Griechenlands Rechnung getragen. Die kleine Sammlung ist nach Themen angeordnet und bietet wohlüberlegte Erklärungen zu den einzelnen historischen Bereichen in englischer Sprache. Gemälde über die Härte des Krieges, über Seegefechte oder über die Tragik des sterbenden Helden lassen hier griechisch-patriotische Herzen höher schlagen, werden aber auch so manchen Ausländer in ihren Bann ziehen. Die Nationalgalerie ist dienstags geschlossen und bietet montags freien Eintritt.
Peloponnesisches Folkloremuseum, Vas Alezandrou 1/Sofroni, Nafplio
Website: www.pli.gr
E-Mail: pff@otenet.gr
Telefon: +30 27520 28947
Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag, 9 bis 14:30 Uhr
Eintritt: 2 Euro
Bei einer Reise nach Nafplion darf auch ein Besuch der antiken Stadt Korinth und des berühmten Kanals nicht fehlen. Die Stadt liegt etwa 55 Kilometer von Nafplion entfernt und ist gut mit dem Bus zu erreichen. Sie liegt direkt an der gleichnamigen Landenge, dem Isthmus von Korinth. Westlich davon liegt der Golf von Korinth. In der Antike wurde die felsige Landenge überquert, indem man die Schiffe auf Schlitten zog; der berühmte Kanal von Korinth wurde erst im 19. Jahrhundert erbaut. Korinth selbst war wahrscheinlich schon während der Bronzezeit eine Palast-Stadt und taucht vielfach in der griechischen Mythologie auf. Die Reste des Tempels des Apollon aus der Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus und die große Agora geben auch heute noch einen guten Eindruck von der Größe und Bedeutung Korinths in der damaligen Zeit. Auch das kunstvolle Brunnenhaus an der Quelle der Peirene, das einst reich mit Statuen geschmückt war, beeindruckt noch heute. Das kleine Museum auf dem Ausgrabungsgelände zeigt unter anderem Vasen, Mosaiken und Wandmalereien sowie einige interessante Fragmente und Büsten. Die Akropolis liegt weiter oben auf einer Höhe von mehr als 500 Metern und bei guter Sicht kann man von hier aus sogar das etwa 80 Kilometer entfernte Athen und das Parnass-Gebirge sehen. Weitere Informationen zum Kanal von Korinth unter www.epochtimes.de/Der-Kanal-von-Korinth-a616552.html
Auch ein Ausflug nach Mykene gehört quasi zum Pflichtprogramm bei einem Urlaub in Nafplion. Die Stadt war in vorklassischer Zeit einer der bedeutendsten Orte Griechenlands. Zusammen mit Tiryns wurde Mykene bereits 1999 zum Weltkulturerbe erklärt. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind in Mykene erhalten geblieben oder ausgegraben worden: Das Löwentor wurde vermutlich gegen 1250 v. Chr. erbaut und bildete den Haupteingang zur Burg. Reste der Ringmauer, ein weiteres Tor, unterirdische Zisternen und mehrere Kuppelgräber zeugen heute noch von der Baukunst antiker Meister. Die Ausgrabungsgeschichte Mykenes begann bereits mit den Venezianern, der Engländer Lord Elgin und der Deutsche Schliemann leiteten hier Ausgrabungen. Unterhalb des Ausgrabungsgeländes befindet sich ein neues Museum.
Auch das nahegelegene Tiryns ist einen weiteren Abstecher in die Antike wert: Die Geschichte der Hügelfestung reicht etwa 7000 Jahre zurück und war zwischen etwa 1400 und 1200 v. Chr. eines der bedeutendsten Zentren der mykenischen Welt. In der Mythologie gilt Tiryns manchmal als Geburtsort des Herakles und die enormen Wälle der Festung wurden schon von Homer lobend erwähnt. Die Wallfundamente sind ringsum erhalten und an einigen Stellen erreichen auch die Ruinen noch beinahe die wahrscheinliche ursprüngliche Höhe von neun Metern und weisen eine Dicke von bis zu sechs Metern auf. Die berühmten Tunnel erreichen bis zu 17 Meter.
Epidauros in nur etwa 30 Kilometern Entfernung von Nafplion kann mit zahlreichen weiteren antiken Ruinen aufwarten: Vor allem war die Stadt in der Antike als die bedeutendste Kultstätte für den Heilgott Asklepios bekannt. Auch Epidauros zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das wohl imposanteste erhaltene Bauwerk hier ist das große Amphitheater, das einen wunderbaren Blick auf die Berglandschaft der Argolis bietet. Das Theater bot einst bis zu 14.000 Zuschauern Platz und hat immer noch eine exzellente Akustik, so dass auch in den hintersten Reihen jedes Wort zu verstehen ist. Ein beliebter Test ist es, auf der Bühne eine Münze fallen zu lassen – das Klingeln kann auch auf dem obersten Rang noch gehört werden.
Bei aller Kultur kommt in Nafplion auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz. Direkt in Nafplion findet sich ein beliebter, etwa 40 Meter breiter Kiesstrand mit Kiosk, Restaurant, Bar und Umkleidekabinen. Auch Tretboote kann man hier mieten. Etwa zehn Kilometer südöstlich von Nafplion kann Tolon mit einem schönen Sandstrand aufwarten. Der Strand ist hier flach abfallend und die See ist, da der Strand sich in einer Bucht befindet, ruhig und somit auch gut zum Schnorcheln oder für Familien mit Kindern geeignet. Das Wasser ist kristallklar, der Strand sauber und mit Sonnenschirmen und Sonnenliegen versehen. Auch hier gibt es einen kleinen Kiosk, Tretboote und weitere Wassersportmöglichkeiten.
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Nafplion erfolgt im Allgemeinen über den internationalen Flughafen von Athen Eleftherios Venizelos (www.aia.gr). Der Flughafen liegt etwa zwanzig Kilometer Luftlinie östlich von Athen und ist ein Knotenpunkt von Aegean Airlines und Olympic Air. Zahlreiche weitere internationale Fluglinien verbinden Athen mit ganz Europa und einigen Zielen in Nahost und Asien. Im Sommer fliegen ihn zusätzlich zum Linienverkehr viele Charterfluggesellschaften an. Vom Flughafen aus kann man mit der Metrolinie 3 oder der Vorortbahn direkt ins Stadtzentrum von Athen gelangen, es bestehen aber auch zahlreiche Möglichkeiten, gleich hier einen Mietwagen für die Weiterfahrt nach Nafplion zu nehmen. Mit dem Auto fährt man vom Flughafen direkt auf die Autobahn und folgt der Ausschilderung nach Elefsina, dann nach Korinth und schließlich nach Nafplion. Nur auf dem letzten Teil der Strecke wird die Straße enger und kurvenreicher. Insgesamt dauert die Autofahrt etwa zwei Stunden. Die „Proastiakos“ Bahn fährt vom Athener Flughafen bis nach Korinth; von dort aus kann man zum Beispiel mit dem Taxi nach Nafplion gelangen. Zwischen Athen und Nafplion bestehen außerdem Verbindungen mit dem Bus: Vom Flughafen aus nimmt man einen Bus (X93) zum Terminal A/Stathmos Kiffisos in Athen und von dort einen weiteren Bus nach Nafplion. Fahrkarten kann man im Flughafen erstehen. In Nafplion selbst kommt man gut zu Fuß zurecht.