Präsentation
Die parlamentarische Republik Estland grenzt an Lettland, Russland und an die Ostsee. Das landschaftlich sehr abwechslungsreiche Land in Nordeuropa ist flächenmäßig etwas größer als die Schweiz, aber kleiner als z.B. Niedersachsen. Das Gebiet ist in 15 Landkreise unterteilt, Harju, Hiiu, Ida-Viru, Jogeva, Järva, Lääne, Lääne-Viru, Põlva, Pärnu, Rapla, Saare, Tartu, Valga, Viljandi und der Kreis Võru. Die Hauptstadt von Estland ist Tallinn im Landkreis Harju. Südestland ist bekannt für die schöne Natur, ausgiebige Wandergebiete und typische Landunterkünfte. Abja-Paluoja gehört zum Landkreis Viljandi in Südestland. Die kleine Stadt am Hallister Fluss und am Kariste See hat nur ca. 1.500 Einwohner. Dieses Gebiet wurde im 13. Jahrhundert von deutschen Rittern erobert. Die Haupttätigkeit ist hier vorwiegend die Landwirtschaft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte der Flachsanbau mit zu den wichtigsten Erwerbstätigkeiten, die bekannte Abja Flachsspinnerei war von 1910 bis 1990 tätig. Durch die Schmalspurbahn nach Viljandi, die bis 1973 noch in Betrieb war, kam es an diesem Ort zum wirtschaftlichen Aufschwung und zur Industrialisierung, da sich hier zahlreiche Händler und nützliche Handwerker niederließen.
Die stadt Abja-Paluoja gehört zu der grafschaft Viljandimaa und zu der kanton Abja.
Die stadt zählt Abja-Paluoja 1.300 Einwohner (Volkszählung von 2006) hat.
Der französische Name der stadt ist Abja-Paluoja.
Points oder Interessen
Die Hansestadt Viljandi ist eine der größten Städte von Estland, sie ist von der Hauptstadt ca. 160 km entfernt. Im 13. Jahrhundert entstand hier eine wichtige Burg vom deutschen Orden der Schwertbrüder, die zur damaligen Zeit eine der größten Anlagen im Baltikum war. Als Hansestadt wird Viljandi zum ersten Mal 1346 erwähnt. Ende Juli veranstaltet die sehenswerte Stadt jährlich das Viljandi pärimusmussika festival, die wichtigste Musikveranstaltung des Landes. Das Festival zieht sich mehrere Tage lang hin und findet vorwiegend in den Ruinen der Burg statt, an öffentlichen Plätzen, Kirchen und Höfen. Bei dem bekannten Musikfestival wird nicht nur die traditionelle Volksmusik gespielt, sondern mittlerweile auch Folk Rock und neuere Stilrichtungen, weshalb dieser Event auch bei dem jugendlichen Publikum sehr beliebt ist. Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist dasRathaus mit der Turmuhr, im Zentrum findet man noch zahlreiche Bauten im Jugendstil und Neobarock. Eine Hängebrücke zieht sich über den Burggraben zum Stadtpark hin. Gegenüber vom Rathaus steht der 30 m hohe Alte Wasserturm von dem man eine herrliche Aussicht über die Stadt hat. Über einen Treppenberg mit über 150 Stufen gelangt man zum Ufer des Viljandisees, der zum Schwimmen und für Wassersportaktivitäten zur Verfügung steht.
Die Stadt Karksi, oder auf Deutsch auch als Karkus bekannt, wurde schon im 11. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt. Der schöne und ruhige Ort im Viljandi Landkreis liegt zwischen zwei kleineren Seen und ist aufgrund seiner Sehenswürdigkeiten ein beliebter Aufenthaltsort für Touristen. Die Ruine der alten estnischen Hochburg des Deutschen Ordens war das Zentrum einer umfangreichen Vogtei, die damals mehrere Gemeinden umfasste. Im Nordischen Krieg wurde sie fast komplett zerstört. Heute finden im Innenhof der Festung zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen statt. Auch die schöne St. Peter Kirche sollte man in Karksi gesehen haben, da sie einen auffallenden schrägen Turm aus dem 16. Jahrhundert hat, sie ist einzigartig im ganzen Land. Eine weitere Attraktion ist die Familienkapelle von dem damaligen Gutsherrn, dem Feldmarschall Georg Reinhold von Lieven. Die Kapelle im Barock Stil gehört zu den ältesten Gebäuden die in diesem Ort noch erhalten sind. Bei Polli Manor handelt es sich um ein geschätztes Herrenhaus, das von einem Park umgeben ist. Zu der schönen Anlage gehören Vieh- und Pferdeställe, Werkstätten, eine Brennerei, sowie noch weitere Nebengebäude. Durch den herrlichen Park kommt man auf schattigen Wegen über kleine Brücken zu eigentümlichen Pavillons, inmitten von exotischen Zierbäumen und Sträuchern.
Wer Abenteuer liebt, sollte auf jeden Fall den 370 km2 großen Soomaa Nationalpark kennenlernen. Das Gebiet ist eines der größten Überschwemmungsgebiete was Europa angeht. Vor allem im Frühjahr ist der Park nicht nur unbewohnt, sondern wegen der Schneeschmelze sogar meterhoch überflutet. Für die Besucher stehen Bretterpfade zur Verfügung, die man auf keinen Fall verlassen sollte, da man ansonsten im Hochmoor versinken würde. Im Sumpf gibt es zahlreiche Wasserlöcher, die bis zu 7 Meter tief sein können. Ein Laufsteg führt die Touristen in ein klares Wasser mit einem hohen Mineralanteil, der besonders für die Haut sehr gesund ist. Sicherlich gehört dieser Ort zu den außergewöhnlichsten Bademöglichkeiten was das Baltikum betrifft. In diesem Nationalpark findet man noch zahlreiche Wölfe, Bären, Elche und Biber, sowie über 170 verschiedene Vogelarten. An den Flüssen entlang gibt es Rastplatze und Möglichkeiten zum Campen. Der Park ist ideal, um dort einige Tage zu verbringen und Fahrten mit dem Kanu oder Kajak zu unternehmen, sowie an den Flüssen zu Fischen. Im Winter kann man durch die fantastische Moorlandschaft auch mit Schneeschuhen oder Skiern wandern. Der Soomaa Nationalpark gehört zu den wichtigsten Naturschutzgebieten in Europa, er ist über holperige Schotterwege verhältnismäßig leicht mit dem Auto erreichbar.
Die Hafenstadt Pärnu befindet sich in der Nähe vom Soomaa Nationalpark und ist an der Küste von Estland als bedeutendes Seebad bekannt. Auch diese estnische Stadt wurde vom Deutschen Orden im Jahr 1251 gegründet. Die ersten ausländischen Kurgäste gab es angeblich schon 1920, in Deutschland, Schweden und Lettland war dieser Ort hauptsächlich durch die heilenden Schlammbäder und die schönen Sandstrände bekannt. In Pärnu gibt es einen internationalen Flughafen und einen wichtigen Yachthafen. Die alte Hansestadt ist auch als Sommerhauptstadt von Estland bekannt, da hier vorwiegend in der Urlaubssaison wichtige Sportveranstaltungen, Theateraufführungen und internationale Konzerte stattfinden. Zu den beliebtesten Aktivitäten in Pärnu gehören Jagdausflüge, Kajakfahrten, Angeln, Reiten oder lange Spaziergänge durch die umliegenden Wälder. Aber nicht nur im Sommer ist Pärnu ein sehr geschätzter Touristenort, auch im Winter ist diese Stadt im Tannenglanz sehr stimmungsvoll. Wer Lust hat, kann das Angeln auf dem Eis üben oder surfen und Eissegeln lernen. Die Kihnu Insel zeigt den Besuchern die traditionellen Trachten von Estonia auch im Alltag, mit ihren typischen Handarbeiten, die wirklich außergewöhnliche Mitbringsel aus dieser Gegend sind. In der Altstadt gehören das Tallinner Tor, der Rote Turm, sowie die Elisabethkirche mit zu den schönsten Schwerpunkten von Pärnu.
Tartu ist nach der Landeshauptstadt Tallin die zweitgrößte Stadt in Estland. In der Stadt gibt es zahlreiche Museen, Schauspielhäuser, Kirchen und ausgezeichnete Bistros und Kneipen. Die Dorpat Universität wurde von dem König Gustav Adolf gegründet und war jahrelang die einzige Universität, die in der deutschen Sprache unterrichtete. In der Domruine befindet sich heute das Universitätsmuseum, vom Domberg aus hat man einen schönen Überblick auf die Stadt. Das Observatorium gehört zum Struve-Bogen Weltkulturerbe, der skandinavisch-russische Bogen ist eines der weltweit größten Projekte was die ehemalige Erdmessung betrifft, sie ist nach dem deutschbaltischen Wilhelm von Struve, dem berühmten Astronom benannt. Ganz in der Nähe der Stadt Tartu befindet sich das internationale Skigebiet Otepää, in dem die wichtigsten Weltcup-Wettkämpfe stattfinden. Tartu liegt ca. 35 km von dieser winterlichen Hochburg entfernt, weshalb die Stadt auch eine beliebte und vor allem preiswerte Alternative für Übernachtungen ist. Interessant sind hier auch das deutsche Kulturinstitut, die schöne Engelsbrücke, der Botanische Garten und der Barclay-Park, sowie das auffällige Bürohaus mit einer Aussichtsplattform und einem Restaurant in der obersten Etage. Die Johanniskirche im gotischen Stil aus dem Mittelalter sollte man ebenfalls gesehen haben. In den Einkaufsstraßen gibt es gute Möglichkeiten zum Shoppen und zum Kaffeetrinken.
Die ehemaligen Herrenhäuser, die Alte Feuerwache und auch die typischen Scheune-Wohnungen der damaligen Einwohner gehören mit zu den bedeutendsten Attraktionen von Abja-Paluoja. Sehenswert ist auch das schöne Gutshaus der Deutschbalten in einer Parkanlage mit der alten Braustube und Schnapsbrennerei im klassizistischen Stil. Mehrere Denkmäler erinnern an die zahlreichen Opfer des Unabhängigkeitskrieges, sowie an bedeutende Persönlichkeiten wie den estnischen Schriftsteller August Kitzberg, Jann Jung und dem sowjetischen Admiral estnischen Ursprungs, Johan Ludri. Im Stadtpark finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Die Pärnu-Valga Asphaltstraße führt durch diese ländliche Gemeinde, die restlichen Straßen sind vorwiegend Schotterstraßen.
Die kleine Stadt Suure-Jaani geht bis auf das 6. Jahrtausend v. Chr. zurück. Hier fand im 11. Jahrhundert eine bedeutende und vor allem entscheidende Schlacht für die Freiheit vom alten Esten statt. Früher einmal war Suure-Jaani ein wichtiges kulturelles Zentrum im ganzen Land. Ein Großteil von dieser Gegend gehört zum Soomaa Nationalpark. Die ehemalige Lehola Festung aus dem 13. Jahrhundert ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Umgebung, aber auch das Lachmes Gutshaus gehört mit zu den interessantesten Ausflugszielen der Region. Außer dem interessanten Lahmuse Herrenhaus gibt es noch mehrere aufschlussreiche Museen, darunter das Heimatmuseum der Kapp Musikerfamilie.
Der Ort Tarvastu befindet sich in der Nähe von Abja-Paluoja in Viljandi und ist hauptsächlich durch die gleichnamige Ordensburg bekannt. Angeblich stammt die Burg aus dem 14. Jahrhundert, sie war eine perfekte Mischung aus naturgegebenen Bollwerk und Burganlage. An der Nordseite gab es sogar eine Wassermühle. Sie wurde 1481 von den Russen erobert. Rund einhundert Jahre später gehörte Tarvastu zu Polen. Im Vorhof der Burgruinen befindet sich eine kleine Kapelle mit einem Mausoleum der Familie Mensenkampff, den damaligen Herren von Tarwast. Laut den Einwohnern dieser Gegend spukt noch bis heute der Geist einer polnischen Schönheit in den interessanten Burgruinen von Tarvastu.
Mõisaküla ist die kleinste Stadt Estlands, sie befindet sich an der Grenze zu Lettland. Früher einmal war dieser Ort durch die Pernau-Walk Schmalspurbahn eine sehr bedeutende Gegend mit einer Werkstatt und einem Depot für Lokomotiven. Im zweiten Weltkrieg wurde diese Stadt fast komplett zerstört, die Bahnstrecke wurde in den 70er Jahren wieder stillgelegt. Der ehemalige Bahnhof gehört mit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von diesem verhältnismäßig strukturschwachen Ort, der allerdings für seine unberührte Natur und die herrlichen Gärten bekannt ist. Die kleine Stadt ist von Wäldern, Mooren und Sümpfen umgeben, die sich hervorragend zum Wandern und Spazierengehen eignen.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Bus: Vom Busbahnhof in Tallinn oder auch vom Flughafen aus, bestehen tägliche Verbindungen mit Fernbussen in das Landesinnere, darunter auch nach Abja-Paluoja. Die Linie 158 verbindet die Landeshauptstadt mit der zweitgrößten Stadt Tartu. Vom Flughafen aus gibt es über die Bushaltestelle Nr. 2 gute Fernbuslinien nach Abja-Paluoja.
Mit dem Zug: Nach Abja-Paluoja gibt es keine Zugverbindung, da sich der Schienenverkehr hauptsächlich um die Hauptstadt Tallin konzentriert. Mit dem Zug in Estland kann man aber bis nach Tartu oder Pärnu reisen. Tartu ist von Abja Paluoja ca. 110 km entfernt, Pärnu rund 78 km. Mit dem Auto: Vom Flughafen Tallinn nach Abja-Paluoja sind es mit dem Auto knapp 200 km, die Fahrtzeit beträgt etwas mehr als 2 Stunden. Von Tallinn aus fährt man Richtung Tartu–Võru–Luhamaa über die Bundesstraße 2 und dann Richtung Imavere-Viljandi-Karksi-Nuia über die Route 49. Weiter geht es dann über die E 172 bis in die Stadt Abja-Paluoja.
Mit dem Flugzeug: Der wichtigste Flughafen ist der Lennart Meri Tallinna Lennujaam Airport, der sich 4 km von der Landeshauptstadt Tallinn befindet. Alternative Flughäfen sind der internationale Flughafen Tartu, sowie für den regionalen Flugverkehr auch der Airport in Pärnu, knapp 80 km von Abja-Paluoja entfernt.
Mit dem Schiff: Schiffverbindungen sind bis zum Hochseehafen in Pärnu möglich, weitere bedeutende Hochseehäfen gibt es in der Hauptstadt Tallinn, in Muuga, sowie in Paldiski und in der Stadt Sillamäe.
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Die parlamentarische Republik Estland grenzt an Lettland, Russland und an die Ostsee. Das landschaftlich sehr abwechslungsreiche Land in Nordeuropa ist flächenmäßig etwas größer als die Schweiz, aber kleiner als z.B. Niedersachsen. Das Gebiet ist in 15 Landkreise unterteilt, Harju, Hiiu, Ida-Viru, Jogeva, Järva, Lääne, Lääne-Viru, Põlva, Pärnu, Rapla, Saare, Tartu, Valga, Viljandi und der Kreis Võru. Die Hauptstadt von Estland ist Tallinn im Landkreis Harju. Südestland ist bekannt für die schöne Natur, ausgiebige Wandergebiete und typische Landunterkünfte. Abja-Paluoja gehört zum Landkreis Viljandi in Südestland. Die kleine Stadt am Hallister Fluss und am Kariste See hat nur ca. 1.500 Einwohner. Dieses Gebiet wurde im 13. Jahrhundert von deutschen Rittern erobert. Die Haupttätigkeit ist hier vorwiegend die Landwirtschaft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte der Flachsanbau mit zu den wichtigsten Erwerbstätigkeiten, die bekannte Abja Flachsspinnerei war von 1910 bis 1990 tätig. Durch die Schmalspurbahn nach Viljandi, die bis 1973 noch in Betrieb war, kam es an diesem Ort zum wirtschaftlichen Aufschwung und zur Industrialisierung, da sich hier zahlreiche Händler und nützliche Handwerker niederließen.
Die stadt Abja-Paluoja gehört zu der grafschaft Viljandimaa und zu der kanton Abja.
Die stadt zählt Abja-Paluoja 1.300 Einwohner (Volkszählung von 2006) hat.
Der französische Name der stadt ist Abja-Paluoja.
Points oder Interessen
Die Hansestadt Viljandi ist eine der größten Städte von Estland, sie ist von der Hauptstadt ca. 160 km entfernt. Im 13. Jahrhundert entstand hier eine wichtige Burg vom deutschen Orden der Schwertbrüder, die zur damaligen Zeit eine der größten Anlagen im Baltikum war. Als Hansestadt wird Viljandi zum ersten Mal 1346 erwähnt. Ende Juli veranstaltet die sehenswerte Stadt jährlich das Viljandi pärimusmussika festival, die wichtigste Musikveranstaltung des Landes. Das Festival zieht sich mehrere Tage lang hin und findet vorwiegend in den Ruinen der Burg statt, an öffentlichen Plätzen, Kirchen und Höfen. Bei dem bekannten Musikfestival wird nicht nur die traditionelle Volksmusik gespielt, sondern mittlerweile auch Folk Rock und neuere Stilrichtungen, weshalb dieser Event auch bei dem jugendlichen Publikum sehr beliebt ist. Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist dasRathaus mit der Turmuhr, im Zentrum findet man noch zahlreiche Bauten im Jugendstil und Neobarock. Eine Hängebrücke zieht sich über den Burggraben zum Stadtpark hin. Gegenüber vom Rathaus steht der 30 m hohe Alte Wasserturm von dem man eine herrliche Aussicht über die Stadt hat. Über einen Treppenberg mit über 150 Stufen gelangt man zum Ufer des Viljandisees, der zum Schwimmen und für Wassersportaktivitäten zur Verfügung steht.
Die Stadt Karksi, oder auf Deutsch auch als Karkus bekannt, wurde schon im 11. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt. Der schöne und ruhige Ort im Viljandi Landkreis liegt zwischen zwei kleineren Seen und ist aufgrund seiner Sehenswürdigkeiten ein beliebter Aufenthaltsort für Touristen. Die Ruine der alten estnischen Hochburg des Deutschen Ordens war das Zentrum einer umfangreichen Vogtei, die damals mehrere Gemeinden umfasste. Im Nordischen Krieg wurde sie fast komplett zerstört. Heute finden im Innenhof der Festung zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen statt. Auch die schöne St. Peter Kirche sollte man in Karksi gesehen haben, da sie einen auffallenden schrägen Turm aus dem 16. Jahrhundert hat, sie ist einzigartig im ganzen Land. Eine weitere Attraktion ist die Familienkapelle von dem damaligen Gutsherrn, dem Feldmarschall Georg Reinhold von Lieven. Die Kapelle im Barock Stil gehört zu den ältesten Gebäuden die in diesem Ort noch erhalten sind. Bei Polli Manor handelt es sich um ein geschätztes Herrenhaus, das von einem Park umgeben ist. Zu der schönen Anlage gehören Vieh- und Pferdeställe, Werkstätten, eine Brennerei, sowie noch weitere Nebengebäude. Durch den herrlichen Park kommt man auf schattigen Wegen über kleine Brücken zu eigentümlichen Pavillons, inmitten von exotischen Zierbäumen und Sträuchern.
Wer Abenteuer liebt, sollte auf jeden Fall den 370 km2 großen Soomaa Nationalpark kennenlernen. Das Gebiet ist eines der größten Überschwemmungsgebiete was Europa angeht. Vor allem im Frühjahr ist der Park nicht nur unbewohnt, sondern wegen der Schneeschmelze sogar meterhoch überflutet. Für die Besucher stehen Bretterpfade zur Verfügung, die man auf keinen Fall verlassen sollte, da man ansonsten im Hochmoor versinken würde. Im Sumpf gibt es zahlreiche Wasserlöcher, die bis zu 7 Meter tief sein können. Ein Laufsteg führt die Touristen in ein klares Wasser mit einem hohen Mineralanteil, der besonders für die Haut sehr gesund ist. Sicherlich gehört dieser Ort zu den außergewöhnlichsten Bademöglichkeiten was das Baltikum betrifft. In diesem Nationalpark findet man noch zahlreiche Wölfe, Bären, Elche und Biber, sowie über 170 verschiedene Vogelarten. An den Flüssen entlang gibt es Rastplatze und Möglichkeiten zum Campen. Der Park ist ideal, um dort einige Tage zu verbringen und Fahrten mit dem Kanu oder Kajak zu unternehmen, sowie an den Flüssen zu Fischen. Im Winter kann man durch die fantastische Moorlandschaft auch mit Schneeschuhen oder Skiern wandern. Der Soomaa Nationalpark gehört zu den wichtigsten Naturschutzgebieten in Europa, er ist über holperige Schotterwege verhältnismäßig leicht mit dem Auto erreichbar.
Die Hafenstadt Pärnu befindet sich in der Nähe vom Soomaa Nationalpark und ist an der Küste von Estland als bedeutendes Seebad bekannt. Auch diese estnische Stadt wurde vom Deutschen Orden im Jahr 1251 gegründet. Die ersten ausländischen Kurgäste gab es angeblich schon 1920, in Deutschland, Schweden und Lettland war dieser Ort hauptsächlich durch die heilenden Schlammbäder und die schönen Sandstrände bekannt. In Pärnu gibt es einen internationalen Flughafen und einen wichtigen Yachthafen. Die alte Hansestadt ist auch als Sommerhauptstadt von Estland bekannt, da hier vorwiegend in der Urlaubssaison wichtige Sportveranstaltungen, Theateraufführungen und internationale Konzerte stattfinden. Zu den beliebtesten Aktivitäten in Pärnu gehören Jagdausflüge, Kajakfahrten, Angeln, Reiten oder lange Spaziergänge durch die umliegenden Wälder. Aber nicht nur im Sommer ist Pärnu ein sehr geschätzter Touristenort, auch im Winter ist diese Stadt im Tannenglanz sehr stimmungsvoll. Wer Lust hat, kann das Angeln auf dem Eis üben oder surfen und Eissegeln lernen. Die Kihnu Insel zeigt den Besuchern die traditionellen Trachten von Estonia auch im Alltag, mit ihren typischen Handarbeiten, die wirklich außergewöhnliche Mitbringsel aus dieser Gegend sind. In der Altstadt gehören das Tallinner Tor, der Rote Turm, sowie die Elisabethkirche mit zu den schönsten Schwerpunkten von Pärnu.
Tartu ist nach der Landeshauptstadt Tallin die zweitgrößte Stadt in Estland. In der Stadt gibt es zahlreiche Museen, Schauspielhäuser, Kirchen und ausgezeichnete Bistros und Kneipen. Die Dorpat Universität wurde von dem König Gustav Adolf gegründet und war jahrelang die einzige Universität, die in der deutschen Sprache unterrichtete. In der Domruine befindet sich heute das Universitätsmuseum, vom Domberg aus hat man einen schönen Überblick auf die Stadt. Das Observatorium gehört zum Struve-Bogen Weltkulturerbe, der skandinavisch-russische Bogen ist eines der weltweit größten Projekte was die ehemalige Erdmessung betrifft, sie ist nach dem deutschbaltischen Wilhelm von Struve, dem berühmten Astronom benannt. Ganz in der Nähe der Stadt Tartu befindet sich das internationale Skigebiet Otepää, in dem die wichtigsten Weltcup-Wettkämpfe stattfinden. Tartu liegt ca. 35 km von dieser winterlichen Hochburg entfernt, weshalb die Stadt auch eine beliebte und vor allem preiswerte Alternative für Übernachtungen ist. Interessant sind hier auch das deutsche Kulturinstitut, die schöne Engelsbrücke, der Botanische Garten und der Barclay-Park, sowie das auffällige Bürohaus mit einer Aussichtsplattform und einem Restaurant in der obersten Etage. Die Johanniskirche im gotischen Stil aus dem Mittelalter sollte man ebenfalls gesehen haben. In den Einkaufsstraßen gibt es gute Möglichkeiten zum Shoppen und zum Kaffeetrinken.
Die ehemaligen Herrenhäuser, die Alte Feuerwache und auch die typischen Scheune-Wohnungen der damaligen Einwohner gehören mit zu den bedeutendsten Attraktionen von Abja-Paluoja. Sehenswert ist auch das schöne Gutshaus der Deutschbalten in einer Parkanlage mit der alten Braustube und Schnapsbrennerei im klassizistischen Stil. Mehrere Denkmäler erinnern an die zahlreichen Opfer des Unabhängigkeitskrieges, sowie an bedeutende Persönlichkeiten wie den estnischen Schriftsteller August Kitzberg, Jann Jung und dem sowjetischen Admiral estnischen Ursprungs, Johan Ludri. Im Stadtpark finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Die Pärnu-Valga Asphaltstraße führt durch diese ländliche Gemeinde, die restlichen Straßen sind vorwiegend Schotterstraßen.
Die kleine Stadt Suure-Jaani geht bis auf das 6. Jahrtausend v. Chr. zurück. Hier fand im 11. Jahrhundert eine bedeutende und vor allem entscheidende Schlacht für die Freiheit vom alten Esten statt. Früher einmal war Suure-Jaani ein wichtiges kulturelles Zentrum im ganzen Land. Ein Großteil von dieser Gegend gehört zum Soomaa Nationalpark. Die ehemalige Lehola Festung aus dem 13. Jahrhundert ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Umgebung, aber auch das Lachmes Gutshaus gehört mit zu den interessantesten Ausflugszielen der Region. Außer dem interessanten Lahmuse Herrenhaus gibt es noch mehrere aufschlussreiche Museen, darunter das Heimatmuseum der Kapp Musikerfamilie.
Der Ort Tarvastu befindet sich in der Nähe von Abja-Paluoja in Viljandi und ist hauptsächlich durch die gleichnamige Ordensburg bekannt. Angeblich stammt die Burg aus dem 14. Jahrhundert, sie war eine perfekte Mischung aus naturgegebenen Bollwerk und Burganlage. An der Nordseite gab es sogar eine Wassermühle. Sie wurde 1481 von den Russen erobert. Rund einhundert Jahre später gehörte Tarvastu zu Polen. Im Vorhof der Burgruinen befindet sich eine kleine Kapelle mit einem Mausoleum der Familie Mensenkampff, den damaligen Herren von Tarwast. Laut den Einwohnern dieser Gegend spukt noch bis heute der Geist einer polnischen Schönheit in den interessanten Burgruinen von Tarvastu.
Mõisaküla ist die kleinste Stadt Estlands, sie befindet sich an der Grenze zu Lettland. Früher einmal war dieser Ort durch die Pernau-Walk Schmalspurbahn eine sehr bedeutende Gegend mit einer Werkstatt und einem Depot für Lokomotiven. Im zweiten Weltkrieg wurde diese Stadt fast komplett zerstört, die Bahnstrecke wurde in den 70er Jahren wieder stillgelegt. Der ehemalige Bahnhof gehört mit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von diesem verhältnismäßig strukturschwachen Ort, der allerdings für seine unberührte Natur und die herrlichen Gärten bekannt ist. Die kleine Stadt ist von Wäldern, Mooren und Sümpfen umgeben, die sich hervorragend zum Wandern und Spazierengehen eignen.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Bus: Vom Busbahnhof in Tallinn oder auch vom Flughafen aus, bestehen tägliche Verbindungen mit Fernbussen in das Landesinnere, darunter auch nach Abja-Paluoja. Die Linie 158 verbindet die Landeshauptstadt mit der zweitgrößten Stadt Tartu. Vom Flughafen aus gibt es über die Bushaltestelle Nr. 2 gute Fernbuslinien nach Abja-Paluoja.
Mit dem Zug: Nach Abja-Paluoja gibt es keine Zugverbindung, da sich der Schienenverkehr hauptsächlich um die Hauptstadt Tallin konzentriert. Mit dem Zug in Estland kann man aber bis nach Tartu oder Pärnu reisen. Tartu ist von Abja Paluoja ca. 110 km entfernt, Pärnu rund 78 km. Mit dem Auto: Vom Flughafen Tallinn nach Abja-Paluoja sind es mit dem Auto knapp 200 km, die Fahrtzeit beträgt etwas mehr als 2 Stunden. Von Tallinn aus fährt man Richtung Tartu–Võru–Luhamaa über die Bundesstraße 2 und dann Richtung Imavere-Viljandi-Karksi-Nuia über die Route 49. Weiter geht es dann über die E 172 bis in die Stadt Abja-Paluoja.
Mit dem Flugzeug: Der wichtigste Flughafen ist der Lennart Meri Tallinna Lennujaam Airport, der sich 4 km von der Landeshauptstadt Tallinn befindet. Alternative Flughäfen sind der internationale Flughafen Tartu, sowie für den regionalen Flugverkehr auch der Airport in Pärnu, knapp 80 km von Abja-Paluoja entfernt.
Mit dem Schiff: Schiffverbindungen sind bis zum Hochseehafen in Pärnu möglich, weitere bedeutende Hochseehäfen gibt es in der Hauptstadt Tallinn, in Muuga, sowie in Paldiski und in der Stadt Sillamäe.