Präsentation
In der Liste der einwohnerstärksten Städte Deutschlands rangiert Frankfurt am Main gerade einmal auf dem fünften Platz und besitzt nicht den Status einer Millionenstadt. Dies ist durchaus verwunderlich, ist Frankfurt schließlich nicht nur das Finanzzentrum der Bundesrepublik Deutschland, sondern verfügt auch über den größten Flughafen und die wohl unstrittig berühmteste und imposanteste Skyline des Landes. Abgesehen von der Hauptstadt Berlin besitzt Frankfurt somit das intensivste "Großstadt Feeling" des Landes, je nachdem natürlich, was jeder einzelne unter diesem Begriff zu verstehen mag. Trotz dieser Fakten und der zentralen Lage mitten in Hessen (bemerkenswerterweise ist das weitaus kleinere Wiesbaden Hauptstadt dieses Bundeslandes) wird Frankfurt abgesehen von Ankunft oder Abreise ab dem Flughafen von Touristen oftmals außer Acht gelassen. Dieser Text soll nun aufzeigen, warum ein Besuch Frankfurts bei einer Deutschland Rundreise durchaus eingeplant werden sollte.
Points oder Interessen
Natürlich ist die Skyline kein separater Ort der einfach so besichtigt werden kann, sondern vielmehr ein Gesamteindruck. Insbesondere wird dieser beim Landeanflug über der Stadt, oder auch beim Transitverkehr auf der Autobahn an Frankfurt vorbei, deutlich, aber auch in der Stadt selber gibt es einige Stellen, die einen imposanten Blick auf die Skyline ermöglichen. Zu empfehlen ist hierbei vor allem ein Besuch bei Dunkelheit, da die Lichter hier selbstverständlich besser zur Geltung kommen. Weniger lohnenswert ist allerdings ein Besuch bei bewölktem oder tristem Wetter, also Daumen drücken, dass das Wetter mitspielt. Als zentraler Anlaufpunkt sei in erster Linie der Main Tower genannt, da es sich hier um den einzigen Frankfurter "Wolkenkratzer" handelt, welcher dem öffentlichen Publikumsverkehr offiziell offen steht. Die Anfahrt ist entweder per U-Bahn (Willy Brandt Platz) oder S-Bahn (Taunusanlage) problemlos möglich. Um die 200 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform zu besuchen, muss zwar ein Obolus von fünf Euro entrichtet werden, dafür steht dem Besucher allerdings auch ein bequemer Fahrstuhl zur Verfügung und die Füße werden für die weitere Stadtrunde geschont. Von dort ist eine imposante Aussicht auf Frankfurt und die nähere Umgebung möglich. Wer unter Schwindelgefühlen leitet oder sich die Unkosten sparen möchte, der kann auch einfach vom Schweizer Platz aus nördlich laufen und die Wolkenkratzer aus der Froschperspektive beobachten.
Personen, die Frankfurt erstmals besuchen, mögen sich von der Bezeichnung Römerberg zunächst ein wenig in die Irre geführt fühlen, handelt es sich hierbei doch mitnichten um einen Berg, sondern vielmehr um das historische Zentrum Frankfurts. Dieser Ort mit Altstadtflair hat eine durchaus sehenswerte Bausubstanz zu bieten, was erstaunen mag, da Franfurt wie so viele deutsche Städte durch die Luftangriffe im zweiten Weltkrieg, erhebliche Zerstörungen zu beklagen hatte. Viel historische Bausubstanz ist dabei verloren gegangen, erstaunlich viel wurde aber auch erhalten, respektive rekonstruiert, so auch hier am Römerberg. Der Begriff "Römer" selbst beschreibt das Rathaus, über welches im nächsten Abschnitt Bericht erstattet wird, doch auch weitere interessante Dinge sind hier zu entdecken. Als klassische Sehenswürdigkeiten sind hier der Dom, die alte Nikolaikirche (erbaut im 12. Jahrhundert) und der archäologische Garten zu nennen. Nicht außer Acht zu lassen ist der Gemütlichkeitsfaktor, sind hier schließlich auch zahlreiche Cafes und Restaurant angesiedelt, die dazu einladen, bei einem Drink oder Snack die Frankfurter Atmosphäre auf sich wirken zu lassen, für einen Augenblick ganz fernab von der Großstadthektik. Ebenso bietet sich ein Spaziergang am Main an, bis zur berühmtesten Fußgängerbrücke der Stadt, dem Eisernen Steg, welche ins beliebte Viertel Sachsenhausen führt.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist der Römer das Rathaus Frankfurts und war somit schon Wahrzeichen der Stadt, als an die Skyline noch gar nicht zu denken war. Charakteristisch ist vor allem die Treppengiebelfassade der eigentlich drei eigenständigen Gebäude, deren mittiges das eigentliche Rathaus ist. Da sich umgangssprachlich die Bezeichnung "Römer" für den gesamten Komplex eingebürgert hat, wird auch das Rathaus generell so bezeichnet. Niemals eindeutig geklärt werden konnte allerdings, welchen Ursprung dieser Begriff hat, so existieren zwar verschiedene Mythen hierzu, jedoch keine historisch belegte Version der Namensschöpfung. Der Römer macht nicht nur optisch einiges her, auch Geschichte wurde hier geschrieben. Das Gebäude zählt zu den Orten, an denen die meisten Wahlen zum deutsch-römischen König stattfanden und auch darüber hinaus verschiedene Königswahlen. Somit darf die Stadt Frankfurt ohne schlechtes Gewissen von sich behaupten, einen der einflussreichsten Orte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen ihr Eigen nennen zu dürfen. Über die Jahrhunderte wurde der Komplex kontinuierlich ausgebaut, bis, wie bereits angedeutet, die Zerstörungen des zweiten Weltkriegs, auch vor Frankfurt keinen Halt machten. Angesichts des äußeren Erscheinungsbildes erinnert daran heute nicht mehr viel, allerdings ist die etwas karge Innenausstattung ein stummer Zeitzeuge an die schweren Brände im Römer.
Dieser historische Teil Frankfurts lässt sich problemlos erreichen, indem bei einem Fußmarsch durch die Stadt, eine Brücke über den Main überquert wird. Sachsenhausen gilt heute als beliebter Stadtteil mit einer hohen Lebensqualität und ist vor allem für einen Kneipenbesuch oder eine Einkaufstour ein Pflichtbesuch. Kneipen finden sich viele in Alt-Sachsenhausen und die lokale Spezialität nennt sich "Ebbelwoi", was natürlich nichts anderes ist als Apfelwein, gesprochen im hessischen Dialekt. Neben der klassischen Wahl Bier oder Wein, sei es also jedem Besucher, der das Frankfurter Nachtleben kennen lernen möchte,nahe gelegt, wenigstens einmal einen Ebbelwoi zu probieren, welcher sich angenehm trinken lässt und auch wenn der Vergleich nahe liegt, sicher nicht in der selben Kategorie wie der weitaus stärkere Apfelkorn einzuordnen ist. Ergänzend sei erwähnt, dass es üblich ist, ein Glas Wasser zum Ebbelwoi zu bestellen. Der Einkaufsbummel führt den Touristen durch die Schweizer Straße, wo viele kleine Läden traditionelle und lokale Wahren anbieten, ein willkommener Kontrast zu den üblichen Ketten im Innenstadtbereich. Wer Samstags in Frankfurt ist, der sollte auch nicht den großen Flohmarkt in Sachsenhausen verpassen, welcher sich unmittelbar am Main entlang streckt. Nicht unter den Tisch fallen sollte die Tatsache, dass sich ein Besuch in Sachsenhausen auch für diejenigen lohnt, die eher am klassischen Sightseeing interessiert sind. Das am Main gelegene Museumsufer bietet gleich 15 Museen in unmittelbarer Nähe zueinander. Die Anzah lässt auf eine hohe Diversität schließen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte, so u.a. das Museum für Kommunikation, das deutsche Filmmuseum oder das deutsche Architekturmuseum.
Die Frankfurter Oper gehört zu den renomiertesten Einrichungen seiner Art in Europa und wurde von der Zeitschrift "Opernwelt" in den Jahren 1995, 1996 und 2003 mit dem Titel des "Opernhaus des Jahres" geehrt. Während die Tradition des Opernensembles in Frankfurt bereits auf das Jahr 1792 zurück geht, wurde die Oper als Gebäude im Jahr 1880 fertig gestellt. Erbaut vom Berliner Architekten Richard Lucae, öffnete die Oper ihre Tore am ehemaligen Bockenheimer Tor, das zu diesem Anlass prompt auf den etwas repräsentativer klingenden Namen Opernplatz umgetauft wurde. Aufgrund der intensiven Baukosten von beinahe 7 Millionen Mark wurde das Projekt in der Öffentlichkeit zunächst umstritten aufgenommen, die Sorgen waren jedoch spätestens vergessen, als Kaiser Wilhelm I der Legende nach als Augenzeuge bei der Eröffnung neidisch und gleichzeitig anerkennend anmerkte, dass er sich derartiges in Berlin nicht leisten könnte. Frankfurt besaß somit nun ein ausgesprochen prestigeträchtiges Gebäude. Nicht ohne Stolz blickten die Einwohner auf ihre Oper und dies verdeutlichte sich umso mehr nach dem zweiten Weltkrieg. Durch Luftangriffe war das Gebäude schwer beschädigt und in der Politik entstanden Bestrebungen, die Oper vollständig abzureissen. Dies führte 1953 zur Gründung der Bürgerinitiative "Rettet das Opernhaus", welche bis zu ihrer Auflösung 1982 die stattliche Summe von 15 Millionen D-Mark Spendengeldern zusammen trug. Die Oper selber war zwar mittlerweile ins Schauspielhaus umgezogen, allerdings wurde ein Wiederaufbau als Konzert- und Kongresssaal realisiert. Mit den U-Bahn Linien 6 und 7 ist die Anreise bequem zur Haltestelle "Alte Oper" möglich.
Die Hauptwache gilt heutzutage oftmals als Center des modernen Teil der Finanzmetropole Frankfurt, einerseits aufgrund des zentrales Standortes direkt neben der Hauptfußgängerzone, dem Rossmarkt und dem Eschenheimer Tor, andererseits durch seine Funktion als bedeutsamer Aus- und Umstiegehaltepunkt im öffentlichen Nahverkehrsnetz der Stadt. Seinen Namen hat der Ort dem gleichnamigen baroquen Gebäude zu verdanken, welches Mitte des 18. Jahrhunderts das Stadtmilitär beherbergte. Warum Frankfurt ein solches besaß? Nun, zu dieser Zeit war die Stadt unabhängig. Dies änderte sich später, als die Stadt ein Teil Preußens wurde und heute dient die Hauptwache als gewöhnliches Cafe, wobei der Begriff "gewöhnlich" in diesem Kontext nicht abwertend zu verstehen ist.
Der eiserne Steg wurde bereits kurz angesprochen, hinter dem etwas martialisch klingenden Namen steckt eine reine Fußgängerbrücke über den Main, welche vom Römerberg nach Sachsenhausen führt. Die 170 Meter lange Brücke besteht allerdings entgegen dem ersten Eindruck aus Stahlfachwerk und kam zu dem Namen "eiserner" Steg einfach durch die Tatsache, dass jenes Material zur Zeit der Errichtung (1868) als Eisen tituliert wurde. Es wäre eine Übertreibung zu behaupten, dass die Brücke an Schönheit mit etwa der Rialto Brücke zu Venedig konkurrieren könnte, vielmehr handelt es sich einfach um ein Frankfurter Urgestein und bietet sich für einen angenehmen Spaziergang mit der Reisebegleitung oder auch alleine an, um die bereits beschriebenen Teile Römerberg und Sachsenhausen optimal miteinander zu kombinieren.
Die Paulskirche verdient sich die hohe Reputation nicht ausschließlich aufgrund des Status als Gotteshaus und damit verbundenen religiösen Assoziationen. Es war Schauplatz einer Zäsur in der deutschen Geschichte, befand sich hier doch im Jahr 1848 des ersten demokratisch gewählten und legitimierten Parlaments auf deutschem Boden. Eine Gemeinsamkeit mit anderen Gebäuden besteht jedoch leider in der starken Zerstörung durch Luftangriffe während des zweiten Weltkriegs, aber nicht zuletzt aufgrund des geschichtsträchtigen Hintergrunds der Paulskirche, gehörte die Kirche zu den ersten Gebäuden, deren Rekonstruktion in der Nachkriegszeit vorgenommen wurde. Heute findet die Paulskirche Verwendung als Gedenkstätte, aber auch darüber hinaus werden die Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen, so auch im Rahmen der weltberühmten Frankfurter Buchmesse genutzt.
Frankfurt ist berühmt für die hier stattfindenen Messen. Diese finden selbstverständlich nicht im ganzen Jahr, sondern nur zu bestimmten Terminen statt, insofern zu dem Zeitpunkt des Aufenthalts in der Stadt allerdings eine solche über die Bühne geht, kann der Besuch zu einem interessanten Erlebnis werden. Messen haben eine lange Tradition in Frankfurt, bereits seit dem Jahr 1160 wird über sie berichtet. Dementsprechend wird geklotzt und nicht gekleckert und das Frankfurter Messegebäuden gehört zu den größten Ausstellungsgebäuden der Welt, erreichbar über eine eigene U-Bahn Station (U4) sowie die S-Bahn. Zahlreiche Messen zu den unterschiedlichsten Themen finden hier statt und meistens sind sie wenigstens zu bestimmten Zeiten, wenn nicht gar vollständig, dem öffentlichen Publikumsverkehr geöffnet. Zu den berühmtesten Veranstaltungen zählen die Internationale Automobil-Ausstellung (findet alle zwei Jahre statt, eine Tageskarte kostet durchschnittlich 15 Euro) und natürlich die Frankfurter Buch-Messe, welche jährlich im Oktober ihre Tore öffnet (eine Tageskarte ist für 12 Euro zu erwerben).
Wie kommt man hin ?
Wenn über Städte behauptet werden kann, dass sie ausgesprochen leicht zu erreichen sind, dann trifft dies auf Frankfurt am Main definitiv zu. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Flutaktion an Geschäftsbesuchen im Finanzzentrums der Bundesrepublik Deutschland, ist eine allumfassende und gut funktionierende Infrastruktur des Verkehrssystem in nahezu allen erdenklichen Bereichen gewährleistet. Wer an Frankfurt denkt, dem kommt auch oft der Flughafen in den Sinn. Da dieser zu den größten in Europa gehört, wundert es kaum, dass alle großen Fluggesellschaften hier in einer hohen Frequenz verkehren und dabei in aller Regelmäßigkeit den gesamten Kontinent und auch viele Ziele in Übersee wie den USA, bedienen. Vorsicht ist allerdings bei der Anreise mit Low Cost Airlines geboten. Der bekannte Ryanair Flughafen Frankfurt Hahn, hat bis auf das "Frankfurt" im Namen nicht viel mit der Stadt zu tun, sondern liegt buchstäblich im absoluten Hinterland. Nichtsdestotrotz kann sich die Anreise über Hahn für den preisbewussten Reisenden durchaus lohnen, wen es nicht stört die zwei Stunden Busfahrt auf sich zu nehmen, für den werden auch die 14 Euro Obolus für den Bus nicht weiter ins Gewicht fallen, wird sich diese Investition im Vergleich zu den Ersparnissen bei Ryanair gegenüber den "großen" Airlines doch immer noch zweifelsfrei rechnen. Ebenso problemlos funktioniert die Anreise mit der Deutschen Bahn, von nahezu überall in Deutschland aus ist Frankfurt mit einer Direktverbindung oder einem Umstieg in einer anderen größeren deutschen Stadt im regelmäßigen Takt zu erreichen. Keine Worte der Kritik sind auch für das Nahverkehrssystem innerhalb der Stadt zu verlieren. U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und natürlich Busse, welche das gesamte Stadtgebiet abdecken. Eine Einzelfahrt kostet 2,60 Euro, lohenswerter ist da das Tagesticket für sämtliche Verkehrsmittel, welches 6,40 Euro kostet. Deutlich günstiger wird es bei einer Reise in der Gruppe, ein Tagesticket für fünf Personen liegt bei 9,50 Euro, also unter zwei Euro pro Reisendem.
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In der Liste der einwohnerstärksten Städte Deutschlands rangiert Frankfurt am Main gerade einmal auf dem fünften Platz und besitzt nicht den Status einer Millionenstadt. Dies ist durchaus verwunderlich, ist Frankfurt schließlich nicht nur das Finanzzentrum der Bundesrepublik Deutschland, sondern verfügt auch über den größten Flughafen und die wohl unstrittig berühmteste und imposanteste Skyline des Landes. Abgesehen von der Hauptstadt Berlin besitzt Frankfurt somit das intensivste "Großstadt Feeling" des Landes, je nachdem natürlich, was jeder einzelne unter diesem Begriff zu verstehen mag. Trotz dieser Fakten und der zentralen Lage mitten in Hessen (bemerkenswerterweise ist das weitaus kleinere Wiesbaden Hauptstadt dieses Bundeslandes) wird Frankfurt abgesehen von Ankunft oder Abreise ab dem Flughafen von Touristen oftmals außer Acht gelassen. Dieser Text soll nun aufzeigen, warum ein Besuch Frankfurts bei einer Deutschland Rundreise durchaus eingeplant werden sollte.
Points oder Interessen
Natürlich ist die Skyline kein separater Ort der einfach so besichtigt werden kann, sondern vielmehr ein Gesamteindruck. Insbesondere wird dieser beim Landeanflug über der Stadt, oder auch beim Transitverkehr auf der Autobahn an Frankfurt vorbei, deutlich, aber auch in der Stadt selber gibt es einige Stellen, die einen imposanten Blick auf die Skyline ermöglichen. Zu empfehlen ist hierbei vor allem ein Besuch bei Dunkelheit, da die Lichter hier selbstverständlich besser zur Geltung kommen. Weniger lohnenswert ist allerdings ein Besuch bei bewölktem oder tristem Wetter, also Daumen drücken, dass das Wetter mitspielt. Als zentraler Anlaufpunkt sei in erster Linie der Main Tower genannt, da es sich hier um den einzigen Frankfurter "Wolkenkratzer" handelt, welcher dem öffentlichen Publikumsverkehr offiziell offen steht. Die Anfahrt ist entweder per U-Bahn (Willy Brandt Platz) oder S-Bahn (Taunusanlage) problemlos möglich. Um die 200 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform zu besuchen, muss zwar ein Obolus von fünf Euro entrichtet werden, dafür steht dem Besucher allerdings auch ein bequemer Fahrstuhl zur Verfügung und die Füße werden für die weitere Stadtrunde geschont. Von dort ist eine imposante Aussicht auf Frankfurt und die nähere Umgebung möglich. Wer unter Schwindelgefühlen leitet oder sich die Unkosten sparen möchte, der kann auch einfach vom Schweizer Platz aus nördlich laufen und die Wolkenkratzer aus der Froschperspektive beobachten.
Personen, die Frankfurt erstmals besuchen, mögen sich von der Bezeichnung Römerberg zunächst ein wenig in die Irre geführt fühlen, handelt es sich hierbei doch mitnichten um einen Berg, sondern vielmehr um das historische Zentrum Frankfurts. Dieser Ort mit Altstadtflair hat eine durchaus sehenswerte Bausubstanz zu bieten, was erstaunen mag, da Franfurt wie so viele deutsche Städte durch die Luftangriffe im zweiten Weltkrieg, erhebliche Zerstörungen zu beklagen hatte. Viel historische Bausubstanz ist dabei verloren gegangen, erstaunlich viel wurde aber auch erhalten, respektive rekonstruiert, so auch hier am Römerberg. Der Begriff "Römer" selbst beschreibt das Rathaus, über welches im nächsten Abschnitt Bericht erstattet wird, doch auch weitere interessante Dinge sind hier zu entdecken. Als klassische Sehenswürdigkeiten sind hier der Dom, die alte Nikolaikirche (erbaut im 12. Jahrhundert) und der archäologische Garten zu nennen. Nicht außer Acht zu lassen ist der Gemütlichkeitsfaktor, sind hier schließlich auch zahlreiche Cafes und Restaurant angesiedelt, die dazu einladen, bei einem Drink oder Snack die Frankfurter Atmosphäre auf sich wirken zu lassen, für einen Augenblick ganz fernab von der Großstadthektik. Ebenso bietet sich ein Spaziergang am Main an, bis zur berühmtesten Fußgängerbrücke der Stadt, dem Eisernen Steg, welche ins beliebte Viertel Sachsenhausen führt.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist der Römer das Rathaus Frankfurts und war somit schon Wahrzeichen der Stadt, als an die Skyline noch gar nicht zu denken war. Charakteristisch ist vor allem die Treppengiebelfassade der eigentlich drei eigenständigen Gebäude, deren mittiges das eigentliche Rathaus ist. Da sich umgangssprachlich die Bezeichnung "Römer" für den gesamten Komplex eingebürgert hat, wird auch das Rathaus generell so bezeichnet. Niemals eindeutig geklärt werden konnte allerdings, welchen Ursprung dieser Begriff hat, so existieren zwar verschiedene Mythen hierzu, jedoch keine historisch belegte Version der Namensschöpfung. Der Römer macht nicht nur optisch einiges her, auch Geschichte wurde hier geschrieben. Das Gebäude zählt zu den Orten, an denen die meisten Wahlen zum deutsch-römischen König stattfanden und auch darüber hinaus verschiedene Königswahlen. Somit darf die Stadt Frankfurt ohne schlechtes Gewissen von sich behaupten, einen der einflussreichsten Orte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen ihr Eigen nennen zu dürfen. Über die Jahrhunderte wurde der Komplex kontinuierlich ausgebaut, bis, wie bereits angedeutet, die Zerstörungen des zweiten Weltkriegs, auch vor Frankfurt keinen Halt machten. Angesichts des äußeren Erscheinungsbildes erinnert daran heute nicht mehr viel, allerdings ist die etwas karge Innenausstattung ein stummer Zeitzeuge an die schweren Brände im Römer.
Dieser historische Teil Frankfurts lässt sich problemlos erreichen, indem bei einem Fußmarsch durch die Stadt, eine Brücke über den Main überquert wird. Sachsenhausen gilt heute als beliebter Stadtteil mit einer hohen Lebensqualität und ist vor allem für einen Kneipenbesuch oder eine Einkaufstour ein Pflichtbesuch. Kneipen finden sich viele in Alt-Sachsenhausen und die lokale Spezialität nennt sich "Ebbelwoi", was natürlich nichts anderes ist als Apfelwein, gesprochen im hessischen Dialekt. Neben der klassischen Wahl Bier oder Wein, sei es also jedem Besucher, der das Frankfurter Nachtleben kennen lernen möchte,nahe gelegt, wenigstens einmal einen Ebbelwoi zu probieren, welcher sich angenehm trinken lässt und auch wenn der Vergleich nahe liegt, sicher nicht in der selben Kategorie wie der weitaus stärkere Apfelkorn einzuordnen ist. Ergänzend sei erwähnt, dass es üblich ist, ein Glas Wasser zum Ebbelwoi zu bestellen. Der Einkaufsbummel führt den Touristen durch die Schweizer Straße, wo viele kleine Läden traditionelle und lokale Wahren anbieten, ein willkommener Kontrast zu den üblichen Ketten im Innenstadtbereich. Wer Samstags in Frankfurt ist, der sollte auch nicht den großen Flohmarkt in Sachsenhausen verpassen, welcher sich unmittelbar am Main entlang streckt. Nicht unter den Tisch fallen sollte die Tatsache, dass sich ein Besuch in Sachsenhausen auch für diejenigen lohnt, die eher am klassischen Sightseeing interessiert sind. Das am Main gelegene Museumsufer bietet gleich 15 Museen in unmittelbarer Nähe zueinander. Die Anzah lässt auf eine hohe Diversität schließen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte, so u.a. das Museum für Kommunikation, das deutsche Filmmuseum oder das deutsche Architekturmuseum.
Die Frankfurter Oper gehört zu den renomiertesten Einrichungen seiner Art in Europa und wurde von der Zeitschrift "Opernwelt" in den Jahren 1995, 1996 und 2003 mit dem Titel des "Opernhaus des Jahres" geehrt. Während die Tradition des Opernensembles in Frankfurt bereits auf das Jahr 1792 zurück geht, wurde die Oper als Gebäude im Jahr 1880 fertig gestellt. Erbaut vom Berliner Architekten Richard Lucae, öffnete die Oper ihre Tore am ehemaligen Bockenheimer Tor, das zu diesem Anlass prompt auf den etwas repräsentativer klingenden Namen Opernplatz umgetauft wurde. Aufgrund der intensiven Baukosten von beinahe 7 Millionen Mark wurde das Projekt in der Öffentlichkeit zunächst umstritten aufgenommen, die Sorgen waren jedoch spätestens vergessen, als Kaiser Wilhelm I der Legende nach als Augenzeuge bei der Eröffnung neidisch und gleichzeitig anerkennend anmerkte, dass er sich derartiges in Berlin nicht leisten könnte. Frankfurt besaß somit nun ein ausgesprochen prestigeträchtiges Gebäude. Nicht ohne Stolz blickten die Einwohner auf ihre Oper und dies verdeutlichte sich umso mehr nach dem zweiten Weltkrieg. Durch Luftangriffe war das Gebäude schwer beschädigt und in der Politik entstanden Bestrebungen, die Oper vollständig abzureissen. Dies führte 1953 zur Gründung der Bürgerinitiative "Rettet das Opernhaus", welche bis zu ihrer Auflösung 1982 die stattliche Summe von 15 Millionen D-Mark Spendengeldern zusammen trug. Die Oper selber war zwar mittlerweile ins Schauspielhaus umgezogen, allerdings wurde ein Wiederaufbau als Konzert- und Kongresssaal realisiert. Mit den U-Bahn Linien 6 und 7 ist die Anreise bequem zur Haltestelle "Alte Oper" möglich.
Die Hauptwache gilt heutzutage oftmals als Center des modernen Teil der Finanzmetropole Frankfurt, einerseits aufgrund des zentrales Standortes direkt neben der Hauptfußgängerzone, dem Rossmarkt und dem Eschenheimer Tor, andererseits durch seine Funktion als bedeutsamer Aus- und Umstiegehaltepunkt im öffentlichen Nahverkehrsnetz der Stadt. Seinen Namen hat der Ort dem gleichnamigen baroquen Gebäude zu verdanken, welches Mitte des 18. Jahrhunderts das Stadtmilitär beherbergte. Warum Frankfurt ein solches besaß? Nun, zu dieser Zeit war die Stadt unabhängig. Dies änderte sich später, als die Stadt ein Teil Preußens wurde und heute dient die Hauptwache als gewöhnliches Cafe, wobei der Begriff "gewöhnlich" in diesem Kontext nicht abwertend zu verstehen ist.
Der eiserne Steg wurde bereits kurz angesprochen, hinter dem etwas martialisch klingenden Namen steckt eine reine Fußgängerbrücke über den Main, welche vom Römerberg nach Sachsenhausen führt. Die 170 Meter lange Brücke besteht allerdings entgegen dem ersten Eindruck aus Stahlfachwerk und kam zu dem Namen "eiserner" Steg einfach durch die Tatsache, dass jenes Material zur Zeit der Errichtung (1868) als Eisen tituliert wurde. Es wäre eine Übertreibung zu behaupten, dass die Brücke an Schönheit mit etwa der Rialto Brücke zu Venedig konkurrieren könnte, vielmehr handelt es sich einfach um ein Frankfurter Urgestein und bietet sich für einen angenehmen Spaziergang mit der Reisebegleitung oder auch alleine an, um die bereits beschriebenen Teile Römerberg und Sachsenhausen optimal miteinander zu kombinieren.
Die Paulskirche verdient sich die hohe Reputation nicht ausschließlich aufgrund des Status als Gotteshaus und damit verbundenen religiösen Assoziationen. Es war Schauplatz einer Zäsur in der deutschen Geschichte, befand sich hier doch im Jahr 1848 des ersten demokratisch gewählten und legitimierten Parlaments auf deutschem Boden. Eine Gemeinsamkeit mit anderen Gebäuden besteht jedoch leider in der starken Zerstörung durch Luftangriffe während des zweiten Weltkriegs, aber nicht zuletzt aufgrund des geschichtsträchtigen Hintergrunds der Paulskirche, gehörte die Kirche zu den ersten Gebäuden, deren Rekonstruktion in der Nachkriegszeit vorgenommen wurde. Heute findet die Paulskirche Verwendung als Gedenkstätte, aber auch darüber hinaus werden die Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen, so auch im Rahmen der weltberühmten Frankfurter Buchmesse genutzt.
Frankfurt ist berühmt für die hier stattfindenen Messen. Diese finden selbstverständlich nicht im ganzen Jahr, sondern nur zu bestimmten Terminen statt, insofern zu dem Zeitpunkt des Aufenthalts in der Stadt allerdings eine solche über die Bühne geht, kann der Besuch zu einem interessanten Erlebnis werden. Messen haben eine lange Tradition in Frankfurt, bereits seit dem Jahr 1160 wird über sie berichtet. Dementsprechend wird geklotzt und nicht gekleckert und das Frankfurter Messegebäuden gehört zu den größten Ausstellungsgebäuden der Welt, erreichbar über eine eigene U-Bahn Station (U4) sowie die S-Bahn. Zahlreiche Messen zu den unterschiedlichsten Themen finden hier statt und meistens sind sie wenigstens zu bestimmten Zeiten, wenn nicht gar vollständig, dem öffentlichen Publikumsverkehr geöffnet. Zu den berühmtesten Veranstaltungen zählen die Internationale Automobil-Ausstellung (findet alle zwei Jahre statt, eine Tageskarte kostet durchschnittlich 15 Euro) und natürlich die Frankfurter Buch-Messe, welche jährlich im Oktober ihre Tore öffnet (eine Tageskarte ist für 12 Euro zu erwerben).
Wie kommt man hin ?
Wenn über Städte behauptet werden kann, dass sie ausgesprochen leicht zu erreichen sind, dann trifft dies auf Frankfurt am Main definitiv zu. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Flutaktion an Geschäftsbesuchen im Finanzzentrums der Bundesrepublik Deutschland, ist eine allumfassende und gut funktionierende Infrastruktur des Verkehrssystem in nahezu allen erdenklichen Bereichen gewährleistet. Wer an Frankfurt denkt, dem kommt auch oft der Flughafen in den Sinn. Da dieser zu den größten in Europa gehört, wundert es kaum, dass alle großen Fluggesellschaften hier in einer hohen Frequenz verkehren und dabei in aller Regelmäßigkeit den gesamten Kontinent und auch viele Ziele in Übersee wie den USA, bedienen. Vorsicht ist allerdings bei der Anreise mit Low Cost Airlines geboten. Der bekannte Ryanair Flughafen Frankfurt Hahn, hat bis auf das "Frankfurt" im Namen nicht viel mit der Stadt zu tun, sondern liegt buchstäblich im absoluten Hinterland. Nichtsdestotrotz kann sich die Anreise über Hahn für den preisbewussten Reisenden durchaus lohnen, wen es nicht stört die zwei Stunden Busfahrt auf sich zu nehmen, für den werden auch die 14 Euro Obolus für den Bus nicht weiter ins Gewicht fallen, wird sich diese Investition im Vergleich zu den Ersparnissen bei Ryanair gegenüber den "großen" Airlines doch immer noch zweifelsfrei rechnen. Ebenso problemlos funktioniert die Anreise mit der Deutschen Bahn, von nahezu überall in Deutschland aus ist Frankfurt mit einer Direktverbindung oder einem Umstieg in einer anderen größeren deutschen Stadt im regelmäßigen Takt zu erreichen. Keine Worte der Kritik sind auch für das Nahverkehrssystem innerhalb der Stadt zu verlieren. U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und natürlich Busse, welche das gesamte Stadtgebiet abdecken. Eine Einzelfahrt kostet 2,60 Euro, lohenswerter ist da das Tagesticket für sämtliche Verkehrsmittel, welches 6,40 Euro kostet. Deutlich günstiger wird es bei einer Reise in der Gruppe, ein Tagesticket für fünf Personen liegt bei 9,50 Euro, also unter zwei Euro pro Reisendem.