Präsentation
Die italienische Stadt Perugia ist die Hauptstadt der Region Umbrien und zählt etwa 162.000 Einwohner. Die Stadt wurde bereits von den Etruskern gegründet und war Mitglied im etruskischen Zwölfstädtebund. Besonders die äußerst attraktive Altstadt zieht heute die Besucher an. Die Stadt liegt im zentralen Teil Italiens auf einem Hügel und genießt ein mildes feucht-subtropisches Klima. Durchschnittliche Höchsttemperaturen liegen im Sommer knapp unter 30 °C, während durchschnittliche Tiefstwerte im Winter selten unter den Gefrierpunkt sinken. Der meiste Niederschlag fällt Frühjahr und im Herbst, der weitaus niederschlagsreichste Monat ist der November. Italien bezahlt mit dem Euro und das Land liegt in der Mitteleuropäischen Zeitzone MEZ (UTC+1).
Die stadt Perugia gehört zu der region Umbria, zu der provinz Perugia und zu der kommune Perugia.
Die stadt zählt Perugia erstreckt sich über 449 km² und zälht 168.066 Einwohner (Volkszählung von 2010) für eine Dichte von 374,31 Einwohner pro km². Die durchschnittliche Höhe beträgt 493 m.
Die Bürgermeister der stadt Perugia ist Wladimiro Boccali.
Die Einwohner werden Perugini genannt.. Der englische Name der stadt ist Perugia.
Der Schutzpatron der stadt Perugia ist Costanzo de Perugia.
Points oder Interessen
Die wunderschöne Altstadt von Perugia verzaubert seit Jahrhunderten Reisende aus dem In- und Ausland. Mittlerweile ist die Altstadt komplett verkehrsberuhigt und kann bequem von einem der Großparkplätze aus erreicht werden: Rolltreppen und Aufzüge oder die nagelneue Mini-Metro fahren hinauf in die Altstadt. Die Fußgängerzone um den Corso Vannucci bildet das Zentrum der Stadt und lädt zum Shoppen und Flanieren oder zum Verweilen in einem der zahlreichen Straßencafés und Restaurants ein. Die lange und abwechslungsreiche Geschichte der Stadt lässt sich teilweise noch an den Resten der mächtigen Mauern und Tore, die einst die Stadt umgaben, ablesen. Sowohl mittelalterliche Stadtmauern als auch die Reste der etruskischen Stadtmauern sind zu besichtigen: Der berühmte etruskische Bogen stammt aus dem 3. Jahrhundert. Enge, oftmals überdachte Gässchen mit hübschen Rundbögen und etliche kleine Treppen führen von der Stadtbefestigung am Altstadtrand zum schönen Brunnen Fontana Maggiore aus dem 13. Jahrhundert an der Piazza IV Novembre im Zentrum. Der Brunnen wird durch ein ausgeklügeltes Röhrennetz aus den Hügeln rund um die Stadt gespeist und ist mit einmaligen Skulpturen der beiden Pisano geschmückt. An der Piazza findet sich auch die Kathedrale von Perugia, der Dom San Lorenzo aus dem 14. und 15. Jahrhundert und der Platz ist zudem
Ausgangspunkt der zentralen Fußgängerstraße Corso Pietro Vannucci. Website: http://turismo.comune.perugia.it/
Ob Werke von Piero della Francesca, der berühmte umbrische Meister Perugino oder andere große Meister – in der umbrischen Nationalgalerie gibt es viel zu sehen. Die Galerie im Palazzo dei Priori liegt dem Dom direkt gegenüber am Beginn des Corso Vannucci. Der Palast gilt als eines der interessantesten gotischen Profanbauwerke überhaupt: In Teilen stammt der Palast aus dem 13. Jahrhundert. Erweiterungen folgten im 14. und 15. Jahrhundert und im 16. Jahrhundert schließlich wurden die Loggien ergänzt. In den oberen Stockwerken des Palastes befindet sich seit 1878 die Umbrische Nationalgalerie. Die Sammlung ist die umfangreichste der Region und reicht chronologisch vom 13. bis ins 19. Jahrhundert: Im dritten Stock finden sich Meisterwerke aus Mittelalter und Renaissance aus Siena, Florenz und Umbrien. Auch die kleine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert ist in diesem Stockwerk sehenswert. Im zweiten Stock finden sich Kunstwerke aus der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert. Interessant ist auch das Uhrenzimmer, das die Rückseite des Uhrturms des Palastes bildet.
Galleria Nazionale dell’Umbria, Corso Pietro Vannucci 19, 06100 Perugia Website: www.gallerianazionaleumbria.it Telefon: +39 75 58668410 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr, in den Sommermonaten auch am Montag geöffnet Eintritt: Erwachsene 6,50 Euro; ermäßigt 3,25 Euro
Wenn den Einwohnern Perugias das Stadtleben zu viel wird, geht es hinaus aus der Stadt an den Lago Trasimeno. Bekannt ist der See unter anderem für seine zahlreichen und guten Fischrestaurants: Der fischreiche See liefert unter anderem die Grundlage für die Spezialität „Tegamaccio“, einen besonderen Fischeintopf aus dem Tontopf. Fangfrischer Karpfen, Schleie, Hecht, Aal und Stint werden an den Ufern serviert. Mit einer Fläche von 128 Quadratkilometern ist der Trasimenische See der viertgrößte See Italiens. Zahlreiche Badeanstalten laden im Sommer rund um den See zu einem erfrischenden Bad und von den Inseln im See können die Isola Maggiore und die Isola Polvese mit dem Schiff erreicht werden. Die Gegend rund um den See gilt zudem als ideales Wander- und Radwandergebiet. Zahlreiche Wanderrouten führen durch die schöne umbrische Landschaft und ein Mountainbike- und Wanderweg führt von Castiglione del Lago bis nach La Frusta und umrundet dabei etwa die Hälfte des Sees. Die malerische ehemalige Benediktinerabtei Badia di Sant’Arcangelo bietet am Südostufer des Sees ein beliebtes Fotomotiv. Von der Abtei aus können Besucher zudem einen schönen Rundumblick auf den See genießen, das Gebäude selbst befindet sich allerdings heute in Privatbesitz. Auch das Weinbaugebiet Colli di Trasimeno lädt mit einer eigenen Weinstraße (www.stradadelvinotrasimeno.it) zu Ausflügen ein. Website: www.lagotrasimeno.de
Città della Pieve liegt südlich des Lago Trasimeno in etwa 45 Kilometern Entfernung von Perugia. Die kleine Stadt ist auch auf einer der Weinstraßen zu erreichen. Bekannt ist die Region um Città della Pieve aber vor allem durch eine andere kulinarische Köstlichkeit: Sie gilt in Italien als die Heimat des Safrans. Schon im 13. Jahrhundert wurde hier das sogenannte „gelbe Gold“, der Safran, angebaut. Damals wurde die Pflanze vor allem zum Färben von Stoffen genutzt; erst im Laufe der Renaissance wurde das Gewürz auch in der Küche genutzt. Noch heute ist Safran neben dem Trüffel das teuerste Gewürz und wird in reiner Handarbeit gesammelt: Für ein Kilo Safran müssen die Blütenfäden von mehr als 150.000 Krokussen geerntet und verarbeitet werden. Die Erntezeit liegt im Oktober oder November und auf dem Safranmarkt von Città della Pieve im November kann man das frisch getrocknete Gewürz erstehen und sich die weiteren Nutzungsmöglichkeiten erklären lassen. Danach bietet es sich vielleicht an, direkt vor Ort das berühmte Safran Risotto zu versuchen. Rund ums Jahr bietet die attraktive mittelalterliche Altstadt von Città della Pieve sehenswerte Ausflugsziele. Nicht nur die Kathedrale, sondern auch zum Beispiel die Kirche Santa Maria die Bianchi mit ihrem Fresko von Perugino oder die winzige Kirche San Pietro aus dem 13. Jahrhundert und zahlreiche weitere Bauwerke lohnen einen Stadtspaziergang. Website: www.cittadellapieve.org
Zurück in Perugia finden sich zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Geschichte der Stadt zu erkunden. Darunter eine äußerst ungewöhnliche: Im Laufe der abwechslungsreichen und interessanten Geschichte der Stadt wechselte Perugia immer wieder die Hände. Im 16. Jahrhundert fiel die Stadt schließlich nach den sogenannten „Salzkriegen“ an Papst Paul III. Dieser ließ um das Jahr 1540 eine gewaltige Festung, die Rocca Paolina, mitten in der Stadt errichten und ließ für das Fundament ein ganzes Stadtviertel – das Gebiet der unterlegenen Baglioni-Familie – einfach zuschütten. Die Festung wurde nach dreihundert Jahren im 19. Jahrhundert abgetragen, aber die darunterliegenden mittelalterlichen Straßen blieben erhalten: Nach jahrelangen Ausgrabungsarbeiten fand sich unter dem heutigen Perugia das gut erhaltene mittelalterliche Stadtviertel mitsamt seiner Straßen und Häuser – das mittlerweile zu einer kuriosen und faszinierenden Sehenswürdigkeit geworden ist. Neben den alten Straßen und Stadtvierteln kann auch der Saal der päpstlichen Wache und das Haus der Familie Baglioni bestaunt werden. Von der Piazza Italia führen Rolltreppen hinunter zur Via Masi durch die unterirdischen Ruinen. Auch der Busbahnhof der Stadt ist so zu erreichen.
Rocca Paolina, Piazza Italia, Perugia Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 13:30 und 14:30 bis 18 Uhr Eintritt: 3,50 Euro
Die Baci Perugina oder Küsse aus Perugia, eine Schokoladenspezialität mit Nougat und ganzen Haselnüssen, sind eine in ganz Italien und auch im Ausland bekannte Praline. Im historischen Museum „Della Perugina“ dreht sich alles um die Geschichte der Schokolade und der besonderen Praline, die immer noch in Perugia hergestellt wird. Verschiedene Abteilungen geben Auskunft über Schokolade und Herstellungsprozess sowie über Design und Verpackung. Auch eine Produktprobe gehört zum Angebot. In der angeschlossenen Schokoladenschule finden Hobbyköche und Interessierte ein umfangreiches kulinarisches Angebot rund um die Schokolade.
Viale San Sisto 207C, San Sisto, Perugia Website: www.perugina.it
Seit 1994 richtet die Schokoladenstadt Perugia zudem alljährlich die „Eurochocolate“ aus. Für acht Tage im Oktober verwandelt sich dann die Stadt in ein Paradies für Schokoladenliebhaber. Schokoladenproben, Schokoladenlabore unter freiem Himmel und riesige Schokoladenskulpturen locken die Besucher an. Neben dem Angebot jeder erdenklicher Nachspeisen und Schokoladenspezialitäten wird auch mit der Nutzung von Schokolade in Hauptgerichten und Vorspeisen experimentiert. Vor einigen Jahren wurde auf der Eurochocolate auch der weltgrößte Baci Perugina gezeigt, der mit einem Gesamtgewicht von fast 6.000 Pfund ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Weitere Informationen unter www.eurochocolate.com
Seit 1948 befindet sich das archäologische Museum Umbriens in einem alten Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert, das selbst eine Sehenswürdigkeit darstellt. Im Inneren finden sich zahlreiche archäologische Schätze aus Ausgrabungen in der Region. Unter anderem zeigt das Museum ein rekonstruiertes etruskisches Grab, dessen Original ein Gärtner in den 1980er Jahren zufällig mitten in Perugia entdeckt hatte und das damals eine Sensation war. Die Rekonstruktion im archäologischen Museum erlaubt es Besuchern, einen Einblick in die vorchristliche antike Welt zu erlangen und die Grabinschriften sind zudem Zeugnis der Übergangszeit von der etruskischen zur lateinischen Sprache. Website: www.archeopg.arti.beniculturali.it
Archäologisch interessierte Besucher werden sicherlich auch dem einzigartigen Grabmal der Familie Volumnus einen Besuch abstatten wollen. Das Grabmal wurde erst im Jahre 1840 entdeckt und stellt eines der wichtigsten Grabmale Etruriens dar. Die große Nekropolis „Palazzone“ etwa fünf Kilometer außerhalb Perugias geht bis auf das 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Hier fand sich das Grab der wohlhabenden etruskischen Volumnus Familie mit dem charakteristischen Grundriss eines römisch-etruskischen Hauses. Ein Atrium und sieben Zimmer, darunter das Tablinium mit den sechs Urnen der Familie sowie ein Vorraum mit zahlreichen weiteren Urnen aus der Nekropolis, sind zu besichtigen.
Ipogeo dei Volumni, Via Assisana 53, Ponte San Giovanni Website: www.archaeopg.arti.beniculturali.it
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Perugia erfolgt aus dem Ausland meist über die Flughäfen von Rom, Florenz oder Pisa. Pisa und Rom liegen in etwas mehr als 200 Kilometern Entfernung und bieten zahlreiche Linien- und Billigflüge an. Florenz (www.aeroporto.firenze.it) liegt etwa 165 Kilometer nordwestlich von Perugia und ist in etwa zwei Stunden zu erreichen. Von hier aus bestehen ebenfalls zahlreiche Verbindungen ins deutschsprachige Ausland. So fliegt zum Beispiel Air Berlin nach Düsseldorf und Stuttgart, Air Dolomiti nach München, Austrian nach Wien und Darwin nach Genf oder Zürich. Frankfurt und Berlin sind ebenfalls über den Flughafen von Florenz zu erreichen. Der kleinere Flughafen von Perugia wird lediglich von Ryanair und Wizzair aus dem Ausland angeflogen. Von den Flughäfen aus bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Perugia. Unter www.sulga.it finden sich die neuesten Fahrpläne. Mit der Eisenbahn ist Perugia ebenfalls gut zu erreichen und unter www.trenitalia.com kann man sich die günstigsten Verbindungen anzeigen lassen. Die Strecke Florenz – Perugia hat eine Fahrzeit von etwa zwei Stunden, bis ins Zentrum von Rom sind es zwei Stunden vierzig Minuten. Falls man zahlreiche Ausflüge von Perugia ins schöne Umbrien plant, lohnt sich sicherlich ein Mietwagen. In Perugia selbst kann man diesen auf einem der Großparkplätze rund um den Stadtkern abstellen und mit der Rolltreppe oder einem Aufzug hinauf ins verkehrsberuhigte Stadtzentrum gelangen. Die neue Mini-Metro ist ebenfalls eine beliebte Anreisemöglichkeit von Parkplatz oder Bahnhof aus.
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Die italienische Stadt Perugia ist die Hauptstadt der Region Umbrien und zählt etwa 162.000 Einwohner. Die Stadt wurde bereits von den Etruskern gegründet und war Mitglied im etruskischen Zwölfstädtebund. Besonders die äußerst attraktive Altstadt zieht heute die Besucher an. Die Stadt liegt im zentralen Teil Italiens auf einem Hügel und genießt ein mildes feucht-subtropisches Klima. Durchschnittliche Höchsttemperaturen liegen im Sommer knapp unter 30 °C, während durchschnittliche Tiefstwerte im Winter selten unter den Gefrierpunkt sinken. Der meiste Niederschlag fällt Frühjahr und im Herbst, der weitaus niederschlagsreichste Monat ist der November. Italien bezahlt mit dem Euro und das Land liegt in der Mitteleuropäischen Zeitzone MEZ (UTC+1).
Die stadt Perugia gehört zu der region Umbria, zu der provinz Perugia und zu der kommune Perugia.
Die stadt zählt Perugia erstreckt sich über 449 km² und zälht 168.066 Einwohner (Volkszählung von 2010) für eine Dichte von 374,31 Einwohner pro km². Die durchschnittliche Höhe beträgt 493 m.
Die Bürgermeister der stadt Perugia ist Wladimiro Boccali.
Die Einwohner werden Perugini genannt.. Der englische Name der stadt ist Perugia.
Der Schutzpatron der stadt Perugia ist Costanzo de Perugia.
Points oder Interessen
Die wunderschöne Altstadt von Perugia verzaubert seit Jahrhunderten Reisende aus dem In- und Ausland. Mittlerweile ist die Altstadt komplett verkehrsberuhigt und kann bequem von einem der Großparkplätze aus erreicht werden: Rolltreppen und Aufzüge oder die nagelneue Mini-Metro fahren hinauf in die Altstadt. Die Fußgängerzone um den Corso Vannucci bildet das Zentrum der Stadt und lädt zum Shoppen und Flanieren oder zum Verweilen in einem der zahlreichen Straßencafés und Restaurants ein. Die lange und abwechslungsreiche Geschichte der Stadt lässt sich teilweise noch an den Resten der mächtigen Mauern und Tore, die einst die Stadt umgaben, ablesen. Sowohl mittelalterliche Stadtmauern als auch die Reste der etruskischen Stadtmauern sind zu besichtigen: Der berühmte etruskische Bogen stammt aus dem 3. Jahrhundert. Enge, oftmals überdachte Gässchen mit hübschen Rundbögen und etliche kleine Treppen führen von der Stadtbefestigung am Altstadtrand zum schönen Brunnen Fontana Maggiore aus dem 13. Jahrhundert an der Piazza IV Novembre im Zentrum. Der Brunnen wird durch ein ausgeklügeltes Röhrennetz aus den Hügeln rund um die Stadt gespeist und ist mit einmaligen Skulpturen der beiden Pisano geschmückt. An der Piazza findet sich auch die Kathedrale von Perugia, der Dom San Lorenzo aus dem 14. und 15. Jahrhundert und der Platz ist zudem
Ausgangspunkt der zentralen Fußgängerstraße Corso Pietro Vannucci. Website: http://turismo.comune.perugia.it/
Ob Werke von Piero della Francesca, der berühmte umbrische Meister Perugino oder andere große Meister – in der umbrischen Nationalgalerie gibt es viel zu sehen. Die Galerie im Palazzo dei Priori liegt dem Dom direkt gegenüber am Beginn des Corso Vannucci. Der Palast gilt als eines der interessantesten gotischen Profanbauwerke überhaupt: In Teilen stammt der Palast aus dem 13. Jahrhundert. Erweiterungen folgten im 14. und 15. Jahrhundert und im 16. Jahrhundert schließlich wurden die Loggien ergänzt. In den oberen Stockwerken des Palastes befindet sich seit 1878 die Umbrische Nationalgalerie. Die Sammlung ist die umfangreichste der Region und reicht chronologisch vom 13. bis ins 19. Jahrhundert: Im dritten Stock finden sich Meisterwerke aus Mittelalter und Renaissance aus Siena, Florenz und Umbrien. Auch die kleine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert ist in diesem Stockwerk sehenswert. Im zweiten Stock finden sich Kunstwerke aus der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert. Interessant ist auch das Uhrenzimmer, das die Rückseite des Uhrturms des Palastes bildet.
Galleria Nazionale dell’Umbria, Corso Pietro Vannucci 19, 06100 Perugia Website: www.gallerianazionaleumbria.it Telefon: +39 75 58668410 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr, in den Sommermonaten auch am Montag geöffnet Eintritt: Erwachsene 6,50 Euro; ermäßigt 3,25 Euro
Wenn den Einwohnern Perugias das Stadtleben zu viel wird, geht es hinaus aus der Stadt an den Lago Trasimeno. Bekannt ist der See unter anderem für seine zahlreichen und guten Fischrestaurants: Der fischreiche See liefert unter anderem die Grundlage für die Spezialität „Tegamaccio“, einen besonderen Fischeintopf aus dem Tontopf. Fangfrischer Karpfen, Schleie, Hecht, Aal und Stint werden an den Ufern serviert. Mit einer Fläche von 128 Quadratkilometern ist der Trasimenische See der viertgrößte See Italiens. Zahlreiche Badeanstalten laden im Sommer rund um den See zu einem erfrischenden Bad und von den Inseln im See können die Isola Maggiore und die Isola Polvese mit dem Schiff erreicht werden. Die Gegend rund um den See gilt zudem als ideales Wander- und Radwandergebiet. Zahlreiche Wanderrouten führen durch die schöne umbrische Landschaft und ein Mountainbike- und Wanderweg führt von Castiglione del Lago bis nach La Frusta und umrundet dabei etwa die Hälfte des Sees. Die malerische ehemalige Benediktinerabtei Badia di Sant’Arcangelo bietet am Südostufer des Sees ein beliebtes Fotomotiv. Von der Abtei aus können Besucher zudem einen schönen Rundumblick auf den See genießen, das Gebäude selbst befindet sich allerdings heute in Privatbesitz. Auch das Weinbaugebiet Colli di Trasimeno lädt mit einer eigenen Weinstraße (www.stradadelvinotrasimeno.it) zu Ausflügen ein. Website: www.lagotrasimeno.de
Città della Pieve liegt südlich des Lago Trasimeno in etwa 45 Kilometern Entfernung von Perugia. Die kleine Stadt ist auch auf einer der Weinstraßen zu erreichen. Bekannt ist die Region um Città della Pieve aber vor allem durch eine andere kulinarische Köstlichkeit: Sie gilt in Italien als die Heimat des Safrans. Schon im 13. Jahrhundert wurde hier das sogenannte „gelbe Gold“, der Safran, angebaut. Damals wurde die Pflanze vor allem zum Färben von Stoffen genutzt; erst im Laufe der Renaissance wurde das Gewürz auch in der Küche genutzt. Noch heute ist Safran neben dem Trüffel das teuerste Gewürz und wird in reiner Handarbeit gesammelt: Für ein Kilo Safran müssen die Blütenfäden von mehr als 150.000 Krokussen geerntet und verarbeitet werden. Die Erntezeit liegt im Oktober oder November und auf dem Safranmarkt von Città della Pieve im November kann man das frisch getrocknete Gewürz erstehen und sich die weiteren Nutzungsmöglichkeiten erklären lassen. Danach bietet es sich vielleicht an, direkt vor Ort das berühmte Safran Risotto zu versuchen. Rund ums Jahr bietet die attraktive mittelalterliche Altstadt von Città della Pieve sehenswerte Ausflugsziele. Nicht nur die Kathedrale, sondern auch zum Beispiel die Kirche Santa Maria die Bianchi mit ihrem Fresko von Perugino oder die winzige Kirche San Pietro aus dem 13. Jahrhundert und zahlreiche weitere Bauwerke lohnen einen Stadtspaziergang. Website: www.cittadellapieve.org
Zurück in Perugia finden sich zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Geschichte der Stadt zu erkunden. Darunter eine äußerst ungewöhnliche: Im Laufe der abwechslungsreichen und interessanten Geschichte der Stadt wechselte Perugia immer wieder die Hände. Im 16. Jahrhundert fiel die Stadt schließlich nach den sogenannten „Salzkriegen“ an Papst Paul III. Dieser ließ um das Jahr 1540 eine gewaltige Festung, die Rocca Paolina, mitten in der Stadt errichten und ließ für das Fundament ein ganzes Stadtviertel – das Gebiet der unterlegenen Baglioni-Familie – einfach zuschütten. Die Festung wurde nach dreihundert Jahren im 19. Jahrhundert abgetragen, aber die darunterliegenden mittelalterlichen Straßen blieben erhalten: Nach jahrelangen Ausgrabungsarbeiten fand sich unter dem heutigen Perugia das gut erhaltene mittelalterliche Stadtviertel mitsamt seiner Straßen und Häuser – das mittlerweile zu einer kuriosen und faszinierenden Sehenswürdigkeit geworden ist. Neben den alten Straßen und Stadtvierteln kann auch der Saal der päpstlichen Wache und das Haus der Familie Baglioni bestaunt werden. Von der Piazza Italia führen Rolltreppen hinunter zur Via Masi durch die unterirdischen Ruinen. Auch der Busbahnhof der Stadt ist so zu erreichen.
Rocca Paolina, Piazza Italia, Perugia Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 13:30 und 14:30 bis 18 Uhr Eintritt: 3,50 Euro
Die Baci Perugina oder Küsse aus Perugia, eine Schokoladenspezialität mit Nougat und ganzen Haselnüssen, sind eine in ganz Italien und auch im Ausland bekannte Praline. Im historischen Museum „Della Perugina“ dreht sich alles um die Geschichte der Schokolade und der besonderen Praline, die immer noch in Perugia hergestellt wird. Verschiedene Abteilungen geben Auskunft über Schokolade und Herstellungsprozess sowie über Design und Verpackung. Auch eine Produktprobe gehört zum Angebot. In der angeschlossenen Schokoladenschule finden Hobbyköche und Interessierte ein umfangreiches kulinarisches Angebot rund um die Schokolade.
Viale San Sisto 207C, San Sisto, Perugia Website: www.perugina.it
Seit 1994 richtet die Schokoladenstadt Perugia zudem alljährlich die „Eurochocolate“ aus. Für acht Tage im Oktober verwandelt sich dann die Stadt in ein Paradies für Schokoladenliebhaber. Schokoladenproben, Schokoladenlabore unter freiem Himmel und riesige Schokoladenskulpturen locken die Besucher an. Neben dem Angebot jeder erdenklicher Nachspeisen und Schokoladenspezialitäten wird auch mit der Nutzung von Schokolade in Hauptgerichten und Vorspeisen experimentiert. Vor einigen Jahren wurde auf der Eurochocolate auch der weltgrößte Baci Perugina gezeigt, der mit einem Gesamtgewicht von fast 6.000 Pfund ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Weitere Informationen unter www.eurochocolate.com
Seit 1948 befindet sich das archäologische Museum Umbriens in einem alten Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert, das selbst eine Sehenswürdigkeit darstellt. Im Inneren finden sich zahlreiche archäologische Schätze aus Ausgrabungen in der Region. Unter anderem zeigt das Museum ein rekonstruiertes etruskisches Grab, dessen Original ein Gärtner in den 1980er Jahren zufällig mitten in Perugia entdeckt hatte und das damals eine Sensation war. Die Rekonstruktion im archäologischen Museum erlaubt es Besuchern, einen Einblick in die vorchristliche antike Welt zu erlangen und die Grabinschriften sind zudem Zeugnis der Übergangszeit von der etruskischen zur lateinischen Sprache. Website: www.archeopg.arti.beniculturali.it
Archäologisch interessierte Besucher werden sicherlich auch dem einzigartigen Grabmal der Familie Volumnus einen Besuch abstatten wollen. Das Grabmal wurde erst im Jahre 1840 entdeckt und stellt eines der wichtigsten Grabmale Etruriens dar. Die große Nekropolis „Palazzone“ etwa fünf Kilometer außerhalb Perugias geht bis auf das 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Hier fand sich das Grab der wohlhabenden etruskischen Volumnus Familie mit dem charakteristischen Grundriss eines römisch-etruskischen Hauses. Ein Atrium und sieben Zimmer, darunter das Tablinium mit den sechs Urnen der Familie sowie ein Vorraum mit zahlreichen weiteren Urnen aus der Nekropolis, sind zu besichtigen.
Ipogeo dei Volumni, Via Assisana 53, Ponte San Giovanni Website: www.archaeopg.arti.beniculturali.it
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Perugia erfolgt aus dem Ausland meist über die Flughäfen von Rom, Florenz oder Pisa. Pisa und Rom liegen in etwas mehr als 200 Kilometern Entfernung und bieten zahlreiche Linien- und Billigflüge an. Florenz (www.aeroporto.firenze.it) liegt etwa 165 Kilometer nordwestlich von Perugia und ist in etwa zwei Stunden zu erreichen. Von hier aus bestehen ebenfalls zahlreiche Verbindungen ins deutschsprachige Ausland. So fliegt zum Beispiel Air Berlin nach Düsseldorf und Stuttgart, Air Dolomiti nach München, Austrian nach Wien und Darwin nach Genf oder Zürich. Frankfurt und Berlin sind ebenfalls über den Flughafen von Florenz zu erreichen. Der kleinere Flughafen von Perugia wird lediglich von Ryanair und Wizzair aus dem Ausland angeflogen. Von den Flughäfen aus bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Perugia. Unter www.sulga.it finden sich die neuesten Fahrpläne. Mit der Eisenbahn ist Perugia ebenfalls gut zu erreichen und unter www.trenitalia.com kann man sich die günstigsten Verbindungen anzeigen lassen. Die Strecke Florenz – Perugia hat eine Fahrzeit von etwa zwei Stunden, bis ins Zentrum von Rom sind es zwei Stunden vierzig Minuten. Falls man zahlreiche Ausflüge von Perugia ins schöne Umbrien plant, lohnt sich sicherlich ein Mietwagen. In Perugia selbst kann man diesen auf einem der Großparkplätze rund um den Stadtkern abstellen und mit der Rolltreppe oder einem Aufzug hinauf ins verkehrsberuhigte Stadtzentrum gelangen. Die neue Mini-Metro ist ebenfalls eine beliebte Anreisemöglichkeit von Parkplatz oder Bahnhof aus.