Points oder Interessen
Die Altstadt von Saint-Raphaël
Der Ort Saint-Raphaël hat eine lange Geschichte und war schon zur Zeit der Römer ein Thermalbad. Später wurde der Ort von maurischen Piraten besetzt und geplündert und Ende des 10. Jahrhunderts vom Grafen der Provence befreit und den Mönchen der Lérins Inseln anvertraut. Die Mönche bauten den Ort weiter als Fischer- und Bauernort aus. Napoleon Bonaparte landete im Jahre 1799 aus Ägypten kommend in Saint-Raphaël; noch heute zeugt der Obelisk am Hafen von diesem Ereignis. Im Jahre 1814 reiste Napoleon noch einmal durch Saint-Raphaël, um sich von hier aus ins Exil auf Elba zu begeben. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in Saint-Raphaël die ersten Villen und aus dem kleinen bodenständigen Hafenviertel wurde ein elegantes Ortszentrum mit repräsentativer Villenarchitektur. Die beeindruckende Basilika Notre-Dame-de-la-Victoire mit der mächtigen Kuppel wurde 1883 im neobyzantinischen Stil errichtet. Sie ist ebenso wie das Casino und schönen Villen der Belle Époque noch heute ein vielfotografiertes Motiv in Saint-Raphaël. Die Altstadt hinter dem Bahnhof liegt etwas landeinwärts und bietet ein ebenfalls sehenswertes Kontrastprogramm zu den weitläufigen und eleganten Bauten der Belle Époque. Hier finden sich malerisch verwinkelte enge Gassen und die schlichte romanische Kirche Eglise des Templiers. Jeden Mittwoch beginnt um 10 Uhr an der Maison du Tourisme eine interessante Stadtführung.
Office de Tourisme, 99 Quai Albert 1er, 83700 Saint-Raphaël
Website: www.saint-raphael.com
E-Mail: information@saint-raphael.com
Telefon: +33 494 195252
Das archäologische Museum von Saint-Raphaël
Das archäologische Museum von Saint-Raphaël bietet fast 2500 Ausstellungsstücke auf einer Fläche von etwa 800 Quadratmetern, darunter finden sich einige interessante prähistorische und bronzezeitliche Funde, die hauptsächlich aus dem Massif de l’Estérel zwischen Cannes und Saint-Raphaël stammen. Das Gebirge war schon im Neolithikum besiedelt und einige interessante Werkzeuge aus dieser Zeit geben Auskunft über die frühe Siedlungsgeschichte der Region. Auch einige römische und maurische Ausstellungsstücke werden gezeigt. Diese wurden bei Ausgrabungen unter Wasser entdeckt und das Museum geht in seiner Ausstellung auch auf die Bergung von Amphoren und Gefäßen aus gesunkenen römischen Schiffen und auf die Entwicklung der Taucherausrüstungen und Tauchtechniken ein. Durch das Museum können Besucher außerdem in die romanische Kirche Saint-Pierre gelangen: In der Kirche kann man die Krypta besuchen oder den lohnenswerten Aufstieg auf den 30 Meter hohen Kirchturm antreten. Von dort oben bietet sich ein wunderbarer Blick über die Stadt. Teile der alten Stadtmauer des Ortes sind ebenfalls erhalten und können im archäologischen Museum angeschaut werden.
Le Musée Archéologique de Saint-Raphaël, rue des templiers, 83700 Saint-Raphaël
Website: www.musee-saintraphael.com
E-Mail: musee@ville-saintraphael.fr
Telefon: +33 494 19 25 75
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr
Eintritt: frei
Auch Fréjus hat eine lange Geschichte
Ebenso wie Saint-Raphaël geht der Nachbarort Fréjus auf die Römer zurück. Städtebaulich sind mittlerweile beide Orte eng zusammengewachsen und treten wie ein einziger Badeort auf. Fréjus war schon zu Römerzeiten der größere Ort von beiden und ein wichtiger Hafen: Im ganzen Stadtgebiet von Fréjus verteilt finden sich zahlreiche sehenswerte römische Ruinen und Bauwerke wie zum Beispiel die Ruinen des Aquädukts, der Hafen oder das Theater. Besonders das alte Amphitheater mit seiner großen Arena ist gut erhalten und bietet im Sommer bei Veranstaltungen und Konzerten unter freiem Himmel bis zu 10.000 Besuchern Platz. Im Mittelalter dann wurde die Stadt Fréjus zum Bischofssitz: Die Anlage der romanischen Kathedrale Saint-Léonce stammt aus dem 11. bis 14. Jahrhundert und gilt als hervorragendes Beispiel provenzalischer Frühgotik. Teile der Taufkapelle stammen gar bereits aus dem 5. Jahrhundert; damit ist die Kapelle eines der ältesten Kirchenbauwerke Frankreichs. Der Kreuzgang ist doppelstöckig gebaut und gilt ebenfalls als sehenswert. Der ehemalige Bischofspalast ist mittlerweile das Gebäude der Stadtverwaltung von Fréjus. Auch ein Bummel durch die schöne Altstadt von Fréjus lohnt sich. Interessante Wochenmärkte finden in Fréjus am Mittwoch- und am Samstagvormittag statt, am Sonntagvormittag gibt es einen provenzalischen Markt am Boulevard d’Alger.
Weitere Informationen zu Fréjus unter www.frejus.fr
Die Strände von Fréjus und Saint- Raphaël
Zusammen bieten die beiden Orte Fréjus und Saint-Raphaël kilometerlange Sandstrände. Auch Saint-Raphaël allein kann mit gleich mehreren schönen Stränden aufwarten. Der Strand Plage du Veillat liegt direkt beim Stadtzentrum, er erstreckt sich Richtung Südosten und geht in den Plage Beau Rivage über, der sich bis zum Yachthafen erstreckt. Hinter der südlichen Landzunge von Saint- Raphaël finden sich entlang der Corniche in Richtung Agay und Cannes zahlreiche schöne kleine Buchten mit weiteren wunderbaren Stränden und auch die größeren Strände von Boulouris, Le Dramont und Agay zählen ebenfalls zu Saint- Raphaël. Le Dramont liegt direkt gegenüber der Île d’Or, die zum Wahrzeichen der dortigen Küste geworden ist. Auf der kleinen Insel thront malerisch ein dramatischer Turm, der Hergé die Idee für die „Schwarze Insel“ in dem bekannten Tim und Struppi Heft gegeben haben soll. In Fréjus finden sich zahlreiche weitere schöne Strände sowie der Landschaftspark Base Nature: Der Park Base Nature wurde in Fréjus in den 1990er Jahren auf dem Gelände einer alten Militärbasis ins Leben gerufen und ist zu einem beliebten Naherholungsgebiet direkt am Meer geworden. Hier finden sich neben dem bewachten Strand und dem behindertengerechten Strand auch zahlreiche Sportmöglichkeiten, unter anderem gibt es hier ein Schwimmbad und Möglichkeiten zum Beach Volleyball oder zum Boule Spielen.
Ein Ausflug ins Hinterland
Das Hinterland des Var, das sogenannte Pays de Fayences, ist selbst eine Reise wert. Nur wenige Kilometer hinter der Küste von Fréjus und Saint-Raphaël erstreckt sich hier ein grünes Hügelland mit acht romantischen alten Dörfern, die meist hoch oben auf einem Hügel über der Landschaft thronen: Die Orte liegen unmittelbar am Rande der französischen Voralpen. Orte wie Fayence, das aus dem 10. Jahrhundert stammt und von seinem Uhrturm aus einen herrlichen Rundumblick bietet, oder das schöne Seillans sind von der Küste aus in weniger als einer Autostunde zu erreichen. Auch Bargemon ist ein attraktives mittelalterliches Dorf, das heute noch gut erhaltene Teile der alten Stadtmauer, der Befestigungsanlagen und der mittelalterlichen Burg bieten kann. In Bargemon finden sich außerdem einige interessante und kuriose Museen wie zum Beispiel das Schreibmaschinen Museum mit seinen zahlreichen mechanischen Schreibmaschinen jeglicher Art oder das Museum für Fossilien und Mineralien, das tiefe Einblicke in die Erdgeschichte der Region gewährt. Auch die zwölf Kunstgalerien des Ortes und das nahe gelegene Château Favas ziehen die Besucher nach Bargemon. Verschiedene Festivals versprechen rund ums Jahr Abwechslung in der malerischen Region. So kommen im Oktober zum Beispiel renommierte Streichquartette aus aller Welt, um Konzerte in der einzigartigen Atmosphäre der mittelalterlichen Kirchen des Pays de Fayence zu geben.
Nähere Informationen zum Pays de Fayence unter www.paysdefayence.com
Ein Aperitif darf in Frankreich nicht fehlen
Der „apéro“ gehört zu den französischen Traditionen par excellence und nur wenige Orte in Frankreich sind so verbunden mit dem frühabendlichen Drink wie Saint-Raphaël. Der Aperitif „Saint-Raphaël“ hat in ganz Frankreich viel zu der Bekanntheit des Ortes beigetragen: Der „Saint-Raphaël“ geht bereits auf das Jahr 1830 zurück, als ein Dr. Juppet das traditionelle Getränk auf Chinin- und Weinbasis erfand, nachdem er den Heiligen Rafael angerufen hatte. Heute gibt es den Drink in verschiedenen Versionen und er lässt sich wohl nirgends besser genießen als in Saint-Raphaël selbst: In den frühen Abendstunden finden sich besonders in den Bars und Restaurants entlang der Küstenstraßen unzählige Gelegenheiten zum Genuss eines Aperitifs unter freiem Himmel.
Das Aqualand Fréjus
Das Aqualand in Fréjus liegt direkt hinter dem Park Base Nature und bietet in den Sommermonaten ein feuchtes Vergnügen der aufregenden Art: zahlreiche atemberaubende Rutschen werden hier die Herzen aller abenteuerlustigen kleinen und großen Urlauber höher schlagen lassen. Ob Kamikaze Rutsche, Black Hole oder King Cobra: hier finden sich mehr als 500 Meter Rutschvergnügen.
Aqualand Fréjus, Quartier le Capou, RN98, 83600 Fréjus
Website: www.aqualand.fr
Telefon: +33 494 518251
Öffnungszeiten: von Mitte Juni bis Anfang September täglich 10 bis 18 Uhr, Juli und August bis 19 Uhr
Eintritt: Erwachsene und Personen über 1,40 Meter Körpergröße 26 Euro; Kinder zwischen 1,10 und 1,40 Metern 18,50 Euro; unter 1,10 Meter 10 Euro – Ermäßigungen bei Online-Buchung
Ein Tag in den Bergen
Das Massif d’Estérel erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und der Provence auf einer Fläche von 32.000 Hektar, von denen etwa 14.000 Hektar unter Naturschutz stehen. Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs und besteht hauptsächlich aus Rhyolith, das den Bergen hier ihre rötliche Farbe verleiht. Im Massif d’Estérel lassen sich in unmittelbarer Nähe zu Saint-Raphaël und der Küste schöne Wanderungen und Radtouren durch die unberührte Natur unternehmen. Auch geführte Wanderungen werden, organisiert vom Tourismusbüro in Saint-Raphaël, angeboten. Im Sommer kann es aufgrund von Brandgefahr zu Schließungen für Wanderer kommen; Feuer sind in der Region strengstens verboten.
Ein Ausflug mit dem Boot
Mit dem Boot lassen sich von Saint-Raphaël aus ebenfalls schöne Ausflüge unternehmen. Vom Hafen aus fahren mehrere Anbieter täglich zu den interessantesten Zielen. So kann man zum Beispiel auch mit dem Boot einen Tagesausflug nach St. Tropez unternehmen und so auf eine ganz besondere Art in dem mondänen Badeort ankommen. Die Fahrzeit beträgt mit dem Boot etwa eine Stunde. Weitere Ausflugsziele sind zum Beispiel die Île Sainte Marguerite, St-Aygulf, Agay und die Buchten des Estérel. Auch Nachtfahrten und Privatcharter werden angeboten.
Gare Maritime, Quai Albert 1er, 83700 Saint-Raphaël
Siehe zum Beispiel www.bateauxsaintraphael.com
E-Mail: contact@bateauxsaintraphael.com
Telefon: +33 494 951746
Fahrzeiten: Mitte April bis Anfang November täglich
Preise: je nach gewähltem Ziel ab etwa 15 Euro
Redakteur :
Anne Chabot
