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Die Altstadt von Korčula
Der Legende nach wurde die Stadt Korčula vom trojanischen Helden Antenor im 12. Jahrhundert v.Chr. gegründet und der Ort war definitiv schon in der Mittelsteinzeit bewohnt. Korčula wurde später von Griechen und Römern besiedelt und geriet im 6. Jahrhundert unter die Herrschaft von Byzanz. Im 12. Jahrhundert schließlich zählte Korčula zur venezianischen Republik und auch heute noch trifft man in der Altstadt von Korčula auf Schritt und Tritt auf die Spuren der langen und wechselvollen Geschichte der Stadt. Besonders die mittelalterlichen Verteidigungsanlagen und Bauwerke sind gut erhalten und machen das Städtchen zu einem der attraktivsten Reiseziele im Mittelmeerraum. Sicherlich einzigartig ist das Fischgrätmuster, das die 26 engen und kopfsteingepflasterten Gassen der Stadt bilden. Die Straßen wurden in dem Muster angelegt, um das Eindringen der kalten und starken Winterwinde zu verhindern, aber trotzdem kühlende Luftzirkulation im Sommer zu ermöglichen. Interessante architektonische Details sowie berühmte und sehenswerte Bauwerke wie die Kathedrale von Korčula mit ihrem Glockenturm oder das vermutliche Geburtshaus Marco Polos laden in der Altstadt immer wieder zu Besichtigungen. Aber auch die zahlreichen Restaurants, oft mit italienisch-maritimer Küche, und die Cafés der Stadt laden bei einem Stadtspaziergang zum Verweilen. Die historische Altstadt erstreckt sich über nur wenige hundert Quadratmeter auf einer kleinen Halbinsel und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. An der westlichen Seite befindet sich direkt am Hafen die kleine Tourist Information der Stadt, in der ein Stadtplan mit allen wichtigen Informationen erhältlich ist. Korčula Turistička zajednica Website: www.korculainfo.com
Die Kathedrale von Korčula
Mitten im Zentrum der mittelalterlichen Altstadt von Korčula befindet sich die Kathedrale des heiligen Markus – Sveti Marko. Die Kathedrale wurde im 15. Jahrhundert an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert errichtet und vereint Stilelemente aus Gotik und Renaissance. Sie gilt nicht nur als das größte Gebäude der Insel, sondern auch als das höchste und schönste. Berühmte kroatische Steinmetze, deren Ruhm bis nach Dubrovnik und Venedig reichte, waren an den Verzierungen der Kathedrale beteiligt. Im Inneren der Kathedrale sind es die zwei Gemälde Tintorettos, die Besucher besonders faszinieren, aber auch eine Pieta von Ivan Mestorvic und ein Gemälde von Jacopo Bassano gelten als sehenswert. In den Sommermonaten kann der Glockenturm der Kathedrale, der ebenso wie die Kuppel ein Werk des kroatischen Künstlers Marko Andrijic ist und im Jahre 1481 vollendet wurde, erklommen werden. Vom Turm aus bietet sich ein herrlicher Rundumblick über die Dächer der gesamten Altstadt von Korčula, über die gleichnamige Insel, hinaus aufs Meer sowie hinüber zur benachbarten Halbinsel Peljesac. Allerdings müssen Besucher eine sehr enge und steile Wendeltreppe bewältigen, bevor sie den einmaligen Ausblick vom höchsten Gebäude der Insel aus genießen können. Südlich der Kathedrale befindet sich der Bischofspalast, der bis auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, während nördlich mit der kleinen Kirche von St. Peter aus dem 11. Jahrhundert die wohl älteste erhaltene Kirche der Stadt steht.
Das städtische Museum von Korčula
Im Palast Gabrielis, einem der schönsten Paläste Korčulas, der der Kathedrale direkt gegenüber liegt, befindet sich heute das städtische Museum. Der dreistöckige Palast stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert und wurde im venezianischen Stil errichtet. Im Inneren des Museums finden sich Sammlungen und Ausstellungsstücke zur Geschichte der Stadt und der Insel. Die Bandbreite reicht dabei von ersten Zeugnissen der Besiedlung der Insel aus archäologischen Ausgrabungen bis hin zur heutigen Zeit. Eine steinerne Platte mit altgriechischer Inschrift stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und gilt als das älteste schriftliche Zeugnis, das auf kroatischem Gebiet jemals gefunden wurde. Griechische Amphoren und Keramiken zeugen ebenfalls von der langen Siedlungsgeschichte der Insel. Aus späteren Perioden finden sich im Museum zum Beispiel steinerne Wappen aus der Renaissance sowie diverse Ausstellungsstücke zur Geschichte des Schiffbaus in der Region. Unter anderem gelten die Schiffsmodelle und die ausgestellten Schiffbauwerkzeuge als besonders sehenswert. Einrichtungsgegenstände eines regionaltypischen Hauses sowie zahlreiche Kunstwerke, Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen der Stadt lohnen ebenfalls den Besuch des Museums. Gradski Musej Korčula (Korčula Stadtmuseum), Trg. Sv. Marka Website: www.gm-korcula.com E-Mail: gm-korcula@du.t-com.hr Telefon: +385 20 711 420 Öffnungszeiten: Winter 10 bis 13 Uhr, Juli bis September 9 bis 21 Uhr Eintritt: 20 kuna
Das Marco Polo Museum
Das sogenannte Haus des Marco Polo gilt ebenfalls als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt: Auch wenn niemand wirklich sicher sein kann, dass der berühmte Weltreisende tatsächlich hier geboren wurde oder gelebt hat, handelt es sich doch um ein sehenswertes Gebäude im Herzen der Altstadt von Korčula. Historiker haben bis heute den Geburtsort Marco Polos nicht sicher bestimmen können – verschiedene Quellen geben Korčula, Venedig oder gar Wien als Geburtsort an; als gesichert gilt jedoch, dass zumindest die Familie Polo dalmatischen Ursprungs war: Auch heute noch gibt es auf der Insel eine angesehene Familie mit dem Namen Polo. Den Einwohnern Korčulas ist dies allerdings nicht genug und sie halten den berühmten Seefahrer mit fester Überzeugung für einen Sohn ihrer Stadt. Zu der Legende der Geburt des Marco Polo in Korčula passt auch, dass die Stadt in seinem Geburtsjahr 1254 als Curzola zur Republik Venedig zählte. Das sogenannte Haus des Marco Polo ist aber eigentlich ein Turm, der ebenso wie die nahegelegene Kathedrale eine schöne Aussicht hinüber zur Halbinsel Peljesac bietet. Auf dem Weg hinauf zum obersten Stockwerk des Turms finden Besucher des Hauses eine kleine Ausstellung zu Marco Polo und seinen Reisen nach China. Kula Marko Polo – Marco Polo Turm Öffnungszeiten: in den Sommermonaten 9 bis 21 Uhr Eintritt: 20 kn
Das Ikonenmuseum von Korčula
Ganz im Südosten der Altstadt liegt der Konvent der Bruderschaft der Allerheiligen, der ältesten Bruderschaft auf der Insel Korčula. Die Allerheiligen Kirche Svi Sveti, die heute im barocken Stil gehalten ist, geht bis auf das frühe 14. Jahrhundert zurück und wurde direkt an der Stadtmauer errichtet. Hier finden sich in der Allerheiligen-Kapelle und dem kleinen Museum einige wertvolle und sehenswerte Ikonen, die den Abstecher lohnen. Darunter befindet sich zum Beispiel ein Polyptychon – ein Mehrfachbild – mit Bildern der Mitglieder der Bruderschaft vor Christus. Es stammt aus dem Jahre 1439 und wurde von Blaz Jurjev geschaffen. Auch ein bemaltes zeremonielles Holz-Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert sowie die bemalte Kassettendecke gelten als besonders sehenswert. Neben den Ikonen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert werden auch einige zeremonielle Gegenstände aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert gezeigt. Unter anderem werden weiße Gewänder und die beeindruckenden Kerzen gezeigt, die während der Prozessionen der Bruderschaft getragen wurden. Die Kerzen haben ein Gewicht von bis zu 88 Kg. Svi Sveti (Allerheiligen), Korčula Öffnungszeiten: in den Sommermonaten 10 bis 14 und 17 bis 20 Uhr; in der Nebensaison nach Vereinbarung Eintritt: 15 kn
Die Stadtmauern von Korčula
Die gesamte Altstadt von Korčula ist von imposanten steinernen Wällen und Türmen aus dem 14. Jahrhundert umgeben, die steil aus dem Meer aufragen und die Stadt sicher gegen Angriffe schützten: Am Nordende der Altstadt steht der Barbarigo Turm aus dem Jahre 1488. Auch der Tiepolo Turm stammt aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Am Südende der Stadt schließen sich der Balbi und der Cappelo Turm an. Insgesamt wurde die Stadtmauer von Korčula einst durch zwölf Türme ergänzt. Mittlerweile wurden einige der Türme restauriert und können teilweise besichtigt werden. Der Wehrgang, der sich oben die gesamte Stadtmauer entlangzieht, lädt dazu ein, die kleine Stadt zu Fuß zu umrunden.
Ein Strandtag in Korčula
Zahlreiche Strände und kleine Meeresbuchten laden überall auf der Insel Korčula zu einem entspannten Tag am Strand. Auch in der Nähe der Stadt finden sich einige schöne Strände: Der schöne kleine Kiesstrand von Banje liegt direkt in der Stadt und ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt. Auch am östlich gelegeneren Steinstrand von Zakrjan lädt zu Wasserfreuden direkt in Korčula: Die Felsen in Kombination mit dem tieferen wunderbar klaren Wasser hier laden zu einem Sprung ins kühle Nass. Der herrliche Sandstrand von Luka Korculanska kann zu Fuß in etwa 15 Minuten von der Altstadt aus erreicht werden. Bootstaxis verkehren ebenfalls vom Pier der Altstadt aus.
Ein Ausflug mit dem Fahrrad
Zahlreiche asphaltierte Nebenstraßen sowie viele unbefestigte Wege bieten Fahrradfahrern und Mountainbikern beste Gelegenheiten, im Urlaub ihren Sport auszuüben. Mit dem Fahrrad kann man abseits der größeren Touristenströme in Ruhe die stillen Weinberge und Olivenhaine sowie immer wieder wunderschöne Aussichten aufs Meer genießen. Nicht nur um Korčula Stadt herum, sondern auch rund um die Dörfer der Insel, um Lumbarda, Zrnovo, Pupnat, Racisce, Cara und Smokvica finden sich gut ausgebaute asphaltierte Wege. Mehrere Fahrradverleihbetriebe finden sich ebenfalls auf der Insel und stellen sowohl Tourenfahrräder als auch Mountainbikes zur Verfügung. Verleih zum Beispiel über: www.korcula-rent.net
Wassersport auf der Insel
Den Wassersportmöglichkeiten sind auf der Insel Korčula in den Sommermonaten quasi keine Grenzen gesetzt und das türkisblaue Meer lädt rund um die Insel zu Erkundungen mit dem Ausflugsboot, dem Seekayak, dem Surfbrett oder Segelboot sowie natürlich mit dem Schnorchel oder einfach in Badehose oder Bikini. Dabei werden zum einen organisierte Ausflüge und Unterricht in den verschiedenen Sportarten angeboten, zum anderen ist es bei ausreichenden Vorkenntnissen vielerorts aber auch möglich, einfach die nötige Ausrüstung zu mieten und sich auf eigene Faust aufs Wasser zu begeben. Weitere Informationen zum Beispiel bei www.oreb-sailing.com, der Segel- und Surfschule am Strand Banje in Korčula
Redakteur :
Marion Rouillot
