Points oder Interessen
Kirche, Kultur und Jugendarbeit
England ist bekannt dafür, sich seinen Traditionen und Wurzeln zu verschreiben. Dennoch waren britische Schiffe unter den ersten Schiffen, die aufs hohe Meer hinaussegelten und auch die industrielle Revolution wurde nirgendwo anders als in England geboren. Es scheint, als ob das bekannte Motto „Mutig jenseits der bekannten Welten gehen, die nie zuvor betreten wurden“ („To boldly go beyond the realm of the known where no man has ever ventured before“), den Briten schon in die Wiege gelegt wird und nicht weniger wichtig ist, als das Festhalten an den Traditionen. Diese auf den ersten Blick widersprüchliche Verbindung von Konservatismus und Innovation durchdringt die britische Gesellschaft und kommt an den unwahrscheinlichsten Orten zum Vorschrein, zum Beispiel an einem Gotteshaus. Die Mitglieder der Baptismus-Kirche von Basingstoke sind „vereint in ihrem Glauben an Gott“ und versammeln sich regelmäßig, um gemeinsam zu beten. Andererseits gibt es hier aber auch eine Jugendgruppe mit 40 bis 50 Jugendlichen, die ihren Glauben auf ganz unkonventionelle Weise ausleben, sei es durch Tischtennis, Badminton oder sogar Schlittschuh laufen. Eingeladen sind alle, nicht nur Kirchenmitglieder.
Vorwärts in die Vergangenheit
Tradition bedeutet, etwas aus der Vergangenheit überliefern. Oftmals werden Traditionen aber nicht weiter hinterfragt und verstanden. Das Milestone-Museum in Basingstoke versucht hingegen genau das Gegenteil: hier wird Geschichte so präsentiert, dass sie fast lebendig wird. Nicht ohne Grund ist der volle Name des Museums „Hampshire-Museum für Lebendige Geschichte“. Es mag Spaß machen, informieren und manchmal sogar erhellend sein, ein altes Bild einer Kopfsteinpflastergasse und den Menschen mit ihrer altertümlichen Kleidung anzuschauen – aber es ist ein völlig anderes Erlebnis, wenn man sich selbst verkleidet, die Straße hinab läuft, sich mit Menschen unterhält oder mit einer viktorianischen Straßenbahn aus den 1930 fahren kann. Diese Erfahrung macht nicht nur viel mehr Spaß, als ein Besuch in einem klassischen Museum, sondern ist auch viel bildungsreicher, denn wenn man Geschichte hier mit allen Sinnen erfährt, bekommt man einen lebensechten Einblick in das Leben vor langer Zeit. Die viktorianische Gesellschaft wird so ein Stückchen weit lebendig.
Der Skiplex - Ski fahren im britischen Flachland
Basingstoke bietet aber nicht nur einen spannenden Einblick in die Geschichte, sondern hat mit dem Skiplex auch ein beeindruckendes Produkt moderner Technologie. Der Skiplex ist eine Indoor-Skihalle mit zwei großen Ski-Pisten. Die bieten nicht nur für Ski-Langläufer, erfahrene Ski- und Snowboard-Fahrer, sondern auch für Ski-Anfänger, die ihre ersten Versuche auf zwei Bretten wagen, genau das Richtige. Auch für Familien mit Kindern ist die Anlage gut geeignet, denn von der Aussichtsplattform kann man seinen Kindern bequem zuschauen und aufpassen, dass nichts passiert. Als attraktiver Bonus wartet noch der super-schnelle Windtunnel für Indoor-Skydiving auf mutige Abenteurer. Zum Abschluss kann man noch echte Après-Stimmung in der Party-Arena erleben. Der Skiplex bietet also eine perfekte Kombination von Sport, Spaß und Unterhaltung und wurde zu einem riesigen Erfolg in der Region. Der Komplex hat an Wochentagen von 11:00 bis 23:00 geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen sogar von 7:00 bis 23:00.
Schlösser und Anwesen
England zählte in seiner Geschichte immer zu den technologisch am meisten fortgeschrittenen Ländern – sei es hinsichtlich von Waffen, Schiffen, Architektur, Seefahrt oder Industrie. Dank dieser Technologie konnte England zu jenem mächtigen Reich werden, das sich über den halben Erdball erstreckte. Trotzdem blieben Herz und Seele Englands immer Zuhause. Seit dem Mittelalter war das eigene Haus für Engländer ihr Schloss – oder Anwesen. England wäre nicht das Gleiche ohne die edlen und vornehmen Anwesen mit ihren zahlreichen, großzügigen Räumen, dem sorgfältig gepflegten Rasen und ordentlichen Parkanlagen. Das Vyne-Anwesen in Basingstoke ist ein perfektes Beispiel dafür. Über mehrere Jahrhunderte hinweg gehörte das Anwesen typischen Vertretern der britischen Aristokratie, der Familie Chute. In den Räumen waren viele bemerkenswerte Persönlichkeiten zu Hast, Henry VIII. hatte hier sogar ein eigenes Schlafzimmer, das er immer nutze, wenn er der Familie Chute einen königlichen Besuch abstattete. In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde das Anwesen dann in ein Museum umgewandelt, wobei man große Mühen darauf verwendete, das Anwesen genau so zu erhalten, wie es zu Zeiten der Familie Chute aussah. Somit bietet das Anwesen einen spannenden Einblick in das Leben der feinen britischen Gesellschaft.
Ein Opfer des Bürgerkriegs
Das Vyne-Anwesen hat viele Jahrhunderte überstanden und seine Schönheit erhalten. Die Nachbarhaus Basing hatte weniger Glück. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert war mit seiner Größe und der luxuriösen Ausstattung ein prächtiges Anwesen, aber der Bürgerkrieg im darauffolgenden Jahrhundert sollte sein Untergang werden. Das Anwesen befand sich im Besitz des Marquis von Winchester und der fünfte Marquis, John Paulette, war ein bekannter Anhänger von König Karl I. Deshalb wurde das Anwesen immer wieder von den parlamentarischen Kräften besetzt und schließlich 1645 zerstört. Heute befinden sich hier nur noch die Ruine und eine große Scheune. Obwohl die Scheune die größte ist, die noch aus dieser Zeit stammt, mussten sich die Besitzer etwas Besonderes ausdenken, um Besucher anzulocken. Deshalb findet hier regelmäßig ein kostümiertes Schauspiel statt, das die Besetzung des Anwesens im 17. Jahrhundert nachtstellt. Die 90-minüte Vorführung, unterstützt von aufwendigen Spezialeffekten und einer Kommentierung durch Geschichtsexperten, ist eine eindrückliche Erfahrung für die ganze Familie.
Der Basing-Wanderweg
Wer nach einem Besuch des Basing-Anwesens noch Lust hat, die Umgebung zu erkunden, sollte sich festes Schuhwerk anziehen und den Basing-Wanderweg laufen. Dieser Pfad ist ein ungefähr 10 km langer Rundweg, aber man kann auch eine kürzere Route wählen. Der malerische Weg führt an einem wunderschönen Rundbogen namens Duke of Bolton vorbei. Der Bolton-Rundbogen ist alles, was vom Hackwood-Anwesen noch übrig ist, die nach der Zerstörung des Basing-Anwesens die Residenz des Marquis wurde. Ein weiteres Highlight entlang des Pfades sind die Black-Dam-Teiche, ein natürliches Reservoir mit einer Vielzahl von Wasserlebewesen.
Mit Volldampf voraus
Die Viables-Miniatureisenbahn wurde von einer Gruppe leidenschaftlicher Hobby-Eisenbahner vor über 30 Jahren gebaut. Diese Bastler gründeten die Modern-Engineering-Gesellschaft, die die 600 Meter lange Strecke für die Mini-Eisenbahn gebaut hat. Die kleinen Lokomotiven sind originalgetreue Kopien von echten Dampfsloks – sie fahren sogar mit Hilfe von Kohle und Wasser, genauso wie die „großen Brüder“. Die Mini-Waggons können sogar Passagiere mitnehmen, wobei die Passagiere dabei auf den Waggons drauf sitzen anstatt innendrin. Die Anlage hat täglich von 11:00 bis 16:00 geöffnet.
Leben und Werk von Jane Austen
England war eines der ersten Länder Europas, die kleine Führungen zu Fuß anboten anstatt mit großen Bussen. Basingstoke setzt bei dieser Tradition an und bietet einzigartige Touren, die der bekannten Autorin Jane Austen gewidmet sind. Austen wurde in dieser Gegend geboren und verbrachte einen bedeutenden Teil ihres Lebens hier. Dabei erfährt man alles über ihr soziales und kulturelles Leben, das ihr als Grundlage für ihre Romane diente. Die Tour dauert einen ganzen Tag und umfasst einen Besuch im Jane-Austen-Museum.
New-Forest-Wandertouren
Die New-Forest-Wandertouren bieten einen einzigartigen Einblick in die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren der Umgebung. Ein Teil der Strecke wird zu Fuß zurückgelegt und dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Die freundlichen Führer wissen dabei alles, über die Natur, aber auch die Gesellschaft von Basingstoke. Die Laufgeschwindigkeit ist bequem, also ist die Tour nicht nur für geübte Wanderer geeignet. Pro Person kosten die Touren 15 Pfund.
