Points oder Interessen
Der Urlaubsort Sorrent
Wohl kaum ein Landstrich in Italien ist ein so klassisches Urlaubsziel wie der Küstenstrich südlich der Stadt Neapel bis hinunter zur Halbinsel von Sorrent. Die Region rund um den gleichnamigen Urlaubsort erstreckt sich weiter über die sich anschließende Amalfi-Küste bis hin nach Salerno im Osten. Sorrent am Golf von Neapel dient vielen als Ausgangspunkt zu all diesen wunderbaren Zielen oder auch zu Fahrten zur zauberhaften Urlaubsinsel Capri, zum berühmten Vulkan Vesuv und zu den Ruinen von Pompeji oder Herculaneum. Vor allem aber ist die Stadt Sorrent selbst schon seit den Zeiten der Römer ein touristisches Ziel und gilt bereits seit Jahrhunderten als eines der Hauptziele nordeuropäischer Italiensehnsucht: Zahlreiche Lieder und Legenden ranken sich um die malerische Stadt am Golf von Neapel. Besonders bei einer Ankunft im Hafen von Sorrent – zum Beispiel mit einer Fähre von Neapel oder von der Insel Capri aus – ergibt sich von Anfang an ein einmaliges Bild: Die Abbruchkante des markanten Tuffsteinplateaus, auf dem sich das Städtchen erstreckt, liegt genau 50 Meter über den beiden Häfen und dem Meeresspiegel. Verschiedene steile Treppen, Tunnel und Aufzüge führen hinauf zum Urlaubsort mit seinen imposanten Villen und Palazzi. Die meisten der Paläste aus dem 18. und 19. Jahrhundert beherbergen heute Hotels der Extraklasse und die malerische Stadt besticht neben der Lage auch durch ihre zahlreichen Grünflächen und Gärten.
Die Kathedrale von Sorrent
Die Kathedrale dei Santi Filippo e Giacomo wurde erstmals im 11. Jahrhundert errichtet und nach einer Invasion durch die Türken im 16. Jahrhundert wieder neu aufgebaut. Um das Jahr 1700 schließlich erfolgten weitere Umbauten im barocken Stil. Die Tore der Kathedrale gelten als besonders sehenswert und stammen aus dem 11. Jahrhundert aus der Stadt Konstantinopel. Der Glockenturm der Kathedrale wurde auf Fundamenten aus römischer Zeit errichtet und hat drei Stockwerke. Im Inneren der Kathedrale finden sich einige sehenswerte Bauelemente: So gilt der Bischofsthron aus Marmor als ein farbenfrohes Zusammenspiel römischer und barocker Stilelemente. Er befindet sich vor einer Kanzel im gleichen Stil, die von einem Relief mit der Taufe Jesu geziert wird. Deckengemälde stammen von Giacomo del Po aus dem Jahre 1700 und stellen die beiden Heiligen, denen die Kathedrale geweiht ist, sowie die Himmelfahrt dar. In der ersten Kapelle rechter Hand findet sich ein marmornes Bas-Relief von Andrea Pisano aus dem Jahre 1340, welches ebenfalls als äußerst sehenswert gilt. Hier steht auch das Taufbecken, über dem im Jahre 1544 der wohl berühmteste Sohn der Stadt, der Dichter Torquato Tasso, getauft wurde. Cattedrale SS. Filippo e Giacomo, Via Santa Maria della Pietà 44, 80067 Sorrento Website: www.cattedralesorrento.it E-Mail: info@cattedralesorrento.it Telefon: +39 81 878 2248
Der Limoncello
Sorrent und die Amalfi-Küste sind seit Jahrhunderten in ganz Europa ein klassisches Ziel der Italiensehnsucht – und sicherlich haben auch die zahlreichen Zitrusfrüchte, die seit Jahrhunderten in der Region angebaut werden, zum italienischen Landschaftsideal beigetragen. Die besonders großen Zitronen der Gegend – auf Italienisch limoni – sind schon fast ebenso lange bekannt wie die Region selbst. Rund um Sorrent und entlang der Küste finden sich ausgedehnte Orangen- und Zitronenhaine, die mit ihrem Duft bezaubern und deren Besitzer oft auch selbst Spezialitäten in Handarbeit herstellen. Zitronen zieren hier nicht nur die zahlreichen Keramikmitbringsel, die vielerorts feilgeboten werden, sondern sind auch die Hauptzutat für viele der kulinarischen Spezialitäten der Region: Besonders bekannt sind die Zitronenschokolade und vor allem auch der Limoncello, der Zitronenlikör, der in fast allen Bars und Restaurants der Region als Aperitif in den frühen Abendstunden genossen wird. Die besonders großen Zitronen der Gegend rund um Sorrent weisen nur einen geringen Säuregehalt auf und werden auch gerne zu Saft gepresst und mit Orangensaft gemischt. Oft kann man den erfrischenden und gesunden Saft direkt am Straßenrand von fahrenden Händlern erstehen. Die Zitrushaine selbst bieten zudem das ganze Jahr hindurch einen attraktiven und wohlriechenden Anblick: Die immergrünen Zitronenbäume tragen das ganze Jahr über Blüten und Früchte und auch geerntet wird mehrmals im Jahr.
Ein Ausflug nach Capri
Eine Reise nach Sorrent wäre sicherlich nicht komplett, ohne auch der wunderschönen Insel Capri einen Besuch abzustatten. Täglich fahren verschiedene Ausflugsboote zur Insel und zur berühmten blauen Grotte von Capri. Schon bei der Fahrt zur Insel können Ausflügler einmalige Blicke auf die Insel genießen. Die Insel selbst punktet neben dem malerischen Gesamteindruck und der blauen Grotte auch mit ihren zahlreichen gut erhaltenen Spuren der griechischen und römischen Geschichte: Schon unter Kaiser Augustus wurde hier der Palazzo a Mare errichtet und die römischen Ruinen bilden noch heute ein beliebtes Touristenziel. Unter Kaiser Tiberius wurde die kleine Insel gar zu einem Regierungszentrum; der Kaiser lenkte von Capri aus die Geschäfte und Geschicke der gesamten damals bekannten Welt. Die Ruinen seiner Villa des Zeus (Villa Jovis) sind die besterhaltenen unter seinen insgesamt zwölf Villen auf der Insel und beeindrucken noch heute. Bei einer Anfahrt mit dem eigenen Auto sollte man dieses auf jeden Fall auf dem Festland lassen und Capri zu Fuß oder mit dem Bus erkunden – die engen und vollen Inselstraßen machen eine Erkundung mit dem Auto äußerst stressig. Die weltberühmte blaue Grotte kann nur von kleinen Ruderbooten befahren werden und ist in den Sommermonaten oft ebenfalls sehr voll. Eine interessante Alternative ist vielleicht, die Grotte in den frühen Morgenstunden oder am Abend nach der Touristenflut schwimmend zu erkunden – bei einer Übernachtung auf der Insel kann man auch die ruhige Inselatmosphäre der Abendstunden ganz ohne den Tagestouristentrubel genießen. Fährverbindungen zum Beispiel unter www.capritourism.com
Pompeji und Herculaneum
Mit einer Ferienunterkunft in Sorrent bieten sich zahlreiche Ziele für Exkursionen an. Das nur etwa 27 Kilometer entfernt gelegene Pompeji etwa oder das nur wenig weiter entfernte Herculaneum sind wohl zwei der berühmtesten Ausgrabungsstätten aus der Antike. Zu Füßen des Vesuvs gelegen, wurden die beiden Städte bei einem Ausbruch des Vulkans im Jahre 79 der christlichen Zeitrechnung vollständig verschüttet. Mit Asche bedeckt überdauerten die Städte die Jahrhunderte und wurden erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt und ausgegraben und faszinieren seither Besucher aus der ganzen Welt: Wohl nirgends sonst auf der Welt ist das alltägliche römische Leben so gut nachzuvollziehen wie in Pompeji. Berühmt ist die Stadt jedoch nicht nur durch die bestens erhaltenen Reste von Thermen, Sportanlagen, Theater und Tempel, sondern vor allem auch durch die Wohnhäuser und Villen, die Kneipen und Läden, die sämtlich ganz besonders tiefe Einblicke in das Leben der römischen Bewohner und ihrer Sklaven erlauben. Website: www.pompeiturismo.org E-Mail: info@pompeiisites.org Telefon: +39 81 8575111 Öffnungszeiten: November bis März täglich 8:30 bis 17:00 (letzter Einlass 15:30 Uhr), April bis Oktober täglich 8:30 Uhr bis 19:00 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr) Eintritt: 11 Euro
Eine Fahrt zur Insel Ischia
Auch die Insel Ischia bedient sämtliche Italien-Klischees: Schon zur Zeit der Griechen und Römer als Thermalinsel bekannt, bietet die malerische Insel im Golf von Neapel auch heute noch Kurhotels und Thermalgärten, schöne Badebuchten und herrliche Sandstrände. Wanderwege führen durch die romantischen Weinberge der Insel und hinein in die Pinien- und Zitronenhaine im Inselinneren. Der tropische Garten der Villa La Mortella und die verschiedenen heißen Quellen der vulkanischen Insel versprechen ganz besondere Urlaubserlebnisse. Vom Hafen von Sorrent aus ist die Insel mit dem Boot in etwa 50 Minuten zu erreichen. Sämtliche Fährverbindungen finden sich unter www.visitischia.com
Amalfi und die Amalfi-Küste
Der Küstenstrich südlich und südöstlich von Sorrent ist wohl ebenso weltberühmt wie Sorrent, Capri oder Ischia: Hier erstreckt sich die Amalfi-Küste mit ihrem tiefblauen Meer, den Zitronenhainen und den malerischen Orten Positano oder Amalfi. Bei einer Fahrt entlang der Küstenstraße bieten sich immer wieder atemberaubenden Ausblicke. In Positano sollte man sich genug Zeit für einen gemütlichen Stadtspaziergang durch die steilen Straßen und Treppen des malerischen Ortes nehmen. In Amalfi gelten der Dom und das Papiermuseum als besonders sehenswert. Auch die Grotta della Smeraldo – die Smaragdgrotte – ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Amalfi-Küste: Sie kann es ohne weiteres mit der blauen Grotte von Capri aufnehmen.
Baden in Sorrent
Für die meisten Besucher bieten der Golf von Neapel, Sorrent und die Amalfi-Küste viel zu viele Sehenswürdigkeiten, um ganze Tage am Strand zu verbringen. Für eine kurze Erfrischung aber hat Sorrento die beiden Stadtstrände von Marina Grande und Marina Piccola zu bieten. Im nahegelegenen Meta findet sich ein etwas größerer Strand, der ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Überall entlang der Halbinsel von Sorrent finden sich Hotels und Pensionen mit den beliebten Badeplattformen: Liegeterrassen, die ins Meer hineinragen, und die hoteleigene Liegestühle und Sonnenschirme sowie Umkleidemöglichkeiten und Duschen bieten.
Eine Wanderung auf der Halbinsel
Die zerklüfteten Felsen der Halbinsel von Sorrent fallen besonders im Süden an der Spitze des Landstrichs steil ins Meer ab. Abgeschiedene Buchten und schroffe Steilküsten sind hier oft nur zu Fuß zu erreichen. Ein besonders schönes Ziel ist die Punta Campanella, die äußerste Spitze der Halbinsel. Hier stand in der Antike ein Tempel zu Ehren der Göttin Athena oder Minerva, den der Sage nach Odysseus errichtet haben soll. Mittlerweile zählt die Gegend zum Naturschutzgebiet der Riserva Naturale Marina Punta Campanella und ist ein beliebtes Ziel unter Wanderern und Tauchern. Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet unter www.puntacampanella.org
Redakteur :
Marion Rouillot
