Präsentation
Die bezirksfreie Stadt Suzhou liegt im Osten Chinas in der Nähe von Shanghai. Die Stadt liegt im Mündungsdelta des Jangtsekiang an den Ufern des Sees Taihu und am Kaiserkanal. Suzhou zählt etwa 10 Millionen Einwohner in der Metropolregion und ist in fünf Stadtbezirke und vier kreisfreie Städte unterteilt. Suzhou ist mehr als 2.500 Jahre alt und ist seit langem ein wichtiges Handelszentrum: So wurde die Stadt schon im 13. Jahrhundert von Marco Polo besucht. Die Stadt hat ein feucht-subtropisches Klima mit feuchtwarmen Sommern und kühlen und wolkenverhangenen Wintern. Durchschnittliche Temperaturen liegen im Juli und August bei knapp 30 °C und sinken im Januar auf bis zu 4,8 °C. In den Wintermonaten kann es auch zu Minustemperaturen und Schneefällen kommen. Die chinesische Währung ist der Renminbi, abgekürzt RMB oder im Ausland oft CNY. Er unterteilt sich in 1 Yuan, 10 Jiao und 100 Fen: Die Währung wird oft einfach als Yuan bezeichnet. Suzhou liegt in der Chinesischen Standard Zeitzone, die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit acht Stunden voraus (UTC+8).
Die stadt Suzhou City gehört zu der provinz Jiangsu und zu der grafschaft Suzhou City.
Points oder Interessen
Als eine der ältesten Städte im Becken des Jangtsekiang gilt Suzhou auch als die Wiege der Wu-Kultur: Suzhou war vom 12. bis zum 4. Jahrhundert vor Christus die Hauptstadt der uralten Wu-Kultur. Die Stadt ist zudem berühmt für ihre wunderschönen Gartenanlagen, die zahlreichen Kanäle sowie die traditionelle Architektur in Ufernähe: Die klassischen Gärten von Suzhou wurden bereits im Jahre 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Wegen der zahlreichen Kanäle wird Suzhou auch gern als das „Venedig des Ostens“ bezeichnet und schon Marco Polo weilte auf seiner Asien-Reise in der Stadt. Damals war Suzhou das Zentrum der chinesischen Seidenproduktion und wurde im Kaiserreich China auch als die „Seidenhauptstadt“ bezeichnet – einer der Produktionszweige, in denen Suzhou auch heute noch als führend gilt. In völligem Kontrast zu diesem traditionellen Gewerbe und zu dem von seinen Kanälen und seiner traditionellen Architektur geprägten Stadtzentrum ist Suzhou aber auch eine moderne chinesische Stadt, in der zum Beispiel ein Großteil aller in China gefertigten Laptops hergestellt wird. Ein Stadtspaziergang durch das Zentrum bietet so durchaus ebenfalls Kontraste: Hier liegen das alte und das neue China eng beieinander. Die Altstadt von Suzhou liegt in den Stadtteilen Canglang, Pingjiang und Jinchang und wird vom Kanal Weichang begrenzt. Weitere neun Kanäle in Ost-West-Richtung und zwölf Kanäle in Nord-Süd-Richtung verlaufen durch das Gebiet.
Verschiedene Gärten und Parks in Suzhou wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Einer der bekanntesten ist der sogenannte Garten des bescheidenen Verwalters im Nordosten der Altstadt. Der Garten geht bis auf das Jahr 1509 zurück und gilt als ein Paradebeispiel für einen klassischen chinesischen Garten, auch wenn er mittlerweile nicht mehr 18, sondern nur noch 3 Hektar misst. Besonders der Bonsai-Garten ist allein schon den Besuch wert. Insgesamt sind auch heute noch mehr als ein Dutzend dieser außergewöhnlichen Gärten erhalten und zu besichtigen und tragen so klangvolle Namen wie Löwenhain, Garten des Meisters der Netze, Garten der azurblauen Welle oder Garten der Zufriedenheit. Die Namen stammen meist aus klassischen Werken der chinesischen Literatur. Der Garten des bescheidenen Verwalters erhielt seinen Namen nach seinem Besitzer, der unehrenhaft aus dem Verwaltungsdienst entlassen wurde und in seinem Garten Bescheidenheit übte. Auch heute noch kann man sich hier auf eine Reise ins 16. Jahrhundert begeben und sich direkt in die Epoche des Verwalters, der diesen Garten mit seinen Angestellten und seinem Hofstaat nutzte, zurückversetzt fühlen: Trotz der zahlreichen chinesischen Besuchergruppen beeindruckt der Garten auch durch seine Ruhe. Garten des bescheidenen Verwalters, Zhuo Zheng Yuan, Dongbei Str. Öffnungszeiten: 7:30 bis 17:30 Uhr Eintritt: 70 RMB
Das von I.M. Pei entworfene neue städtische Museum von Suzhou steht direkt neben dem Vorgängerbau, der einst die Residenz des Taiping Führers Li Xiucheng war. Es wurde im Jahre 2006 eröffnet und hat eine Ausstellungsfläche von mehr als 2.200 Quadratmetern. Hier finden sich mehr als 15.000 Ausstellungsstücke, darunter zum Beispiel Jadeobjekte, Keramiken, Textilien und andere Gegenstände aus der Region. Ein besonderer Schwerpunkt liegt neben der Handwerkskunst auch bei der alten chinesischen Malerei und der Kalligrafie. Die Siegelsammlung des Museums mit zahlreichen fein geschnitzten Siegelfigurinen zählt ebenfalls zu den sehenswertesten Kostbarkeiten des Museums. Als besonderes Highlight gilt auch der Nachbau des Studierzimmers eines Gelehrten aus der Ming Dynastie. Der Museumsbau selbst stellt eine moderne Interpretation eines traditionellen Gartens mit den allgegenwärtigen traditionellen Dächern dar. Er kombiniert auf einzigartige Weise Wasser, Bambus und die klaren Linien der Moderne und vereint so I.M. Peis modernen Stil mit Erinnerungen an seine Kindheit in Jiangnan. Auch der Souvenirladen des Museums ist eine Erwähnung wert und bietet zahlreiche traditionelle Mitbringsel, darunter nicht nur die üblichen Souvenirs, sondern auch zum Beispiel Keramiken oder Kostüme. Suzhou Museum, Suzhou Bowuguan, 204 Dongbei Jie Website: www.szmuseum.com Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr, montags geschlossen Eintritt frei
Auch das Opernmuseum von Suzhou macht dem Ruf der Stadt für ihre hervorragenden Museen alle Ehre. Inmitten der alten kopfsteingepflasterten Gassen entlang des Kanals gelegen, bietet das Museum eine schöne alte Bühne, zahlreiche traditionelle Musikinstrumente, Kostüme und alte Fotografien: Hier kann man so im Urlaub alles über die wechselvolle Geschichte dieser einzigartigen Kunstform erfahren. Die Kunqu Oper gilt als eine der ältesten Kunstformen der Welt und entstand bereits im 14. Jahrhundert: Zahlreiche Werke der klassischen chinesischen Literatur haben ihren Ursprung in der Kunqu Oper; Kunqu beeinflusste über Jahrhunderte die Entwicklung traditioneller Kostüme und Kultur und die Kunqu Oper gilt auch als einer der wichtigsten Einflüsse bei der Entstehung der im Westen bekannteren Peking Oper. Mittlerweile ist die Kunqu Oper als immaterielles UNESCO Welterbe geschützt und die Region um Suzhou, Shanghai und Nanjing gilt als Hochburg der Kunstform. So trägt auch das einmalige Kunqu Museum vor Ort zur Erhaltung dieses einzigartigen Kulturgutes bei. Besonders an Aufführungstagen lohnt sich ein Besuch: Sonntags findet allwöchentlich von 14 bis 15:30 Uhr eine Kunqu Vorstellung im schönen traditionellen Theatersaal des Museums statt. Dann ist auch meist Gelegenheit, einem Kunqu Unterricht beizuwohnen oder traditionelle Kostüme anzuprobieren. Kunqu Opera Museum, Xiqu Bowuguan, 14 Zhongzhangija Xiang Öffnungszeiten: 8:30 bis 16:30 Uhr Eintritt: frei; bei Vorführungen 30 RMB
Fast 4.000 Jahre lang waren die Seidenproduktion und der Seidenhandel der wichtigste Wirtschaftszweig in Suzhou. So gilt das Seidenmuseum als eines der absoluten Highlights bei einer Reise in die Stadt: Hier wird nicht nur auf die lange Geschichte der Seidenproduktion eingegangen, sondern auch jeder Produktionsschritt anschaulich erläutert und dargestellt: Suzhou war bereits seit langem ein wichtiger Ort der Seidenproduktion, wurde aber besonders in der Zeit der Ming Dynastie (von 1368 bis 1644) in China führend in der Seidenproduktion, dem Seidenhandel und der Seidenmode. Das Museum zeigt neben historischen Stoffen und Maschinen zum Beispiel einen ganzen Raum voller Seidenraupen bei der Arbeit: Hier kann man die einzelnen Lebensstadien vom Schlüpfen über das Wachstum bis hin zum Seidenkokon aus nächster Nähe verfolgen und auch das Fressen der Maulbeerbaumblätter beobachten. Die Kokons werden dann abgewickelt und für jeden feinen Seidenfaden werden acht Einzelfäden auf speziell entwickelten Maschinen zusammengearbeitet. Suzhou ist außerdem ein Zentrum der Seidenstickerei und die Heimat des Su-Seidenstickstils, einem von vier traditionellen Stilen in China. Eine Besonderheit ist hierbei die beidseitige Seidenstickerei, bei der auf einem einzigen Stoffstück verschiedene farbenfrohe Bilder auf Vor- und Rückseite entstehen. Suzhou Silk Museum, Nr. 2001 Renmin Road, Pingjiang, Suzhou Website (chinesich): www.szsilkmuseum.com Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr Eintritt: 15 RMB
Das buddhistische Kloster und der Hanshan Tempel von Suzhou (wörtlich übersetzt: Tempel am kalten Berg) liegen etwa fünf Kilometer westlich der Altstadt von Suzhou direkt am großen Kanal. Der Tempel wurde vermutlich im 6. Jahrhundert gegründet und ist besonders bekannt für den Mönch und Dichter Han Shan, der hier im 7. Jahrhundert gelebt hat und der auch im 20. Jahrhundert noch zahlreiche Dichter inspirierte. Im Tempel gelten die nahegelegene Ahornbrücke und die Tempelglocke als sehenswert. Die Brücke war die berühmte Inspiration für ein bekanntes chinesisches Gedicht. Hanshan Si, 24 Hanshansi Long Website: www.hanshansi.org Öffnungszeiten: 8 bis 16:30 Uhr Eintritt: 20 RMB
Wem die Kanäle und Wasserwege Suzhous nicht genügen, der kann die alte Wasserstadt Tongli etwa dreißig Kilometer südlich von Suzhou erkunden. Das Städtchen wird von etwa 15 kleinen Flüssen durchzogen und kann insgesamt fast 50 Brücken aufweisen, darunter Brücken jeglicher Konstruktionsweise. Besonders bekannt sind die Friedens-, die Glücks- und die Feierbrücke, die von Neuvermählten der Reihe nach überquert werden. Auch im malerischen Tongli finden sich einige interessante und bekannte Gärten sowie gut erhaltene Gebäude aus Ming- und Qing-Dynastien an den Ufern der Kanäle. Bootsfahrten entlang der Kanäle bieten eine besondere Gelegenheit, die Stadt vom Wasser aus zu betrachten.
Die kleine Stadt Jingxi ist eine weitere Wasserstadt in der Region zwischen Suzhou und Shanghai. Jingxi besticht wie seine Nachbarn durch seine zahlreichen Wasserwege und Brücken. Dabei handelt es sich in Jingxi um eine sehr kompakte Altstadt mit einer Fläche von nur einem Quadratkilometer, aber 238 Wasserwegen und 36 alten Brücken aus verschiedenen Epochen. Die kompakte Altstadt ist weniger Überlaufen als die größeren Nachbarn und bietet sich somit für einen entspannten Tagesausflug an. Zahlreiche Museen wie das Wurzelschnitzmuseum, ein interessantes Fliesenmuseum oder das rote Porzellanmuseum sind weitere Besucherattraktionen. Nur etwa acht Kilometer weiter liegt die ebenfalls sehenswerte Wasserstadt Zhouzhuang.
Sicherlich gehört zu einem Urlaub oder einer Geschäftsreise nach Suzhou auch ein Besuch der nahegelegenen Hafenstadt Shanghai: Mit mehr als 24 Millionen Einwohnern ist die Stadt mittlerweile die größte Stadt der Welt. An nur einem Tag bietet sich eine Stadtrundfahrt, wie sie zum Beispiel von www.bigbustours.com angeboten werden, an. Entlang der Tour finden sich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten: Der Stadtteil Bund mit dem Oriental Pearl Tower oder dem Jin Mao Tower, der Stadtteil um das Shanghai Museum oder der Yuyuan Garden. Bei guter Sicht lohnt es sich unbedingt, Shanghai zum Beispiel von der Aussichtsplattform des Jin Mao Towers aus zu genießen.
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Suzhou erfolgt fast immer über die große Nachbarstadt Shanghai: Der Flughafen Shanghai Pudong International Airport (www.shanghaiairport.com) befindet sich etwa 150 Straßenkilometer oder knappe zwei Autostunden östlich von Suzhou und liegt auf der Ostseite Shanghais. Hier kommen zahlreiche Flüge aus Asien, Europa und der ganzen Welt an, Lufthansa fliegt den Flughafen von Frankfurt und München aus an. Von Pudong aus bestehen nicht nur Maglev- und Metroverbindungen ins Zentrum von Shanghai, sondern auch eine Busverbindung direkt nach Suzhou. Die tagsüber stündlich verkehrenden Busse verlassen den Flughafen von der zweiten Ebene im Terminal 1 aus, Fahrkarten kosten etwa 80 RMB. Durch Eisenbahnen ist Suzhou ebenfalls mit den meisten größeren Städten Chinas verbunden: Die Stadt hat vier Bahnhöfe; Züge aus Peking (etwa fünf Fahrstunden) kommen am nördlichen Bahnhof an. Der Hauptbahnhof liegt an der Shanghai-Nanjing-Verbindungsachse und bietet Züge nach Shanghai (etwa dreißig Minuten), Nanjing (etwa eine Stunde) sowie zu weiteren Orten entlang der Strecke. Fahrkarten für die Hochgeschwindigkeitszüge können nur mit chinesischem Personaldokument am Automaten gekauft werden, ausländische Reisende müssen die Fahrkarten am Schalter kaufen. Vom Bahnhof aus bestehen Bus und Taxiverbindungen in die Stadt. Ein Stadtplan mit Buslinien ist in der Tourist Information am Bahnhof gegen Gebühr erhältlich. Auch durch Reisebusse ist Suzhou mit zahlreichen größeren Städten Chinas verbunden. Im Zentrum von Suzhou kann man gut zu Fuß und mit den preiswerten Taxis zurechtkommen – allerdings sind die Taxis an den Wochenenden meist hoffnungslos ausgebucht.
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Die bezirksfreie Stadt Suzhou liegt im Osten Chinas in der Nähe von Shanghai. Die Stadt liegt im Mündungsdelta des Jangtsekiang an den Ufern des Sees Taihu und am Kaiserkanal. Suzhou zählt etwa 10 Millionen Einwohner in der Metropolregion und ist in fünf Stadtbezirke und vier kreisfreie Städte unterteilt. Suzhou ist mehr als 2.500 Jahre alt und ist seit langem ein wichtiges Handelszentrum: So wurde die Stadt schon im 13. Jahrhundert von Marco Polo besucht. Die Stadt hat ein feucht-subtropisches Klima mit feuchtwarmen Sommern und kühlen und wolkenverhangenen Wintern. Durchschnittliche Temperaturen liegen im Juli und August bei knapp 30 °C und sinken im Januar auf bis zu 4,8 °C. In den Wintermonaten kann es auch zu Minustemperaturen und Schneefällen kommen. Die chinesische Währung ist der Renminbi, abgekürzt RMB oder im Ausland oft CNY. Er unterteilt sich in 1 Yuan, 10 Jiao und 100 Fen: Die Währung wird oft einfach als Yuan bezeichnet. Suzhou liegt in der Chinesischen Standard Zeitzone, die Uhren gehen hier der koordinierten Weltzeit acht Stunden voraus (UTC+8).
Die stadt Suzhou City gehört zu der provinz Jiangsu und zu der grafschaft Suzhou City.
Points oder Interessen
Als eine der ältesten Städte im Becken des Jangtsekiang gilt Suzhou auch als die Wiege der Wu-Kultur: Suzhou war vom 12. bis zum 4. Jahrhundert vor Christus die Hauptstadt der uralten Wu-Kultur. Die Stadt ist zudem berühmt für ihre wunderschönen Gartenanlagen, die zahlreichen Kanäle sowie die traditionelle Architektur in Ufernähe: Die klassischen Gärten von Suzhou wurden bereits im Jahre 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Wegen der zahlreichen Kanäle wird Suzhou auch gern als das „Venedig des Ostens“ bezeichnet und schon Marco Polo weilte auf seiner Asien-Reise in der Stadt. Damals war Suzhou das Zentrum der chinesischen Seidenproduktion und wurde im Kaiserreich China auch als die „Seidenhauptstadt“ bezeichnet – einer der Produktionszweige, in denen Suzhou auch heute noch als führend gilt. In völligem Kontrast zu diesem traditionellen Gewerbe und zu dem von seinen Kanälen und seiner traditionellen Architektur geprägten Stadtzentrum ist Suzhou aber auch eine moderne chinesische Stadt, in der zum Beispiel ein Großteil aller in China gefertigten Laptops hergestellt wird. Ein Stadtspaziergang durch das Zentrum bietet so durchaus ebenfalls Kontraste: Hier liegen das alte und das neue China eng beieinander. Die Altstadt von Suzhou liegt in den Stadtteilen Canglang, Pingjiang und Jinchang und wird vom Kanal Weichang begrenzt. Weitere neun Kanäle in Ost-West-Richtung und zwölf Kanäle in Nord-Süd-Richtung verlaufen durch das Gebiet.
Verschiedene Gärten und Parks in Suzhou wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Einer der bekanntesten ist der sogenannte Garten des bescheidenen Verwalters im Nordosten der Altstadt. Der Garten geht bis auf das Jahr 1509 zurück und gilt als ein Paradebeispiel für einen klassischen chinesischen Garten, auch wenn er mittlerweile nicht mehr 18, sondern nur noch 3 Hektar misst. Besonders der Bonsai-Garten ist allein schon den Besuch wert. Insgesamt sind auch heute noch mehr als ein Dutzend dieser außergewöhnlichen Gärten erhalten und zu besichtigen und tragen so klangvolle Namen wie Löwenhain, Garten des Meisters der Netze, Garten der azurblauen Welle oder Garten der Zufriedenheit. Die Namen stammen meist aus klassischen Werken der chinesischen Literatur. Der Garten des bescheidenen Verwalters erhielt seinen Namen nach seinem Besitzer, der unehrenhaft aus dem Verwaltungsdienst entlassen wurde und in seinem Garten Bescheidenheit übte. Auch heute noch kann man sich hier auf eine Reise ins 16. Jahrhundert begeben und sich direkt in die Epoche des Verwalters, der diesen Garten mit seinen Angestellten und seinem Hofstaat nutzte, zurückversetzt fühlen: Trotz der zahlreichen chinesischen Besuchergruppen beeindruckt der Garten auch durch seine Ruhe. Garten des bescheidenen Verwalters, Zhuo Zheng Yuan, Dongbei Str. Öffnungszeiten: 7:30 bis 17:30 Uhr Eintritt: 70 RMB
Das von I.M. Pei entworfene neue städtische Museum von Suzhou steht direkt neben dem Vorgängerbau, der einst die Residenz des Taiping Führers Li Xiucheng war. Es wurde im Jahre 2006 eröffnet und hat eine Ausstellungsfläche von mehr als 2.200 Quadratmetern. Hier finden sich mehr als 15.000 Ausstellungsstücke, darunter zum Beispiel Jadeobjekte, Keramiken, Textilien und andere Gegenstände aus der Region. Ein besonderer Schwerpunkt liegt neben der Handwerkskunst auch bei der alten chinesischen Malerei und der Kalligrafie. Die Siegelsammlung des Museums mit zahlreichen fein geschnitzten Siegelfigurinen zählt ebenfalls zu den sehenswertesten Kostbarkeiten des Museums. Als besonderes Highlight gilt auch der Nachbau des Studierzimmers eines Gelehrten aus der Ming Dynastie. Der Museumsbau selbst stellt eine moderne Interpretation eines traditionellen Gartens mit den allgegenwärtigen traditionellen Dächern dar. Er kombiniert auf einzigartige Weise Wasser, Bambus und die klaren Linien der Moderne und vereint so I.M. Peis modernen Stil mit Erinnerungen an seine Kindheit in Jiangnan. Auch der Souvenirladen des Museums ist eine Erwähnung wert und bietet zahlreiche traditionelle Mitbringsel, darunter nicht nur die üblichen Souvenirs, sondern auch zum Beispiel Keramiken oder Kostüme. Suzhou Museum, Suzhou Bowuguan, 204 Dongbei Jie Website: www.szmuseum.com Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr, montags geschlossen Eintritt frei
Auch das Opernmuseum von Suzhou macht dem Ruf der Stadt für ihre hervorragenden Museen alle Ehre. Inmitten der alten kopfsteingepflasterten Gassen entlang des Kanals gelegen, bietet das Museum eine schöne alte Bühne, zahlreiche traditionelle Musikinstrumente, Kostüme und alte Fotografien: Hier kann man so im Urlaub alles über die wechselvolle Geschichte dieser einzigartigen Kunstform erfahren. Die Kunqu Oper gilt als eine der ältesten Kunstformen der Welt und entstand bereits im 14. Jahrhundert: Zahlreiche Werke der klassischen chinesischen Literatur haben ihren Ursprung in der Kunqu Oper; Kunqu beeinflusste über Jahrhunderte die Entwicklung traditioneller Kostüme und Kultur und die Kunqu Oper gilt auch als einer der wichtigsten Einflüsse bei der Entstehung der im Westen bekannteren Peking Oper. Mittlerweile ist die Kunqu Oper als immaterielles UNESCO Welterbe geschützt und die Region um Suzhou, Shanghai und Nanjing gilt als Hochburg der Kunstform. So trägt auch das einmalige Kunqu Museum vor Ort zur Erhaltung dieses einzigartigen Kulturgutes bei. Besonders an Aufführungstagen lohnt sich ein Besuch: Sonntags findet allwöchentlich von 14 bis 15:30 Uhr eine Kunqu Vorstellung im schönen traditionellen Theatersaal des Museums statt. Dann ist auch meist Gelegenheit, einem Kunqu Unterricht beizuwohnen oder traditionelle Kostüme anzuprobieren. Kunqu Opera Museum, Xiqu Bowuguan, 14 Zhongzhangija Xiang Öffnungszeiten: 8:30 bis 16:30 Uhr Eintritt: frei; bei Vorführungen 30 RMB
Fast 4.000 Jahre lang waren die Seidenproduktion und der Seidenhandel der wichtigste Wirtschaftszweig in Suzhou. So gilt das Seidenmuseum als eines der absoluten Highlights bei einer Reise in die Stadt: Hier wird nicht nur auf die lange Geschichte der Seidenproduktion eingegangen, sondern auch jeder Produktionsschritt anschaulich erläutert und dargestellt: Suzhou war bereits seit langem ein wichtiger Ort der Seidenproduktion, wurde aber besonders in der Zeit der Ming Dynastie (von 1368 bis 1644) in China führend in der Seidenproduktion, dem Seidenhandel und der Seidenmode. Das Museum zeigt neben historischen Stoffen und Maschinen zum Beispiel einen ganzen Raum voller Seidenraupen bei der Arbeit: Hier kann man die einzelnen Lebensstadien vom Schlüpfen über das Wachstum bis hin zum Seidenkokon aus nächster Nähe verfolgen und auch das Fressen der Maulbeerbaumblätter beobachten. Die Kokons werden dann abgewickelt und für jeden feinen Seidenfaden werden acht Einzelfäden auf speziell entwickelten Maschinen zusammengearbeitet. Suzhou ist außerdem ein Zentrum der Seidenstickerei und die Heimat des Su-Seidenstickstils, einem von vier traditionellen Stilen in China. Eine Besonderheit ist hierbei die beidseitige Seidenstickerei, bei der auf einem einzigen Stoffstück verschiedene farbenfrohe Bilder auf Vor- und Rückseite entstehen. Suzhou Silk Museum, Nr. 2001 Renmin Road, Pingjiang, Suzhou Website (chinesich): www.szsilkmuseum.com Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr Eintritt: 15 RMB
Das buddhistische Kloster und der Hanshan Tempel von Suzhou (wörtlich übersetzt: Tempel am kalten Berg) liegen etwa fünf Kilometer westlich der Altstadt von Suzhou direkt am großen Kanal. Der Tempel wurde vermutlich im 6. Jahrhundert gegründet und ist besonders bekannt für den Mönch und Dichter Han Shan, der hier im 7. Jahrhundert gelebt hat und der auch im 20. Jahrhundert noch zahlreiche Dichter inspirierte. Im Tempel gelten die nahegelegene Ahornbrücke und die Tempelglocke als sehenswert. Die Brücke war die berühmte Inspiration für ein bekanntes chinesisches Gedicht. Hanshan Si, 24 Hanshansi Long Website: www.hanshansi.org Öffnungszeiten: 8 bis 16:30 Uhr Eintritt: 20 RMB
Wem die Kanäle und Wasserwege Suzhous nicht genügen, der kann die alte Wasserstadt Tongli etwa dreißig Kilometer südlich von Suzhou erkunden. Das Städtchen wird von etwa 15 kleinen Flüssen durchzogen und kann insgesamt fast 50 Brücken aufweisen, darunter Brücken jeglicher Konstruktionsweise. Besonders bekannt sind die Friedens-, die Glücks- und die Feierbrücke, die von Neuvermählten der Reihe nach überquert werden. Auch im malerischen Tongli finden sich einige interessante und bekannte Gärten sowie gut erhaltene Gebäude aus Ming- und Qing-Dynastien an den Ufern der Kanäle. Bootsfahrten entlang der Kanäle bieten eine besondere Gelegenheit, die Stadt vom Wasser aus zu betrachten.
Die kleine Stadt Jingxi ist eine weitere Wasserstadt in der Region zwischen Suzhou und Shanghai. Jingxi besticht wie seine Nachbarn durch seine zahlreichen Wasserwege und Brücken. Dabei handelt es sich in Jingxi um eine sehr kompakte Altstadt mit einer Fläche von nur einem Quadratkilometer, aber 238 Wasserwegen und 36 alten Brücken aus verschiedenen Epochen. Die kompakte Altstadt ist weniger Überlaufen als die größeren Nachbarn und bietet sich somit für einen entspannten Tagesausflug an. Zahlreiche Museen wie das Wurzelschnitzmuseum, ein interessantes Fliesenmuseum oder das rote Porzellanmuseum sind weitere Besucherattraktionen. Nur etwa acht Kilometer weiter liegt die ebenfalls sehenswerte Wasserstadt Zhouzhuang.
Sicherlich gehört zu einem Urlaub oder einer Geschäftsreise nach Suzhou auch ein Besuch der nahegelegenen Hafenstadt Shanghai: Mit mehr als 24 Millionen Einwohnern ist die Stadt mittlerweile die größte Stadt der Welt. An nur einem Tag bietet sich eine Stadtrundfahrt, wie sie zum Beispiel von www.bigbustours.com angeboten werden, an. Entlang der Tour finden sich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten: Der Stadtteil Bund mit dem Oriental Pearl Tower oder dem Jin Mao Tower, der Stadtteil um das Shanghai Museum oder der Yuyuan Garden. Bei guter Sicht lohnt es sich unbedingt, Shanghai zum Beispiel von der Aussichtsplattform des Jin Mao Towers aus zu genießen.
Wie kommt man hin ?
Die Anreise nach Suzhou erfolgt fast immer über die große Nachbarstadt Shanghai: Der Flughafen Shanghai Pudong International Airport (www.shanghaiairport.com) befindet sich etwa 150 Straßenkilometer oder knappe zwei Autostunden östlich von Suzhou und liegt auf der Ostseite Shanghais. Hier kommen zahlreiche Flüge aus Asien, Europa und der ganzen Welt an, Lufthansa fliegt den Flughafen von Frankfurt und München aus an. Von Pudong aus bestehen nicht nur Maglev- und Metroverbindungen ins Zentrum von Shanghai, sondern auch eine Busverbindung direkt nach Suzhou. Die tagsüber stündlich verkehrenden Busse verlassen den Flughafen von der zweiten Ebene im Terminal 1 aus, Fahrkarten kosten etwa 80 RMB. Durch Eisenbahnen ist Suzhou ebenfalls mit den meisten größeren Städten Chinas verbunden: Die Stadt hat vier Bahnhöfe; Züge aus Peking (etwa fünf Fahrstunden) kommen am nördlichen Bahnhof an. Der Hauptbahnhof liegt an der Shanghai-Nanjing-Verbindungsachse und bietet Züge nach Shanghai (etwa dreißig Minuten), Nanjing (etwa eine Stunde) sowie zu weiteren Orten entlang der Strecke. Fahrkarten für die Hochgeschwindigkeitszüge können nur mit chinesischem Personaldokument am Automaten gekauft werden, ausländische Reisende müssen die Fahrkarten am Schalter kaufen. Vom Bahnhof aus bestehen Bus und Taxiverbindungen in die Stadt. Ein Stadtplan mit Buslinien ist in der Tourist Information am Bahnhof gegen Gebühr erhältlich. Auch durch Reisebusse ist Suzhou mit zahlreichen größeren Städten Chinas verbunden. Im Zentrum von Suzhou kann man gut zu Fuß und mit den preiswerten Taxis zurechtkommen – allerdings sind die Taxis an den Wochenenden meist hoffnungslos ausgebucht.