Präsentation
Sarvar, in Deutschland „Kotenburg“ oder „Rotenturm an der Raab“ genannt, ist eine Stadt mit ca. 15 600 Einwohnern im Westen von Ungarn. Sie gehört zum Komitat Vas und liegt am Ufer des Flusses Raab; der Name bedeutet übersetzt „Schlammburg“, was wahrscheinlich auf die Wasserburg Nadasdy aus dem Spätmittelalter hinweist und darauf, dass die Umgebung in früheren Zeiten eine Moor- und Sumpflandschaft war. 1288 wurde die Stadt zum ersten Mal schriftlich erwähnt. In der Renaissance spielte Sarvar eine besondere Rolle während der Ungarischen Revolution. Bekannt ist Sarvar außerdem auch für das Thermalbad, in dem heißes Thermalwasser aus fast 1000m Tiefe verwendet wird; das Wasser ist besonders natriumchloridhaltig und wirkt heilend. Es gibt aber auch viele hübsche Kirchen zu sehen, außerdem den Garten Arboretum mit uralten Bäumen und exotischen Pflanzen und das Museum der Burg Nadasdy.
Die stadt Sárvár gehört zu der region Nyugat-Dunántúl und zu der grafschaft Vas.
Die stadt zählt Sárvár erstreckt sich über 64,64 km² und zälht 15.651 Einwohner für eine Dichte von 242,13 Einwohner pro km².
Points oder Interessen
Man stieß 1961 zum ersten Mal auf das Thermalwasser, dass sich in etwa 1000m Tiefe befindet und eine Temperatur von etwa 92°C hat. Es ist reich an verschiedenen gesundheitsfördernden Mineralien, zum Beispiel Natriumchlorid, Brom, Iod, Fluor und Borsäure. Das alte Thermalbad, das man nach dem Fund dieses Schatzes erbaute, wurde im Jahr 2002 durch ein neues Bad ersetzt. Die neue Anlage bekam einige Auszeichnungen verliehen, unter anderem von der Ungarischen Wellnessgesellschaft, was für die außerordentlich hohe Qualität spricht. Besonders für rheumatische Beschwerden und Gelenkprobleme wirkt das Wasser schmerzlindernd und heilsam, es eignet sich aber auch sehr gut zur Behandlung von Prellungen und Sportverletzungen, gynäkologischen Beschwerden und zur Nachbehandlung von Erkrankungen der Atemwege. Der Entspannung dienen ein Wassersprudelbecken, Schultermassagedüsen und ein sanft fließender Strömungskanal. Innen und außen befinden sich mehrere Becken, die angenehme Wassertemperaturen von 32 bis 36°C aufweisen. Das Wasser ist besonders hautfreundlich, da es mit einer chlorfreien Methode sanft desinfiziert wird. Auch für Familien ist hier viel geboten: In dem speziellen Familienbad sind mehrere Rutschen, ein Wellenbad, Baby- und Kinderbecken, eine Kletterwand und eine Bowlingbahn geboten. Das Gebäude ist wie ein Amphitheater aufgebaut und in erfrischender Südsee-Atmosphäre gestaltet. Ein Fitnessraum bietet außerdem die Möglichkeit, sich mit Geräten und Gewichten fit zu halten.
In einem waldigen Gelände direkt neben dem Heil- und Wellnessbad liegt ein Spaß versprechender Erlebnispark, wo viel Spannung und Action geboten werden. Dieser Erlebnispark gilt als ideales Ausflugsziel für die ganze Familie und ist vor allem an den Wochenende sehr gut gefüllt. Es gibt verschiedene Seilbahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, unter anderem eine Seilbahn, die den Besucher über einen See befördert, einen Bogenplatz und eine große Kletterwand, die am Stamm eines Baumes befestigt ist. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und einen Lehrpfad, der um den Teich herum führt. Profi-Ausrüstung, eine Sicherheitsbelehrung und die Aufsicht durch qualifiziertes Personal sorgen für die Sicherheit der Gäste. Der Park hat täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, von Juni bis August sogar bis 20:00 Uhr. Der Eintritt in den Hochseilgarten kostet für Erwachsene etwa 9 Euro, für Kinder bis 18 Jahren etwa 7 Euro.
Die Sankt-Markus-Kirche wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwähnt; damals wurde sie noch Sankt-Peters-Kirche genannt. Im 17. Jahrhundert erhielt sie den Namen „Sankt Markus“. Sie ist im romanischen Stil gebaut, wurde 1933 jedoch in neoromanischem Stil renoviert. Im Inneren gibt es Gemälde von Josef Pruzdik zu sehen, die das Leben des Heiligen Markus darstellen. Die römisch-katholische Sankt-Nikolaus-Kirche wurde im Jahr 1454 zum ersten Mal erwähnt, man bezeichnete sie aber schon damals als „altes Gebäude“. Sie ist im gotischen Stil erbaut, wurde im 19. und 20. Jahrhundert aber komplett umgestaltet; zum Beispiel ersetzte man die Holzdecke durch ein bohemisches Gewölbe, außerdem wurde die Außenseite im neogotischen Stil renoviert. Unter der Kirche oder im zugehörigen Friedhof liegt der bekannte Lautenspieler und Chronikschreiber Sebestyen Tinodi begraben. Auch die Evangelische Kirche in der Sylvester-Straße ist sehr schön anzusehen. Die erste Kirche, die hier stand, wurde 1829 zerstört; 1834 bis 1836 wurde dann von Samuel Geschrey die heutige Kirche im klassizistischen Stil errichtet. Das herausragende Merkmal des heiligen Gebäudes ist die Sakristei, die die Apsis von der Kirche trennt. Die blütenweißen Wände und harmonischen Proportionen sind typische Merkmale klassizistischer Kirchen Transdanubiens. Die katholische Sankt-Ladislaus-Kirche steht auf dem Markplatz und stammt aus dem Mittelalter; 1645 ließ Ferenc Nadasdy sie von Pietro Orsolini umbauen. Der Grundriss der Kirche gleicht einem griechischen Kreuz. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie um mehrere Elemente erweitert; 1926 und 1927 wurden sehr viele alte Bereiche der Kirche abgerissen und durch neue Gebäudestrukturen ersetzt; außerdem wurden die beiden Seitenschiffe angefügt.
Das wahrscheinlich wichtigste Gebäude von Sarvar ist die Nadasdy-Burg, die aus der Renaissance stammt. Sie steht am sogenannten Kossuth-Platz und wurde zum ersten Mal im Jahr 1288 erwähnt. Der dreistöckige Turm und das nördliche, einstöckige Gebäude waren die ersten Bauten der Burg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden viele Gebäudestrukturen im gotischen Stil hinzugefügt. Lange Zeit war sie von der Familie Nadasdy bewohnt, einer sehr einflussreichen Familie Ungarns. Im 19. Jahrhundert wurde die gesamte Burg im klassizistischen Stil renoviert. Die Deckenfresken in der Großen Halle wurden 1653 von Hans Rudolf Miller gemalt. Die Gemälde an den Wänden, die verschiedene Szenen aus dem Alten Testament darstellen, stammen von Istvan Dorffmeister aus dem Jahr 1769. Im Inneren kann man das Ferenc-Nadasdy-Museum besuchen, das temporäre und ständige Ausstellungen darbietet. Am Kossuth-Platz liegt außerdem das wunderschöne Rathaus. Es wurde 1878 bis 1882 von dem Architekten Lajos Geschrey erbaut. Zum Platz hin gibt es einen hübschen Balkon, der im 20. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Drei- bis viermal am Tag kann man vom Rathaus aus einem sanft klingenden Glockenspiel lauschen. Auf dem Platz befindet sich außerdem ein lebhafter Springbrunnen.
Das Arboretum ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Sarvar; es ist ein großer Garten mit etwa 300 verschiedenen Strauch- und Baumarten, darunter verschiedene Obstbaumarten, Eichen, Eiben, japanische Akazien und Linden. 1546 wurde es als Gemüse- und Obstgarten gegründet. Nachdem Ferenc Nadasdy III 1671 enthauptet und damit sein gesamter Besitz konfisziert wurde, wurde der Garten stark vernachlässigt. Erst viele Jahre später wurde er von einem kompetenten Gärtner wiederaufgebaut und von dieser Zeit an gut gepflegt. Durch den Park fließt der Gyöngyös-Bach, außerdem gibt es einen hübschen Fischteich. Nicht weit vom Thermalbad entfernt liegt außerdem ein idyllischer Teich. Von der Wasserfläche werden fünf kleine Inseln umrahmt, die über fünf malerische Brücken verbunden sind. Auf den Inseln nisten Stockenten. Hier kann man im Sommer Boot fahren und Angeln, im Winter ist die Fläche zugefroren, sodass man auf ihr Schlittschuh laufen kann.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Ungarns, der Plattensee (auf Ungarisch „Balaton“ genannt), befindet sich nur etwa 60km von Sarvar entfernt. Er ist mit 79km Länge, durchschnittlich 7,8km Breite und 594km² Fläche der größte Binnensee von Mitteleuropa. Da der See recht seicht ist, wird das Wasser bei Sonneneinstrahlung recht warm, was viele Touristen zum Baden anlockt; mehrere Strände, Heilbäder und Thermalquellen sorgen dafür, dass sich die Besucher rundum wohl fühlen. Wirtschaftsfaktoren dieses Gebietes sind Fischfang und Weinanbau. Zander (auf Ungarisch „fogas“ genannt) kommt im Plattensee besonders häufig vor und wird deshalb „König des Balaton“ genannt; insgesamt gibt es aber etwa 50 verschiedene Arten. Fischerei und Weinanbau sind hier schon seit etwa 2000 Jahren Tradition. Eine malerische Zugfahrt am Ufer des Sees entlang oder eine Bootsfahrt auf dem Gewässer sind wärmstens zu empfehlen. Fähren bringen die Besucher von einer Seite auf die andere. Außerdem sind Segeln, Windsurfen und Radtouren um den See äußerst beliebt.
Nur etwa 8km außerhalb Sarvars liegt das kleine Dorf Sitke, das von ca. 680 Menschen bewohnt wird. Hier steht zum Beispiel der vulkanische Hercseg-Berg, an dessen Hängen schon seit römischer Zeit Wein angebaut wird. Im Osten des Dorfes sind die Reste eines römischen Amphitheaters zu finden, die darauf hinweisen, dass Sitke aus der römischen Stadt Bassiana entstand. Der Bach Bölönt führt schwefelhaltiges Wasser, das für Heilkuren verwendet wird. Das Schloss, das barocke und romantische Elemente trägt, wird seit dem Jahr 1982 als Hotel genutzt. 1871 wurde eine hübsche neogotische Kapelle, die Kalvarienkapelle, auf dem Köves-Hügel erbaut.
Etwa 40km entfernt liegt die charmante Stadt Köszeg mit etwa 12 055 Einwohnern. Sie gehört zu den Städten Ungarns, die eine sehr hohe Anzahl an Baudenkmälern aufweisen. Sehenswert ist beispielsweise die Esterhazy-Burg, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. 1777 wurde sie durch ein Feuer stark beschädigt und daraufhin zu ihrer heutigen Form aufgebaut. Im Museum der Burg lernt man viel über die Geschichte der Stadt. Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit der Burg ist ein Naturgeschäft mit Kräuter- und Gemüsegarten, wo man vom Duft von etwa 100 Gemüse- und Heilpflanzenarten begrüßt wird. Auf dem Jurisics-Platz, wo einst das gesellschaftliche Leben Köszegs stattfand, steht eine Maria-Statue, die mit Hilfe der Bußgelder der Bürger errichtet wurde, die über die Heilige Maria gelästert hatten.
Die kleine Stadt Ikervar im Raba-Tal hat eine lange Geschichte aufzuweisen; man hat viele römische Fundstücke ausgegraben, außerdem wurden in einer der Straßen der Stadt 160 Gräber freigelegt. Sehr sehenswert ist außerdem die Statue von Lajos Batthyani, dem ersten Präsidenten Ungarns, der in Ikervar lebte. Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert, der darin befindliche Altar ist jedoch deutlich älter; er wurde im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Etwa 7km außerhalb von Ikervar befindet sich außerdem das erste Wasserkraftwerk von Ungarn.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen befindet sich im österreichischen Wien (ca. 130km). Es ist auch möglich, nach Mailand in Italien (ca. 145km) oder nach Graz in Österreich (etwa 150km) zu fliegen. Der nächstgelegene Flughafen innerhalb Ungarns befindet sich in der Landeshauptstadt Budapest (ca. 176km).
Mit dem Zug: Sarvar liegt auf der Strecke Szombathely nach Budapest; so sind mit dem Zug einige wichtige Städte Transdanubiens erreichbar.Das Zugfahren gilt als besonders empfehlenswert, da es zu einem günstig und effektiv ist, und zum anderen erstklassige Einblicke in die Landschaft des Landes gibt.
Mit dem Bus: Auch mit dem Bus ist es möglich, verschiedene Städte der Region anzufahren. Es gibt in Sarvar einen zentralen Busbahnhof. Busse eignen sich vor allem für kürzere Strecken. Bei längeren Distanzen sind Züge die bessere Wahl.
Mit dem Auto: Mit dem Auto gelangen Sie vom Plattensee oder Sopron aus über die Hauptstraße 84, von Szombathely aus über die Hauptstraße 88 nach Sarvar.
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Sarvar, in Deutschland „Kotenburg“ oder „Rotenturm an der Raab“ genannt, ist eine Stadt mit ca. 15 600 Einwohnern im Westen von Ungarn. Sie gehört zum Komitat Vas und liegt am Ufer des Flusses Raab; der Name bedeutet übersetzt „Schlammburg“, was wahrscheinlich auf die Wasserburg Nadasdy aus dem Spätmittelalter hinweist und darauf, dass die Umgebung in früheren Zeiten eine Moor- und Sumpflandschaft war. 1288 wurde die Stadt zum ersten Mal schriftlich erwähnt. In der Renaissance spielte Sarvar eine besondere Rolle während der Ungarischen Revolution. Bekannt ist Sarvar außerdem auch für das Thermalbad, in dem heißes Thermalwasser aus fast 1000m Tiefe verwendet wird; das Wasser ist besonders natriumchloridhaltig und wirkt heilend. Es gibt aber auch viele hübsche Kirchen zu sehen, außerdem den Garten Arboretum mit uralten Bäumen und exotischen Pflanzen und das Museum der Burg Nadasdy.
Die stadt Sárvár gehört zu der region Nyugat-Dunántúl und zu der grafschaft Vas.
Die stadt zählt Sárvár erstreckt sich über 64,64 km² und zälht 15.651 Einwohner für eine Dichte von 242,13 Einwohner pro km².
Points oder Interessen
Man stieß 1961 zum ersten Mal auf das Thermalwasser, dass sich in etwa 1000m Tiefe befindet und eine Temperatur von etwa 92°C hat. Es ist reich an verschiedenen gesundheitsfördernden Mineralien, zum Beispiel Natriumchlorid, Brom, Iod, Fluor und Borsäure. Das alte Thermalbad, das man nach dem Fund dieses Schatzes erbaute, wurde im Jahr 2002 durch ein neues Bad ersetzt. Die neue Anlage bekam einige Auszeichnungen verliehen, unter anderem von der Ungarischen Wellnessgesellschaft, was für die außerordentlich hohe Qualität spricht. Besonders für rheumatische Beschwerden und Gelenkprobleme wirkt das Wasser schmerzlindernd und heilsam, es eignet sich aber auch sehr gut zur Behandlung von Prellungen und Sportverletzungen, gynäkologischen Beschwerden und zur Nachbehandlung von Erkrankungen der Atemwege. Der Entspannung dienen ein Wassersprudelbecken, Schultermassagedüsen und ein sanft fließender Strömungskanal. Innen und außen befinden sich mehrere Becken, die angenehme Wassertemperaturen von 32 bis 36°C aufweisen. Das Wasser ist besonders hautfreundlich, da es mit einer chlorfreien Methode sanft desinfiziert wird. Auch für Familien ist hier viel geboten: In dem speziellen Familienbad sind mehrere Rutschen, ein Wellenbad, Baby- und Kinderbecken, eine Kletterwand und eine Bowlingbahn geboten. Das Gebäude ist wie ein Amphitheater aufgebaut und in erfrischender Südsee-Atmosphäre gestaltet. Ein Fitnessraum bietet außerdem die Möglichkeit, sich mit Geräten und Gewichten fit zu halten.
In einem waldigen Gelände direkt neben dem Heil- und Wellnessbad liegt ein Spaß versprechender Erlebnispark, wo viel Spannung und Action geboten werden. Dieser Erlebnispark gilt als ideales Ausflugsziel für die ganze Familie und ist vor allem an den Wochenende sehr gut gefüllt. Es gibt verschiedene Seilbahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, unter anderem eine Seilbahn, die den Besucher über einen See befördert, einen Bogenplatz und eine große Kletterwand, die am Stamm eines Baumes befestigt ist. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und einen Lehrpfad, der um den Teich herum führt. Profi-Ausrüstung, eine Sicherheitsbelehrung und die Aufsicht durch qualifiziertes Personal sorgen für die Sicherheit der Gäste. Der Park hat täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, von Juni bis August sogar bis 20:00 Uhr. Der Eintritt in den Hochseilgarten kostet für Erwachsene etwa 9 Euro, für Kinder bis 18 Jahren etwa 7 Euro.
Die Sankt-Markus-Kirche wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwähnt; damals wurde sie noch Sankt-Peters-Kirche genannt. Im 17. Jahrhundert erhielt sie den Namen „Sankt Markus“. Sie ist im romanischen Stil gebaut, wurde 1933 jedoch in neoromanischem Stil renoviert. Im Inneren gibt es Gemälde von Josef Pruzdik zu sehen, die das Leben des Heiligen Markus darstellen. Die römisch-katholische Sankt-Nikolaus-Kirche wurde im Jahr 1454 zum ersten Mal erwähnt, man bezeichnete sie aber schon damals als „altes Gebäude“. Sie ist im gotischen Stil erbaut, wurde im 19. und 20. Jahrhundert aber komplett umgestaltet; zum Beispiel ersetzte man die Holzdecke durch ein bohemisches Gewölbe, außerdem wurde die Außenseite im neogotischen Stil renoviert. Unter der Kirche oder im zugehörigen Friedhof liegt der bekannte Lautenspieler und Chronikschreiber Sebestyen Tinodi begraben. Auch die Evangelische Kirche in der Sylvester-Straße ist sehr schön anzusehen. Die erste Kirche, die hier stand, wurde 1829 zerstört; 1834 bis 1836 wurde dann von Samuel Geschrey die heutige Kirche im klassizistischen Stil errichtet. Das herausragende Merkmal des heiligen Gebäudes ist die Sakristei, die die Apsis von der Kirche trennt. Die blütenweißen Wände und harmonischen Proportionen sind typische Merkmale klassizistischer Kirchen Transdanubiens. Die katholische Sankt-Ladislaus-Kirche steht auf dem Markplatz und stammt aus dem Mittelalter; 1645 ließ Ferenc Nadasdy sie von Pietro Orsolini umbauen. Der Grundriss der Kirche gleicht einem griechischen Kreuz. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie um mehrere Elemente erweitert; 1926 und 1927 wurden sehr viele alte Bereiche der Kirche abgerissen und durch neue Gebäudestrukturen ersetzt; außerdem wurden die beiden Seitenschiffe angefügt.
Das wahrscheinlich wichtigste Gebäude von Sarvar ist die Nadasdy-Burg, die aus der Renaissance stammt. Sie steht am sogenannten Kossuth-Platz und wurde zum ersten Mal im Jahr 1288 erwähnt. Der dreistöckige Turm und das nördliche, einstöckige Gebäude waren die ersten Bauten der Burg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden viele Gebäudestrukturen im gotischen Stil hinzugefügt. Lange Zeit war sie von der Familie Nadasdy bewohnt, einer sehr einflussreichen Familie Ungarns. Im 19. Jahrhundert wurde die gesamte Burg im klassizistischen Stil renoviert. Die Deckenfresken in der Großen Halle wurden 1653 von Hans Rudolf Miller gemalt. Die Gemälde an den Wänden, die verschiedene Szenen aus dem Alten Testament darstellen, stammen von Istvan Dorffmeister aus dem Jahr 1769. Im Inneren kann man das Ferenc-Nadasdy-Museum besuchen, das temporäre und ständige Ausstellungen darbietet. Am Kossuth-Platz liegt außerdem das wunderschöne Rathaus. Es wurde 1878 bis 1882 von dem Architekten Lajos Geschrey erbaut. Zum Platz hin gibt es einen hübschen Balkon, der im 20. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Drei- bis viermal am Tag kann man vom Rathaus aus einem sanft klingenden Glockenspiel lauschen. Auf dem Platz befindet sich außerdem ein lebhafter Springbrunnen.
Das Arboretum ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Sarvar; es ist ein großer Garten mit etwa 300 verschiedenen Strauch- und Baumarten, darunter verschiedene Obstbaumarten, Eichen, Eiben, japanische Akazien und Linden. 1546 wurde es als Gemüse- und Obstgarten gegründet. Nachdem Ferenc Nadasdy III 1671 enthauptet und damit sein gesamter Besitz konfisziert wurde, wurde der Garten stark vernachlässigt. Erst viele Jahre später wurde er von einem kompetenten Gärtner wiederaufgebaut und von dieser Zeit an gut gepflegt. Durch den Park fließt der Gyöngyös-Bach, außerdem gibt es einen hübschen Fischteich. Nicht weit vom Thermalbad entfernt liegt außerdem ein idyllischer Teich. Von der Wasserfläche werden fünf kleine Inseln umrahmt, die über fünf malerische Brücken verbunden sind. Auf den Inseln nisten Stockenten. Hier kann man im Sommer Boot fahren und Angeln, im Winter ist die Fläche zugefroren, sodass man auf ihr Schlittschuh laufen kann.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Ungarns, der Plattensee (auf Ungarisch „Balaton“ genannt), befindet sich nur etwa 60km von Sarvar entfernt. Er ist mit 79km Länge, durchschnittlich 7,8km Breite und 594km² Fläche der größte Binnensee von Mitteleuropa. Da der See recht seicht ist, wird das Wasser bei Sonneneinstrahlung recht warm, was viele Touristen zum Baden anlockt; mehrere Strände, Heilbäder und Thermalquellen sorgen dafür, dass sich die Besucher rundum wohl fühlen. Wirtschaftsfaktoren dieses Gebietes sind Fischfang und Weinanbau. Zander (auf Ungarisch „fogas“ genannt) kommt im Plattensee besonders häufig vor und wird deshalb „König des Balaton“ genannt; insgesamt gibt es aber etwa 50 verschiedene Arten. Fischerei und Weinanbau sind hier schon seit etwa 2000 Jahren Tradition. Eine malerische Zugfahrt am Ufer des Sees entlang oder eine Bootsfahrt auf dem Gewässer sind wärmstens zu empfehlen. Fähren bringen die Besucher von einer Seite auf die andere. Außerdem sind Segeln, Windsurfen und Radtouren um den See äußerst beliebt.
Nur etwa 8km außerhalb Sarvars liegt das kleine Dorf Sitke, das von ca. 680 Menschen bewohnt wird. Hier steht zum Beispiel der vulkanische Hercseg-Berg, an dessen Hängen schon seit römischer Zeit Wein angebaut wird. Im Osten des Dorfes sind die Reste eines römischen Amphitheaters zu finden, die darauf hinweisen, dass Sitke aus der römischen Stadt Bassiana entstand. Der Bach Bölönt führt schwefelhaltiges Wasser, das für Heilkuren verwendet wird. Das Schloss, das barocke und romantische Elemente trägt, wird seit dem Jahr 1982 als Hotel genutzt. 1871 wurde eine hübsche neogotische Kapelle, die Kalvarienkapelle, auf dem Köves-Hügel erbaut.
Etwa 40km entfernt liegt die charmante Stadt Köszeg mit etwa 12 055 Einwohnern. Sie gehört zu den Städten Ungarns, die eine sehr hohe Anzahl an Baudenkmälern aufweisen. Sehenswert ist beispielsweise die Esterhazy-Burg, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. 1777 wurde sie durch ein Feuer stark beschädigt und daraufhin zu ihrer heutigen Form aufgebaut. Im Museum der Burg lernt man viel über die Geschichte der Stadt. Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit der Burg ist ein Naturgeschäft mit Kräuter- und Gemüsegarten, wo man vom Duft von etwa 100 Gemüse- und Heilpflanzenarten begrüßt wird. Auf dem Jurisics-Platz, wo einst das gesellschaftliche Leben Köszegs stattfand, steht eine Maria-Statue, die mit Hilfe der Bußgelder der Bürger errichtet wurde, die über die Heilige Maria gelästert hatten.
Die kleine Stadt Ikervar im Raba-Tal hat eine lange Geschichte aufzuweisen; man hat viele römische Fundstücke ausgegraben, außerdem wurden in einer der Straßen der Stadt 160 Gräber freigelegt. Sehr sehenswert ist außerdem die Statue von Lajos Batthyani, dem ersten Präsidenten Ungarns, der in Ikervar lebte. Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert, der darin befindliche Altar ist jedoch deutlich älter; er wurde im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Etwa 7km außerhalb von Ikervar befindet sich außerdem das erste Wasserkraftwerk von Ungarn.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen befindet sich im österreichischen Wien (ca. 130km). Es ist auch möglich, nach Mailand in Italien (ca. 145km) oder nach Graz in Österreich (etwa 150km) zu fliegen. Der nächstgelegene Flughafen innerhalb Ungarns befindet sich in der Landeshauptstadt Budapest (ca. 176km).
Mit dem Zug: Sarvar liegt auf der Strecke Szombathely nach Budapest; so sind mit dem Zug einige wichtige Städte Transdanubiens erreichbar.Das Zugfahren gilt als besonders empfehlenswert, da es zu einem günstig und effektiv ist, und zum anderen erstklassige Einblicke in die Landschaft des Landes gibt.
Mit dem Bus: Auch mit dem Bus ist es möglich, verschiedene Städte der Region anzufahren. Es gibt in Sarvar einen zentralen Busbahnhof. Busse eignen sich vor allem für kürzere Strecken. Bei längeren Distanzen sind Züge die bessere Wahl.
Mit dem Auto: Mit dem Auto gelangen Sie vom Plattensee oder Sopron aus über die Hauptstraße 84, von Szombathely aus über die Hauptstraße 88 nach Sarvar.