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Der Aquädukt
Bei Ihrem Besuch in Kavala sollten Sie auf jeden Fall eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sehen, nämlich den Aquädukt. Dieses nach dem griechischen Ausdruck für "Bögen" auch als die Kamares bekannte Bauwerk ist vermutlich römischen Ursprungs. Die Konstruktion wie sie heute zu sehen ist, geht allerdings auf das 16. Jahrhundert zurück, als sie während der Belagerung von Rhodos von Süleyman I restauriert wurde. Das Wasser, das der Aquädukt befördert, stammt vom Berg Pangäus und bis zum Jahr 1911 wurde der Aquädukt noch verwendet, um Kavala mit Trinkwasser zu versorgen.
Mit 25 Metern Höhe über dem Straßenniveau prägt der Aquädukt das Stadtbild von Kavala und mit seinen 60 Bögen trägt er den Namen "Kamares" sehr zu Recht. Das Bauwerk ist fast so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt und wird von engagierten Hobbyfotografen immer wieder gerne als Motiv verwendet. Weniger talentierte Fotografen können das Motiv auch auf einer Vielzahl von Postkarten erwerben, und wenn Sie Glück haben, ist der Aquädukt sogar auf der verwendeten Briefmarke abgebildet.
Das Imaret
Ebenfalls ein toller Anblick beim Besuch in Kavala ist das Imaret. Das Imaret befindet sich auf der Westseite der Halbinsel der Altstadt, der sogenannten Panagia. Das Ensemble aus Moschee, Koranschule und Armenspeisehaus mit Blick auf den darunter liegenden Hafen ist ein wunderschönes Beispiel islamischer Architektur aus der spät-osmanischen Zeit. Mehrere Bauten des Komplexes entstanden in diesem Zeitraum, doch das Imaret ist das einzige noch in nahezu intaktem Zustand existierende Gebäude. Es wurde zwischen 1817 und 1821 von Mehmet Ali errichtet, dem Begründer des letzten ägyptischen Dynastie.
Der Grund dafür, dass das Imaret in Kavala gebaut wurde, war die Absicht des Wali von Ägypten, das Ansehen seiner Heimatstadt durch ein Gebäude zu steigern, das die Religion, Erziehung, und Liebe fördert. Sobald das Imaret fertiggestellt war, diente es als muslimisches Seminar und als Armenhaus für die bedürftigsten Einwohner der Stadt, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung. Ab 1922 wurde das Imaret zur Unterbringung von Flüchtlingen verwendet. 1931 wurde durch Abriss eines Teils des Gebäudes die Straße erweitert.
Im Jahr 2001 wurde hat das Imaret restauriert und nach und nach in ein vornehmes Hotel umgebaut, das über alle herrlichen Merkmale der Epoche seiner Entstehung verfügt.
Das Archäologische Museum
Wer etwas für Geschichte übrig hat, wird einen Besuch im Archäologischen Museum von Kavala genießen. Die Gründung des Museums geht zurück auf den Archäologischen Dienst, der im Jahr 1934 G. Bakalakis zu seinem Kurator des Altertums ernannte. Bakalakis wurde später als Professor an die Aristoteles Universität in Thessaloniki berufen.
Während der nationalsozialistischen Besetzung Kavalas während des Zweiten Weltkrieges wurde das Museum von den Deutschen und Bulgaren geplündert und viele der Artefakte wurden entweder zerstört oder fortgeschafft.
Das Archäologische Museum von Kavala befindet sich neben dem Faliro-Park in der Nähe des Hafens. Es beherbergt eine große Sammlung von Stücken aus der Jungsteinzeit, darunter Artefakte aus Stein und Ton. Auch die Bronzezeit ist mit einigen sehenswerten Ausstellungsstücken vertreten, die bei Ausgrabungen in der Siedlung Dikili Tas gefunden wurden.
Das Museum verfügt auch über eine Sammlung von Artefakten aus Neapolis, wie Kavala zu der damaligen Zeit hieß, darunter auch Stücke aus dem Tempel der Athena Parthenos und eine große Zahl von Vasen mit traditionellen griechischen Figuren, und nicht zu vergessen die Sammlung von Stücken aus dem antiken Amphipolis.
Im Sommer ist das Museum während der Woche von 8:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und am Wochenende von 8:00 bis 14:30 Uhr. Im Winter schließt es um 17:00 Uhr und montags ist es während des ganzen Jahres geschlossen.
Das Tabak-Museum
Seit der Ankunft des Tabaks in Europa ist die Geschichte der Stadt Kavala eng mit der umstrittenen und doch sehr beliebten Substanz verbunden. Das Tabakmuseum in Kavala ist nicht nur für die Raucher und Fans von Tabak interessant. Es ist in thematische Bereiche unterteilt, die vom Anbau der Pflanzen über die Produktion der Rohstoffe bis zur kommerziellen Nutzung reichen.
Während das Museum sich in erster Linie auf die Geschichte des Tabaks in Kavala konzentriert, finden sich auch Informationen über andere Bereiche aus der Geschichte von Kavala, Ostmakedonien und Thrakien. Diese Informationen, die in Form einer Erzählung angeboten werden, erklären die Geschichte des Tabaks mit einer reichen Sammlung von Objekten. Diese Sammlung umfasst alle möglichen Ausrüstungsgegenstände und Anlagen der Erzeugung von Tabak. Es gibt auch eine Menge von Fotografien und seltenen Dokumente, darunter auch Bankdokumente und betriebliche Satzungen.
Das Tabak-Museum bietet auch Stücke aus den Archiven der Kommerziellen Tabak-Vereinigung, darunter private Dokumente, Landkarten und Zeichnungen. Besucher können auch Bücher zum Thema Tabak einsehen und eine Reihe von Publikationen der Griechischen Tabak-Organisation durchblättern.
Das Museum ist montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr geöffnet und samstags von 09:00 bis 13:00 Uhr. Das Museum ist Sonntags geschlossen.
Die Strände von Kavala
Als Stadt an der Küste verfügt Kavala natürlich über eine große Anzahl von fantastischen Stränden und das entsprechende Wetter. Der Toska-Strand ist nur 3 km vom Zentrum von Kavala entfernt und kann auf dem Weg zum Nea Peramos-Strand im Reisebus erreicht werden. Der Strand ist so schön, dass er mit der "Blauen Flagge" für die Klarheit des Wassers und die gute Organisation der Strandanlagen ausgezeichnet wurde. Gäste müssen eine Gebühr zur Nutzung der Einrichtungen zahlen, doch wenn Sie den Strand erst einmal gesehen haben, werden Sie zugeben, dass er das Eintrittsgeld wert ist.
Zwei Meilen vom Zentrum von Kavala entfernt liegt ein weiterer Strand mit "Blauer Flagge", die sogenannte Batis Bay. Außer dem Strand umfasst diese Anlage auch einen Campingplatz mit etwa 100 Stellplätzen für Zelte. Wie der Toska-Strand kostet auch Batis Bay eine Nutzungs-Gebühr, aber dafür beinhaltet er ein Strandbad, eine Bar und einen Kinderspielplatz.
Besucher, die aufs Geld achten müssen, sollten den Kalamitsa-Strand besuchen. Im Gegensatz zu den zwei anderen erwähnten Stränden ist hier der Eintritt kostenlos, obwohl auch dieser Strand mit der "Blauen Flagge" ausgezeichnet ist. Und wenn Sie gar nicht auf öffentliche Strände stehen, werden Sie in Kavala trotzdem mit Sicherheit ein schönes Plätzchen am Meer finden, denn davon gibt es hier jede Menge.
Die antike Agora
Die Ruinen der antiken Agora befinden sich in direkter Nähe zum Archäologischen Museum von Kavala. Die antike Agora war in den Zeiten der alten Griechen und Römer das Zentrum des Handels. Die Fundamente ihrer Geschäfte und Wohnungen können immer noch an dieser Stelle gefunden werden.
Das nahe gelegene antike Theater steht noch heute und gibt beim alljährlichen Philippi Thasos Festival immer noch Vorführungen antiker griechischer Dramen und Komödien. Auf dem Weg zwischen der Agora und der Akropolis können Sie die Überreste einer mittelalterlichen Festung entdecken. Von hier aus haben Sie auch einen fantastischen Ausblick auf die Küste entlang der Stadt Kavala.
Das Städtische Konservatorium
Das Städtische Konservatorium von Kavala ist ein Muss für alle Besucher der Stadt oder der Region. Das Gebäude ist eines der ältesten Häuser in Kavala; es wurde vor dem Jahr 1864 gebaut. Das beeindruckende Gebäude gehörte ursprünglich den Brüdern Grigoriadis, die einer Familie von Tabakhändlern jener Zeit entstammten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Haus bis 1987 als Bank genutzt, dann ging es in den Besitz der Gemeinde Kavala über und wurde in das Städtische Konservatorium umgewandelt, das im Jahre 1990 eingeweiht wurde. Die Gestaltung des Gebäudes wurde vom Architekten daraufhin abgestimmt, Reichtum und nationalen Stolz zu repräsentieren.
Das Tokos Herrenhaus
Ein weiteres sehr schönes Gebäude in der Stadt Kavala ist das Tokos Herrenhaus. Ähnlich wie das Städtische Konservatorium war auch das Tokos Herrenhaus anfangs im Besitz eines Tabakhändlers, Dimitrios Tokos, daher auch der Name. Im frühen 20. Jahrhundert beherbergte das Tokos Herrenhaus das italienische Subkonsulat, bis es von den Damen der Philiptochos-Gesellschaft von Kavala erworben wurde. Zwischen 1913 und 1937 war es das Rathaus der Stadt und nach dem Zweiten Weltkrieg war die Privatschule Papassideri hier untergebracht. Heute beherbergt das Tokos Herrenhaus die Finanzbehörde der Byzantinischen Altertümer und ist auf jeden Fall einen Besuch wert für denjenigen, der sich in Kavala aufhält.
Das Folklore-Museum von Kavala
Wenn Sie mehr über die ethnographische Geschichte der Bevölkerung von Kavala erfahren möchten, dann ist das Folklore-Museum genau der richtige Ort für Sie. Es wurde 1988 gegründet und war zunächst 20 Jahre lang in einem Gebäude im neoklassizistischen Stil in der Filippou-Straße untergebracht. Jedoch wurden die Exponate zwischenzeitlich im städtischen Tabak-Lager von Kavala untergebracht. Dieses Gebäude finden Sie am Kapnergatis-Platz, wo sich auch die Verwaltungsbüros des Museums befinden. Sobald die Arbeiten beendet sind, wird das Museum wieder geöffnet und die Gäste können die Ausstellungstücke in den neuen Räumen bestaunen. Stellen Sie also vor Ihrer Anreise sicher, ob zum Zeitpunkt Ihres Aufenthaltes das Museum bereits wieder geöffnet ist.
Redakteur :
Marion Rouillot
