Points oder Interessen
Strände in Pula
Bei einem Urlaub in Pula wäre es eine große Überraschung, wenn der Strandbesuch nicht ganz oben auf der Liste steht. Mancher Besucher mag allerdings ein wenig besorgt sein ob der Tatsache, dass insbesondere in der Urlaubssaison ganze Kompanien aus Deutschland und Österreich nach Kroatien reisen und gerade das im Norden gelegene Istrien derart von Touristen überschwemmt wird, dass Platz am Strand zur Mangelware wird.
Dies ist in Pula keinesfalls zwangsläufig der Fall. Zwar lässt sich nicht von der Hand weisen, dass der Ort unter Touristen nicht gerade ein Insidertip ist, allerdings gibt es ein hohe Diversität an Stränden, so dass sich die Horde an Reisenden auch in einem akzeptablen Maß verteilt.
Zu den besten Stränden Pulas gehört der Strand Ambrela. Unter anderem aufgrund der erstklassigen Qualität des Wassers, wurde er mit der so genannten "Blauen Flagge" ausgezeichnet, dem Qualitätsmerkmal für Strände schlechthin. Der Strand ist sonnengeflutet und hat einen sehr angenehm flachen Einstieg ins Wasser, womit er sowohl für Sonnenanbeter, die einfach nur die Ruhe genießen wollen, als auch für Familien geeignet ist. Sorgen um die lieben Kleinen sind nicht notwendig, sowohl ein Rettungsschwimmerdienst, als auch eine Abgrenzung des empfohlenen Schwimmgebiets im Wasser sind vorhanden.
Eine weitere empfehlenswerte Destination ist der Strand mit dem vielversprechenden Namen "Hawaii". Der Kieselstrand ist mit flachem Wasser ebenso geeignet für Familien, bietet etwas abseits jedoch auch einige Klippen, von denen die älteren Semester direkt ins Meer springen können.
Brijuni
Direkt vor der Küste Pulas liegt die Brijuni Inselgruppe. Ganz Kroatien ist bekannt für eine unverwechselbare Naturkulisse mit herrlichen Wasserfällen, türkisem Wasser und wunderschönen Landschaften. Verschiedene Nationalparks sind im gesamten Land zu finden und gerade die Küstengegend im Süden des Landes ist legendär. Doch auch hier im hohen Norden finden sich atemberaubende Inseln und ein ausgesprochen sehenswerter Nationalpark - Brijuni.
Das Tor zu Brijuni heisst Fazana, welches acht Kilometer südlich von Pula liegt. Für einen kleinen Obolus von wenigen Kuna ist es möglich, im regelmäßigen Takt die Anreise per Boot anzutreten.Neben einem großen Ressort für Urlauber findet sich hier auch der Nationalpark Brijuni, welcher jedem Reisenden genau die Art von Natur zu bieten vermag, die man sich von einer Reise nach Kroatien neben Strand und Sonnenschein verspricht. Absolut empfehlenswert ist eine Entdeckungstour per Fahrrad, welche mühelos im Nationalpark ausgeliehen werden können. Verglichen mit dem Festland ist auch das Wetter ein wenig milder, so dass die sportliche Betätigung auch nicht zur Tortur wird. Insgesamt besteht Brijuni aus 14 verschiedenen Inseln, zwölf von ihnen sind sein klein, Veli Brijun (großer Brijun) und Mali Brijun (kleiner Brijun) sind hierbei die Hauptinseln. Neben den Schönheiten, die uns von der Natur geschenkt wurden, finden sich auch noch Bauten aus der römischen Zeit, als die Inseln noch zur Republik Venedig gehörten.
Diese Schönheit war auch dem jugoslawischen Staatschef Tito wohlbekannt und er richtete in der Weissen Villa sein Feriendomizil ein.
Amphitheater Pula
Zugegeben, es ist sehr verführerisch bei einem Besuch in Pula vollkommen dem Müßiggang zu verfallen. Am Strand liegen, vielleicht einen Cocktail trinken, in der Sonne entspannen, die kroatische Küche genießen und in aller Konsequenz dem Nichtstun zu verfallen. Gerade im Ausgleich zum anstrengenden Arbeitsalltag eine nur allzu verständliche Vision. Dennoch lohnt es sich, sich auch ein wenig in Bewegung zu setzen. Kulturelle Highlights in Kroatien gibt es mitnichten nur in Dubrovnik oder Split. Auch die vermeintlich kleine 50 000 Einwohner Stadt Pula hat mindestens eine historische Stätte zu bieten, die kein Besucher verpassen sollte, das Amphitheater.
Die Zahlen an sich sprechen bereits Bände: 23 000 Leute finden in dem historischen Amphitheater Platz und machen es somit zu einem der größten seiner Art, genauer gesagt zum sechstgrößten Amphitheater überhaupt. Gut Ding will Weile haben möchte man meinen, wenn man sich vor Augen führt, wie lange insgesamt an dem Bauwerk geschaffen wurde. Im zweiten Jahrhundert vor Christus begann der Bau, im 14. Jahrhundert nach Christus wurde er endlich vollendet. Beteiligt war übrigens niemand geringeres als ein Mann namens Vespasian, welcher auch für den Bau des Kolosseums in Rom verantwortlich war. Dies als Hinweis darauf, in welchen Dimensionen damals gedacht und geplant wurde. Heute finden hier Konzerte, aber auch Veranstaltungen wie das Pula Film Festival statt.
Burgen rund um Pula
Freunde der Romantik des Mittelalters kommen in Pula ebenso nicht zu kurz, auch eine Wanderung zu einer der Burgen, die meist rund um die Stadt in etwas abgelegenen, aber dafür landschaftlich umso reizvolleren Gegenden liegen, kann eine willkommene Abwechselung zum "anstrengenden" Strand Alltag beim Urlaub in Pula sein.
Die berühmteste Burg ist vielleicht die Punta Christo, die aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, der Hochzeit des Österreich-Ungarischen Großimperiums stammt. Damals war hier die Kriegsmarine der Österreicher stationiert und die Burg sollte eine Schutzfunktion einnehmen. Ganz nebenbei wurde hier ein praller Blickfang kreiert, der sowohl von der Bucht in Pula, als auch Brijuni ins Auge sticht. Drei verschiedene Eingänge führen passenderweise auch gleich auf drei verschiedene Höfe und die insgesamt 270 Zimmer auf über 10 000 Quadratmetern unterstreichen die damalige "Klotzen statt Kleckern" Attitüde.
Direkt neben dem Stadtfriedhof befindet sich die Burg San Giorgio, auch unter dem Namen Festung Sv. Juraj geläufig. Diese kann zwar von der Größe und anderen Superlativen her nicht mit der Punto Christa mithalten, weiss sich aber durch einen wunderschönen Ausblick auf die Altstadt Pulas nicht minder attraktiv in Szene zu setzen.
Aber auch abgesehen hiervon gibt es einiges zu entdecken, nehmen wir zum Beispiel Fort Stoja, eine schöne Burg auf der gleichnamigen Halbinsel. Als Reisender sollte man sich ein wenig Zeit nehmen, dann gibt es wirklich einiges zu entdecken.
Forum
Na gut, es sollten keine falschen Tatsachen vermittelt werden. Gerade im Hochsommer kann es auch in Pula durchaus passieren, dass die Anzahl an hier verkehrenden Personen durchaus zu einer Belastung werden kann. Gerade wenn das begehrte Stück Strand plötzlich von einer Schulklasse voller pubertärer Teenager belagert wird und die Ruhe in der Sonne oder die Seiten des mitgebrachten Buches nicht mehr wirklich genossen werden können, ist es zum Wohle der eigenen Laune mit Sicherheit auch mal angebracht, den taktischen Rückzug anzutreten und das herrliche gewählte Stück Erde wenige Stunden später erneut aufzusuchen. Dann gibt es natürlich auch Menschen, die lieber die späten Abendstunden für den Strandbesuch nutzen, da ihnen die pralle Sonne doch ein wenig auf den Kreislauf schlägt. In diesem Fall ist ein anstrengender Marsch zu einer Burg dann vielleicht auch nicht die beste Alternative.
In so einer Situation ist der beste Rat sich in die Innenstadt zu begeben und vielleicht ein Restaurant oder eine Eisdiele aufzusuchen. Ein kaltes Getränk steht natürlich auch zur Wahl. Bei der Gelegenheit kann dann perfekt das Forum besucht werden. Dies ist der Hauptplatz des mittelalterlichen Pulas. Westlich der Stadt gelegen, musste im Zuge des Aufbaus Ufer aufgeschüttet werden, damit die platzlichen Kapazitäten ausreichen. An Ort und Stelle entstand somit ein Zentrum für verschiedene Facetten des Alltags wie Religion, Wirtschaft und Justiz.
Kamenjak Strand
Acht Kilometer von Pula entfernt, in der Nähe des Ortes Premantura befindet sich der Strand Kamenjak. Ein wahres Naturerlebnis und mit seinen nicht gerade überaus bescheidenen 30 Kilometern Länge an der Küste Istriens entlang, sollte auch in der Hauptsaison ein ruhiges Plätzchen fernab des Massentourismus zu finden sein. Nebenbei sei erwähnt, dass auch gerade in der Nebensaison viele Touristen, vor allem aber auch Kroaten diese herrliche Fleckchen Erde zum wandern oder Fahrrad fahren nutzen. Das Wasser ist kristallklar und die Natur traumhaft. Kein Wunder, dass es sich hier um ein Naturschutzgebiet handelt. Dies spiegelt sich auch in der Unterwasserwelt wieder, so dass viele Reisende hier die Gelegenheit zu tauchen beim Schopfe packen.
Rathaus
Zu den schönsten Gebäuden in der beschaulichen historischen Altstadt von Pula zählt mit Sicherheit das Rathaus. Dieses stammt aus der lang zurückliegenden Epoche, als Pula noch eine freie Stadtgemeinde unter Selbstverwaltung war. Direkt am altehrwürdigen Forum wurde somit ein repräsentativer Palast gebaut, der fortan als Sitz für die Stadtverwaltung dienen sollte und natürlich nicht nur schnöde seinen Zweck erfüllen, sondern auch optisch etwas hermachen sollte. Die Maßstäbe mussten etwas an die realen Gegebenheiten angepasst werden, doch selbstverständlich geht der Bürgermeister Pulas auch heute noch an Ort und Stelle seiner Arbeit nach. Nach langer Bauphase fand die Eröffnung des Rathaues übrigens im Jahr 1296 statt.
Rijeka
Rund 100 km nordöstlich von Pula entfernt, de facto wieder auf dem "Festland" (Istrien ist schließlich keine richtige Insel, sondern eine Halbinsel), liegt Rijeka, mit 200 000 Einwohnern nach der Hauptstadt Zagreb und Split die drittgrößte Stadt Kroatiens. Ein Ausflug hierhin bietet sich in erster Linie an, wenn ein eigener PKW oder Mietwagen vorhanden ist, es ist jedoch auch möglich mit dem Bus nach Rijeka zu reisen. Die Innenstadt von Rijeka ist relativ modern, aber hat immer noch einen alten Charme und ist definitiv sehenswert. Da die Stadt trotz des hübschen Erscheinungsbildes kein Magnet für Touristen ist, kann sie auch durchaus für eine Entspannung von den Menschenmassen genutzt werden, zudem ist das Preisniveau ist der Gastronomie noch erschwinglich. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Turm in der Innenstadt, zu den weiteren Höhepunkten zählt das Trsat Schloss sowie das Hafengebiet mit seinem geschäftigen Treiben.
Piran
Warum nicht den Besuch in Pula auch mal mit einer Stipviste im Nachbarland Slowenien verbinden? Slowenien steht in erster Linie für Winterurlaube oder Höhlenexpeditionen, was auf den ersten Blick nur kaum verwundert, ist das Land doch durch und durch von den Bergen geprägt und erinnert viel mehr an Österreich als an das "alte Jugoslawien". Im Sommer bietet sich ein Abstecher ins kleine Piran (95 km von Pula entfernt) an der ebenso nicht gerade großen Adriaküste Sloweniens ein. So klein der Ort auch sein mag, mindestens genauso leicht ist es, ihn ins Herz zu schließen. Ein wunderschöner Marktplatz mit einer traumhaften Bausubstanz, nur wenige Meter von der Küstenprommenade entfernt. Keinesfalls sollte die Chance verpasst werden, die Stadtmauern zu erklimmen und einen atemberaubenden Blick auf die Stadt samt Meer zu gewinnen.
Redakteur :
Marion Rouillot
