Stadt Molfetta (Puglia)

italien

Präsentation

Wer das idyllische Leben der Küste mit der intimen Gefühl einer alten Kleinstadt kombinieren will, braucht sich nur zu dieser Ortschaft am Adriatischen Meer zu wenden. Dieser Lage angemessen, ist die Stadt schon seit langer Zeit ein Fischerhafen. Gräber aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. zeugen zur hohen Alter der Besiedlung. Molfetta gehört zur Provinz Bari, die in der süditalienischen Region Apulien liegt. Mit dem Ankunft der Griechen und Römer wurde Handel zu einem wichtigen Bestandteil der Stadt, wovon ihre mediterranische Kultur und deutlich einzigartige Mundart noch heute Merkmale sind. Einst stand die Stadt unter Herrschaft der Byzantiner; im Mittelalter erfolgte die Eroberung durch Lombarden und Normannen sowie mehrere Angriffe aus dem Osten. Handelsschiffe segelten von Molfetta aus zu anderen Städten des Mittelmeers, wie Venedig, Alexandria und Konstantinopel, und brachten ihre Waren zur Bereicherung der Stadt zurück. Das heutige Stadtbild ist von den Bauten vergangener Jahrhunderte geprägt, und wurde umfangreich restauriert. Touristen können inmitten Olivenbäume wandern und das daraus produziertes Öl kosten. Zu Ostern sind dramatische Festzüge zu besichtigen, wo Heiligenstatuen wie seit langen um die Stadt geführt werden. Vor den Hintergrund des blauen Meers und der weißen Gebäuden kann man die gastronomischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt bequem genießen.

Die stadt Molfetta gehört zu der region Puglia, zu der provinz Bari und zu der kommune Molfetta.

Die stadt zählt Molfetta erstreckt sich über 58,26 km² und zälht 60.159 Einwohner (Volkszählung von 2011) für eine Dichte von 1.032,60 Einwohner pro km². Die Mindesthöhe ist 18 m, die maximale Höhe ist 18 m, die durchschnittliche Höhe beträgt 18 m.
Die Bürgermeister der stadt Molfetta ist Paola Natalicchio.
Die Einwohner werden Molfettesi genannt.. Der französische Name der stadt ist Molfetta, der englische Name der stadt ist Molfetta.
Der Schutzpatron der stadt Molfetta ist Saint Conrad de Bavière. Die Website von Molfetta http://www.comune.molfetta.ba.it

Points oder Interessen

Il Pulo

Selbst in beschaulichen Küstenstädten wie Molfetta heißt “Geschichte” normalerweise etwas aus dem letzten Jahrtausend; vielleicht manchmal aus römischer Zeit, aber nicht um viele Jahre älter. Da ist dann aber bei der Stätte Il Pulo zu staunen, denn hier ist Geschichte auf größten Maßstab belichtet. Aus der Kreidezeit, das heißt vor fast 100 Millionen Jahren, stammt der Kalkstein, aus dem die sogenannte Karstlandschaft hervorgeht. Durch lange Erosionsprozesse enstehen aus dem Stein faszinierende Loch-, Grat- und Turmformationen. In einem aus solcher Erosion hervorgehenden Kessel siedelten Menschen zuerst in der Neusteinzeit. Besondere, der Region typischen Keramikstücke, die in den Höhlen und Gruben der Karstformation gefunden wurden, weisen diese Präsenz auf. Jahrtausende später wurde hier ein Kloster des Kapuzinerordens errichtet, das später als Lazarett verwendet wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde eine Fabrik zur Schwarzpulverherstellung, vermutlich auch wegen der entlegenen Lage, gebaut. Heute können Touristen am Boden eines großen Kraters herumwandern und die von atemberaubender Vegetation überwucherten Felswänden bestaunen. Geführte Rundgänge werden ebenfalls für Besucher angeboten, und kosten sechs Euro pro Person. Die Stätte befindet sich nur zwei Kilometer vom Stadtkern Molfettas entfernt, und ist somit ein gut erreichbares Ziel, bei dem das Leben der Vorzeit zum Fassen nah gebracht wird.

Alter Dom

Wer sich für die Architektur des Mittelalters interessiert, sollte sich unbedingt zum Alten Dom Molfettas wenden. Am Rande des Altstadts und im Richtung des Hafens gewandt befindet sich diese Kirche, die als Symbol der Stadt Molfetta gilt. Sie ist dem örtlichen Schutzheiligen San Corrado geweiht und wurde auch nach demgleichen benannt. Die Kirche wurde zwischen 1150 und Ende des 13. Jahrhunderts zuerst gebaut und ist ein einzigartiges Exemplar der romanischen Architekturstil des Mittelalters. Das Gebäude hat den Grundriss einer assymetrischen Basilika, und wird von beschaulichen Kolonnaden in drei Gängen verteilt. Über das Kirchenschiff befinden sich überraschenderweise nicht eine, sonderen drei Kuppel. In einem der Wände sind mehrere Buntglasfenster eingelegt, die die örtlichen Wappen sowie Heiligenbildnisse darstellen. Über dieser Hauptteil der Kirche ragen zwei 39m hohen Türme hinauf, die den Gesamtbild der Struktur imposant prägen. Einer der Türme bietet hervorragende Meeresausblicke, und wurde in früherer Zeit dementsprechend zur Ausschau nach angreifenden Schiffen verwendet. Seiner Architektur entsprechend, ist die Kirche im Innenraum relativ unverziert. Zu der Einrichtung gehören jedoch ein Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert und ein Altarvorderteil aus dem 14. Jahrhundert. Eine steinerne Umzaunung stellt im Relief eine päpstliche Zeremonie dar. Ein älteres Taufbecken zeichnet sich durch ein ungewöhnliches Fischmuster aus.

Neuer Dom

Im Gegensatz zum oben beschriebenen Alten Dom steht dieser Bauwerk, der als frühneuzeitliches Gegenstück zum mittelalterlichen Vorgänger steht. Auch als “Kirche der Himmelfahrt und der heiligen Ignatius Loyola” bekannt, wurde die Kirche im 17. Jahrhundert von Jesuiten errichtet. Fertiggestellt wurde sie aber erst 1744. Als der Jesuitenorden 1767 in der Region unterdrückt wurde, musste die Kirche verlassen werden. Erst 18 Jahre später erfolgte eine Restaurierung und Erweiterung, bei der die Kirche zum Dom des Bistums Molfetta gemacht wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Reliquien des lokalen Schutzheiligers San Corrado hierhin gebracht und in einer silbernen Reliquienbüste gestellt, wo sie auch bis heute aufbewahrt werden. Zu den Kunstwerken des Doms gehören ein Bildnis der Jungfrau Maria aus dem 16. Jahrhundert, ein San Corrado gewidmetes Altarflügel sowie ein bemerkenswertes, von Corrado Giaquinto angefertigtes Gemälde der Himmelfahrt. 1887 wurde das Gewölbe vom aus Molfetta stammenden Maler Michele Romano in Temperafarben dekoriert. In der Nähe befindet sich auch ein altes Jesuitenkolleg, der heute in einem Museum umgewandelt ist und für Touristen zugänglich ist. Hier können interessierte Besucher in eleganten Zimmern Fragmente des alten Doms sowie Statuen und Reliquien besichtigen. Auch zu sehen sind alte Manuskripte sowie Kunst aus der Region.

Hafen

Seit langer Zeit steht die Meeresküste im Mittelpunkt des Lebens vieler italienischen Städte. So ist es auch mit Molfetta, wo schon im Mittelalter Pilger auf dem Weg zu den Pilgerstätten des Nahen Ostens in nah am Meer gelegenen Häusern beherbergt wurden. Auch der Handel hat das Stadtbild geprägt. Aus dem Austausch unterschiedlicher Kulturen enstand ein einzigartiges Gefühl, welches noch heute erhalten ist. Die Nachbarschaft des heutigen Hafens ist eine fast morgenländisch wirkende Mischung aus kleinen Alleen und Gassen und bezieht auch eine lebendige Marktplatz mit ein. Trotz des Alters der Bauten in dieser Nachbarschaft gibt es zu vielen Orten auch moderne Geschäfte sowie für Touristen zugängliche Cafés und Restaurants, die den Bezirk Leben einhauchen. Der moderne Hafen Molfettas stammt hauptsächlich aus dem 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde ein langer Steg in der Nähe des Doms errichtet. Im 19. Jahrhundert erfolgten eine Erweiterung, die in schneller Zeit zu einem größeren Handelsverkehr führte. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehört eine mehr als 100 Jahre alte Schiffswerft mitsamt Schiffsbahn und Lagerhäuser, wo Boote aus Holz bis heute gebaut werden. Zwei Kilometer westlich hiervon befindet sich der Cala San Giacomo, der bis zum 18. Jahrhundert als Hafen aktiv war, und wo ein Torre Calderina genanntes Wachturm zu sehen ist.

Bari

In unmittelbarer Nähe Molfettas liegt Bari, die Hauptstadt Apuliens, die ebenfalls am Adriatik liegt. Von den Einwohnern dieser Hafenstadt ist zu hören: “Si Parigi avesse il mare, sarebbe una piccola Bari;” das heißt übersetzt “Wäre Paris am Meer, so wäre es eine kleine Bari.” Dies sagt natürlich viel über den Selbstbildnis und Charakter der beschaulichen Stadt. Touristen können mehrere beeindruckende Bauten bewundern, zum Beispiel das Petruzzelli-Theater, welches einer der prächtigsten Opernhäuser Italiens darstellt. Eine Basilika, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist, wurde 1087 erbaut, um die seine Reliquien zu behausen. In der sogenannten Schwäbischen Burg oder Castello Svevo können zu vielen Jahreszeiten unterschiedliche Sonderausstellungen besichtigt werden. Die Pinacoteca Provinciale sollte für Kunstliebhaber ebenfalls interessant sein, denn diese ist nämlich das wichtigste Gemäldemuseum Apuliens, die Werke von den 15. Jahrhundert sowie Neueres auch beherbergt. Wer Ruhe braucht, kann zum botanischen Garten der örtlichen Universität gehen. Der Stadtteil Barivecchia (als “altes Bari” übersetzbar) bildet eine Menge kleinerer Straßen und Gänge dar. Obwohl sie lange Zeit als gefährlich galt, ist die Gegend heute dank Renovierungen ein aufblühendes Touristenviertel. Direkt südlich davon liegt einer der größten Einkaufszentren Italiens. Der meistgeliebte Badeort in der Nähe der Stadt ist der sogenannter Strand Pane e Pomodoro.

Canosa di Puglia

Einst von seefahrenden Griechen besiedelt, ist die Stadt Canosa als archäologischer Zentrum Apuliens definitiv einen Besuch wert. Besucher können beispielsweise die von den Einwohner als “Burg” bekannte Akropolis der altertümlichen Stadt besichtigen, oder durch die Katakomben der Stadt wandern, welche über hunderte Jahre erbaut wurden. Mehrere alte Kirchen, zum teil aus antiken Tempeln konvertiert, weisen die Geschichte des frühen Christentums in der Stadt auf. Auch mehrere Museen befinden sich hier, wie zum Beispiel das Museo Civico Archeologico, der etwa 2000 Funde aus der Gegend zur Schau stellt. Gastronomiker werden hier auch Freude finden, denn täglich und wöchentlich finden hier Märkte statt.

Castel del Monte

Diese imposante Festung wurde im 13. Jahrhundert vom Kaiser Friedrich II errichtet, vermeintlich um als Jagdschloss zu dienen. Sie zeichnet sich durch eine sonderbare achteckige Form aus, die anderswo selten gefunden wird und möglicherweise von der Architektur der islamischen Welt inspiriert ist, die dem Kaiser aus den Kreuzzügen bekannt war. Den 25m hohen Mauern angemessen, wurde die Burg teilweise als Kerker benutzt, zu einer anderen Zeit als Zufluchtsort in Zeiten der Pest. Die Restauration der Burg erfolgte im 20. Jahrhundert; heute ist sie auf der italienischen 1-Cent-Münze dargestellt. Um die Burg befindet sich eine bedeutende Weinregion.

Alberello

Trulli heißen die traditionellen Häuser Apuliens, die aus Bruchsteinmauern gebaut wurden: das heißt, ohne Mörser, Zement, oder andere “nasse” Baustoffe. Durch ihre runde Form und hohes, kegelförmiges Dach zeichnen sich die Trulli architektonisch aus. Trotz dieser etwas vorzeitlich wirkender Anschein enstanden die meisten der Häuser erst im 19. Jahrhundert und wurden von den Bauern Apuliens als Lager, manchmal auch als Wohnsitz verwendet. Die Trulli sind an mehreren Orten Apuliens zu finden, aber besonderer Interesse gilt denen in Alberello, etwa eine Stunde sudöstlich von Molfetta gelegen. Hier sind die Häuser so zahlreich und gut erhalten, dass sie auf der Weltkulturerbeliste des UNESCO stehen.

Nationalpark Alta Murgia

Die sogenannte Murgia ist eine Landschaft im Landesinnere Apuliens, die hauptsächlich eine aus Karst (erodierten Kalkstein) bestehende Hochebene bildet. Der Name stammt vom lateinischen Wort murex ab, welches sich zu “scharfes Gestein” übersetzen lässt. Der niedrige Teil der Landschaft, die Bassa Murgia, ist relativ fruchbarer und dient als Platz für den Anbau von Oliven. Wesentlich felsiger und mit weniger Pflanzen ist dagegen die Alta Murgia, die eine Höhe von 679m erreicht. Sonderbare Kalksteinformationen sind hier genauso oft zu finden wie die genauso erstaunlichen Behausungen der Bauern und Hirten. Im Nationalpark Alta Murgia können Besucher diese faszinierende Landschaft sowie die Spuren seiner einstigen Einwohner erleben.

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Zahlen

Landesvorwahl :
IT
Postleitzahl :
70056
Breite :
41.20126
Länge :
16.59854
Zeitzone :
Europe/Rome
Zeitzonenbezeichner :
UTC+1
Sommerzeit :
Y

Nachbarstädte

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Wie kommt man hin ?

Mit dem Auto: Die Strada Statala Adriatica, die parallel zur Adriatikküste läuft, verbindet Molfetta mit der Regionalhauptstadt Bari sowie anderen Orten am Meer. Die Autobahn A14, etwas weiter ins Landesinnere hinein, bietet in nördlicher Richtung eine schnelle Verbindung zu Neapel und Rom an.  

Mit dem Bus: Eine regionales Bussystem verbindet Molfetta mit anderen Städten Apuliens. Zudem liegt Molfetta auf einer längeren Busroute, die Bari mit Großstädten wie Neapel und Rom verbindet, wobei die Fahrzeit drei beziehungsweise mehr Stunden betragen kann.  

Mit dem Zug: Wie bei den Autostraßen befindet sich Molfetta an einer zur Küste parallel laufender Bahnlinie. Dieser führt direkt nach Bari und andere Küstenstädte. Auch Züge zu anderen Städten Italiens und Europas sind direkt oder indirekt von Molfetta aus zugänglich. Eine Zugfahrt nach Rom dauert ungefähr sechs Stunden.  

Mit dem Boot: Für diejenige, die Molfetta im Laufe einer längeren Reise durch Adriatik oder östliches Mittelmeer besuchen, gibt es mehrere Fährenlinien, die aus Hafenstädte der Balkanhalbinsel oder griechischen Inseln nach Bari fahren, von der aus Molfetta leicht zu erreichen ist.  

Mit dem Flugzeug: Ein internationaler Flughafen befindet sich in Bari, der Flüge zu italienischen Zielen sowie den meisten Ländern Europas anbietet. Ein ähnlicher Verbindungspunkt bildet auch der Flughafen in Brindisi dar.

Transport von Molfetta

Internationaler Flughafen
Bari ~15 km
Anderen Verkehrsmitteln
Gioia Del Colle ~56 km

Stadt Molfetta (Puglia)

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Präsentation

Wer das idyllische Leben der Küste mit der intimen Gefühl einer alten Kleinstadt kombinieren will, braucht sich nur zu dieser Ortschaft am Adriatischen Meer zu wenden. Dieser Lage angemessen, ist die Stadt schon seit langer Zeit ein Fischerhafen. Gräber aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. zeugen zur hohen Alter der Besiedlung. Molfetta gehört zur Provinz Bari, die in der süditalienischen Region Apulien liegt. Mit dem Ankunft der Griechen und Römer wurde Handel zu einem wichtigen Bestandteil der Stadt, wovon ihre mediterranische Kultur und deutlich einzigartige Mundart noch heute Merkmale sind. Einst stand die Stadt unter Herrschaft der Byzantiner; im Mittelalter erfolgte die Eroberung durch Lombarden und Normannen sowie mehrere Angriffe aus dem Osten. Handelsschiffe segelten von Molfetta aus zu anderen Städten des Mittelmeers, wie Venedig, Alexandria und Konstantinopel, und brachten ihre Waren zur Bereicherung der Stadt zurück. Das heutige Stadtbild ist von den Bauten vergangener Jahrhunderte geprägt, und wurde umfangreich restauriert. Touristen können inmitten Olivenbäume wandern und das daraus produziertes Öl kosten. Zu Ostern sind dramatische Festzüge zu besichtigen, wo Heiligenstatuen wie seit langen um die Stadt geführt werden. Vor den Hintergrund des blauen Meers und der weißen Gebäuden kann man die gastronomischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt bequem genießen.

Die stadt Molfetta gehört zu der region Puglia, zu der provinz Bari und zu der kommune Molfetta.

Die stadt zählt Molfetta erstreckt sich über 58,26 km² und zälht 60.159 Einwohner (Volkszählung von 2011) für eine Dichte von 1.032,60 Einwohner pro km². Die Mindesthöhe ist 18 m, die maximale Höhe ist 18 m, die durchschnittliche Höhe beträgt 18 m.
Die Bürgermeister der stadt Molfetta ist Paola Natalicchio.
Die Einwohner werden Molfettesi genannt.. Der französische Name der stadt ist Molfetta, der englische Name der stadt ist Molfetta.
Der Schutzpatron der stadt Molfetta ist Saint Conrad de Bavière. Die Website von Molfetta http://www.comune.molfetta.ba.it

Points oder Interessen

Il Pulo

Selbst in beschaulichen Küstenstädten wie Molfetta heißt “Geschichte” normalerweise etwas aus dem letzten Jahrtausend; vielleicht manchmal aus römischer Zeit, aber nicht um viele Jahre älter. Da ist dann aber bei der Stätte Il Pulo zu staunen, denn hier ist Geschichte auf größten Maßstab belichtet. Aus der Kreidezeit, das heißt vor fast 100 Millionen Jahren, stammt der Kalkstein, aus dem die sogenannte Karstlandschaft hervorgeht. Durch lange Erosionsprozesse enstehen aus dem Stein faszinierende Loch-, Grat- und Turmformationen. In einem aus solcher Erosion hervorgehenden Kessel siedelten Menschen zuerst in der Neusteinzeit. Besondere, der Region typischen Keramikstücke, die in den Höhlen und Gruben der Karstformation gefunden wurden, weisen diese Präsenz auf. Jahrtausende später wurde hier ein Kloster des Kapuzinerordens errichtet, das später als Lazarett verwendet wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde eine Fabrik zur Schwarzpulverherstellung, vermutlich auch wegen der entlegenen Lage, gebaut. Heute können Touristen am Boden eines großen Kraters herumwandern und die von atemberaubender Vegetation überwucherten Felswänden bestaunen. Geführte Rundgänge werden ebenfalls für Besucher angeboten, und kosten sechs Euro pro Person. Die Stätte befindet sich nur zwei Kilometer vom Stadtkern Molfettas entfernt, und ist somit ein gut erreichbares Ziel, bei dem das Leben der Vorzeit zum Fassen nah gebracht wird.

Alter Dom

Wer sich für die Architektur des Mittelalters interessiert, sollte sich unbedingt zum Alten Dom Molfettas wenden. Am Rande des Altstadts und im Richtung des Hafens gewandt befindet sich diese Kirche, die als Symbol der Stadt Molfetta gilt. Sie ist dem örtlichen Schutzheiligen San Corrado geweiht und wurde auch nach demgleichen benannt. Die Kirche wurde zwischen 1150 und Ende des 13. Jahrhunderts zuerst gebaut und ist ein einzigartiges Exemplar der romanischen Architekturstil des Mittelalters. Das Gebäude hat den Grundriss einer assymetrischen Basilika, und wird von beschaulichen Kolonnaden in drei Gängen verteilt. Über das Kirchenschiff befinden sich überraschenderweise nicht eine, sonderen drei Kuppel. In einem der Wände sind mehrere Buntglasfenster eingelegt, die die örtlichen Wappen sowie Heiligenbildnisse darstellen. Über dieser Hauptteil der Kirche ragen zwei 39m hohen Türme hinauf, die den Gesamtbild der Struktur imposant prägen. Einer der Türme bietet hervorragende Meeresausblicke, und wurde in früherer Zeit dementsprechend zur Ausschau nach angreifenden Schiffen verwendet. Seiner Architektur entsprechend, ist die Kirche im Innenraum relativ unverziert. Zu der Einrichtung gehören jedoch ein Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert und ein Altarvorderteil aus dem 14. Jahrhundert. Eine steinerne Umzaunung stellt im Relief eine päpstliche Zeremonie dar. Ein älteres Taufbecken zeichnet sich durch ein ungewöhnliches Fischmuster aus.

Neuer Dom

Im Gegensatz zum oben beschriebenen Alten Dom steht dieser Bauwerk, der als frühneuzeitliches Gegenstück zum mittelalterlichen Vorgänger steht. Auch als “Kirche der Himmelfahrt und der heiligen Ignatius Loyola” bekannt, wurde die Kirche im 17. Jahrhundert von Jesuiten errichtet. Fertiggestellt wurde sie aber erst 1744. Als der Jesuitenorden 1767 in der Region unterdrückt wurde, musste die Kirche verlassen werden. Erst 18 Jahre später erfolgte eine Restaurierung und Erweiterung, bei der die Kirche zum Dom des Bistums Molfetta gemacht wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Reliquien des lokalen Schutzheiligers San Corrado hierhin gebracht und in einer silbernen Reliquienbüste gestellt, wo sie auch bis heute aufbewahrt werden. Zu den Kunstwerken des Doms gehören ein Bildnis der Jungfrau Maria aus dem 16. Jahrhundert, ein San Corrado gewidmetes Altarflügel sowie ein bemerkenswertes, von Corrado Giaquinto angefertigtes Gemälde der Himmelfahrt. 1887 wurde das Gewölbe vom aus Molfetta stammenden Maler Michele Romano in Temperafarben dekoriert. In der Nähe befindet sich auch ein altes Jesuitenkolleg, der heute in einem Museum umgewandelt ist und für Touristen zugänglich ist. Hier können interessierte Besucher in eleganten Zimmern Fragmente des alten Doms sowie Statuen und Reliquien besichtigen. Auch zu sehen sind alte Manuskripte sowie Kunst aus der Region.

Hafen

Seit langer Zeit steht die Meeresküste im Mittelpunkt des Lebens vieler italienischen Städte. So ist es auch mit Molfetta, wo schon im Mittelalter Pilger auf dem Weg zu den Pilgerstätten des Nahen Ostens in nah am Meer gelegenen Häusern beherbergt wurden. Auch der Handel hat das Stadtbild geprägt. Aus dem Austausch unterschiedlicher Kulturen enstand ein einzigartiges Gefühl, welches noch heute erhalten ist. Die Nachbarschaft des heutigen Hafens ist eine fast morgenländisch wirkende Mischung aus kleinen Alleen und Gassen und bezieht auch eine lebendige Marktplatz mit ein. Trotz des Alters der Bauten in dieser Nachbarschaft gibt es zu vielen Orten auch moderne Geschäfte sowie für Touristen zugängliche Cafés und Restaurants, die den Bezirk Leben einhauchen. Der moderne Hafen Molfettas stammt hauptsächlich aus dem 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde ein langer Steg in der Nähe des Doms errichtet. Im 19. Jahrhundert erfolgten eine Erweiterung, die in schneller Zeit zu einem größeren Handelsverkehr führte. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehört eine mehr als 100 Jahre alte Schiffswerft mitsamt Schiffsbahn und Lagerhäuser, wo Boote aus Holz bis heute gebaut werden. Zwei Kilometer westlich hiervon befindet sich der Cala San Giacomo, der bis zum 18. Jahrhundert als Hafen aktiv war, und wo ein Torre Calderina genanntes Wachturm zu sehen ist.

Bari

In unmittelbarer Nähe Molfettas liegt Bari, die Hauptstadt Apuliens, die ebenfalls am Adriatik liegt. Von den Einwohnern dieser Hafenstadt ist zu hören: “Si Parigi avesse il mare, sarebbe una piccola Bari;” das heißt übersetzt “Wäre Paris am Meer, so wäre es eine kleine Bari.” Dies sagt natürlich viel über den Selbstbildnis und Charakter der beschaulichen Stadt. Touristen können mehrere beeindruckende Bauten bewundern, zum Beispiel das Petruzzelli-Theater, welches einer der prächtigsten Opernhäuser Italiens darstellt. Eine Basilika, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist, wurde 1087 erbaut, um die seine Reliquien zu behausen. In der sogenannten Schwäbischen Burg oder Castello Svevo können zu vielen Jahreszeiten unterschiedliche Sonderausstellungen besichtigt werden. Die Pinacoteca Provinciale sollte für Kunstliebhaber ebenfalls interessant sein, denn diese ist nämlich das wichtigste Gemäldemuseum Apuliens, die Werke von den 15. Jahrhundert sowie Neueres auch beherbergt. Wer Ruhe braucht, kann zum botanischen Garten der örtlichen Universität gehen. Der Stadtteil Barivecchia (als “altes Bari” übersetzbar) bildet eine Menge kleinerer Straßen und Gänge dar. Obwohl sie lange Zeit als gefährlich galt, ist die Gegend heute dank Renovierungen ein aufblühendes Touristenviertel. Direkt südlich davon liegt einer der größten Einkaufszentren Italiens. Der meistgeliebte Badeort in der Nähe der Stadt ist der sogenannter Strand Pane e Pomodoro.

Canosa di Puglia

Einst von seefahrenden Griechen besiedelt, ist die Stadt Canosa als archäologischer Zentrum Apuliens definitiv einen Besuch wert. Besucher können beispielsweise die von den Einwohner als “Burg” bekannte Akropolis der altertümlichen Stadt besichtigen, oder durch die Katakomben der Stadt wandern, welche über hunderte Jahre erbaut wurden. Mehrere alte Kirchen, zum teil aus antiken Tempeln konvertiert, weisen die Geschichte des frühen Christentums in der Stadt auf. Auch mehrere Museen befinden sich hier, wie zum Beispiel das Museo Civico Archeologico, der etwa 2000 Funde aus der Gegend zur Schau stellt. Gastronomiker werden hier auch Freude finden, denn täglich und wöchentlich finden hier Märkte statt.

Castel del Monte

Diese imposante Festung wurde im 13. Jahrhundert vom Kaiser Friedrich II errichtet, vermeintlich um als Jagdschloss zu dienen. Sie zeichnet sich durch eine sonderbare achteckige Form aus, die anderswo selten gefunden wird und möglicherweise von der Architektur der islamischen Welt inspiriert ist, die dem Kaiser aus den Kreuzzügen bekannt war. Den 25m hohen Mauern angemessen, wurde die Burg teilweise als Kerker benutzt, zu einer anderen Zeit als Zufluchtsort in Zeiten der Pest. Die Restauration der Burg erfolgte im 20. Jahrhundert; heute ist sie auf der italienischen 1-Cent-Münze dargestellt. Um die Burg befindet sich eine bedeutende Weinregion.

Alberello

Trulli heißen die traditionellen Häuser Apuliens, die aus Bruchsteinmauern gebaut wurden: das heißt, ohne Mörser, Zement, oder andere “nasse” Baustoffe. Durch ihre runde Form und hohes, kegelförmiges Dach zeichnen sich die Trulli architektonisch aus. Trotz dieser etwas vorzeitlich wirkender Anschein enstanden die meisten der Häuser erst im 19. Jahrhundert und wurden von den Bauern Apuliens als Lager, manchmal auch als Wohnsitz verwendet. Die Trulli sind an mehreren Orten Apuliens zu finden, aber besonderer Interesse gilt denen in Alberello, etwa eine Stunde sudöstlich von Molfetta gelegen. Hier sind die Häuser so zahlreich und gut erhalten, dass sie auf der Weltkulturerbeliste des UNESCO stehen.

Nationalpark Alta Murgia

Die sogenannte Murgia ist eine Landschaft im Landesinnere Apuliens, die hauptsächlich eine aus Karst (erodierten Kalkstein) bestehende Hochebene bildet. Der Name stammt vom lateinischen Wort murex ab, welches sich zu “scharfes Gestein” übersetzen lässt. Der niedrige Teil der Landschaft, die Bassa Murgia, ist relativ fruchbarer und dient als Platz für den Anbau von Oliven. Wesentlich felsiger und mit weniger Pflanzen ist dagegen die Alta Murgia, die eine Höhe von 679m erreicht. Sonderbare Kalksteinformationen sind hier genauso oft zu finden wie die genauso erstaunlichen Behausungen der Bauern und Hirten. Im Nationalpark Alta Murgia können Besucher diese faszinierende Landschaft sowie die Spuren seiner einstigen Einwohner erleben.

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Zahlen

Landesvorwahl :
IT
Postleitzahl :
70056
Breite :
41.20126
Länge :
16.59854
Zeitzone :
Europe/Rome
Zeitzonenbezeichner :
UTC+1
Sommerzeit :
Y

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Wie kommt man hin ?

Mit dem Auto: Die Strada Statala Adriatica, die parallel zur Adriatikküste läuft, verbindet Molfetta mit der Regionalhauptstadt Bari sowie anderen Orten am Meer. Die Autobahn A14, etwas weiter ins Landesinnere hinein, bietet in nördlicher Richtung eine schnelle Verbindung zu Neapel und Rom an.  

Mit dem Bus: Eine regionales Bussystem verbindet Molfetta mit anderen Städten Apuliens. Zudem liegt Molfetta auf einer längeren Busroute, die Bari mit Großstädten wie Neapel und Rom verbindet, wobei die Fahrzeit drei beziehungsweise mehr Stunden betragen kann.  

Mit dem Zug: Wie bei den Autostraßen befindet sich Molfetta an einer zur Küste parallel laufender Bahnlinie. Dieser führt direkt nach Bari und andere Küstenstädte. Auch Züge zu anderen Städten Italiens und Europas sind direkt oder indirekt von Molfetta aus zugänglich. Eine Zugfahrt nach Rom dauert ungefähr sechs Stunden.  

Mit dem Boot: Für diejenige, die Molfetta im Laufe einer längeren Reise durch Adriatik oder östliches Mittelmeer besuchen, gibt es mehrere Fährenlinien, die aus Hafenstädte der Balkanhalbinsel oder griechischen Inseln nach Bari fahren, von der aus Molfetta leicht zu erreichen ist.  

Mit dem Flugzeug: Ein internationaler Flughafen befindet sich in Bari, der Flüge zu italienischen Zielen sowie den meisten Ländern Europas anbietet. Ein ähnlicher Verbindungspunkt bildet auch der Flughafen in Brindisi dar.

Transport von Molfetta

Internationaler Flughafen
Bari ~15 km
Anderen Verkehrsmitteln
Gioia Del Colle ~56 km