Points oder Interessen
Das Stadtzentrum rund um den Zócalo
Schon der berühmte Weltreisende und Naturforscher Alexander von Humboldt nannte Cuernavaca die „Stadt des ewigen Frühlings“. Das milde subtropische Klima, die schönen Kolonialbauten in der Innenstadt und die üppigen Blumenpflanzungen machen einen Stadtbummel durch das Zentrum auch heute noch zu einem beliebten Zeitvertreib bei einem Besuch der Stadt. Der lebhafte Zócalo oder Plaza de Armas von Cuernavaca liegt direkt im Zentrum und ist ein guter Ausgangspunkt. Nur wenige Schritte südlich des Platzes findet sich die Tourist Information in der Calle Hidalgo 5 neben dem Morelos Garten: Hier kann man sich mit einem Stadtplan ausstatten und dann zum Beispiel weiter zum nahegelegenen Palacio Cortés gehen, der als die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt gilt: Der Palast liegt direkt an der östlichen Seite des Zócalo und am westlichen Ende begrenzt der Palacio de Gobierno den Platz. An der nordwestlichen Ecke des Platzes schließt sich der Juárez-Garten an, der mit seinem zentralen Pavillon, der von Gustave Eiffel entworfen wurde, den schönen alten Bänken und den zahlreichen Straßenverkäufern zum Verweilen einlädt. Hier finden am Donnerstag und Sonntagabend Live-Konzerte statt und die Saft-, Maiskolben- und Eisverkäufer schaffen die ganze Woche hindurch eine lebhafte Atmosphäre. Für eine längere Ruhepause finden sich an der Nord- und Südseite des Zócalo einige einladende Restaurants mit Mariachi-Begleitung. Tourist Information, Calle Hidalgo 5, Cuernavaca Website: www.morelostravel.com Telefon: +52 777 314 3920 Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr
Der Palacio Cortés und das Museum Cuauhnáhuac
Der Palacio Hernán Cortés gilt als die Hauptsehenswürdigkeit von Cuernavaca. Direkt im Zentrum gelegen, wurde der Palast schon zwischen 1522 und 1532 errichtet und bis 1541 vom Entdecker Cortés persönlich bewohnt. Damit ist der Palast das älteste noch erhaltene Kolonialgebäude ganz Amerikas. Der Palast blieb weitere hundert Jahre im Besitz der Familie Cortés und wurde erst im 18. Jahrhundert zu einem Gefängnis umgebaut. Nach dem mexikanischen Unabhängigkeitskrieg wurde das Gebäude Sitz der Regionalregierung des Bundesstaats Morelos und wurde schließlich Ende des 20. Jahrhunderts zu einem Regionalmuseum umgebaut. Da der Palast auf den Ruinen eines vorkolonialen Verwaltungsgebäudes errichtet wurde, finden sich im Inneren nicht nur interessante architektonische Details aus der Kolonialzeit, sondern auch einige Zeugnisse früherer Kulturen. Im Jahre 1930 verzierte der berühmte mexikanische Künstler Diego Rivera einige Wände in den Arkaden des zweiten Stockwerks mit sehenswerten Fresken. Die Fresken stellen die Geschichte des Bundesstaats Morelos dar und wurden vom damaligen US-Botschafter in Mexiko, Dwight D. Morrow, in Auftrag gegeben. Heute sind die Fresken Teil des „Museo Regional Cuauhnáhuac“. Das Museum bietet insgesamt 19 Räume mit Ausstellungsstücken zur Geschichte des Bundesstaats. Palacio Cortés, Museo Regional Cuauhnáhuac, Francisco Leyva 100, Cuernavaca Website: www.inah.gob.mx E-Mail: palaciodecortes@inah.gob.mx Telefon: +52 777 312 8171 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr Eintritt: 48 Pesos
Die Kathedrale von Cuernavaca
Die Kathedrale von Cuernavaca macht ebenso wie der Cortés-Palast auf den ersten Blick den Eindruck einer Festung. Der Festungsstil diente nicht nur der Verteidigung, sondern sollte auch die Einheimischen beeindrucken und einschüchtern. Die Franziskaner-Mission von Cuernavaca war eine der ersten Missionen in Mexiko und wurde bereits ab 1526 errichtet. Man bediente sich bei der Konstruktion der Gebäude einheimischer Arbeitskräfte und nutzte auch Steine aus den Ruinen von Cuauhnáhuac. Der allererste christliche Bau vor Ort war die heutige Seitenkapelle der Capilla de San José, eine offene Kapelle an der Westseite der Kathedrale. Die Kathedrale selbst wurde 1552 fertiggestellt und ist damit eine der ältesten Kirchen Mexikos. Bei Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren wurden einige Fresken aus dem 16. Jahrhundert freigelegt, die interessanterweise die Verfolgung des ersten mexikanischen Märtyrers und Heiligen, San Felipe de Jesús, in Japan darstellen. Insgesamt 24 franziskanische Missionare waren im Jahre 1597 von Mexiko aus nach Japan aufgebrochen und dort gekreuzigt worden. Auch im Kreuzgang des Klosters finden sich Reste von alten Wandmalereien. Diese zeigen die Geschichte des Franziskanerordens. Allsonntäglich um 11 Uhr besteht in der Kathedrale die Gelegenheit, einer Mariachi-Messe beizuwohnen. Catedral de Cuernavaca, Miguel Hidalgo 17, Cuernavaca Telefon: +52 777 312 1290
Das Robert Brady Museum
Der US-Amerikaner Robert Brady verbrachte lange Jahre in Venedig und ließ sich dann im Jahre 1962 in Cuernavaca nieder. Die Casa de la Torre, das Gebäude, in dem Robert Brady hier wohnte, befindet sich hinter der Kathedrale von Cuernavaca und war einst selbst Teil des Franziskanerklosters aus dem 16. Jahrhundert. Der Künstler und Sammler trug hier in seinem Wohnhaus eine einmalige Kunstsammlung zusammen, die mittlerweile der Öffentlichkeit zugänglich ist und mehr als 1.300 Kunstwerke umfasst. Darunter befinden sich Werke aus der vorkolonialen Zeit und aus der Kolonialzeit sowie Objekte und Kunstwerke aus weiten Teilen Afrikas, Asiens, Indiens und Amerikas. Nach Robert Bradys Tod im Jahre 1986 wurden die meisten Räume unverändert gelassen – beinahe jede freie Wand- oder Stellfläche, sogar in Küche oder Badezimmer, ist mit zahlreichen Kunstwerken und Kostbarkeiten dekoriert. Besonderer Höhepunkt der Ausstellung sind sicherlich die Gemälde von Frida Kahlo, Diego Rivera oder Rufino Tamayo. Auch die Gärten des Museums sind einen Abstecher wert, es gibt ein kleines Café und jeden Donnerstag werden im Innenhof des Museums Filme im Original und mit spanischen Untertiteln gezeigt. Museo Robert Brady, Calle Netzahualcoyotl 4, Cuernavaca Website: www.brady-museum.org Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr Eintritt: 30 Pesos
Der Jardín Borda
Einige Meter westlich des Kathedralenbereichs liegt schräg gegenüber der Jardín Borda. Der Garten wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von José de la Borda angelegt, dem sogenannten Silberkönig aus der Bergwerksstadt Taxco. Der Park wurde nach dem Vorbild des französischen Versailles entworfen und bietet schöne Terrassengärten, Teiche und Springbrunnen. Opulente Wasserspiele unterhalten an den Wochenenden auch heute noch die Besucher – wegen Wasserknappheit ist es nicht möglich, die Wasserspiele auch wochentags laufen zu lassen. Einst bot der Park außerdem eine umfangreiche Obstbaum- und Zierpflanzensammlung, von denen einige Exemplare auch heute noch erhalten sind. Auch ein Freilichttheater befindet sich im Park. Im 19. Jahrhundert nutzten der Kaiser Maximilian und seine Frau Charlotte während ihrer Regierungszeit von 1864 bis 1867 das Anwesen als Sommerresidenz und unterhielten hier ihre Gäste bei einigen extravaganten Festen. Das Kolonialgebäude bietet auch heute noch einen guten Eindruck des prunkvollen Lebensstils der mexikanischen Aristokratie im 19. Jahrhundert. Das Museo de Sitio hat einige Ausstellungsstücke zum täglichen Leben in der damaligen Zeit sowie einige romantische Gemälde, die den Garten und die Geliebte des Kaisers darstellen. Am Wochenende ist es zudem möglich, am See ein Ruderboot zu mieten und den Garten vom Wasser aus zu genießen. Jardín Borda, Avenida Morelos 271, Cuernavaca Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17:30 Uhr Eintritt: 30 Pesos
Die Pyramiden von Teopanzolco
Nur etwa einen Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums findet sich ein kleines Ausgrabungsgelände mit den zwei Pyramiden von Teopanzolco und einigen weiteren Gebäuden aus der Zeit der Azteken. Die innere Pyramide wurde von den Tlahuicas vor etwa 800 Jahren erbaut, die äußere Pyramide befand sich noch im Bau, als die Spanier unter Cortés in der Stadt ankamen. Der Name Teopanzolco bedeutet „Ort des alten Tempels“ und so wurden vor Ort Spuren von alten Kultstätten gefunden, die bis zurück ins Jahr 7.000 vor der christlichen Zeitrechnung reichen. Pirámide de Teopanzolco, Río Balsas, Cuernavaca Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17:30 Uhr Eintritt: 37 Pesos
Spanisch Lernen in Cuernavaca
Cuernavaca ist in ganz Mexiko bekannt als eine Hochburg des Spanischunterrichts. Wohl kaum eine andere Stadt bietet so viele Sprachschulen und Sprachurlaubsanbieter wie die Stadt des ewigen Frühlings. Hier haben Besucher die Qual der Wahl zwischen den zahlreichen Anbietern und es ist zu jeder Jahreszeit möglich, zwischen zwei- oder mehrstündigen Kursen, Abendkursen oder zum Beispiel Ein-Tageskursen zu wählen. Die meisten Schulen unterrichten im Einzelunterricht oder in sehr kleinen Gruppen: Durch die vielen miteinander konkurrierenden Anbieter ist der Standard der Sprachkurse in den meisten Fällen hoch und die Lehrerausbildung fundiert. Die Tourist Information hält eine Liste mit Sprachschulen bereit.
San Antón und sein Wasserfall
Ganz im Westen von Cuernavaca liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Zentrums der Wasserfall von San Antón. Hier stürzen die Wassermassen etwa vierzig Meter hinunter in ein tief ausgewaschenes Becken. Die üppige Vegetation der Umgebung und ein kleiner Pfad, der an den Felsen zu kleben scheint, bieten einen herrlichen Anblick. Gegen eine Gebühr kann man den Pfad die Felswand entlang und hinter dem Wasserfall entlanggehen. Das kleine Dorf San Antón liegt oberhalb des Wasserfalls und ist für seine hübschen Keramiken bekannt, die man hier als Souvenir erstehen kann – und auch eine Vielzahl exotischer Pflanzen wird hier feilgeboten.
Der botanische Garten und das Museum der traditionellen Pflanzenkunde
Auch der botanische Garten von Cuernavaca geht auf eine Residenz des Kaisers Maximilian zurück. Südlich des Stadtzentrums gelegen, findet sich hier das sogenannte Casa del Olvido, in dem der Kaiser seine indianische Geliebte untergebracht hatte. Das Gebäude und die Gärten wurden in den 1960er Jahren restauriert und zeigen heute Pflanzen aus der Region: Der Schwerpunkt liegt hier bei den Heilpflanzen und ihrem Gebrauch in der Medizin sowie bei den essbaren Pflanzen und ihrer Geschichte und Verwendung in der Regionalküche. Jardín Botánico y Museo de Medicina Tradicional, Matamoros 14, Colonia Acapantzingo Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr
Redakteur :
Marion Rouillot
