Stadt Špindlerův Mlýn (Královéhradecký kraj)

tschechische-republik

Präsentation

Der kleine 1400 Seelen Ort Špindlerův Mlýn liegt im Riesengebirge der Tschechischen Republik, unweit der Grenze zu Polen. Einst war der Ort berühmt für das angenehme Klima und war schon vor 100 Jahren beliebtes Ziel für Personen, die sich gesundheitlich erholen wollten. Berühmtester Gast war wahrscheinlich Franz Kafka, der auf Empfehlung seines Hausarztes mehrere Wochen hier verweilte und in der idyllischen Umgebung von Spindelmühle, wie es in der deutschen Sprache heisst, die Inspiration für seinen erfolgreichen Roman "Das Schloss" fand.
Gemäß dieser Tradition ist der Tourismus auch heute noch sehr bedeutsam in Špindlerův Mlýn und der größte Wirtschaftsfaktor der gesamten Region. Wenig überraschend gilt dies in erster Linie für den Wintertourismus, die Skipisten rund um den Ort gelten als die besten der Region und zu Hochzeiten sorgen die Touristen im Winter dafür, dass sich die Einwohnerzahl des Ortes nahezu verzehnfacht. Der Besuch kommt hauptsächlich aus Deutschland, Polen und den Niederlanden, aber auch der tschechische Binnentourismus ist hier immens vertreten. Doch auch im Sommer kommen Reisende hierher, welche sich die zahlreichen Wanderwege sowie Fahrradrouten zu nutze machen, um in die Natur des Riesengebirges einzutauchen.

Die stadt Špindlerův Mlýn gehört zu der region Královéhradecký kraj, zu der distrikt Trutnov und zu der kommune Špindlerův Mlýn.

Points oder Interessen

Das Riesengebirge

Neben der stattlichen Anzahl an Touristen, welche die Hauptstadt Prag besuchen und diese zum unumstrittenen internationalen Aushängeschild der Tschechischen Republik machen, zählt das Riesengebirge zu den meist betuchtesten Destinationen des Landes. Es liegt im Nordosten des Landes, unmittelbar an der Grenze zu Polen und teilt sich territorial somit unter diesen zwei europäischen Staaten auf. Die Grenze zieht sich am Hauptkamm entlang und zwei Drittel der Fläche zählt zum Gebiet Tschechiens. Der höchste Berg des Riesengebirges ist die Schneekoppe mit einer Höhe von 1602 Metern. Geographisch lässt es sich bereits in die Kategorie Hochgebirge einordnen, so dass interessierte Bergsteiger mit begrenztem Budget nicht zwangsläufig die weite und kostspielige Reise nach Kirgisien oder Nepal antreten müssen, um ihrer Leidenschaft freien Lauf zu lassen. Diese utopisch erscheinenden Dimensionen haben schon vor langer Zeit die Menschen fasziniert und so entstanden zahlreiche Sagen und Mythen rund um das Riesengebirge, die bekannteste handelt von dem Berggeist Rübezahl, selbstverständlich auch international verbreitet durch die vor allem zu staatssozialistischen Zeiten legendären Märchenfilme aus der Tschechoslowakei. In eben jener Dekade, genauer gesagt 1963, wurde ein großer Teil des Gebietes zum Riesengebirgs-Nationalpark erklärt. Doch auch Leute, deren Begeisterung für die Natur nicht auf das Wandern fokussiert ist, werden an den 300 Wirbeltierarten und den knapp 1200 verschiedenen Pflanzenarten, welche exklusiv in dieser Region beheimatet sind, ihre helle Freude haben.

Skiareal Špindlerův Mlýn

Hier im kleinen Ort Špindlerův Mlýn befindet sich das berühmteste Wintersportzentrum der Tschechischen Republik. Unter der Führung der Organisation "Skiareal Špindlerův Mlýn" werden hier zahlreiche Sportveranstaltungen angeboten, welche in der Wintersaison an die 700 000 Touristen anziehen. Rund um die Ortschaft existieren gleich mehrere große Areale und Zentren, hinzu kommen diverse Skilifte. In Špindlerův Mlýn sowie der benachbarten Gemeinde Horni Misecky findet der Winterreisende gleich fünf Sesselbahnen sowie elf Skilifte. Die Gesamtlänge der Abfahrt-Pisten beläuft sich auf insgesamt 25 Kilometer, Sorgen, dass der Winterurlaub zum Reinfall wird, sind unnötig, ein Großteil des Gebietes wird bei unpassender Witterung künstlich beschneit. Vom Umfang und den Finanzen her betrachtet, ist absolute Flexibilität gegeben, der Skipass gilt auf sämtlichen Bahnen und Liften, vereinzelte Bahnen bieten aber auch preiswerte regionale Tarife an. Hauptort des Geschehens ist das Sportzentrum St.Peter. Im vergangenen Winter wurden gleich drei Weltpokal-, sowie ein Europapokalrennen hier ausgetragen. Begünstigt wird dies durch die exzellenten Werte hinsichtlich Höhenunterschied und Bodenbeschaffenheit. Wer gerne Abwechslung mag, für den steht ein Pendelbus zwischen den verschiedenen Skiarealen zur Verfügung. Darüber hinaus ist alles vorhanden, was für eine anständige touristische Infrastruktur benötigt wird, sprich verschiedene Restaurants, Diskotheken, sowie Ski- und Snowboardschulen.

Der Rübezahlweg

Wie bereits angesprochen, entstand in den Bergen rund um Špindlerův Mlýn der Mythos von Rübezahl, eine Erinnerung an die Vorstellungen unserer Vorfahren hinsichtlich der Natur und jenseits des erreichbar scheinenden Horizonts. Der Rübezahlweg folgt seinen "Spuren" und bietet ganz obendrein einen herrlichen Einblick in die Gegend. Startpunkt des Wanderwegs ist in der "Enklave Obere Schüsselbauden", bereits seit dem 17.Jahrhundert aufgrund des Bergbaus in der Region besiedelt. Bereits nach weniger als einem Kilometer auf der gut ausgebauten Bergstraße, geht es auf einen grün markierten Wanderweg, der 1920 auf den malerischen Namen Rübezahlweg getauft wurde. Rund anderthalb Kilometer später kann der Reisende die Kulisse der Bergfichten auf sich wirken lassen und die Landschaft wird von einem Gletscher geprägt und zunehmend undurchsichtiger. Weiter südwestlich lichtet sich der Wald und die Ortschaft Dvoracky erscheint, historisches Zentrum des landwirtschaftlichen Betriebs im Riesengebirge. An Landwirtschaft erinnert heuer nicht mehr allzu viel, dennoch sind die kleinen Häuser aus Holz durchaus sehenswert und Pflanzenfreude werden bei der blühenden Vielfalt im Wegesrand ohnehin auf ihre Kosten kommen. Nach dieser kleinen Pause geht es weiter durch die südwestlichen Hänge des Kahlen Berges und nachdem es an vier Ski-Pisten vorbei geht, wird das Rochlitzer Tal erreicht. Dieser Ort ist besonders attraktiv durch das traumhafte Panorama auf die Umgebung. Wenig später kommt die Kreuzung "Rucicky" und ein vier Kilometer andauernder Fußmarsch durch einen Wald im Seifenbachtal steht an. Zielort des Waldspaziergangs ist der Ort Seifenfach. Von hier führt eine besser ausgebaute Straße nach Harrachsdorf, Mittelpunkt des Sommertourismus im westlichen Riesengebirge.

Der Weberweg

Der vielleicht beliebteste und als am romantischsten geltende Wanderweg im Riesengebirge ist der Weberweg. Der Weg wurde bereits 1891 eröffnet und umschließt ein Tal, welches nördlich vom Silberkamm und der Kleinen Sturmhaube und südlich von den Abhängen des Ziegenrückens eingeschlossen ist. Er führt am Weißwasser entlang, einem kleinen Nebenfluss der Elbe, welcher nördlich von Špindlerův Mlýn in seinen berühmten großen Bruder mündet. Am rechten Ufer entlang, passiert der Wanderer die Zuflüsse und einige kleine Bächer und kommt schlussendlich an den beeindruckenden Wasserfällen des Weisswassers und am Sturmgraben an. Nachdem sich der imposante Eindruck gefestigt hat, geht es weiter zur Weiswassergrundbaude, wobei unterwegs abermals ein Fluss passiert werden muss. Interessant und spannend ist hierbei das sich verändernde Bild des Waldes. Tiefer im Tal war der Wald noch von Buchen dominiert, nun sieht der Reisende in erster Linie Kniehoch, strauchartige Kiefer. Diese wurden bereits vor vielen Jahrhunderten geholzt und dienten der Erzverarbeitung. Durch so genannten "Sauren Regen" gab es in der Vergangenheit einen erheblichen Schaden des Waldbestands aufgrund der daraus resultierenden Luftverschmutzung, die Verwaltung des Nationalparks arbeitet derzeit erfreulicherweise emsig an einer Wiederherstellung der alten Verhältnisse. Der nächste empfehlenswerte Zwischenstop ist die Weisse Wiese, vorbei an einigen Lawinenbahnen in der zweiten Zone des Nationalparks. Hungrigen Mäulern sei auf den Weg gegeben bitte auf Selbstversorgung zurückzugreifen (selbstverständlich nicht die Tüte für den Müll vergessen), da der Verzehr der Früchte hier untersagt ist. Endpunkt der klassischen Wanderroute ist die Wiesenbaude, welcher über einen steilen Felsensteg erreicht wird. Dies ist allerdings nur im Sommer möglich, aufgrund der Lawinengefahr ist dieser Weg im Winter gesperrt.

Der Bucharweg

Nicht außer Acht zu lassen ist der Bucharweg, der sich hinsichtlich prächtiger Einblicke in die Natur nicht hinter den bereits geschilderten Wege verstecken braucht. Der Weg beginnt im Skisportzentrum Horni Misecky, ein Ort der auch abseits des Wintersports bereits durch die Erzförderung im 17. Jahrhundert Bedeutung gewinnen konnte. Der Wanderweg durchkreuzt die gesamte Enklave in Richtung Süden und beginnt am Rande der Langlaufskipiste und steigt von dort aus gen Mooshügel auf. Nicht unerwähnt bleiben sollte der geläufige Name "Über drei Hügel zum Zaly", welchen diese Wanderung ebenso trägt. Er führt an den drei Gipfeln Mooshügel, Schwarze Koppe und Finsterberg vorbei über die Ortschaft Johannesberg zum Zaly, auch bekannt unter dem deutschen Namen Heidelberg, natürlich nicht mit der gleichnamigen Stadt in Deutschland zu verwechseln. Besonders ans Herz gelegt sei die Aussicht vom Mooshügel aus, welche einen traumhaften Blick auf die Gletscherkarren der Großen und der Kleinen Kesselgrube, den Kamm des Halsträgers und die südlichen Hänge bietet. Interessant zu beobachten sind die Wälder in herbstlichen Farben, die somit ganz im Gegensatz zu den grünen Bergweiden stehen. In den Ortschaften findet das interessierte Auge verschiedene urige Behausungen der Bergbewohner, über die auch die Bausünden in Form von Freizeithäusern, die nach dem zweiten Weltkrieg erbaut wurden, glücklicherweise nicht hinweg täuschen können.

Die Schlittenbahn

Wer nicht nur die Skipisten unsicher machen will, sondern gerne auch mal auf den Schlitten zurückgreift, wird in Špindlerův Mlýn nicht enttäuscht. Die Schlittenbahn des Orts ist etwa vier Kilometer lang und verfügt über einen eigenen Shuttle Bus. Am Markt befindet sich die Bushaltestelle, dort ist es möglich direkt eine Fahrkarte zu erwerben und zur Schlittenbahn transferiert zu werden. Vor Ort werden Schlitten auf Leihbasis zur Verfügung gestellt. Attraktiv ist die Möglichkeit eine Nachtfahrt mittels beleuchtetem Schlitten vorzunehmen. Zu beachten ist allerdings, dass die Schlittenbahn bei ungeeignetem Wetter nicht verfügbar ist. Preise: 240 CZK für eine Tagesfahrt und eine Nachtfahrt sowie 850 CZK für ein Familienticket. Inklusive ist der Bustransfer, der Schlittenverleih, die Schlittenfahrt sowie eine Unfallversicherung.

Die Rodelbahn

Neben der Schlittenbahn, ist selbstverständlich auch eine Rodelbahn in Špindlerův Mlýn vorhanden. Die moderne Technologie bietet eine prima Möglichkeit für sportliche Betätigungen, die Schlitten sind für zwei Personen konzipiert und bieten somit die Chance, alleine oder zu zweit "auf die Piste" zu gehen. DIe Rodelbahn ist besonders attraktiv, da sie mitten im Riesengebirgs-Nationalpark liegt und somit während der Fahrt ein wunderschönes Panorama bietet.   Die Öffnungszeiten sind leicht zu merken, von Montag bis Sonntag ist die Bahn zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Der Preis für eine einfache Fahrt liegt bei 90 CZK für einen Erwachsenen und 70 CZK für ein Kind. Wer sich dafür entscheidet, gleich mehrmals die Fahrt antreten zu wollen, der kann sich auch ein Ticket für fünf Fahrten kaufen, welches 350 CZK für Erwachsene, bzw. 250 CSK für Kinder kostet.

Jelenia Gora

Die meisten Touristen reisen per PKW nach Špindlerův Mlýn, so dass auch Tagesausflüge mit dem Auto in die nähere Umgebung absolut empfehlenswert sind. 65 Kilometer von der Stadt entfernt liegt die polnische Stadt Jelenia Gora, auch unter dem deutschen Namen Hirschberg bekannt. Die 80 000 Einwohner Stadt ist definitiv eine Reise wert und bietet einen willkommenen Kontrast nach einigen Tagen Dorf und Natur. Da Jelenia Gora im zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde, weißt die Altstadt eine traumhafte Bausubstanz auf, der imposante Marktplatz und das historische Rathaus stellen dabei die herausragenden Höhepunkte dar. Natürlich lassen sich auch zahlreiche Kirchen sichten, am besten ist es allerdings, sich in den Gassen zu verlaufen, ein Café oder Restaurant zu suchen und den Charme der altehrwürdigen Architektur der gewöhnlichen Häuser auf sich wirken zu lassen.

Görlitz

Görlitz liegt rund 100 Kilometer von Špindlerův Mlýn entfernt, durch die geographischen Beschaffenheit der Region, dauert die Anreise per PKW allerdings an die zwei Stunden. Die investierten zwei Stunden Autofahrt werden sich allerdings mehr als lohnen und sind jedem Besucher ans Herz gelegt. Im Gegensatz zu den meisten deutschen Städten, hat die Stadt den zweiten Weltkrieg ohne große Verwüstungen überstanden und präsentiert sich heute als eine der schönsten Altstädte in ganz Mitteleuropa. Nach 1945 wurde Görlitz in einen deutschen und einen polnischen Teil getrennt, eine Fußgängerbrücke verbindet die Orte heute miteinander. Knapp 4000 Baudenkmäler prägen die Altstadt, die Gebäude aus der Zeit der Gotik, der Renaissance und des Barocks vorzuweisen hat. Noch ist Görlitz kein Teil des UNESCO Weltkulturerbes, hat sich aber nunmehr darum beworben.

Redakteur :

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Zahlen

Landesvorwahl :
CZ
Postleitzahl :
543-51
Breite :
50.72548
Länge :
15.60661
Zeitzone :
Europe/Prague
Zeitzonenbezeichner :
UTC+1
Sommerzeit :
Y

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Wie kommt man hin ?

In den allermeisten Fällen wird die Anreise per PKW erfolgen, aufgrund des Status als Ort des Wintertourismus, wird Špindlerův Mlýn wohl nur selten in Rundreisen eingebaut. Innerhalb des Ortes ist selbstverständlich alles fußläufig zu erreichen und zu den etwas abseits gelegenen Hauptattraktionen werden Shuttle Busse eingesetzt. Eine alternative Möglichkeit wäre der Bus ab Prag, welcher täglich fährt.

Stadt Špindlerův Mlýn (Královéhradecký kraj)

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Präsentation

Der kleine 1400 Seelen Ort Špindlerův Mlýn liegt im Riesengebirge der Tschechischen Republik, unweit der Grenze zu Polen. Einst war der Ort berühmt für das angenehme Klima und war schon vor 100 Jahren beliebtes Ziel für Personen, die sich gesundheitlich erholen wollten. Berühmtester Gast war wahrscheinlich Franz Kafka, der auf Empfehlung seines Hausarztes mehrere Wochen hier verweilte und in der idyllischen Umgebung von Spindelmühle, wie es in der deutschen Sprache heisst, die Inspiration für seinen erfolgreichen Roman "Das Schloss" fand.
Gemäß dieser Tradition ist der Tourismus auch heute noch sehr bedeutsam in Špindlerův Mlýn und der größte Wirtschaftsfaktor der gesamten Region. Wenig überraschend gilt dies in erster Linie für den Wintertourismus, die Skipisten rund um den Ort gelten als die besten der Region und zu Hochzeiten sorgen die Touristen im Winter dafür, dass sich die Einwohnerzahl des Ortes nahezu verzehnfacht. Der Besuch kommt hauptsächlich aus Deutschland, Polen und den Niederlanden, aber auch der tschechische Binnentourismus ist hier immens vertreten. Doch auch im Sommer kommen Reisende hierher, welche sich die zahlreichen Wanderwege sowie Fahrradrouten zu nutze machen, um in die Natur des Riesengebirges einzutauchen.

Die stadt Špindlerův Mlýn gehört zu der region Královéhradecký kraj, zu der distrikt Trutnov und zu der kommune Špindlerův Mlýn.

Points oder Interessen

Das Riesengebirge

Neben der stattlichen Anzahl an Touristen, welche die Hauptstadt Prag besuchen und diese zum unumstrittenen internationalen Aushängeschild der Tschechischen Republik machen, zählt das Riesengebirge zu den meist betuchtesten Destinationen des Landes. Es liegt im Nordosten des Landes, unmittelbar an der Grenze zu Polen und teilt sich territorial somit unter diesen zwei europäischen Staaten auf. Die Grenze zieht sich am Hauptkamm entlang und zwei Drittel der Fläche zählt zum Gebiet Tschechiens. Der höchste Berg des Riesengebirges ist die Schneekoppe mit einer Höhe von 1602 Metern. Geographisch lässt es sich bereits in die Kategorie Hochgebirge einordnen, so dass interessierte Bergsteiger mit begrenztem Budget nicht zwangsläufig die weite und kostspielige Reise nach Kirgisien oder Nepal antreten müssen, um ihrer Leidenschaft freien Lauf zu lassen. Diese utopisch erscheinenden Dimensionen haben schon vor langer Zeit die Menschen fasziniert und so entstanden zahlreiche Sagen und Mythen rund um das Riesengebirge, die bekannteste handelt von dem Berggeist Rübezahl, selbstverständlich auch international verbreitet durch die vor allem zu staatssozialistischen Zeiten legendären Märchenfilme aus der Tschechoslowakei. In eben jener Dekade, genauer gesagt 1963, wurde ein großer Teil des Gebietes zum Riesengebirgs-Nationalpark erklärt. Doch auch Leute, deren Begeisterung für die Natur nicht auf das Wandern fokussiert ist, werden an den 300 Wirbeltierarten und den knapp 1200 verschiedenen Pflanzenarten, welche exklusiv in dieser Region beheimatet sind, ihre helle Freude haben.

Skiareal Špindlerův Mlýn

Hier im kleinen Ort Špindlerův Mlýn befindet sich das berühmteste Wintersportzentrum der Tschechischen Republik. Unter der Führung der Organisation "Skiareal Špindlerův Mlýn" werden hier zahlreiche Sportveranstaltungen angeboten, welche in der Wintersaison an die 700 000 Touristen anziehen. Rund um die Ortschaft existieren gleich mehrere große Areale und Zentren, hinzu kommen diverse Skilifte. In Špindlerův Mlýn sowie der benachbarten Gemeinde Horni Misecky findet der Winterreisende gleich fünf Sesselbahnen sowie elf Skilifte. Die Gesamtlänge der Abfahrt-Pisten beläuft sich auf insgesamt 25 Kilometer, Sorgen, dass der Winterurlaub zum Reinfall wird, sind unnötig, ein Großteil des Gebietes wird bei unpassender Witterung künstlich beschneit. Vom Umfang und den Finanzen her betrachtet, ist absolute Flexibilität gegeben, der Skipass gilt auf sämtlichen Bahnen und Liften, vereinzelte Bahnen bieten aber auch preiswerte regionale Tarife an. Hauptort des Geschehens ist das Sportzentrum St.Peter. Im vergangenen Winter wurden gleich drei Weltpokal-, sowie ein Europapokalrennen hier ausgetragen. Begünstigt wird dies durch die exzellenten Werte hinsichtlich Höhenunterschied und Bodenbeschaffenheit. Wer gerne Abwechslung mag, für den steht ein Pendelbus zwischen den verschiedenen Skiarealen zur Verfügung. Darüber hinaus ist alles vorhanden, was für eine anständige touristische Infrastruktur benötigt wird, sprich verschiedene Restaurants, Diskotheken, sowie Ski- und Snowboardschulen.

Der Rübezahlweg

Wie bereits angesprochen, entstand in den Bergen rund um Špindlerův Mlýn der Mythos von Rübezahl, eine Erinnerung an die Vorstellungen unserer Vorfahren hinsichtlich der Natur und jenseits des erreichbar scheinenden Horizonts. Der Rübezahlweg folgt seinen "Spuren" und bietet ganz obendrein einen herrlichen Einblick in die Gegend. Startpunkt des Wanderwegs ist in der "Enklave Obere Schüsselbauden", bereits seit dem 17.Jahrhundert aufgrund des Bergbaus in der Region besiedelt. Bereits nach weniger als einem Kilometer auf der gut ausgebauten Bergstraße, geht es auf einen grün markierten Wanderweg, der 1920 auf den malerischen Namen Rübezahlweg getauft wurde. Rund anderthalb Kilometer später kann der Reisende die Kulisse der Bergfichten auf sich wirken lassen und die Landschaft wird von einem Gletscher geprägt und zunehmend undurchsichtiger. Weiter südwestlich lichtet sich der Wald und die Ortschaft Dvoracky erscheint, historisches Zentrum des landwirtschaftlichen Betriebs im Riesengebirge. An Landwirtschaft erinnert heuer nicht mehr allzu viel, dennoch sind die kleinen Häuser aus Holz durchaus sehenswert und Pflanzenfreude werden bei der blühenden Vielfalt im Wegesrand ohnehin auf ihre Kosten kommen. Nach dieser kleinen Pause geht es weiter durch die südwestlichen Hänge des Kahlen Berges und nachdem es an vier Ski-Pisten vorbei geht, wird das Rochlitzer Tal erreicht. Dieser Ort ist besonders attraktiv durch das traumhafte Panorama auf die Umgebung. Wenig später kommt die Kreuzung "Rucicky" und ein vier Kilometer andauernder Fußmarsch durch einen Wald im Seifenbachtal steht an. Zielort des Waldspaziergangs ist der Ort Seifenfach. Von hier führt eine besser ausgebaute Straße nach Harrachsdorf, Mittelpunkt des Sommertourismus im westlichen Riesengebirge.

Der Weberweg

Der vielleicht beliebteste und als am romantischsten geltende Wanderweg im Riesengebirge ist der Weberweg. Der Weg wurde bereits 1891 eröffnet und umschließt ein Tal, welches nördlich vom Silberkamm und der Kleinen Sturmhaube und südlich von den Abhängen des Ziegenrückens eingeschlossen ist. Er führt am Weißwasser entlang, einem kleinen Nebenfluss der Elbe, welcher nördlich von Špindlerův Mlýn in seinen berühmten großen Bruder mündet. Am rechten Ufer entlang, passiert der Wanderer die Zuflüsse und einige kleine Bächer und kommt schlussendlich an den beeindruckenden Wasserfällen des Weisswassers und am Sturmgraben an. Nachdem sich der imposante Eindruck gefestigt hat, geht es weiter zur Weiswassergrundbaude, wobei unterwegs abermals ein Fluss passiert werden muss. Interessant und spannend ist hierbei das sich verändernde Bild des Waldes. Tiefer im Tal war der Wald noch von Buchen dominiert, nun sieht der Reisende in erster Linie Kniehoch, strauchartige Kiefer. Diese wurden bereits vor vielen Jahrhunderten geholzt und dienten der Erzverarbeitung. Durch so genannten "Sauren Regen" gab es in der Vergangenheit einen erheblichen Schaden des Waldbestands aufgrund der daraus resultierenden Luftverschmutzung, die Verwaltung des Nationalparks arbeitet derzeit erfreulicherweise emsig an einer Wiederherstellung der alten Verhältnisse. Der nächste empfehlenswerte Zwischenstop ist die Weisse Wiese, vorbei an einigen Lawinenbahnen in der zweiten Zone des Nationalparks. Hungrigen Mäulern sei auf den Weg gegeben bitte auf Selbstversorgung zurückzugreifen (selbstverständlich nicht die Tüte für den Müll vergessen), da der Verzehr der Früchte hier untersagt ist. Endpunkt der klassischen Wanderroute ist die Wiesenbaude, welcher über einen steilen Felsensteg erreicht wird. Dies ist allerdings nur im Sommer möglich, aufgrund der Lawinengefahr ist dieser Weg im Winter gesperrt.

Der Bucharweg

Nicht außer Acht zu lassen ist der Bucharweg, der sich hinsichtlich prächtiger Einblicke in die Natur nicht hinter den bereits geschilderten Wege verstecken braucht. Der Weg beginnt im Skisportzentrum Horni Misecky, ein Ort der auch abseits des Wintersports bereits durch die Erzförderung im 17. Jahrhundert Bedeutung gewinnen konnte. Der Wanderweg durchkreuzt die gesamte Enklave in Richtung Süden und beginnt am Rande der Langlaufskipiste und steigt von dort aus gen Mooshügel auf. Nicht unerwähnt bleiben sollte der geläufige Name "Über drei Hügel zum Zaly", welchen diese Wanderung ebenso trägt. Er führt an den drei Gipfeln Mooshügel, Schwarze Koppe und Finsterberg vorbei über die Ortschaft Johannesberg zum Zaly, auch bekannt unter dem deutschen Namen Heidelberg, natürlich nicht mit der gleichnamigen Stadt in Deutschland zu verwechseln. Besonders ans Herz gelegt sei die Aussicht vom Mooshügel aus, welche einen traumhaften Blick auf die Gletscherkarren der Großen und der Kleinen Kesselgrube, den Kamm des Halsträgers und die südlichen Hänge bietet. Interessant zu beobachten sind die Wälder in herbstlichen Farben, die somit ganz im Gegensatz zu den grünen Bergweiden stehen. In den Ortschaften findet das interessierte Auge verschiedene urige Behausungen der Bergbewohner, über die auch die Bausünden in Form von Freizeithäusern, die nach dem zweiten Weltkrieg erbaut wurden, glücklicherweise nicht hinweg täuschen können.

Die Schlittenbahn

Wer nicht nur die Skipisten unsicher machen will, sondern gerne auch mal auf den Schlitten zurückgreift, wird in Špindlerův Mlýn nicht enttäuscht. Die Schlittenbahn des Orts ist etwa vier Kilometer lang und verfügt über einen eigenen Shuttle Bus. Am Markt befindet sich die Bushaltestelle, dort ist es möglich direkt eine Fahrkarte zu erwerben und zur Schlittenbahn transferiert zu werden. Vor Ort werden Schlitten auf Leihbasis zur Verfügung gestellt. Attraktiv ist die Möglichkeit eine Nachtfahrt mittels beleuchtetem Schlitten vorzunehmen. Zu beachten ist allerdings, dass die Schlittenbahn bei ungeeignetem Wetter nicht verfügbar ist. Preise: 240 CZK für eine Tagesfahrt und eine Nachtfahrt sowie 850 CZK für ein Familienticket. Inklusive ist der Bustransfer, der Schlittenverleih, die Schlittenfahrt sowie eine Unfallversicherung.

Die Rodelbahn

Neben der Schlittenbahn, ist selbstverständlich auch eine Rodelbahn in Špindlerův Mlýn vorhanden. Die moderne Technologie bietet eine prima Möglichkeit für sportliche Betätigungen, die Schlitten sind für zwei Personen konzipiert und bieten somit die Chance, alleine oder zu zweit "auf die Piste" zu gehen. DIe Rodelbahn ist besonders attraktiv, da sie mitten im Riesengebirgs-Nationalpark liegt und somit während der Fahrt ein wunderschönes Panorama bietet.   Die Öffnungszeiten sind leicht zu merken, von Montag bis Sonntag ist die Bahn zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Der Preis für eine einfache Fahrt liegt bei 90 CZK für einen Erwachsenen und 70 CZK für ein Kind. Wer sich dafür entscheidet, gleich mehrmals die Fahrt antreten zu wollen, der kann sich auch ein Ticket für fünf Fahrten kaufen, welches 350 CZK für Erwachsene, bzw. 250 CSK für Kinder kostet.

Jelenia Gora

Die meisten Touristen reisen per PKW nach Špindlerův Mlýn, so dass auch Tagesausflüge mit dem Auto in die nähere Umgebung absolut empfehlenswert sind. 65 Kilometer von der Stadt entfernt liegt die polnische Stadt Jelenia Gora, auch unter dem deutschen Namen Hirschberg bekannt. Die 80 000 Einwohner Stadt ist definitiv eine Reise wert und bietet einen willkommenen Kontrast nach einigen Tagen Dorf und Natur. Da Jelenia Gora im zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde, weißt die Altstadt eine traumhafte Bausubstanz auf, der imposante Marktplatz und das historische Rathaus stellen dabei die herausragenden Höhepunkte dar. Natürlich lassen sich auch zahlreiche Kirchen sichten, am besten ist es allerdings, sich in den Gassen zu verlaufen, ein Café oder Restaurant zu suchen und den Charme der altehrwürdigen Architektur der gewöhnlichen Häuser auf sich wirken zu lassen.

Görlitz

Görlitz liegt rund 100 Kilometer von Špindlerův Mlýn entfernt, durch die geographischen Beschaffenheit der Region, dauert die Anreise per PKW allerdings an die zwei Stunden. Die investierten zwei Stunden Autofahrt werden sich allerdings mehr als lohnen und sind jedem Besucher ans Herz gelegt. Im Gegensatz zu den meisten deutschen Städten, hat die Stadt den zweiten Weltkrieg ohne große Verwüstungen überstanden und präsentiert sich heute als eine der schönsten Altstädte in ganz Mitteleuropa. Nach 1945 wurde Görlitz in einen deutschen und einen polnischen Teil getrennt, eine Fußgängerbrücke verbindet die Orte heute miteinander. Knapp 4000 Baudenkmäler prägen die Altstadt, die Gebäude aus der Zeit der Gotik, der Renaissance und des Barocks vorzuweisen hat. Noch ist Görlitz kein Teil des UNESCO Weltkulturerbes, hat sich aber nunmehr darum beworben.

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CZ
Postleitzahl :
543-51
Breite :
50.72548
Länge :
15.60661
Zeitzone :
Europe/Prague
Zeitzonenbezeichner :
UTC+1
Sommerzeit :
Y

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Wie kommt man hin ?

In den allermeisten Fällen wird die Anreise per PKW erfolgen, aufgrund des Status als Ort des Wintertourismus, wird Špindlerův Mlýn wohl nur selten in Rundreisen eingebaut. Innerhalb des Ortes ist selbstverständlich alles fußläufig zu erreichen und zu den etwas abseits gelegenen Hauptattraktionen werden Shuttle Busse eingesetzt. Eine alternative Möglichkeit wäre der Bus ab Prag, welcher täglich fährt.