Points oder Interessen
Fröhliche Marionetten in der Augsburger Puppenkiste
Die Augsburger Puppenkiste erfreut schon seit 1948 die Kinder in Augsburg mit ihren singenden und tanzenden Marionetten. 1953 wurde die Augsburger Puppenkiste dann in ganz Deutschland bekannt, nachdem sie einige von Deutschlands beliebtesten Kinderserien wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ oder „Urmel aus dem Eis“ zum Leben erweckt hat. Die Figuren sind so liebevoll gestaltet, dass sie jedem Besucher ein Lächeln abringen. Von Aladdin und den Gebrüdern Grimm bis zu Stücken von Augsburgs bekanntestem Autor, Bertold Brecht; die Augsburger Puppenkiste bietet ein abwechslungsreiches Programm. Das Puppentheater ist regelmäßig ausverkauft, also sollte man sich frühzeitig Tickets vorbestellen, wenn man ein Stück live erleben will. Neben dem Theater gibt es auch ein Museum, das ein Wiedersehen mit den bekanntesten Stars der Augsburger Puppenkiste ermöglicht, aber auch Marionetten aus anderen Theatern ausstellt. Adresse: Spitalgasse 15, 86150 Augsburg. Telefon: +49 (0) 821/450 345-0.
Die Fuggerei - das älteste soziale Wohnprojekt der Welt
Mit seinen fast 500 Jahren ist die historische Fuggerei das älteste soziale Wohnprojekt der Welt. Sie wurde 1516 von Jakob Fugger dem Jüngeren, auch als Jakob Fugger der Reiche bekannt, gegründet, nachdem er durch den Handel mit Gewürzen zu einem der reichsten Bürger Europas wurde, der seinen Nachfolgern 7 Tonnen Gold hinterließ. Sein größtes Erbe aber ist die malerische Fuggerei, wo die Bewohner noch immer für eine Jahreskaltmiete von einem Rheintaler – oder heute 0,88 € - sowie drei Gebeten für die Fuggers wohnen können, unverändert seit 1520. Die Fuggerei ist eine Siedlung mit historischen Häusern, von denen jedes eine unterschiedlich geformte Klingel hat, damit die Bewohner in der Zeit vor der Straßenbeleuchtung ihr Haus wiederfinden konnten. Eine der Wohnungen ist unbewohnt und dient als Museum, damit sich jeder das Leben in diesem einmaligen Projekt anschauen kann. Der Eintritt kostet schon mehr als das Vierfache der jährlichen Miete; 4 € für Erwachsene und 2 € für Kinder. Öffnungszeiten: 08:00 bis 20:00 (in den Sommermonaten), 9:00 bis 18:00 (in den Wintermonaten). Mit der Straßenbahn gelangt man direkt zum Eingang an der Pilgerhausstraße.
Jakob Fuggers Residenz an der Maximilianstraße
Wenn er nicht gerade Häuser für die Armen baute, das Heilige Römische Reich finanzierte oder Münzen für den Vatikan prägte, entspannte sich Jakob Fugger der Jüngere an der Maximilianstraße. Zwischen 1512 und 1515 ließ er hier zwei miteinander verbundene Häuser in der Nähe des Weinmarkts bauen; eines als Residenz und das andere als Warenhaus. Er entwarf beide Häuser selbst und ließ sich dabei von der Architektur der italienischen Renaissance inspirieren, die er auf seinen Reisen gesehen hatte. So gelten die Häuser auch als die ersten Gebäude im Renaissance-Stil nördlich der Alpen. Ab 1517 begann er weitere Häuser, geschmückt von grünen Innenhöfen und Springbrunnen, toskanischen Gärten und schattigen Kolonnaden, in dem Gebiet zu bauen. 1518 wurde Martin Luther hier vernommen und im 18. Jahrhundert spielte Mozart ein Konzert im Konzertsaal. Leider wurde der ursprüngliche Komplex im zweiten Weltkrieg völlig zerstört, aber Fuggers Nachfahre Fürst Carl Fugger-Babenhausen ließ Teile wiederaufbauen. So kann man sich noch heute drei der schönen Innenhöfe sowie einen großen Saal, in dem sich jetzt ein Buchladen befindet, anschauen. Adresse: Maximilianstraße 37.
Besuchen Sie den Geburtsort von Bertolt Brecht
Mit seinen Stücken Die Dreigroschenoper, Mutter Courage und ihre Kinder oder Der kaukasische Kreidekreis gilt Bertolt Brecht immer noch als einer der wichtigsten deutschen Dramatiker. So ist Augsburg immer noch besonders stolz auf ihren marxistischen Autoren, der hier in einem bescheidenen grauen Haus im Lech-Viertel als Kind einer Protestantin und eines Katholiken geboren wurde. In dem unscheinbaren Haus befindet sich jetzt das Brecht-Museum, das 1998 zu Ehren seines 100. Geburtstags eröffnet wurde. Brecht wohnte nur die ersten zwei Jahre seines Lebens hier, bis die Familie aus der Stadt wegzog, aber es gibt trotzdem einiges zu entdecken. Man kann sich als Programmhefte und eine Reihe fantastischer Portraits von Brecht anschauen, die große Bibliothek besuchen oder an einer der Videoinstallationen Dokumentationen über den berühmten Bewohner ansehen. Es gibt viele Ersteditionen von Brechts Werken, ein originales Bühnenbild mit Masken von 1949 und sogar das Schlafzimmer von Brechts Mutter zu sehen. Adresse: Auf dem Rain 7, 86152 Augsburg. Öffnungszeiten: täglich (außer Montags) 10:00 bis 17:00. Eintritt 2,50 € (Erwachsene), 2 € (Kinder.
Geschichte und Kultur von Augsburg im Maximilanmuseum
Augsburgs Hauptmuseum ist der Ort, um die große Kunstsammlung der Stadt anzuschauen, die sich über zwei noble Stadthäuser aus dem 16. Jahrhundert erstreckt; ergänzt von einem hübschen Innenhof, der Statuen aus der Renaissance zeigt und von einem modernen Glasdach überspannt wird. Das Museum wurde 1855 gegründet und zwischen 1999 und 2002 vollständig restauriert. Das interessante Glasdach stammt auch aus dieser Zeit. Die Sammlung umfasst viele Kunstwerke, die den kulturellen Einfluss von Augsburg seit dem Spätmittelalter beleuchtet. Im Innenhof sind einige Originalskulpturen zu sehen, die früher Augsburg majestätischen Springbrunnen schmückten, darunter auch eine zweieinhalb Meter große Statue von Kaiser Augustus, der die Stadt 15. v. Chr. als Augusta Vindelicorum gründete. Auch die Gebäude des Museums sind eine Attraktion für sich, mit wunderschön gemeißelten Marmorbalustraden, Säulen und Balkonen. Mit den Skulpturen, Gemälden und dem historischen Schmuck aus Gold und Silber sowie dem kleinen Café, das zu einem gemütlichen Kaffee mit original bayerischen Backwaren einlädt, ist das Museum der perfekte Ort für einen verregneten Nachmittag. Adresse: Philippone-Wesler-Straße 24. Eintritt: 7 € (Erwachsene), 5,50 € (Kinder). Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10:00 bis 17:00, Dienstag 10:00 bis 20:00.
Leben und Tod Christi in Oberammergau
Nur 90 Minuten von Augsburg entfernt liegt die historische Stadt Oberammergau und die ist hauptsächlich für eins bekannt: ihr Passionsspiel. Seit 1634 veranstaltet die Stadt das Schauspiel jede 10 Jahre mit bis zu 5000 Schauspielern, die die biblischen Geschichten zum Leben erwecken. Neben diesem einmaligen Spektakel ist die Stadt auch für ihre jahrhundertealte Tradition des Holzschnitzens bekannt.
Neuschwanstein, ein Märchenschloss mitten im Wald
Neuschwanstein ist vielleicht das bekannteste Schloss der Welt und soll auch das Schloss von Disney, das im Logo des Unternehmens und vor jedem Disney-Film auftaucht, inspiriert haben. Das Schloss erhebt sich majestätisch über die bewaldeten Hügel und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom eigentümlichen König Ludwig II. erbaut. Mit seinen märchenhaften Türmen ist das Schloss eines der beliebtesten Tourismusziele Europas und zieht täglich 6000 Besucher aus aller Welt an. Am besten reserviert man sich ein Ticket vorher. Nähere Informationen auf der Website: http://www.neuschwanstein.de
Entdecken Sie die Berge in Garmisch-Partenkirchen
Nicht weit von Neuschwanstein sind diese beiden Städte vor allem als Austragungsort der Olympischen Winterspiele bekannt. Sie sind noch immer eines der beliebtesten deutschen Skigebiete und bieten Zugfahrten und Seilbahnen an die Spitze von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Daneben kann man hier Ski fahren, Paragliden und durch den Tunnel einen Abstecher nach Österreich machen. Mit dem Zug ist Garmisch-Patenkirchen in unter zwei Stunden aus Augsburg erreicht. Website: http://www.gapa.de/
Mittenwald, eine mittelalterliche Handelsstadt
Direkt an der Grenze zu Österreich und zwei Stunden von Augsburg entfernt liegt Mittenwald, eine hübsche Kurstadt mit großem Skigebiet, zwischen zwei hohen Gebirgsketten. Früher ein wichtiger Halt auf den Handelsrouten von Venedig nach Nordeuropa, wurde die Stadt zu einem reichen mittelalterlichen Marktplatz. Besonders bekannt ist die Stadt für ihre Manufaktur von Geigen und anderen Streichinstrumenten, in denen heute noch die gleichen Techniken wie im 17. Jahrhundert angewandt werden. Website: http://www.alpenwelt-karwendel.de/en/mittenwald
Redakteur :
Anne Chabot
