Präsentation
Die Republik Bulgarien befindet sich in Südosteuropa und grenzt an Rumänien, Serbien und Mazedonien, an Griechenland und auch an die Türkei. Dieses Land gehört schon seit Jahren mit zu den beliebtesten Reisezielen der ehemaligen Ostblockstaaten. Die Schwarzmeerküste, das Balkangebirge und auch die Gegend der Donauebene sind bei den Touristen mit Abstand die Favoriten. Die Städte in der Parlamentarischen Republik entwickelten sich eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sie sind hauptsächlich westeuropäisch und orientalisch geprägt. Ganz in der Nähe vom Mariza Fluss, in Südwestbulgarien, liegt Dimitrowgrad im Oblast Chaskowo. Diese Industriestadt mit knapp 50.000 Einwohnern befindet sich im südlichen Teil des Landes. Von Plowdiw, die zweitgrößte bulgarische Stadt, ist Dimitrowgrad ca. 80 km entfernt. Sie ist nach dem ehemaligen Ministerpräsident Georgi Dimitrow benannt und war damals ein bekanntes Modell für eine typisch sozialistische Stadt. Hier sind mehrere Kraftwerke ansässig. Heute ist die City für die Textilindustrie, den Maschinenbau und die Chemieindustrie ein wichtiger Standort. In Süd-Bulgarien gehört Dimitrowgrad zu den größten Gemüseherstellern. Sie zählt auch zu den grünsten Städten des Landes, um die 2000 Hektar vom Stadtgebiet bestehen aus Parkanlagen und Gärten. Auffallend ist, dass die Stadt nicht nur von Jugendbrigaden sozusagen aus dem Boden gestampft wurde, sondern dass auch beim Bau der wichtigsten Industriewerke zahlreiche Studenten während der Sommerferien mit Hand anlegten und sich dann Jahre später hier ansiedelten. Dimitrovgard ist ca. 220 km von der Hauptstadt Sofia, knapp 80 km von Plovdiv und rund 45 Kilometer von Stara Zagora, entfernt. Grenzübergänge ganz in der Nähe sind Kapitan Andreewo zur Türkei und das über 200 km entfernte Burgas.
Die stadt Dimitrovgrad gehört zu der region Khaskovo und zu der provinz Dimitrovgrad.
Die stadt zählt Dimitrovgrad 38.217 Einwohner (Volkszählung von 2011) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 125 m.
Der französische Name der stadt ist Dimitrovgrad.
Points oder Interessen
Die Bauarbeiten für das erste nationale astronomische Observatorium und Planetarium auf der Balkanhalbinsel begannen 1959, offiziell eröffnet wurde es 1962. Die gesamte Anlage verfügt über drei Hauptgebäude und Nebenräumen, es ist in seiner Art einzigartig in ganz Bulgarien. Die Sternwarte ist mit einem Beobachtungsdach und zwei Teleskopen ausgerüstet, eines davon dient der eher oberflächlichen Beobachtung des Sonnensystems und das andere fotografiert die Himmelskörper. Mit zu den wichtigsten Geräten gehört ein Projektor, der über zahlreiche technische Möglichkeiten verfügt. Man kann die unterschiedlichen Projektionen in der Sternenhalle auf bequemen Besucherstühlen besonders intensiv betrachten und die deutlich sichtbaren Bewegungen der Sonne, des Mondes und der anderen Planeten studieren. Das Planetarium wird hauptsächlich von Studenten und Touristen besucht, in der Gemeinde ist die Sternwarte eine der wichtigsten Institution was Bildung und Kultur betrifft. Die Bibliothek des Planetariums umfasst übrigens mehr als 3000 wichtige Bände. Einmal in der Woche werden hier bei klaren Wetterverhältnissen astronomische Beobachtungen auch für Einzelpersonen vorgenommen. Giordano Bruno war übrigens nicht nur ein berühmter italienischer Priester der auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, sondern auch ein weltbekannter Astronom und Philosoph. Ein 22 Kilometer großer Strahlenkrater auf der Rückseite des Mondes trägt seinen Namen. Eine Büste von dem Astronom ist in den schön angelegten Anlagen als Ehrendenkmal vorhanden.
Ganz in der Nähe von Dimitrovgrad, befindet sich Stara Sagora. Die Stadt ist durch eine realsozialistische Architektur geprägt und gehört mit zu den ältesten Städten Bulgariens und zu den größten Städten was die Oberthrakische Tiefebene angeht. Das gesamte Zentrum ist ein archäologisches Reservat. Der Ort ist hauptsächlich durch die Mineralbäder bekannt, die noch aus römischen und thrakischen Zeiten stammen. Touristen finden hier nicht nur ein angenehmes Klima, sondern heißes und leicht mineralisiertes Mineralwasser für verschiedene Krankheits- und Präventionsbehandlungen, die man sich bei einem Aufenthalt in Dimitrovgrad nicht entgehen lassen sollte. Schon zur Römerzeit verfügte Stara Sagora über sehr ausgefallene Bäder, Villen und eine ausgezeichnete Kanalisation. Die Eski-Moschee wurde zu Zeiten des Osmanischen Reiches errichtet, die Stadt war damals berühmt für die Leder- und Seidenindustrie. Sie wurde im Laufe der Jahre mehrmals niedergebrannt. Auch fand hier der berühmte Stara-Sagora Aufstand statt, bei dem es zu erbitterten Kämpfen kam. Stara Sagora ist als Stadt der Linden und der Poeten sehr bekannt, sie gilt als kulturelles Zentrum der Region. Im Altertum befand sich im heutigen Stadtgebiet eine thrakische Siedlung, in der Zinn und Kupfer gefördert wurden. Die Siedlung wurde später von den Römern als Augusta Traiana Festung ausgebaut.
Nicht nur interessante historische Museen findet man in Nowa Sagora. Diesen Ort sollte man bei einem Aufenthalt in Dimitrovgrad unbedingt gesehen haben. Er ist ein Ausgangspunkt für touristische Routen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, historischen Plätzen und Naturschönheiten. Im hiesigen Museum findet man unvergessliche Ausstellungsstücke aus allen Epochen, darunter eine wertvolle Sammlung von thrakischen Wägen. Eindrucksvolle Marmorstatuen von Herkules, Apollo, Asklepios, Zeus und Hera, heißen die Besucher willkommen. Schon seit Jahren nehmen Wissenschaftler aus aller Welt an den archäologischen Forschungen dieser Region teil, da die Gegend mit zu den wichtigsten Fundorten gehört. Alleine aus der Eisenzeit wurden in der Umgebung über 60 Objekte gefunden. Zu den bekanntesten Objekten gehören u.a. bedeutende Grab- und Opferplatten, Heiligtümer, Festungen und die Marmorstatuen. In ganz Bulgarien gibt es um die 3000 Tschitalischte, die als kulturelle Multifunktionszentren anzusehen sind. Eines davon steht in Nowa Sagora, die 1879 als Lesestube zur Erhöhung und Förderung der Bildung geschaffen wurden, und ebenfalls einen Besuch wert sein sollte.
16 Kilometer von Dimitrovgrad entfernt, liegt die Stadt Haswoko, hier fand im 13. Jahrhundert eine der bedeutendsten Schlachten statt, die für die Entwicklung von Bulgarien sehr ausschlaggebend war. Die Schutzheilige der Stadt ist die Jungfrau Maria, hier steht ein 14 Meter hohes Ehrendenkmal mit einer Kapelle im Inneren. Diese Figur wurde übrigens in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Eine interessante Ausstellung von Ortshandwerken gibt es im Schischmanow-Haus, zum Ausruhen und Erholen laden das Kenana Gebiet ein. In Haskowo findet man auch eine einzigartige Anlage aus der Thraker-Epoche zur Weinherstellung und zum Transportieren. Die Scharapanite befindet sich ganz in der Nähe vom lokalen Mineralbad. Wer sich für thrakische Kunst interessiert, sollte das Kunstmuseum unbedingt kennenlernen.
In Kasnakovo, ca. 15 km von Dimitrovgrad gelegen, befindet sich der Tempel der Nymphen. Dieses Kulturdenkmal aus der Thrakerzeit ist von großer Bedeutung für Bulgarien. Das Denkmal besteht aus einer Kultstätte aus dem 2. Jahrhundert, einem Amphitheater, sowie einem Wirtshaus. Die Thraker waren eine indogermanische Völkergruppe der Antike. Vor allem in Süd-Bulgarien sind noch zahlreiche Grabanlagen vorhanden, in denen Stammesführer und thrakische Herrscher bestattet wurden. Angeblich sind die Thraker nach den Indern das größte Volk, es bestand ein intensiver Kontakt zu den Griechen und deren Kultur. Thrakische Stämme siedelten sich nicht nur in Bulgarien an, sondern auch in Rumänien, Mazedonien, Nordgriechenland und auf dem Balkan. Thrakien war angeblich die Heimat von Apollon, Orpheus und Dionysos, nach der Reichsteilung von 395 wurde es in der Hauptstadt Konstantinopel zum Umland und Zentrum des Byzantischen Reiches. Im Wirtshaus des Nymphentempels findet man einige Abbildungen und Hinweise auf den Gott des Weines, Dionysos, der laut den Griechen ebenfalls zu den Thrakern gehörte. Sie wurden von den Griechen als raubeinige und trinkfeste Halunken beschrieben. Das Heiligtum in Kasnakovo steht auf den Ruinen eines Kultuszentrums aus der frühen Eisenzeit. Es gehört in ganz Bulgarien zu den am besten erhaltenen thrakischen Heiligtümern. Jährlich versammeln sich hier zur Christi Himmelfahrt unzählige Pilger, die an diesem Ort Kerzen anzünden und gelegentlich sogar Tiere und Geschenke opfern.
Schon seit den 70iger Jahren finden in Dimitrovgrad alle zwei Jahre die bekannten Festtage der Poesie statt. Zu diesem Anlass in den ersten Maitagen wird der begehrte Literaturpreis Penjo Penev vergeben. Der Dichter ist auch als Lyriker der wattierten Jacke bekannt. Sein Name ist eng mit der Stadt verbunden, weshalb in seinem ehemaligen Wohnhaus ein Museum eingerichtet wurde. Hier wird über ein modernes audiovisuelles System über sein Leben und über seine einzelnen Werke berichtet. Das Zimmer ist in unverändertem Zustand erhalten. Die Öffnungszeiten sind von 8-12 und von 13 bis 17 Uhr täglich.
Nikola Vaptsarov ist der älteste Park in Dimitrovgrad, neben den slawischen Wohnvierteln. Er umfasst ca. 800 Hektar mit bis zu 20 Jahren alten Eichenwäldern. Eine Doppelallee führt zum höchsten Teil des Parks, hier findet man einen schön angelegten Teich mit einer Tanzbrücke in der Mitte, sowie ein Restaurant. Im westlichen Teil stößt man auf ein Open-Air-Theater und auf zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder. Die meisten Wälder und Grünanlagen der Stadt dienen der Luft- und Reinigungsfunktion aufgrund der hohen Industrialisierung.
Ein aufregendes Abenteuer ist ein Ausflug zum Grenzübergang Kapitan Andreewo Kapikule. Der Straßenübergang im Dreiländereck Bulgarien-Türkei und Griechenland ist äußerst verkehrsreich und schon seit Jahren für Überlastungen bekannt. Hier findet auch der meiste Warenaustausch zwischen der Europäischen Union und der Türkei, Syrien und Iran statt. Zahlreiche Geschäfte innerhalb der Grenzabschnitte bieten die Möglichkeit zum zollfreien Einkauf, allerdings finden während des Grenzübertritts mehrere strenge Kontrollen statt. Vor der Fahrt sollte man sich aber unbedingt nach dem Wasserstand des Mariza Flusses erkundigen, da bei Hochwasser der Grenzübergang geschlossen wird.
Die Hauptstadt Bulgariens befindet sich im Westen, im Oblast Sofia-Stadt. Mit rund 1,3 Millionen Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste und auch die größte Stadt in diesem Bezirk, sie gehört zu den ältesten europäischen Städten. Der längste bulgarische Fluss, der Iskar, fließt durch mehrere Stadtviertel, wo übrigens auch wichtige Mineralquellen vorhanden sind. Um die 500 Hektar in Sofia bestehen aus schön angelegten Gärten und Parkanlagen. Der Zoologische Garten beispielsweise gehört mit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bulgariens, aber auch der Witoscha- Naturpark und der Borisowa Gradina ziehen zahlreiche Besucher in der Hauptstadt an. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sofia gehören u.a. auch der ehemalige Zarenpalast, das Iwan Wasow Nationaltheater, sowie wirklich sehenswerte historische und sakrale Gebäude. Die Landeshauptstadt ist das herausragende Bildungszentrum und auch der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Bulgariens.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Bus: Zahlreiche Fernbuslinien verkehren von Deutschland nach Sofia. Eine regelmäßige Linienbusverbindung besteht nicht nur in der Hauptstadt Sofia, sondern auch in den Städten Plovdiv, Burgas, Varna. Wer mit dem Bus nach Dimitrowgrad möchte, kann Busverbindungen in die umliegenden Städte Haskovo und Stara Sagora benutzen. Stadtbusse sorgen dann für eine verhältnismäßig gute Verkehrsverbindung in und direkt nach Dimitrowgrad.
Mit dem Zug: Zugverbindungen gibt es von und nach Österreich, Rumänien, Griechenland, die Türkei, Serbien und Mazedonien. Von Wien beispielsweise verkehrt täglich ein Schlafwagen in die bulgarische Hauptstadt Sofia, aber auch der Nessebar Schnellzug bietet gute Transportmöglichkeiten an. So gut wie alle größeren Städte werden von der Bahn erschlossen, außer Mazedonien sind auch die Nachbarländer mit dem bulgarischen Schienennetz verbunden. Der Ort Dimitrovgrad liegt an den Zugverbindungen West-Southeast-Sofia-Svilengrad und North-South-Russe-Podkova.
Mit dem Auto: Dimitrovgrad in Bulgarien ist von Deutschland ca. 1800 Kilometer entfernt. Die Reise mit dem Auto kann je nach Wetterbedingungen und Verkehr in rund 20 Stunden geschafft werden. Durch die Hauptstadt Sofia verlaufen die Europastraße 79 und die Europastraße 80, auch ist sie der Ausgangspunkt für die A1, A2 und die A5 Autobahnen. Plowdiw liegt ebenfalls an der Autobahn und ist von Dimitrovgrad nur ca. 80 km entfernt. In Bulgarien besteht für das gesamte Autobahnnetz Mautpflicht in Vignettenform, d.h. Aufkleber als Bezahlungsnachweis der Autobahngebühren.
Mit dem Flugzeug: Die meisten europäischen Hauptstädte fliegen mit täglichen Linienflügen den Flughafen in der Hauptstadt Sofia an. Je nach Flughafen, beträgt die Flugzeit ca. 2 Stunden. Allerdings liegt der internationale Flughafen Plowdiw näher bei Dimitrovgrad, er wird übrigens auch als sogenannter Reserveflughafen für Charter- und Privatflüge von Sofia benutzt. Mit dem Schiff: In Bulgarien gibt es in Burgas und Varna Hochseehäfen, Binnenhäfen an der Donau und einige Seehäfen. Ein Linienverkehr ist allerdings nicht vorhanden.
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Die Republik Bulgarien befindet sich in Südosteuropa und grenzt an Rumänien, Serbien und Mazedonien, an Griechenland und auch an die Türkei. Dieses Land gehört schon seit Jahren mit zu den beliebtesten Reisezielen der ehemaligen Ostblockstaaten. Die Schwarzmeerküste, das Balkangebirge und auch die Gegend der Donauebene sind bei den Touristen mit Abstand die Favoriten. Die Städte in der Parlamentarischen Republik entwickelten sich eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sie sind hauptsächlich westeuropäisch und orientalisch geprägt. Ganz in der Nähe vom Mariza Fluss, in Südwestbulgarien, liegt Dimitrowgrad im Oblast Chaskowo. Diese Industriestadt mit knapp 50.000 Einwohnern befindet sich im südlichen Teil des Landes. Von Plowdiw, die zweitgrößte bulgarische Stadt, ist Dimitrowgrad ca. 80 km entfernt. Sie ist nach dem ehemaligen Ministerpräsident Georgi Dimitrow benannt und war damals ein bekanntes Modell für eine typisch sozialistische Stadt. Hier sind mehrere Kraftwerke ansässig. Heute ist die City für die Textilindustrie, den Maschinenbau und die Chemieindustrie ein wichtiger Standort. In Süd-Bulgarien gehört Dimitrowgrad zu den größten Gemüseherstellern. Sie zählt auch zu den grünsten Städten des Landes, um die 2000 Hektar vom Stadtgebiet bestehen aus Parkanlagen und Gärten. Auffallend ist, dass die Stadt nicht nur von Jugendbrigaden sozusagen aus dem Boden gestampft wurde, sondern dass auch beim Bau der wichtigsten Industriewerke zahlreiche Studenten während der Sommerferien mit Hand anlegten und sich dann Jahre später hier ansiedelten. Dimitrovgard ist ca. 220 km von der Hauptstadt Sofia, knapp 80 km von Plovdiv und rund 45 Kilometer von Stara Zagora, entfernt. Grenzübergänge ganz in der Nähe sind Kapitan Andreewo zur Türkei und das über 200 km entfernte Burgas.
Die stadt Dimitrovgrad gehört zu der region Khaskovo und zu der provinz Dimitrovgrad.
Die stadt zählt Dimitrovgrad 38.217 Einwohner (Volkszählung von 2011) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 125 m.
Der französische Name der stadt ist Dimitrovgrad.
Points oder Interessen
Die Bauarbeiten für das erste nationale astronomische Observatorium und Planetarium auf der Balkanhalbinsel begannen 1959, offiziell eröffnet wurde es 1962. Die gesamte Anlage verfügt über drei Hauptgebäude und Nebenräumen, es ist in seiner Art einzigartig in ganz Bulgarien. Die Sternwarte ist mit einem Beobachtungsdach und zwei Teleskopen ausgerüstet, eines davon dient der eher oberflächlichen Beobachtung des Sonnensystems und das andere fotografiert die Himmelskörper. Mit zu den wichtigsten Geräten gehört ein Projektor, der über zahlreiche technische Möglichkeiten verfügt. Man kann die unterschiedlichen Projektionen in der Sternenhalle auf bequemen Besucherstühlen besonders intensiv betrachten und die deutlich sichtbaren Bewegungen der Sonne, des Mondes und der anderen Planeten studieren. Das Planetarium wird hauptsächlich von Studenten und Touristen besucht, in der Gemeinde ist die Sternwarte eine der wichtigsten Institution was Bildung und Kultur betrifft. Die Bibliothek des Planetariums umfasst übrigens mehr als 3000 wichtige Bände. Einmal in der Woche werden hier bei klaren Wetterverhältnissen astronomische Beobachtungen auch für Einzelpersonen vorgenommen. Giordano Bruno war übrigens nicht nur ein berühmter italienischer Priester der auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, sondern auch ein weltbekannter Astronom und Philosoph. Ein 22 Kilometer großer Strahlenkrater auf der Rückseite des Mondes trägt seinen Namen. Eine Büste von dem Astronom ist in den schön angelegten Anlagen als Ehrendenkmal vorhanden.
Ganz in der Nähe von Dimitrovgrad, befindet sich Stara Sagora. Die Stadt ist durch eine realsozialistische Architektur geprägt und gehört mit zu den ältesten Städten Bulgariens und zu den größten Städten was die Oberthrakische Tiefebene angeht. Das gesamte Zentrum ist ein archäologisches Reservat. Der Ort ist hauptsächlich durch die Mineralbäder bekannt, die noch aus römischen und thrakischen Zeiten stammen. Touristen finden hier nicht nur ein angenehmes Klima, sondern heißes und leicht mineralisiertes Mineralwasser für verschiedene Krankheits- und Präventionsbehandlungen, die man sich bei einem Aufenthalt in Dimitrovgrad nicht entgehen lassen sollte. Schon zur Römerzeit verfügte Stara Sagora über sehr ausgefallene Bäder, Villen und eine ausgezeichnete Kanalisation. Die Eski-Moschee wurde zu Zeiten des Osmanischen Reiches errichtet, die Stadt war damals berühmt für die Leder- und Seidenindustrie. Sie wurde im Laufe der Jahre mehrmals niedergebrannt. Auch fand hier der berühmte Stara-Sagora Aufstand statt, bei dem es zu erbitterten Kämpfen kam. Stara Sagora ist als Stadt der Linden und der Poeten sehr bekannt, sie gilt als kulturelles Zentrum der Region. Im Altertum befand sich im heutigen Stadtgebiet eine thrakische Siedlung, in der Zinn und Kupfer gefördert wurden. Die Siedlung wurde später von den Römern als Augusta Traiana Festung ausgebaut.
Nicht nur interessante historische Museen findet man in Nowa Sagora. Diesen Ort sollte man bei einem Aufenthalt in Dimitrovgrad unbedingt gesehen haben. Er ist ein Ausgangspunkt für touristische Routen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, historischen Plätzen und Naturschönheiten. Im hiesigen Museum findet man unvergessliche Ausstellungsstücke aus allen Epochen, darunter eine wertvolle Sammlung von thrakischen Wägen. Eindrucksvolle Marmorstatuen von Herkules, Apollo, Asklepios, Zeus und Hera, heißen die Besucher willkommen. Schon seit Jahren nehmen Wissenschaftler aus aller Welt an den archäologischen Forschungen dieser Region teil, da die Gegend mit zu den wichtigsten Fundorten gehört. Alleine aus der Eisenzeit wurden in der Umgebung über 60 Objekte gefunden. Zu den bekanntesten Objekten gehören u.a. bedeutende Grab- und Opferplatten, Heiligtümer, Festungen und die Marmorstatuen. In ganz Bulgarien gibt es um die 3000 Tschitalischte, die als kulturelle Multifunktionszentren anzusehen sind. Eines davon steht in Nowa Sagora, die 1879 als Lesestube zur Erhöhung und Förderung der Bildung geschaffen wurden, und ebenfalls einen Besuch wert sein sollte.
16 Kilometer von Dimitrovgrad entfernt, liegt die Stadt Haswoko, hier fand im 13. Jahrhundert eine der bedeutendsten Schlachten statt, die für die Entwicklung von Bulgarien sehr ausschlaggebend war. Die Schutzheilige der Stadt ist die Jungfrau Maria, hier steht ein 14 Meter hohes Ehrendenkmal mit einer Kapelle im Inneren. Diese Figur wurde übrigens in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Eine interessante Ausstellung von Ortshandwerken gibt es im Schischmanow-Haus, zum Ausruhen und Erholen laden das Kenana Gebiet ein. In Haskowo findet man auch eine einzigartige Anlage aus der Thraker-Epoche zur Weinherstellung und zum Transportieren. Die Scharapanite befindet sich ganz in der Nähe vom lokalen Mineralbad. Wer sich für thrakische Kunst interessiert, sollte das Kunstmuseum unbedingt kennenlernen.
In Kasnakovo, ca. 15 km von Dimitrovgrad gelegen, befindet sich der Tempel der Nymphen. Dieses Kulturdenkmal aus der Thrakerzeit ist von großer Bedeutung für Bulgarien. Das Denkmal besteht aus einer Kultstätte aus dem 2. Jahrhundert, einem Amphitheater, sowie einem Wirtshaus. Die Thraker waren eine indogermanische Völkergruppe der Antike. Vor allem in Süd-Bulgarien sind noch zahlreiche Grabanlagen vorhanden, in denen Stammesführer und thrakische Herrscher bestattet wurden. Angeblich sind die Thraker nach den Indern das größte Volk, es bestand ein intensiver Kontakt zu den Griechen und deren Kultur. Thrakische Stämme siedelten sich nicht nur in Bulgarien an, sondern auch in Rumänien, Mazedonien, Nordgriechenland und auf dem Balkan. Thrakien war angeblich die Heimat von Apollon, Orpheus und Dionysos, nach der Reichsteilung von 395 wurde es in der Hauptstadt Konstantinopel zum Umland und Zentrum des Byzantischen Reiches. Im Wirtshaus des Nymphentempels findet man einige Abbildungen und Hinweise auf den Gott des Weines, Dionysos, der laut den Griechen ebenfalls zu den Thrakern gehörte. Sie wurden von den Griechen als raubeinige und trinkfeste Halunken beschrieben. Das Heiligtum in Kasnakovo steht auf den Ruinen eines Kultuszentrums aus der frühen Eisenzeit. Es gehört in ganz Bulgarien zu den am besten erhaltenen thrakischen Heiligtümern. Jährlich versammeln sich hier zur Christi Himmelfahrt unzählige Pilger, die an diesem Ort Kerzen anzünden und gelegentlich sogar Tiere und Geschenke opfern.
Schon seit den 70iger Jahren finden in Dimitrovgrad alle zwei Jahre die bekannten Festtage der Poesie statt. Zu diesem Anlass in den ersten Maitagen wird der begehrte Literaturpreis Penjo Penev vergeben. Der Dichter ist auch als Lyriker der wattierten Jacke bekannt. Sein Name ist eng mit der Stadt verbunden, weshalb in seinem ehemaligen Wohnhaus ein Museum eingerichtet wurde. Hier wird über ein modernes audiovisuelles System über sein Leben und über seine einzelnen Werke berichtet. Das Zimmer ist in unverändertem Zustand erhalten. Die Öffnungszeiten sind von 8-12 und von 13 bis 17 Uhr täglich.
Nikola Vaptsarov ist der älteste Park in Dimitrovgrad, neben den slawischen Wohnvierteln. Er umfasst ca. 800 Hektar mit bis zu 20 Jahren alten Eichenwäldern. Eine Doppelallee führt zum höchsten Teil des Parks, hier findet man einen schön angelegten Teich mit einer Tanzbrücke in der Mitte, sowie ein Restaurant. Im westlichen Teil stößt man auf ein Open-Air-Theater und auf zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder. Die meisten Wälder und Grünanlagen der Stadt dienen der Luft- und Reinigungsfunktion aufgrund der hohen Industrialisierung.
Ein aufregendes Abenteuer ist ein Ausflug zum Grenzübergang Kapitan Andreewo Kapikule. Der Straßenübergang im Dreiländereck Bulgarien-Türkei und Griechenland ist äußerst verkehrsreich und schon seit Jahren für Überlastungen bekannt. Hier findet auch der meiste Warenaustausch zwischen der Europäischen Union und der Türkei, Syrien und Iran statt. Zahlreiche Geschäfte innerhalb der Grenzabschnitte bieten die Möglichkeit zum zollfreien Einkauf, allerdings finden während des Grenzübertritts mehrere strenge Kontrollen statt. Vor der Fahrt sollte man sich aber unbedingt nach dem Wasserstand des Mariza Flusses erkundigen, da bei Hochwasser der Grenzübergang geschlossen wird.
Die Hauptstadt Bulgariens befindet sich im Westen, im Oblast Sofia-Stadt. Mit rund 1,3 Millionen Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste und auch die größte Stadt in diesem Bezirk, sie gehört zu den ältesten europäischen Städten. Der längste bulgarische Fluss, der Iskar, fließt durch mehrere Stadtviertel, wo übrigens auch wichtige Mineralquellen vorhanden sind. Um die 500 Hektar in Sofia bestehen aus schön angelegten Gärten und Parkanlagen. Der Zoologische Garten beispielsweise gehört mit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bulgariens, aber auch der Witoscha- Naturpark und der Borisowa Gradina ziehen zahlreiche Besucher in der Hauptstadt an. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sofia gehören u.a. auch der ehemalige Zarenpalast, das Iwan Wasow Nationaltheater, sowie wirklich sehenswerte historische und sakrale Gebäude. Die Landeshauptstadt ist das herausragende Bildungszentrum und auch der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Bulgariens.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Bus: Zahlreiche Fernbuslinien verkehren von Deutschland nach Sofia. Eine regelmäßige Linienbusverbindung besteht nicht nur in der Hauptstadt Sofia, sondern auch in den Städten Plovdiv, Burgas, Varna. Wer mit dem Bus nach Dimitrowgrad möchte, kann Busverbindungen in die umliegenden Städte Haskovo und Stara Sagora benutzen. Stadtbusse sorgen dann für eine verhältnismäßig gute Verkehrsverbindung in und direkt nach Dimitrowgrad.
Mit dem Zug: Zugverbindungen gibt es von und nach Österreich, Rumänien, Griechenland, die Türkei, Serbien und Mazedonien. Von Wien beispielsweise verkehrt täglich ein Schlafwagen in die bulgarische Hauptstadt Sofia, aber auch der Nessebar Schnellzug bietet gute Transportmöglichkeiten an. So gut wie alle größeren Städte werden von der Bahn erschlossen, außer Mazedonien sind auch die Nachbarländer mit dem bulgarischen Schienennetz verbunden. Der Ort Dimitrovgrad liegt an den Zugverbindungen West-Southeast-Sofia-Svilengrad und North-South-Russe-Podkova.
Mit dem Auto: Dimitrovgrad in Bulgarien ist von Deutschland ca. 1800 Kilometer entfernt. Die Reise mit dem Auto kann je nach Wetterbedingungen und Verkehr in rund 20 Stunden geschafft werden. Durch die Hauptstadt Sofia verlaufen die Europastraße 79 und die Europastraße 80, auch ist sie der Ausgangspunkt für die A1, A2 und die A5 Autobahnen. Plowdiw liegt ebenfalls an der Autobahn und ist von Dimitrovgrad nur ca. 80 km entfernt. In Bulgarien besteht für das gesamte Autobahnnetz Mautpflicht in Vignettenform, d.h. Aufkleber als Bezahlungsnachweis der Autobahngebühren.
Mit dem Flugzeug: Die meisten europäischen Hauptstädte fliegen mit täglichen Linienflügen den Flughafen in der Hauptstadt Sofia an. Je nach Flughafen, beträgt die Flugzeit ca. 2 Stunden. Allerdings liegt der internationale Flughafen Plowdiw näher bei Dimitrovgrad, er wird übrigens auch als sogenannter Reserveflughafen für Charter- und Privatflüge von Sofia benutzt. Mit dem Schiff: In Bulgarien gibt es in Burgas und Varna Hochseehäfen, Binnenhäfen an der Donau und einige Seehäfen. Ein Linienverkehr ist allerdings nicht vorhanden.