Präsentation
Mit etwas mehr als 70.000 Einwohnern ist Esbjerg die bevölkerungsreichste Stadt der Halbinsel Jütland und liegt an fünfter Stelle innerhalb von Dänemark. Bis vor 150 Jahren war sie ein kleines Dorf, das lediglich aus einer Handvoll landwirtschaftlicher Betriebe bestand. Durch ein Unglück änderte sich das Schicksal von Esbjerg dann drastisch. 1864 verlor Dänemark im Deutsch-Dänischen Krieg die Herzogtümer Schleswig und Holstein und dieser Verlust kostete das Land einen bedeutenden Teil seines Staatsgebietes. Neben anderen Städten fiel der Hafen von Altona in deutsche Hände und plötzlich stand Dänemark ohne einen ausgebauten Nordseehafen da. Diese Situation unverändert hinzunehmen hätte eine große wirtschaftliche Katastrophe bedeutet, deshalb musste die Regierung einen Ersatz für Altona finden - und zwar schnell. Esbjerg nahm diese Herausforderung an. Der Hafen wurde im Jahr 1874 eröffnet, eine Bahnlinie folgte im selben Jahr, und im Laufe der Zeit entwickelte das ehemalige Dorf sich zu einer relativ großen Industriestadt.
Die stadt Esbjerg gehört zu der insel Danmark, zu der region Syddanmark und zu der kommune Esbjerg.
Die stadt zählt Esbjerg erstreckt sich über 742,5 km² und zälht 71.579 Einwohner (Volkszählung von 2013) für eine Dichte von 96,40 Einwohner pro km². Die durchschnittliche Höhe beträgt 11 m.
Die Bürgermeister der stadt Esbjerg ist Johnny Søtrup.
Der französische Name der stadt ist Esbjerg, der englische Name der stadt ist Esbjerg, der spanische Name ist Esbjerg.
Die stadt Esbjerg wurde 1868 gegründet.
Points oder Interessen
Was auch immer andere Museen in Esbjerg zeigen, das Fischerei- und Seefahrtmuseum ist mit Sicherheit das wichtigste – einfach deshalb, weil es dem Wirtschaftszweig gewidmet ist, der die Identität der Stadt bestimmt. Deshalb verdient das Museum Beachtung und Anerkennung mit einer geradezu vorbildlichen Erfolgsgeschichte. Der Prozess des Aufbaus eines Museums ist sehr lang und aufwendig. Im Fall von Esbjerg entstand die Idee 1941 im Kopf eines Journalisten, doch erst im Jahr 1962 wurde ein Planungsausschuss gebildet. Artefakte folgten, dann wurde ein Gebäude eigens für den Zweck errichtet. Als privat geführtes Haus war das Museum zu Beginn eher klein. Als es im Jahr 1968 seine Türen für das Publikum öffnete, gab es eine Fischereiausstellung und ein Meerwasseraquarium. Es dauerte 8 Jahre, bis ein Seehundbecken folgte - und weitere 13 Jahre bis zur ersten Freiluft-Ausstellung. Im Jahr 1994 war das Museum eingesessen genug, um sich eine Forschungsabteilung zu leisten. Im Jahr 2000 wurde wegen des stetigen und fast unaufhaltsamen Wachstums ein neues Zentrum für Maritime und Regionale Studien eingerichtet, das von der Universität von Süddänemark gefördert wurde. Schon vorher, im Jahre 1999, zog das Museum in ein fünfstöckiges Gebäude um. In über 40 Jahren des Bestehens wurde das Museum von sechs Millionen Menschen besucht! Das Maritime Museum in Esbjerg ist zu einem Lobgesang auf die Visionen und den kommerziellen Wagemut des Menschen geworden.
Das Fischerei- und Seefahrtmuseum ist wohl das bekannteste in Esbjerg, aber ironischerweise kann jemand, der nichts darüber weiß, fast jede Attraktion leicht übersehen. Gemeint sind zum Beispiel der Wasserturm von Esbjerg oder das "Mensch und Meer"-Monument. Ursprünglich war der Turm aus rein praktischen Gründen errichtet worden: um die wachsende Bevölkerung der neu gegründeten Stadt (Esbjerg erhielt im Jahr 1894 offiziell die Stadtrechte) mit fließendem Wasser zu versorgen. Der Architekt, C. H. Clausen war dafür bekannt, dass er das Aussehen seiner Bauten an ihre jeweilige Funktion anglich. Doch in diesem besonderen Fall wurde er vom Nassauer Haus in Nürnberg inspiriert. Als Ergebnis bekam die Stadt Esbjerg Pläne für einen ansprechenden roten Backsteinbau im gotischen Stil mit vier dekorativen Türmchen und einer Aussichtsplattform vorgelegt. Schon bald verlor der Turm die meisten seiner praktischen Funktionen (seit 1902 wurde er nicht mehr für das Pumpen von Wasser benutzt sondern nur noch für die Speicherung), und von da an wandelte er sich nach und nach zu dem was der Architekt wohl von Anfang an (zumindest unterbewusst) im Sinn hatte – nämlich ein Wahrzeichen für die Stadt Esbjerg und ein Teil des Esbjerg-Museums. Der Turm bietet herrliche Ausblicke auf die Stadt und eine einzigartige Ausstellung über Wassertürme in Europa.
Wenn man nach Esbjerg kommt, kommt man nicht umhin, den Wasserturm zu bemerken - aber noch weniger kann man das oben erwähnte "Mensch und Meer"-Denkmal übersehen. Die 9 Meter hohe Struktur hat viele Gemeinsamkeiten mit allem bisher beschriebenen. Es befindet sich gleich gegenüber dem Fischerei- und Seefahrtmuseum. Wie der Wasserturm ist es ein Wahrzeichen Esbjergs - und noch dazu ein berühmteres und auffälligeres. Zu guter Letzt wurde seine Errichtung ebenfalls - wenn auch indirekt - durch das schnelle Wachstum der Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts inspiriert, als es im Jahr 1994 zum Gedenken an das hundertjährige Jubiläum der Gemeinde errichtet wurde. Der Anlass war wichtig genug, um eine ausreichende Finanzierung aus einer Vielzahl von Quellen auszulösen (z. B. von der Gemeinde selbst, einem Kunst-Fonds und privaten Sponsoren). Nun sind die vier sitzenden Männerfiguren, die sich in die Skyline erheben das erste und letzte, was die Gäste der Stadt von Esbjerg sehen, wenn sie sich über das Meer annähern oder entfernen. Es hätte auch anders kommen können, da der Bildhauer Svend Viig Hansen ursprünglich eine andere Position für seine Schöpfung vorgesehen hatte.
Esbjerg scheint eine besondere Beziehung zu Höhen zu haben, denn viele seiner Attraktionen erheben sich über den Boden. Dies bezieht sich nicht nur auf die Denkmäler, die über die ganze Stadt verstreut sind, sondern auch auf jene Teile der Kunst - sei es Skulptur oder Architektur - die sich im Herzen von Esbjerg befinden. In der Mitte des zentralen Platzes der Stadt steht eine Reiterstatue aus Bronze, die den Gründer von Esbjerg, Christian IX, darstellt. Es war seine Entscheidung, das kleine Dorf mit seiner entscheidenden Rolle für die Wirtschaft des Landes zu betrauen, und 1899 dankten es ihm die Bürger durch das Errichten einer Statue zu Ehren des Königs und zur Erinnerung an seine Entscheidung. Dank und Respekt sind die zentralen Themen der Arbeit von Ludvig Brandstrup – dies wird durch zwei entsprechende Inschriften auf dem Sockel der Statue hervorgehoben. Die erste lautet: "Zu Ehren des Gründer der Stadt errichteten die Bürgerinnen und Bürger von Esbjerg dieses Denkmal", während die zweite den Leitspruch des Königs wiedergibt: "Mit Gott für Ehre und Gerechtigkeit". Sogar das alte Gerichtsgebäude, das sich auf dem gleichen Platz befindet und ansonsten eher mit irdischen Angelegenheiten befasst ist, greift zumindest mit einem seiner ziemlich hohen Türme nach dem Himmel.
Unter Berücksichtigung der oben Gesagten ist es eher verwunderlich, dass "Lonely Planet", ein renommierter Herausgeber von Reiseführern darauf hingewiesen hat, dass "niemand für einen Urlaub nach Esbjerg kommt. Wie es bei vielen Industriehäfen der Fall ist, rasen die meisten Besucher so schnell wie möglich hindurch". Für eine angeblich touristisch nicht erschlossene und rein industriell geprägte Stadt gibt es jedoch allerhand zu sehen. Dazu gehören sowohl traditionelle Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen, Konzert-, Theater- oder Sportanlagen. Wer sich für lokales Flair interessiert, sollte zunächst dem Esbjerg-Museum einen Besuch abstatten. Das Museum verfügt zwar nur über drei größere ständige Ausstellungen, doch jede von diesen bietet eine umfassende Behandlung des jeweiligen Themas. Die ungewöhnlichste Ausstellung - wenn auch nicht mit einem starken lokalen Bezug – ist dem Bernstein gewidmet, der seit Jahrhunderten einen festen Bestandteil von Jütlands maritimer Wirtschaft darstellt. Die urgeschichtliche Ausstellung gräbt tiefer, denn sie reicht zurück bis in die Eisenzeit. Die Rekonstruktion einer Farm aus der betreffenden Ära liegt ganz in der großen skandinavischen Tradition von Freilichtmuseen, die in den letzten Jahrzehnten Beliebtheit erlangte. Die dritte ständige Ausstellung beschäftigt sich mit Esbjerg als Stadt - das heißt, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag.
Auch wenn wir als Menschheit insgesamt das Zeitalter des "globalen Dorfs" erreicht haben, gehen einzelne Länder und Regionen immer noch ihren eigenen Weg. Dänemark war zusammen mit anderen skandinavischen Ländern das erste Land, das das Konzept eines "Open-Air-Museums“ entwickelte. Bei einem anderen, gleichermaßen faszinierenden Konzept – dem der Nationalparks – war man andererseits etwas spät dran. Im Jahr 2008 begann das Land aufzuholen und der erste Nationalpark in Thy wurde offiziell eingeweiht. Der Wattenmeer-Park in der Nähe von Esbjerg folgte am 16. Oktober 2010 - als dritter und größter Nationalpark in Dänemark mit nicht weniger als 146600 Hektar.
Jegliche Beschreibung des Wattenmeer-Parks liest sich unweigerlich wie ein Abschnitt aus einem Buch mit dem Thema "Zurück ins Paradies". Zunächst und vor allem ist der Naturpark ein Paradies für Vogelbeobachter, denn zwischen 10 und 12 Millionen Vögel überqueren das Gebiet jedes Jahr während ihrer Migration. Dafür nehmen sie sich Zeit, denn für Vögel ist das Wattenmeer ein wahres Schlaraffenland. Wenn sich am Abend ein riesiger Schwarm Vögel, zum Beispiel Stare, sammelt, um sich für die Nacht niederzulassen, verdunkelt sich die Sonne – ein unvergesslicher Effekt. Allein dieses Erlebnis rechtfertigt einen Besuch - und für diejenigen, die sich nicht so sehr für Vögel interessieren, gibt es ja auch noch die Robben.
Natürlich ist nicht jeder Park in Esbjerg so bedeutend wie das Wattenmeer, das sich auf der Liste der „Particularly Sensitive Sea Areas“ (PSSA, besonders sensibles Meeresgebiet) befindet, auf der auch weltweit bekannte Phänomene wie das Great Barrier Reef in Australien und die Galapagos Inseln in Ecuador stehen. Doch jeder Park hat viel zu bieten und ist auf seine eigene Weise interessant und von Bedeutung. Viele Kinder (und auch viele Erwachsene) würden zum Beispiel sicherlich die Möglichkeit zu schätzen wissen, in einem nahe gelegenen Wald ganz nah an Hirsche oder Rehe heranzukommen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und ein Bild von einem kleinen Mädchen, das ein Reh streichelt, sagt alles.
Für den Besuch eines Parks ist es nicht einmal notwendig, die Stadt verlassen, denn Parks gibt es überall in Esbjerg - und sie bieten für jeden etwas. Kunstliebhaber können im Stadtpark mitten im Zentrum von Esbjerg kostenlose Konzerte genießen; oder sie können die Skulpturen von Henry Heerup in einem kleinen nach dem Bildhauer benannten Garten neben dem Marktplatz betrachten. Wer Blumen mag, kann nach Tjaereborg fahren, wo er sich am Anblick von 850 Rosen in 350 verschiedenen Arten erfreuen kann. Eine Art japanischen Garten, wo Kunst und Natur eng miteinander verflochten sind, gibt es in einem treffend "Olsens Paradis" genannten Park.
Wie kommt man hin ?
Als kleines Dorf war Esbjerg weit entfernt von großen Städten - und auch als es selbst zu einer Stadt wurde, hat sich an dieser Tatsache nichts geändert. Die wichtigsten Zentren Dänemarks befinden sich auch heute noch in beträchtlichem Abstand zur südwestlichen Küste, wo Esbjerg liegt - und es braucht einige Zeit, um die Stadt zu erreichen. Am nächsten liegt Kolding in 71 Kilometern Entfernung. Aarhus ist mehr als doppelt so weit entfernt und die Hauptstadt des Landes, Kopenhagen, sogar fast 300 Kilometer. Dadurch ist es viel einfacher, Esbjerg von kleineren Städten oder sogar aus dem Ausland zu erreichen. Direkte Flüge in die Stadt gibt es derzeit nur aus Aberdeen in Schottland und Bergen-Stavanger in Norwegen. Ansonsten müssen Reisende nach Billund fliegen und eine Stunde Autofahrt nach Esbjerg einplanen. Mit der Fähre ist die Stadt von Harwich in England aus einfach zu erreichen. Innerhalb von Jütland gibt es schnelle und einfache Eisenbahnverbindungen nach Fredericia und Varde, sowie Express-Züge und Busse in den Rest des Landes. Innerhalb der Stadt selbst bewegt man sich am besten zu Fuß, denn die Distanzen sind ziemlich gering.
Präsentation
Mit etwas mehr als 70.000 Einwohnern ist Esbjerg die bevölkerungsreichste Stadt der Halbinsel Jütland und liegt an fünfter Stelle innerhalb von Dänemark. Bis vor 150 Jahren war sie ein kleines Dorf, das lediglich aus einer Handvoll landwirtschaftlicher Betriebe bestand. Durch ein Unglück änderte sich das Schicksal von Esbjerg dann drastisch. 1864 verlor Dänemark im Deutsch-Dänischen Krieg die Herzogtümer Schleswig und Holstein und dieser Verlust kostete das Land einen bedeutenden Teil seines Staatsgebietes. Neben anderen Städten fiel der Hafen von Altona in deutsche Hände und plötzlich stand Dänemark ohne einen ausgebauten Nordseehafen da. Diese Situation unverändert hinzunehmen hätte eine große wirtschaftliche Katastrophe bedeutet, deshalb musste die Regierung einen Ersatz für Altona finden - und zwar schnell. Esbjerg nahm diese Herausforderung an. Der Hafen wurde im Jahr 1874 eröffnet, eine Bahnlinie folgte im selben Jahr, und im Laufe der Zeit entwickelte das ehemalige Dorf sich zu einer relativ großen Industriestadt.
Die stadt Esbjerg gehört zu der insel Danmark, zu der region Syddanmark und zu der kommune Esbjerg.
Die stadt zählt Esbjerg erstreckt sich über 742,5 km² und zälht 71.579 Einwohner (Volkszählung von 2013) für eine Dichte von 96,40 Einwohner pro km². Die durchschnittliche Höhe beträgt 11 m.
Die Bürgermeister der stadt Esbjerg ist Johnny Søtrup.
Der französische Name der stadt ist Esbjerg, der englische Name der stadt ist Esbjerg, der spanische Name ist Esbjerg.
Die stadt Esbjerg wurde 1868 gegründet.
Points oder Interessen
Was auch immer andere Museen in Esbjerg zeigen, das Fischerei- und Seefahrtmuseum ist mit Sicherheit das wichtigste – einfach deshalb, weil es dem Wirtschaftszweig gewidmet ist, der die Identität der Stadt bestimmt. Deshalb verdient das Museum Beachtung und Anerkennung mit einer geradezu vorbildlichen Erfolgsgeschichte. Der Prozess des Aufbaus eines Museums ist sehr lang und aufwendig. Im Fall von Esbjerg entstand die Idee 1941 im Kopf eines Journalisten, doch erst im Jahr 1962 wurde ein Planungsausschuss gebildet. Artefakte folgten, dann wurde ein Gebäude eigens für den Zweck errichtet. Als privat geführtes Haus war das Museum zu Beginn eher klein. Als es im Jahr 1968 seine Türen für das Publikum öffnete, gab es eine Fischereiausstellung und ein Meerwasseraquarium. Es dauerte 8 Jahre, bis ein Seehundbecken folgte - und weitere 13 Jahre bis zur ersten Freiluft-Ausstellung. Im Jahr 1994 war das Museum eingesessen genug, um sich eine Forschungsabteilung zu leisten. Im Jahr 2000 wurde wegen des stetigen und fast unaufhaltsamen Wachstums ein neues Zentrum für Maritime und Regionale Studien eingerichtet, das von der Universität von Süddänemark gefördert wurde. Schon vorher, im Jahre 1999, zog das Museum in ein fünfstöckiges Gebäude um. In über 40 Jahren des Bestehens wurde das Museum von sechs Millionen Menschen besucht! Das Maritime Museum in Esbjerg ist zu einem Lobgesang auf die Visionen und den kommerziellen Wagemut des Menschen geworden.
Das Fischerei- und Seefahrtmuseum ist wohl das bekannteste in Esbjerg, aber ironischerweise kann jemand, der nichts darüber weiß, fast jede Attraktion leicht übersehen. Gemeint sind zum Beispiel der Wasserturm von Esbjerg oder das "Mensch und Meer"-Monument. Ursprünglich war der Turm aus rein praktischen Gründen errichtet worden: um die wachsende Bevölkerung der neu gegründeten Stadt (Esbjerg erhielt im Jahr 1894 offiziell die Stadtrechte) mit fließendem Wasser zu versorgen. Der Architekt, C. H. Clausen war dafür bekannt, dass er das Aussehen seiner Bauten an ihre jeweilige Funktion anglich. Doch in diesem besonderen Fall wurde er vom Nassauer Haus in Nürnberg inspiriert. Als Ergebnis bekam die Stadt Esbjerg Pläne für einen ansprechenden roten Backsteinbau im gotischen Stil mit vier dekorativen Türmchen und einer Aussichtsplattform vorgelegt. Schon bald verlor der Turm die meisten seiner praktischen Funktionen (seit 1902 wurde er nicht mehr für das Pumpen von Wasser benutzt sondern nur noch für die Speicherung), und von da an wandelte er sich nach und nach zu dem was der Architekt wohl von Anfang an (zumindest unterbewusst) im Sinn hatte – nämlich ein Wahrzeichen für die Stadt Esbjerg und ein Teil des Esbjerg-Museums. Der Turm bietet herrliche Ausblicke auf die Stadt und eine einzigartige Ausstellung über Wassertürme in Europa.
Wenn man nach Esbjerg kommt, kommt man nicht umhin, den Wasserturm zu bemerken - aber noch weniger kann man das oben erwähnte "Mensch und Meer"-Denkmal übersehen. Die 9 Meter hohe Struktur hat viele Gemeinsamkeiten mit allem bisher beschriebenen. Es befindet sich gleich gegenüber dem Fischerei- und Seefahrtmuseum. Wie der Wasserturm ist es ein Wahrzeichen Esbjergs - und noch dazu ein berühmteres und auffälligeres. Zu guter Letzt wurde seine Errichtung ebenfalls - wenn auch indirekt - durch das schnelle Wachstum der Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts inspiriert, als es im Jahr 1994 zum Gedenken an das hundertjährige Jubiläum der Gemeinde errichtet wurde. Der Anlass war wichtig genug, um eine ausreichende Finanzierung aus einer Vielzahl von Quellen auszulösen (z. B. von der Gemeinde selbst, einem Kunst-Fonds und privaten Sponsoren). Nun sind die vier sitzenden Männerfiguren, die sich in die Skyline erheben das erste und letzte, was die Gäste der Stadt von Esbjerg sehen, wenn sie sich über das Meer annähern oder entfernen. Es hätte auch anders kommen können, da der Bildhauer Svend Viig Hansen ursprünglich eine andere Position für seine Schöpfung vorgesehen hatte.
Esbjerg scheint eine besondere Beziehung zu Höhen zu haben, denn viele seiner Attraktionen erheben sich über den Boden. Dies bezieht sich nicht nur auf die Denkmäler, die über die ganze Stadt verstreut sind, sondern auch auf jene Teile der Kunst - sei es Skulptur oder Architektur - die sich im Herzen von Esbjerg befinden. In der Mitte des zentralen Platzes der Stadt steht eine Reiterstatue aus Bronze, die den Gründer von Esbjerg, Christian IX, darstellt. Es war seine Entscheidung, das kleine Dorf mit seiner entscheidenden Rolle für die Wirtschaft des Landes zu betrauen, und 1899 dankten es ihm die Bürger durch das Errichten einer Statue zu Ehren des Königs und zur Erinnerung an seine Entscheidung. Dank und Respekt sind die zentralen Themen der Arbeit von Ludvig Brandstrup – dies wird durch zwei entsprechende Inschriften auf dem Sockel der Statue hervorgehoben. Die erste lautet: "Zu Ehren des Gründer der Stadt errichteten die Bürgerinnen und Bürger von Esbjerg dieses Denkmal", während die zweite den Leitspruch des Königs wiedergibt: "Mit Gott für Ehre und Gerechtigkeit". Sogar das alte Gerichtsgebäude, das sich auf dem gleichen Platz befindet und ansonsten eher mit irdischen Angelegenheiten befasst ist, greift zumindest mit einem seiner ziemlich hohen Türme nach dem Himmel.
Unter Berücksichtigung der oben Gesagten ist es eher verwunderlich, dass "Lonely Planet", ein renommierter Herausgeber von Reiseführern darauf hingewiesen hat, dass "niemand für einen Urlaub nach Esbjerg kommt. Wie es bei vielen Industriehäfen der Fall ist, rasen die meisten Besucher so schnell wie möglich hindurch". Für eine angeblich touristisch nicht erschlossene und rein industriell geprägte Stadt gibt es jedoch allerhand zu sehen. Dazu gehören sowohl traditionelle Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen, Konzert-, Theater- oder Sportanlagen. Wer sich für lokales Flair interessiert, sollte zunächst dem Esbjerg-Museum einen Besuch abstatten. Das Museum verfügt zwar nur über drei größere ständige Ausstellungen, doch jede von diesen bietet eine umfassende Behandlung des jeweiligen Themas. Die ungewöhnlichste Ausstellung - wenn auch nicht mit einem starken lokalen Bezug – ist dem Bernstein gewidmet, der seit Jahrhunderten einen festen Bestandteil von Jütlands maritimer Wirtschaft darstellt. Die urgeschichtliche Ausstellung gräbt tiefer, denn sie reicht zurück bis in die Eisenzeit. Die Rekonstruktion einer Farm aus der betreffenden Ära liegt ganz in der großen skandinavischen Tradition von Freilichtmuseen, die in den letzten Jahrzehnten Beliebtheit erlangte. Die dritte ständige Ausstellung beschäftigt sich mit Esbjerg als Stadt - das heißt, vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag.
Auch wenn wir als Menschheit insgesamt das Zeitalter des "globalen Dorfs" erreicht haben, gehen einzelne Länder und Regionen immer noch ihren eigenen Weg. Dänemark war zusammen mit anderen skandinavischen Ländern das erste Land, das das Konzept eines "Open-Air-Museums“ entwickelte. Bei einem anderen, gleichermaßen faszinierenden Konzept – dem der Nationalparks – war man andererseits etwas spät dran. Im Jahr 2008 begann das Land aufzuholen und der erste Nationalpark in Thy wurde offiziell eingeweiht. Der Wattenmeer-Park in der Nähe von Esbjerg folgte am 16. Oktober 2010 - als dritter und größter Nationalpark in Dänemark mit nicht weniger als 146600 Hektar.
Jegliche Beschreibung des Wattenmeer-Parks liest sich unweigerlich wie ein Abschnitt aus einem Buch mit dem Thema "Zurück ins Paradies". Zunächst und vor allem ist der Naturpark ein Paradies für Vogelbeobachter, denn zwischen 10 und 12 Millionen Vögel überqueren das Gebiet jedes Jahr während ihrer Migration. Dafür nehmen sie sich Zeit, denn für Vögel ist das Wattenmeer ein wahres Schlaraffenland. Wenn sich am Abend ein riesiger Schwarm Vögel, zum Beispiel Stare, sammelt, um sich für die Nacht niederzulassen, verdunkelt sich die Sonne – ein unvergesslicher Effekt. Allein dieses Erlebnis rechtfertigt einen Besuch - und für diejenigen, die sich nicht so sehr für Vögel interessieren, gibt es ja auch noch die Robben.
Natürlich ist nicht jeder Park in Esbjerg so bedeutend wie das Wattenmeer, das sich auf der Liste der „Particularly Sensitive Sea Areas“ (PSSA, besonders sensibles Meeresgebiet) befindet, auf der auch weltweit bekannte Phänomene wie das Great Barrier Reef in Australien und die Galapagos Inseln in Ecuador stehen. Doch jeder Park hat viel zu bieten und ist auf seine eigene Weise interessant und von Bedeutung. Viele Kinder (und auch viele Erwachsene) würden zum Beispiel sicherlich die Möglichkeit zu schätzen wissen, in einem nahe gelegenen Wald ganz nah an Hirsche oder Rehe heranzukommen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und ein Bild von einem kleinen Mädchen, das ein Reh streichelt, sagt alles.
Für den Besuch eines Parks ist es nicht einmal notwendig, die Stadt verlassen, denn Parks gibt es überall in Esbjerg - und sie bieten für jeden etwas. Kunstliebhaber können im Stadtpark mitten im Zentrum von Esbjerg kostenlose Konzerte genießen; oder sie können die Skulpturen von Henry Heerup in einem kleinen nach dem Bildhauer benannten Garten neben dem Marktplatz betrachten. Wer Blumen mag, kann nach Tjaereborg fahren, wo er sich am Anblick von 850 Rosen in 350 verschiedenen Arten erfreuen kann. Eine Art japanischen Garten, wo Kunst und Natur eng miteinander verflochten sind, gibt es in einem treffend "Olsens Paradis" genannten Park.
Wie kommt man hin ?
Als kleines Dorf war Esbjerg weit entfernt von großen Städten - und auch als es selbst zu einer Stadt wurde, hat sich an dieser Tatsache nichts geändert. Die wichtigsten Zentren Dänemarks befinden sich auch heute noch in beträchtlichem Abstand zur südwestlichen Küste, wo Esbjerg liegt - und es braucht einige Zeit, um die Stadt zu erreichen. Am nächsten liegt Kolding in 71 Kilometern Entfernung. Aarhus ist mehr als doppelt so weit entfernt und die Hauptstadt des Landes, Kopenhagen, sogar fast 300 Kilometer. Dadurch ist es viel einfacher, Esbjerg von kleineren Städten oder sogar aus dem Ausland zu erreichen. Direkte Flüge in die Stadt gibt es derzeit nur aus Aberdeen in Schottland und Bergen-Stavanger in Norwegen. Ansonsten müssen Reisende nach Billund fliegen und eine Stunde Autofahrt nach Esbjerg einplanen. Mit der Fähre ist die Stadt von Harwich in England aus einfach zu erreichen. Innerhalb von Jütland gibt es schnelle und einfache Eisenbahnverbindungen nach Fredericia und Varde, sowie Express-Züge und Busse in den Rest des Landes. Innerhalb der Stadt selbst bewegt man sich am besten zu Fuß, denn die Distanzen sind ziemlich gering.