Stadt Haapajärvi (Oulun lääni)

finnland

Präsentation


Haapajärvi ist eine Kleinstadt in der Region Nordösterbotten in Zentralfinnland am Fluss Kalajoki. Die knapp 8000 Einwohner verteilen sich dabei auf eine solch große Fläche, dass Haapajärvi gerade einmal auf knapp 10 Einwohner pro Quadratkilometer kommt.
Die ersten Menschen ließen sich um 1540 an der Stelle der späteren Stadt nieder, die 1547 erstmals schriftlich erwähnt wird. 1560 gab es demnach 4 Häuser. Danach wuchs Haapajärvi rapide und 1750 gab es schon 604 Einwohner, hundert Jahre später sogar schon 3100. 1977 wurden Haapajärvi die Stadtrechte verliehen, nachdem es in den vorhergehenden 20 Jahren durch die Anbindung an eine Bahnlinie und das damit einhergehende Wirtschaftswachstum enorm an Bedeutung gewonnen hatte.
Haapajärvi ist landwirtschaftlich geprägt. Große natürliche Gewässer gibt es, zumindest gemessen an finnischen Standards nicht, aber südlich des Ortes befindet sich ein künstlich angelegter Stausee, der wie auch der nahegelegene Pitkäkangas-Naturpark, mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der Natur lockt. Der Wasserstand des Kalajoki variiert über die Jahreszeiten sehr stark. Im Frühjahr schwillt er durch Tauwasser sehr stark an, im Sommer und Winter ist er manchmal nicht viel mehr als ein plätschernder Bach.
Obwohl Haapajärvi ein „besseres Dorf“ ist, gibt es mehr zu Sehen, als man vielleicht glauben möchte, wie die folgende Auflistung beweist.

Die stadt Haapajärvi gehört zu der region Oulun lääni, zu der provinz Pohjois-Pohjanmaa und zu der bezirk Haapajärvi.

Die Mindesthöhe ist 80 m, die maximale Höhe ist 182 m.
Die Bürgermeister der stadt Haapajärvi ist Maija-Liisa Veteläinen.
Die Amtssprache der stadt ist Unilingue finnois. Der französische Name der stadt ist Haapajärvi, der englische Name der stadt ist Haapajärvi.
Die stadt Haapajärvi wurde 1868 gegründet. Die Website von Haapajärvi http://www.haapajarvi.fi

Points oder Interessen

Die Verklärung-Christi-Kirche

Die Kirche von Haapajärvi ist eine typische Kreuzkirche mit einer Kapazität von ungefähr 700 Sitzplätzen. Die ursprüngliche Kirche stammte aus der Zeit zwischen 1647 und 1653, wurde aber später abgerissen, weil sie zu klein wurde und außerdem deutliche Schäden aufwies. 1802 wurde sie durch die heutig Kirche ersetzt. Ihre endgültige, völlig veränderte Form erhielt die klassisch nordische Holzkirche aber erst nach einer großen Renovierung im Jahre 1880, zusammen mit dem Turm in der Mitte. Aus dieser Zeit stammen auch die pompösen Kronleuchter im Inneren. Kurz darauf, 1886, gestaltete der Maler Adolf von Becker das Altarbild der „Verklärung Christi“. Der ebenfalls im nordischen Stil gehaltene separate Glockenturm wurde bereits im Jahr 1813 errichtet und 1851 renoviert. Die beiden auffällig schönen Glocken wurden 1761 und 1843 in Stockholm gegossen und mit Bibelversen graviert. Seit 1977 läuten sie automatisiert.
Pünktlich zum 200-jährigen Jubiläum wurde die Kirche zwischen 1999 und 2002 erneut komplett renoviert und dem Originalzustand von 1802 zumindest farblich wieder angenähert
Besonders sehenswert: Der für die Region typische Vaivaisukko, eine besondere Form des Opferstocks in fast lebensgroßer Form eines älteren Herrn aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Seine Geschichte ist so besonders, dass er hier als eigene Sehenswürdigkeit aufgeführt werden soll.

Der Vaivaisukko

Der Vaivaisukko von Haapajärvi ist einer von circa 180 noch existierenden „armen älteren Herren“, so die direkte Übersetzung ins Deutsche. Diese geschnitzten, meist fast lebensgroßen Holzfiguren stehen heute noch vor vielen Kirchen in der Region Österbotten. Sie entstanden, als 1649 von der schwedischen Königin Christina die Anordnung erging, vor allen Kirchen Opferstöcke für die Armen aufzustellen. Schnell wurden einfache Kisten den Zimmerleuten zu langweilig und sie begannen, die Opferstöcke in Form von Bettlern herzustellen.
Der pausbäckige Vaivaisukko von Haapajärvi wurde in den 1830er-Jahren von Niilo Koskela hergestellt, der auch beim Bau des Glockenturmes zuständig war. Zunächst hatte er am Glockenturm gestanden, der auch die Weinvorräte der Kirche beherbergte. Mitte des 19.Jahrhundert wurde das Weinlager von Banditen geplündert. Den Vaivaisukko entführten sie ebenfalls, und man fand ihn später am nahegelegenen See mit seinem Bauch voller Wein. Der Vikar war so ärgerlich mit dem „betrunkenen“ Vaivaisukko, dass er ihn unter den Kirchenboden verbannte, wo er erst 1960 wiedergefunden wurde. 1965 wurde er restauriert und ins örtliche Heimatmuseum verbracht. 2000 bis 2002 tourte er mit einer Vaivaisukko-Ausstellung bis nach Italien. Nach seinem „Heimkehrfest“ im Februar 2002 wurde er wieder in der Kirche aufgestellt, zu seinem eigenen Schutz im Inneren am Seiteneingang der Kirche.

Das Elternhaus des ersten finnischen Präsidenten


Der erste Präsident Finnlands, Kaarlo Juho Ståhlberg verbrachte seine Kindheit in Haapajärvi, er lebte, wirkte und starb schließlich in Helsinki. Unterstützt von Liberalen und Sozialdemokraten gelang es ihm, den heute noch berühmt-berüchtigten späteren Feldmarschall Carl Gustaf Mannerheim an der Spitze des finnischen Staates abzulösen. An ihn erinnert heute ein Museum in dem Haus seiner Kindheit. Er wurde 1865 in der Region Kainuu in der Gemeinde Suomussalmi geboren, zog aber mit seiner Familie im Alter von vier Jahren nach einem Zwischenstopp in Alavieska nach Haapajärvi, weil sein Vater Kaplan in dem Städtchen wurde. Das Haus stammt aus dem Jahr 1784 und wurde 1969 erstmals als Museum Besuchern zugänglich gemacht.
Vor dem Museum steht eine Büste von Ståhlberg, die 1919 von Waino Aaltonen angefertigt wurde. Sie wurde der Stadt Haapajärvi im Jahr 1995 von der K. J. Ståhlberg-Stiftung geschenkt.
Das Museum ist in den Sommermonaten Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Samstags von 12 bis 16Uhr und Sonntags von 12-15 Uhr geöffnet, zu anderen Jahreszeiten nur auf telefonische Anfrage. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3€, ermäßigt 2€.
Noch heute sichtbar ist das Grab von Ståhlbergs Vater, der bereits 1873 verstarb. Es befindet sich auf dem Kirchhof in Haapajärvi.

Teestadt Haapajärvi

Alles begann, als im Dezember 1999 ein mitteleuropäischer Werbespot Haapajärvi unversehens zur Teestadt erklärte. Die Einwohner von Haapajärvi wussten gar nicht, wie ihnen geschah, und doch erkannten sie mit typisch finnischem Pragmatismus die einmalige geschenkte Chance. Bereits im Sommer 2000 begann man mit Ausstellungen zur Teekultur in unterschiedlichen Ländern. Schließlich eröffnete nur etwa ein Jahr nach Erstausstrahlung des Werbespots die Teetassenausstellung im Rathaus von Haapajärvi. Die ersten Tassen wurden vom bekanntesten finnischen Geschirrhersteller Arabia gestiftet. Mittlerweile besteht die Sammlung aus über 600 Teetassen, und die Einwohner von Haapajärvi sind aufgerufen, von ihren Reisen Tassen mitzubringen und der Ausstellung zu spenden, um die Sammlung weiter zu vergrößern. Im Jahr 2003 kam dann auch eine eigene Teeservicelinie auf den Markt, und mittlerweile gibt es eine eigene Teemischung aus Ceylontee mit Zitronen-, Aprikosen-, Erdbeer- und Pfirsichöl und Blütenblättern von Ringelblume und Kornblume. Die Teetassensammlung kann man sich werktags von 9 bis 15 Uhr in der unteren Lobby des Rathauses ansehen. In den Sommermonaten ist das Rathaus geschlossen, aber man kann bei Interesse telefonisch einen Termin vereinbaren. Dies ist ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie.

Medaillensammlung Mika Myllylä

Welchen Stellenwert der Wintersport in Finnland hat, kann man sich im Rathaus ansehen. Eines der berühmtesten Kinder der Stadt war Mika Myllylä (1969-2011), der zu den erfolgreichsten Skisportlern des ganzen Landes zählt. Zwischen 1992 und 2001 gewann er zahlreiche Skilanglaufpreise und war auf dem besten Wege, Sportgeschichte zu schreiben, bis er 2001 beim Doping erwischt wurde. Es folgte eine zweijährige Suspendierung, und obwohl es Mika Myllylä danach noch gelang, einige finnische Meisterschaften zu gewinnen, schaffte es nie wieder zu internationalem Ruhm. 2005 zog er sich aus dem aktiven Sport zurück. Daraufhin folgten Skandale und Alkoholexzesse, die samt und sonders von der finnische Klatschpresse dokumentiert wurden. Nur kurz nachdem er in einem Gerichtsprozess offiziell zugegeben hatte, bereits in den Neunzigern gedopt gewesen zu sein, wurde er am 5. Juli 2011 tot in seinem Haus in Kokkola aufgefunden. Laut polizeilichen Ermittlungen konnten aber sowohl Selbstmord als auch Fremdeinfluss ausgeschlossen werden – es war schlicht und ergreifend ein Unfall. Trotz seiner unrühmlichen Geschichte sind seine gewonnenen Preise und Medaillen, unter anderem olympisches Gold, Silber und Bronze, im Rathaus ausgestellt, zusammen mit seiner Wettkampfkleidung und anderen Memorabilia seiner Karriere. Geöffnet ist die Ausstellung werktags von 9 bis 15 Uhr, im Sommer nach telefonischer Vereinbarung.

Lemmensilta - Liebesbrücke

Ein paar Kilometer vom Ortskern von Haapajärvi entfernt befindet sich die Liebesbrücke (Lemmensilta). Weil sie das örtliche Internat von Ylipää mit dem eigentlichen Dorf am anderen Flussufer verbindet, war sie für die Schüler eine wichtige Verbindung mit dem Ort. Der Legende nach bekam sie deswegen von einem cleveren Bauarbeiter ihre Namen. Er sagte, dass nun die Jungen keine Angst mehr vor dem Ertrinken haben müssten, wenn sie im Dorf auf Mädchenfang gehen wollten.Die erste Brücke entstand 1915, die heutige Bogenbrücke 1965. Sie ist das beliebteste Ausflugsziele in der Umgebung, obwohl es keine speziellen Ausflugslokale oder ähnliches in unmittelbarer Nähe gibt.

Naturpark Pitkäkangas

Der Bergkamm Pitkäkangas ist wunderbar für allerlei Outdooraktivitäten geeignet. Auf den uralten Pfaden durch das Gebiet lässt es sich herrlich wandern und klettern. Auf der höchsten Erhebung kann man sogar einige Hunderte von Jahren alte Mammutbäume bestaunen. Die Pfade sind generell in gutem Zustand und leicht zu erwandern, allerdings mit zum Beispiel Kinderwagen nur sehr schwer zugänglich. Außerdem sollte man gut zu Fuß sein und eventuell einen Kompass oder ein GPS bei sich tragen. Dann jedoch wird man mit jeder Menge herrlicher Eindrücke und Ausblicke über die finnische Natur belohnt. Wer möchte, kann sogar in einer dafür vorgesehenen Schutzhütte übernachten.

Isosaari und Pikkusaari

Wenige Kilometer nördlich von Haapajärvi gibt es eine kleine Inselgruppe, bestehend aus Isosaari und Pikkusaari („große Insel“ und „kleine Insel“). Das vor etwa 8000 Jahren entstandene Areal ist bei Besuchern sehr beliebt. Isosaari befindet sich im Besitz der Gemeinde und soll demnächst sogar unter besonderen Schutz gestellt werden, ohne dabei aber die Zugänglichkeit zu sehr einzuschränken. Erreichbar ist die Insel über eine schöne Hängebrücke. Rund um die beiden Inseln herum gibt es einen Naturpfad. In der näheren Umgebung, auf der Halbinsel Siipokoski gibt es unzählige Freizeitmöglichkeiten: man kann Kanutouren und Reitausflüge machen, seinen Wohnwagen parken oder ein kleines Cottage mieten.

Der Hautaperä-Stausee

Der Hautaperä-Stausee wurde in den 70er-Jahren angelegt und war bei seiner Fertigstellung der dreißigste finnische Stausee. Er schützt die überschwemmungsgefährdeten landwirtschaftlichen Areale und Naturschutzgebiete um den in seiner Wassermenge stark schwankenden Kalajoki, produziert über zwei Wasserkraftwerke jährlich etwa 19 Millionen Kilowattstunden Strom und bietet außerdem gute Freizeitmöglichkeiten. Damit ist er für das Gebiet um Haapajärvi wirtschaftlich gesehen ein riesiger Gewinn. Das Wasser ist sehr sauber und wunderbar zum Schwimmen geeignet, und so findet man diverse Strände und Badeufer. Der 8 Quadratkilometer große See liegt etwa fünf Kilometer südlich von Haapajärvi und ist zum Beispiel mit dem Fahrrad gut zu erreichen.

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Zahlen

Landesvorwahl :
FI
Postleitzahl :
85800
Breite :
63.75553
Länge :
25.31663
Zeitzone :
Europe/Helsinki
Zeitzonenbezeichner :
UTC+2
Sommerzeit :
Y

Nachbarstädte

  • Ylipää ~4 km
  • Oksava ~7 km
  • Parkkila ~11 km
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Wie kommt man hin ?

Mit dem Auto: Das Zentrum von Haapajärvi liegt an der Kreuzung der Landstraßen 27 (Kalajoki – Iisalmi) und 58 (Kangasala - Kärsämäki). Von Helsinki bzw. Jyväskylä fährt man am besten über die E75 bis Pyhäjärvi, dann weiter über die Landstraße 27.

Mit dem Zug: Der Bahnhof von Haapajärvi liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Ortszentrums an der Bahnlinie zwischen Iiisalmi und Ylivieska. Die Fahrt von Ylivieskä dauert eine halbe Stunde. Von Helsinki aus gibt es eine direkte Bahnverbindung nach Ylivieskä per Pendolino oder Intercity, auf der man fünf bis sechs Stunden unterwegs ist. Eine zweite Strecke zwischen Jyväskylä und Haapajärvi wird momentan nur für Güterverkehr genutzt.

Mit dem Bus: Wie fast alle kleineren Orte in Finnland ist auch Haapajärvi bequem mit dem Überlandbus zu erreichen, zum Beispiel von Oulu aus. Es lohnt sich fast immer, sich über die Preise zu erkundigen. Man ist mit dem Bus zwar langsamer als mit dem Zug, kann dafür aber im Vergleich teilweise unglaubliche 90% am Ticketpreis sparen.

Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen befindet sich in Kajaani, 150 Kilometer entfernt in nordöstlicher Richtung. Im Norden liegt der Flughafen Oulu ca. 160 Kilometer entfernt, und180 Kilometer in Richtung Südosten verfügt Kuopio über einen kleinen Passagierflughafen.

Stadt Haapajärvi (Oulun lääni)

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Haapajärvi ist eine Kleinstadt in der Region Nordösterbotten in Zentralfinnland am Fluss Kalajoki. Die knapp 8000 Einwohner verteilen sich dabei auf eine solch große Fläche, dass Haapajärvi gerade einmal auf knapp 10 Einwohner pro Quadratkilometer kommt.
Die ersten Menschen ließen sich um 1540 an der Stelle der späteren Stadt nieder, die 1547 erstmals schriftlich erwähnt wird. 1560 gab es demnach 4 Häuser. Danach wuchs Haapajärvi rapide und 1750 gab es schon 604 Einwohner, hundert Jahre später sogar schon 3100. 1977 wurden Haapajärvi die Stadtrechte verliehen, nachdem es in den vorhergehenden 20 Jahren durch die Anbindung an eine Bahnlinie und das damit einhergehende Wirtschaftswachstum enorm an Bedeutung gewonnen hatte.
Haapajärvi ist landwirtschaftlich geprägt. Große natürliche Gewässer gibt es, zumindest gemessen an finnischen Standards nicht, aber südlich des Ortes befindet sich ein künstlich angelegter Stausee, der wie auch der nahegelegene Pitkäkangas-Naturpark, mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der Natur lockt. Der Wasserstand des Kalajoki variiert über die Jahreszeiten sehr stark. Im Frühjahr schwillt er durch Tauwasser sehr stark an, im Sommer und Winter ist er manchmal nicht viel mehr als ein plätschernder Bach.
Obwohl Haapajärvi ein „besseres Dorf“ ist, gibt es mehr zu Sehen, als man vielleicht glauben möchte, wie die folgende Auflistung beweist.

Die stadt Haapajärvi gehört zu der region Oulun lääni, zu der provinz Pohjois-Pohjanmaa und zu der bezirk Haapajärvi.

Die Mindesthöhe ist 80 m, die maximale Höhe ist 182 m.
Die Bürgermeister der stadt Haapajärvi ist Maija-Liisa Veteläinen.
Die Amtssprache der stadt ist Unilingue finnois. Der französische Name der stadt ist Haapajärvi, der englische Name der stadt ist Haapajärvi.
Die stadt Haapajärvi wurde 1868 gegründet. Die Website von Haapajärvi http://www.haapajarvi.fi

Points oder Interessen

Die Verklärung-Christi-Kirche

Die Kirche von Haapajärvi ist eine typische Kreuzkirche mit einer Kapazität von ungefähr 700 Sitzplätzen. Die ursprüngliche Kirche stammte aus der Zeit zwischen 1647 und 1653, wurde aber später abgerissen, weil sie zu klein wurde und außerdem deutliche Schäden aufwies. 1802 wurde sie durch die heutig Kirche ersetzt. Ihre endgültige, völlig veränderte Form erhielt die klassisch nordische Holzkirche aber erst nach einer großen Renovierung im Jahre 1880, zusammen mit dem Turm in der Mitte. Aus dieser Zeit stammen auch die pompösen Kronleuchter im Inneren. Kurz darauf, 1886, gestaltete der Maler Adolf von Becker das Altarbild der „Verklärung Christi“. Der ebenfalls im nordischen Stil gehaltene separate Glockenturm wurde bereits im Jahr 1813 errichtet und 1851 renoviert. Die beiden auffällig schönen Glocken wurden 1761 und 1843 in Stockholm gegossen und mit Bibelversen graviert. Seit 1977 läuten sie automatisiert.
Pünktlich zum 200-jährigen Jubiläum wurde die Kirche zwischen 1999 und 2002 erneut komplett renoviert und dem Originalzustand von 1802 zumindest farblich wieder angenähert
Besonders sehenswert: Der für die Region typische Vaivaisukko, eine besondere Form des Opferstocks in fast lebensgroßer Form eines älteren Herrn aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Seine Geschichte ist so besonders, dass er hier als eigene Sehenswürdigkeit aufgeführt werden soll.

Der Vaivaisukko

Der Vaivaisukko von Haapajärvi ist einer von circa 180 noch existierenden „armen älteren Herren“, so die direkte Übersetzung ins Deutsche. Diese geschnitzten, meist fast lebensgroßen Holzfiguren stehen heute noch vor vielen Kirchen in der Region Österbotten. Sie entstanden, als 1649 von der schwedischen Königin Christina die Anordnung erging, vor allen Kirchen Opferstöcke für die Armen aufzustellen. Schnell wurden einfache Kisten den Zimmerleuten zu langweilig und sie begannen, die Opferstöcke in Form von Bettlern herzustellen.
Der pausbäckige Vaivaisukko von Haapajärvi wurde in den 1830er-Jahren von Niilo Koskela hergestellt, der auch beim Bau des Glockenturmes zuständig war. Zunächst hatte er am Glockenturm gestanden, der auch die Weinvorräte der Kirche beherbergte. Mitte des 19.Jahrhundert wurde das Weinlager von Banditen geplündert. Den Vaivaisukko entführten sie ebenfalls, und man fand ihn später am nahegelegenen See mit seinem Bauch voller Wein. Der Vikar war so ärgerlich mit dem „betrunkenen“ Vaivaisukko, dass er ihn unter den Kirchenboden verbannte, wo er erst 1960 wiedergefunden wurde. 1965 wurde er restauriert und ins örtliche Heimatmuseum verbracht. 2000 bis 2002 tourte er mit einer Vaivaisukko-Ausstellung bis nach Italien. Nach seinem „Heimkehrfest“ im Februar 2002 wurde er wieder in der Kirche aufgestellt, zu seinem eigenen Schutz im Inneren am Seiteneingang der Kirche.

Das Elternhaus des ersten finnischen Präsidenten


Der erste Präsident Finnlands, Kaarlo Juho Ståhlberg verbrachte seine Kindheit in Haapajärvi, er lebte, wirkte und starb schließlich in Helsinki. Unterstützt von Liberalen und Sozialdemokraten gelang es ihm, den heute noch berühmt-berüchtigten späteren Feldmarschall Carl Gustaf Mannerheim an der Spitze des finnischen Staates abzulösen. An ihn erinnert heute ein Museum in dem Haus seiner Kindheit. Er wurde 1865 in der Region Kainuu in der Gemeinde Suomussalmi geboren, zog aber mit seiner Familie im Alter von vier Jahren nach einem Zwischenstopp in Alavieska nach Haapajärvi, weil sein Vater Kaplan in dem Städtchen wurde. Das Haus stammt aus dem Jahr 1784 und wurde 1969 erstmals als Museum Besuchern zugänglich gemacht.
Vor dem Museum steht eine Büste von Ståhlberg, die 1919 von Waino Aaltonen angefertigt wurde. Sie wurde der Stadt Haapajärvi im Jahr 1995 von der K. J. Ståhlberg-Stiftung geschenkt.
Das Museum ist in den Sommermonaten Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Samstags von 12 bis 16Uhr und Sonntags von 12-15 Uhr geöffnet, zu anderen Jahreszeiten nur auf telefonische Anfrage. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3€, ermäßigt 2€.
Noch heute sichtbar ist das Grab von Ståhlbergs Vater, der bereits 1873 verstarb. Es befindet sich auf dem Kirchhof in Haapajärvi.

Teestadt Haapajärvi

Alles begann, als im Dezember 1999 ein mitteleuropäischer Werbespot Haapajärvi unversehens zur Teestadt erklärte. Die Einwohner von Haapajärvi wussten gar nicht, wie ihnen geschah, und doch erkannten sie mit typisch finnischem Pragmatismus die einmalige geschenkte Chance. Bereits im Sommer 2000 begann man mit Ausstellungen zur Teekultur in unterschiedlichen Ländern. Schließlich eröffnete nur etwa ein Jahr nach Erstausstrahlung des Werbespots die Teetassenausstellung im Rathaus von Haapajärvi. Die ersten Tassen wurden vom bekanntesten finnischen Geschirrhersteller Arabia gestiftet. Mittlerweile besteht die Sammlung aus über 600 Teetassen, und die Einwohner von Haapajärvi sind aufgerufen, von ihren Reisen Tassen mitzubringen und der Ausstellung zu spenden, um die Sammlung weiter zu vergrößern. Im Jahr 2003 kam dann auch eine eigene Teeservicelinie auf den Markt, und mittlerweile gibt es eine eigene Teemischung aus Ceylontee mit Zitronen-, Aprikosen-, Erdbeer- und Pfirsichöl und Blütenblättern von Ringelblume und Kornblume. Die Teetassensammlung kann man sich werktags von 9 bis 15 Uhr in der unteren Lobby des Rathauses ansehen. In den Sommermonaten ist das Rathaus geschlossen, aber man kann bei Interesse telefonisch einen Termin vereinbaren. Dies ist ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie.

Medaillensammlung Mika Myllylä

Welchen Stellenwert der Wintersport in Finnland hat, kann man sich im Rathaus ansehen. Eines der berühmtesten Kinder der Stadt war Mika Myllylä (1969-2011), der zu den erfolgreichsten Skisportlern des ganzen Landes zählt. Zwischen 1992 und 2001 gewann er zahlreiche Skilanglaufpreise und war auf dem besten Wege, Sportgeschichte zu schreiben, bis er 2001 beim Doping erwischt wurde. Es folgte eine zweijährige Suspendierung, und obwohl es Mika Myllylä danach noch gelang, einige finnische Meisterschaften zu gewinnen, schaffte es nie wieder zu internationalem Ruhm. 2005 zog er sich aus dem aktiven Sport zurück. Daraufhin folgten Skandale und Alkoholexzesse, die samt und sonders von der finnische Klatschpresse dokumentiert wurden. Nur kurz nachdem er in einem Gerichtsprozess offiziell zugegeben hatte, bereits in den Neunzigern gedopt gewesen zu sein, wurde er am 5. Juli 2011 tot in seinem Haus in Kokkola aufgefunden. Laut polizeilichen Ermittlungen konnten aber sowohl Selbstmord als auch Fremdeinfluss ausgeschlossen werden – es war schlicht und ergreifend ein Unfall. Trotz seiner unrühmlichen Geschichte sind seine gewonnenen Preise und Medaillen, unter anderem olympisches Gold, Silber und Bronze, im Rathaus ausgestellt, zusammen mit seiner Wettkampfkleidung und anderen Memorabilia seiner Karriere. Geöffnet ist die Ausstellung werktags von 9 bis 15 Uhr, im Sommer nach telefonischer Vereinbarung.

Lemmensilta - Liebesbrücke

Ein paar Kilometer vom Ortskern von Haapajärvi entfernt befindet sich die Liebesbrücke (Lemmensilta). Weil sie das örtliche Internat von Ylipää mit dem eigentlichen Dorf am anderen Flussufer verbindet, war sie für die Schüler eine wichtige Verbindung mit dem Ort. Der Legende nach bekam sie deswegen von einem cleveren Bauarbeiter ihre Namen. Er sagte, dass nun die Jungen keine Angst mehr vor dem Ertrinken haben müssten, wenn sie im Dorf auf Mädchenfang gehen wollten.Die erste Brücke entstand 1915, die heutige Bogenbrücke 1965. Sie ist das beliebteste Ausflugsziele in der Umgebung, obwohl es keine speziellen Ausflugslokale oder ähnliches in unmittelbarer Nähe gibt.

Naturpark Pitkäkangas

Der Bergkamm Pitkäkangas ist wunderbar für allerlei Outdooraktivitäten geeignet. Auf den uralten Pfaden durch das Gebiet lässt es sich herrlich wandern und klettern. Auf der höchsten Erhebung kann man sogar einige Hunderte von Jahren alte Mammutbäume bestaunen. Die Pfade sind generell in gutem Zustand und leicht zu erwandern, allerdings mit zum Beispiel Kinderwagen nur sehr schwer zugänglich. Außerdem sollte man gut zu Fuß sein und eventuell einen Kompass oder ein GPS bei sich tragen. Dann jedoch wird man mit jeder Menge herrlicher Eindrücke und Ausblicke über die finnische Natur belohnt. Wer möchte, kann sogar in einer dafür vorgesehenen Schutzhütte übernachten.

Isosaari und Pikkusaari

Wenige Kilometer nördlich von Haapajärvi gibt es eine kleine Inselgruppe, bestehend aus Isosaari und Pikkusaari („große Insel“ und „kleine Insel“). Das vor etwa 8000 Jahren entstandene Areal ist bei Besuchern sehr beliebt. Isosaari befindet sich im Besitz der Gemeinde und soll demnächst sogar unter besonderen Schutz gestellt werden, ohne dabei aber die Zugänglichkeit zu sehr einzuschränken. Erreichbar ist die Insel über eine schöne Hängebrücke. Rund um die beiden Inseln herum gibt es einen Naturpfad. In der näheren Umgebung, auf der Halbinsel Siipokoski gibt es unzählige Freizeitmöglichkeiten: man kann Kanutouren und Reitausflüge machen, seinen Wohnwagen parken oder ein kleines Cottage mieten.

Der Hautaperä-Stausee

Der Hautaperä-Stausee wurde in den 70er-Jahren angelegt und war bei seiner Fertigstellung der dreißigste finnische Stausee. Er schützt die überschwemmungsgefährdeten landwirtschaftlichen Areale und Naturschutzgebiete um den in seiner Wassermenge stark schwankenden Kalajoki, produziert über zwei Wasserkraftwerke jährlich etwa 19 Millionen Kilowattstunden Strom und bietet außerdem gute Freizeitmöglichkeiten. Damit ist er für das Gebiet um Haapajärvi wirtschaftlich gesehen ein riesiger Gewinn. Das Wasser ist sehr sauber und wunderbar zum Schwimmen geeignet, und so findet man diverse Strände und Badeufer. Der 8 Quadratkilometer große See liegt etwa fünf Kilometer südlich von Haapajärvi und ist zum Beispiel mit dem Fahrrad gut zu erreichen.

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Zahlen

Landesvorwahl :
FI
Postleitzahl :
85800
Breite :
63.75553
Länge :
25.31663
Zeitzone :
Europe/Helsinki
Zeitzonenbezeichner :
UTC+2
Sommerzeit :
Y

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  • Ylipää ~4 km
  • Oksava ~7 km
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Wie kommt man hin ?

Mit dem Auto: Das Zentrum von Haapajärvi liegt an der Kreuzung der Landstraßen 27 (Kalajoki – Iisalmi) und 58 (Kangasala - Kärsämäki). Von Helsinki bzw. Jyväskylä fährt man am besten über die E75 bis Pyhäjärvi, dann weiter über die Landstraße 27.

Mit dem Zug: Der Bahnhof von Haapajärvi liegt etwa einen Kilometer außerhalb des Ortszentrums an der Bahnlinie zwischen Iiisalmi und Ylivieska. Die Fahrt von Ylivieskä dauert eine halbe Stunde. Von Helsinki aus gibt es eine direkte Bahnverbindung nach Ylivieskä per Pendolino oder Intercity, auf der man fünf bis sechs Stunden unterwegs ist. Eine zweite Strecke zwischen Jyväskylä und Haapajärvi wird momentan nur für Güterverkehr genutzt.

Mit dem Bus: Wie fast alle kleineren Orte in Finnland ist auch Haapajärvi bequem mit dem Überlandbus zu erreichen, zum Beispiel von Oulu aus. Es lohnt sich fast immer, sich über die Preise zu erkundigen. Man ist mit dem Bus zwar langsamer als mit dem Zug, kann dafür aber im Vergleich teilweise unglaubliche 90% am Ticketpreis sparen.

Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen befindet sich in Kajaani, 150 Kilometer entfernt in nordöstlicher Richtung. Im Norden liegt der Flughafen Oulu ca. 160 Kilometer entfernt, und180 Kilometer in Richtung Südosten verfügt Kuopio über einen kleinen Passagierflughafen.