Points oder Interessen
Der Strand von Marina di Pietrasanta
Der berühmte Strand von Marina di Pietrasanta wurde vielfach als der schönste Strand Italiens gerühmt. Der feinsandige Strand erstreckt sich über etwa fünf Kilometer und erreicht stellenweise bis zu 100 Meter Breite. Mehr als 100 „Badeanstalten“, auf Italienisch Bagni genannt, bieten Besuchern die in Italien übliche Strand-Infrastruktur: Gegen eine Gebühr stehen hier Sonnenschirme, Stühle und Liegen zur Verfügung und auch Umkleidekabinen und Duschen gehören zum Angebot. In einigen Fällen bieten die Badeanstalten auch einen eigenen Swimming-Pool. Alle Badeanstalten liegen zwischen der Viale Roma und dem Strand; weitere Informationen zum Beispiel unter www.versiliabynight.com/marina_di_pietrasanta_bagni.htm. An der südlichen Viale Roma gibt es beim Phone Rock Café einen freien Strandabschnitt, der für alle zugänglich ist und nicht zu einer Badeanstalt zählt. Hier und nördlich des Ortes erstrecken sich auch die Pinienwälder, für die der Ort ebenfalls bekannt ist. Im mittleren Strandabschnitt liegt direkt hinter dem Strand der Ortskern von Marina di Pietrasanta, der inmitten der Pinienwälder entstanden ist und dessen elegante Villas und Hotels auch heute noch idyllisch mitten im Grünen der ausgedehnten Parkanlagen, Wälder und Gärten liegen. Eine breite, baumbestandene Allee führt schnurgerade von Marina di Pietrasanta hinüber zum Hauptort Pietrasanta in etwa dreieinhalb Kilometern Entfernung vom Strand.
Gabriele D’Annunzio und die Villa La Versilia
Die Villa La Versilia im Park della Versilia wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Damals lag das Gebäude noch inmitten weitaus ausgedehnterer Pinienwälder, die damals durch Holzwirtschaft und für die Ernte von Pinienkernen bewirtschaftet wurden. Die Wälder, die sogenannten Macchia di Marina, erstreckten sich einst die gesamte Küste entlang und waren im Besitz der Gemeinde von Pietrasanta. Erst im 18. Jahrhundert wurden die Wälder zu Privatbesitz und die Familie Digerini Nuti errichtete auf ihrem Besitz die Villa. Der berühmte italienische Dichter Gabriele D’Annunzio verbrachte hier im Jahre 1906 einige Zeit und dichtete über die Pinien. Der schöne Landsitz und die restlichen Wälder wurden 1980 von der Stadt aufgekauft und in einen öffentlichen Park umgewandelt. Seit mehr als zwanzig Jahren wird hier das Festival La Versiliana abgehalten, das alljährlich im Juli und August zahlreiche Besucher anzieht. Dann finden in den Veranstaltungsorten rund um die Villa international renommierte Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen statt. Auch ein Extraprogramm für Kinder wird geboten. Während der Park frei zugänglich ist, kann die Villa nur bei einer dort stattfindenden Veranstaltung besichtigt werden. Im Sommer werden im Park außerdem interessante Führungen zur Flora und Fauna der Wälder und zur Geschichte des Parks angeboten. Website: www.laversilianafestival.com
Die Altstadt und der Dom von Pietrasanta
Bei einem Urlaub in Marina di Pietrasanta ist sicherlich auch die Nähe der attraktiven Stadt Pietrasanta mit ein Anziehungspunkt. Die Stadt wird manchmal auch die Stadt der Künstler genannt und geht bis auf die Römer zurück: Pietrasanta ist auch heute noch für ihren Marmor und ihre Bildhauer bekannt. Die schöne Lage zwischen dem Tyrrhenischen Meer und den Apuanischen Alpen sowie die attraktive Altstadt rund um die Piazza del Duomo ziehen die Besucher an. Der Dom San Martino wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet und ist außen ganz mit Marmor verkleidet. Direkt daneben findet sich der unvollendete Glockenturm aus Ziegelsteinen, der im 15. und 16. Jahrhundert errichtet wurde und nie mit Marmor verkleidet wurde. Auch das Innere des Doms gilt als sehenswert – hier finden sich Fresken von Aldemollo, andere wichtige Kunstwerke sowie eine marmorne Kanzel mit Reliefs aus dem frühen 16. Jahrhundert. Rund um die Piazza del Duomo liegen zahlreiche weitere wichtige Gebäude der Stadt. So findet sich hier zum Beispiel der attraktive Palazzo Pretorio mit der Stadtverwaltung und dem Theater, der Palazzo Moroni aus dem 16. Jahrhundert und der interessante Uhrturm der Stadt. Am anderen Ende des Platzes liegt die kleinere Kirche di Sant’Agostino, die einst zum Augustinerkloster der Stadt zählte. Heute sind in dem Gebäudekomplex ein Kulturzentrum und die Stadtbücherei untergebracht.
Die Küste rund um Marina di Pietrasanta
Fährt man von Marina di Pietrasanta in nördlicher Richtung, so erstrecken sich die beinahe endlosen Sandstrände der Region Versilia weiter über die Orte Forte dei Marmi, Marina di Massa und Marina di Carrara etwa zwanzig Kilometer die Küste der Toskana entlang. Erst kurz vor La Spezia beginnt die bergigere Landschaft der Region Ligurien. In Richtung Süden schließen sich an Marina di Pietrasanta die beliebten Urlaubsorte Lido di Camaiore und Viareggio sowie Torre del Lago an. Pisa liegt etwa dreißig Kilometer südlich von Marina di Pietrasanta und ist einige Kilometer von der Küste entfernt; Livorno schließlich liegt weniger als fünfzig Kilometer südlich von Marina di Pietrasanta. Entlang der gesamten toskanischen Küste der Versilia finden sich saubere und gepflegte Sandstrände, die meist sehr breit sind und sanft ins saubere Meer abfallen. Fast überall sind die Strände in verschiedene Badeanstalten unterteilt, die jeweils Sonnenschirme, Duschen und Umkleiden bieten. Die ersten paar Meter direkt am Wasser sind dabei frei zugänglich, sodass endlosen Strandspaziergängen nichts im Wege steht. Abends laden die kilometerlangen Strandpromenaden zur Passegiata, dem allabendlichen Strandspaziergang zum Sehen und Gesehenwerden. Zahlreiche Cafés und Restaurants, Läden und Boutiquen, Eisdielen und Bars bieten Zeitvertreib und Unterhaltung für die Flanierenden.
Ein Ausflug in die zweite Hauptstadt des Karnevals
Die Stadt Viareggio befindet sich nur etwa neun Kilometer südlich von Marina di Pietrasanta und liegt ebenfalls direkt am Meer. In ganz Italien ist Viareggio bekannt für seinen lebhaften Karneval, der hier erstmals im Jahr 1873 abgehalten wurde. An insgesamt fünf Wochenenden bewegen sich hier die traditionellen Umzugswagen aus Papiermaché durch die Straßen und werden von den Umstehenden bejubelt. Die berühmten Karnevalsmasken der Figuren Burlamacco und Ondina gehen bis auf das Jahr 1930 zurück. Seit einigen Jahren bietet Viareggio als besondere Attraktion ein eigenes Karnevalsmuseum, in dem rund ums Jahr die interessanten Umzugswagen bewundert werden können. Auch die Werkstätten für den Wagenbau und eine wohl einzigartige Papiermaché-Schule sind in der sogenannten Cittadella del Carnevale, der Karnevalszitadelle, angesiedelt. Hier können Besucher Näheres über die Tradition des Karnevals in der Region sowie über die Herstellungstechniken der Karnevalswagen und Masken erfahren. Eine Ausstellung von alten Karnevalsplakaten und Fotos sowie einige Modelle alter Umzugswagen werden ebenfalls im Museum gezeigt. Website: http://viareggio.ilcarnevale.com E-Mail: bigletteria@ilcarnevale.com Telefon: +39 584 58071 Öffnungszeiten: Museum Dezember bis Mai 15:30 bis 17:30 Uhr; Karnevalsumzüge an Sonntagen im Februar Eintritt: Paradekarten Erwachsene 15 Euro; Kinder 10 Euro; Kinder unter 10 Jahren frei
Ein Ausflug nach Pisa
Eine Reise in die Toskana wäre nicht komplett, ohne auch dem schiefen Turm von Pisa einen Besuch abzustatten. Von Marina di Pietrasanta aus liegt Pisa etwa dreißig Kilometer entfernt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in etwa einer Stunde zu erreichen. In Pisa zählen nicht nur der Turm, sondern auch der Dom und das Baptisterium sowie der Friedhof zum UNESCO-Welterbe, sodass man hier gut und gerne einen ganzen Tag nur mit Besichtigungen verbringen kann. Aber auch ein Bummel durch die Stadt Pisa selbst lohnt sich: Nur wenige hundert Meter von den bekannten Touristenzielen entfernt finden sich in der Altstadt hübsche kleine Gassen und gemütliche Bars und Restaurants, die den Trubel der Hauptsehenswürdigkeiten vergessen lassen.
Lucca ist ebenfalls einen Ausflug wert
Auch die Toskana-Stadt Lucca ist von einer Unterkunft in Marina di Pietrasanta aus schnell zu erreichen. Knapp vierzig Kilometer südöstlich des Urlaubsortes gelegen, ist auch Lucca von Pietrasanta aus mit der Bahn zu erreichen. Die idyllische kleine Stadt war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt und kann auch heute noch mit einer bezaubernden Altstadt aufwarten. Die gesamte Altstadt ist von Befestigungswällen aus dem 16. und 17. Jahrhundert umschlossen, die auf parkartigen Wegen zur Umrundung der Stadt einladen. Die berühmten mittelalterlichen Türme von Lucca können teilweise besichtigt werden und bieten ebenfalls hervorragende Aussichtspunkte. Die Piazza dell’anfiteatro folgt in der Form immer noch einem römischen Amphitheater und lädt zu einer Pause in einem der Straßencafés.
Die Marmorstadt Carrara
Ebenfalls etwas abseits der Küste findet sich etwa zwanzig Kilometer nördlich von Marina di Pietrasanta die berühmte Marmorstadt Carrara. Hier wird bereits seit der Römerzeit der weiße Marmor gewonnen, der die Stadt auch heute noch berühmt macht, und der in der gesamten Toskana in Form von Statuen und Fassadenverkleidungen bewundert werden kann. In Carrara besteht unter anderem die Möglichkeit zur Besichtigung von verschiedenen Steinbrüchen und auch das Marmormuseum, die Bildhauerakademie und eine Ausbildungsstätte für Steinmetze stellen den Marmor in den Mittelpunkt. In Carrara wird der Marmor sogar für mondäne Dinge wie Bordsteinkanten, Pflanzkübel oder Sitzbänke benutzt. Website zum Beispiel: http://cavedimarmotours.com
Eine Wanderung in den Apuanischen Alpen
Wer zur Abwechslung von den Stränden und dem Trubel der Küstenorte gerne einmal etwas Bergluft schnuppern möchte, dem seien die Apuanischen Alpen im Hinterland von Carrara und Pietrasanta empfohlen. Das abgelegene Berggebiet erreicht Höhen von fast 2000 Metern und bietet mit seinen zahlreichen Karstformationen, Tunneln und Höhlen einige interessante Wanderziele. Verschiedene Wanderwege und ausgeschilderte Mountainbike-Routen führen durch das Gebiet und bieten je nach Geschmack kurze und leichte oder anspruchsvollere Touren. Eine Vielzahl von seltenen Tier- und Pflanzenarten kann so entdeckt werden – besonders die von Rangern geführten Wanderungen versprechen tiefe Einblicke in die Natur der Apuanischen Alpen. Website: www.parcapuane.it
Redakteur :
Marion Rouillot
