Points oder Interessen
Der Itacolomi State Park
Der Itacolomi State Park ist die grüne Lunge der Stadt und die bevorzugte Destination für gestresste Brasilianer, sofern es diese Gattung Mensch überhaupt geben mag. Die beiden Gemeinden Ouro Preto und Mariana teilen sich diesen Park und machen einen sehr guten Job, diesen für seine Bewohner attraktiv zu halten. Das Zentrum des Parks ist die sogenannte Itacolomi Spitze. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine spannende Felsformation, die aus einem grossen und einem kleineren Felsen besteht. Von vielen Rooftop-Bars in der Stadt oder den Dächern der Häuser kann man diese Felsen ebenfalls sehen. Auf Deutsch bedeutet der Name Itacolomi „Der Fels und sein Sohn“, was angesichts der beiden Grössenunterschiede Sinn macht. Von dem Park aus führt ein 12km langer Wanderweg bis in das Dorf Lavras Novas. Dieser ist relativ anstrengend, aber entschädigt mit einer fabelhaften Landschaft. Er endet an den Wasserfällen in Lavras Novas, die eine weitere schöne Sehenswürdigkeit der Region sind. Der Park ist jeden Tag von Donnerstag bis Sonntag von der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Universität
Sie warden es vermutlich gleich bei der Ankunft in Ouro Preto merken: In der Stadt wimelt es nur so von jungen Menschen. Dies liegt an der Tatsache, dass Ouro Preto eine sehr beliebte Universitätsstadt ist. Die Universität Federal de Ouro Preto zählt etwa 10.000 Menschen, welche den Alltag in der Stadt natürlich lebhaft mitbestimmen. Viele der Studenten leben in Wohnheimen, die man aus amerikanischen Städten kennt. Diese Wohnheime und gemeinsame Häuser nennen sich Repuplicas. 66 von ihnen gehören zu der Universität und 260 sind im Privatbesitz. Das System der Republicas ist einzigartig in ganz Brasilien und jedes dieser Republicas hat seine ganz eigene Geschichte. Viele der Studenten, genauer gesagt so ziemlich alle, sprechen zumindest rudimentäres Englisch und freuen sich, ihnen diese Geschichte selber zu erzählen. So müssen die Neuankömmlinge, die Freshman genannt werden, oftmals verrückte Aufnahmerituale über sich ergehen lassen. Erst danach dürfen sie sich Escolha nennen, sprich vollwertige Bewohner. Die Universität selber ist ein historisches Gebäude und ein guter Ort um Einheimische Menschen kennenzulernen.
Ausflüge in die Natur
Wir haben dem Itacolomi Park bereits den schönsten aller Parkanlagen beschrieben und ihm deshalb ein eigenes Kapitel gewidmet. Es gibt aber noch sehr viele weitere schöne Ausflugsziele in die Natur. An dieser Stelle sei das ökologische Resort Tripui erwähnt. Dieses wurde gegründet, um das lebende Fossil mit dem Namen Peripatus Acacioi zu schützen. Insgesamt besteht das ökologische Resort Tripui aus einer gigantischen Fläche von 480 Hektars, welches das Tripui Tal mit einschliesst. Dieses ist ein historischer Ort für die Region, da an dieser Stelle das erste Gold in der gesamten Region gefunden wurde. Ohne dieses, würden Sie wohl heute nicht nach Ouro Preto reisen, weil die Stadt sich niemals so prächtig entwickelt hätte. Es gibt Plätze an denen man ein Lagerfeuer machen kann und eine Informationstafeln, die zum Thema Flora und Fauna informieren. Für den Trip sollte man Vier Stunden Zeit einplanen. Dann ist da noch der öffentliche Park mit dem Namen Cachoeira das Andorinhas, welcher viele interessante Felsformationen beherbergt. Ausserdem gibt es dort einen Wasserfall. Dieser Park kann nur in Form einer vorhe gebuchten Tour mit einem lizensierten Guide besucht werden.
Gotteshäuser
Als historische Kolonialstadt wird die portugiesische Bauarchitektur an jeder Ecke deutlich. Ein Teil dieser vielen Bauwerke sind Kirchen und andere Gotteshäuser die davon zeugen, dass die Stadt Ouro Preto einen streng katholischen Hintergrund hat. Zu diesen vielen Gebäuden zählt zum Beispiel die Senhor do Bonfirm Kabelle, welche aus dem Jahr 1720 stammt. Dann ist da die gemütliche Station Coronation. Dieses Gebäude könnte kleiner nicht sein und man fragt sich heute, wie es dem Architekten gelungen ist, es zwischen all die kleinen Häuser in der Strasse Sao Jose zu bauen. Dann ist da die Station „Ponte Seca“, was übersetzt so viel wie trockene Brücke bedeutet. In dem Haus daneben hat die Geliebte von Tiradentes gelebt und die Aussicht, die man von dieser Station aus hat, könnte schöner kaum sein. Direkt am Anfang der Strasse Getulio Vargas befindet sich die Station Flagellationcao, die ebenfalls einen Blick wert ist. Die Station Praetorim, welche auch unter dem Namen Station Antonio Dias bekannt ist, befindet sich in der Strasse Cladui Manoel und zählt zu den grösseren Stationen. Sie ist mit einem schönen Brunnen dekoriert.
Häuser und Architektur
Die Kolonialarchitektur in Ouro Preto ist zweifelhaft einzigartig und einer der Hauptgründe dafür, dass die Stadt eine der meistbesuchtesten in ganz Brasilien ist. Es würde den Rahmen sprengen alle Bauwerke aufzuzählen, weshalb wir nur einige wenige vorstellen werden. Das schönste ist aber ohnehin ein Spaziergang durch die Stadt, um sich an der gesamten Schönheit zu ergötzen. Das Haus von Tomas Antonio Gonzaga hat Stadtgeschichte geschrieben und ist daher nicht nur von aussen ein Blickfang der besonderen Art. Es kann täglich besucht werden. Ebenso interessant ist das Haus von Claudio Manuel da Costa, welcher einst zu der Elite der Stadt zählte. Dies ist wenig verwunderlich, wenn man sein prunkvolles Anwesen genauer betrachtet. Auch der Bahnhof der Stadt zählt zu den architektonischen Highlights, die sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Von diesem verkehrt noch heute der Touristenzug zwischen Ouro Preto, Mariana und Trem da Vale. Direkt am Hügel Cruzeiro befindet sich das Haus Inconfidentes, welches damals der Treffpunkt revolutionärer Strömungen waren. An diesem Ort wurde Geschichte geschrieben, welche heute an neugierige Besucher weitergegeben wird. So ist dies heute ein Museum.
Escola de Minas
Die Escola de Minas, oder Schule der Minen, so wie man sie wörtlich übersetzen kann, ist eine ehemalige Ingenieurs-Schule. Sie befindet sich an der Stelle des alten Palastes des Gouvernors der Stadt. Der Bau zog sich 8 Jahre hin, aber was lange wärt, das wird bekanntlich endlich gut. Kein Wunder, so wurde das Design von keinem geringeren als Jose Fernandes Pinto Alpoim entworfen. Mit der Zeit kam noch eine Kapelle und ein Brunnen dazu und 260 Jahre später ist noch alles prima erhalte, weshalb ein Besuch jedem wärmstens ans Herz gelegt sei.
Museum Inconfidencia
Das Museum Inconfidencia wurde bereits unter den sehenswerten Gebäuden ewähnt, ist aber auch aufgrund seines Inneren stets einen Besuch wertt. Die Inconfidencia waren eine revolutionäre Bewegung, von denen viele der Führer entweder verslavt wurden oder im Gefängnis endeten. Bei diesen Menschen handelte es sich um normale Bürger des Lebens, wie etwas Teppichleger und Küstler. In dem Museum wird von deren Lebensgeschichte erzählt und es werden viele private Gegenständen der Opfer gezeigt. Das Museum ist täglich von Dienstag bis Sonntag von 12:30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Casa dos Contos
Der Bau des Casa dos Cantos dauerte ganze 6 Jahre im Ende des 18. Jahrhundert und war einst das Heim des Steuereintreibers der Provinz Minas. Erst später wurde es als Verwaltung für die Gold-Industries genutzt, in dessen Benutzung es noch einmal aufwendig restauriert wurde. In dieser Zeit wurden in diesem Haus Sklaven gehalten, so wie dies damals in vielen Gebäuden der Profiteure des Goldbooms gängige Praxis war. So kann man an dieser Stelle noch die Zellen der Sklaven sehen und sich selber von den miserablen Bedigungen überzeugen. Das Gebäude ist täglich geöffnet, allerdings sollten die oft wechselnden Öffnungszeiten vor einem Besuch im Internet geprüft werden.
Belo Horizonte
Die Stadt Belo Horizonte befindet sich 100km von Ouro Preto entfernt und viele der Besucher werden diese Stadt sowieso passieren, weshalb es sich anbietet, ihr einen kleinen Besuch abzustatten. Mit 2,4 Millionen ist die Stadt, welche übersetzt „Schöner Horizont“ bedeutet, die grösste Stadt im gesamten Bundesstaat Minas. Die Shoppingmöglichkeiten und das Nachtleben sind einzigartig, des weiteren sind gleich 2 der grössten brasilianischen Fussballverine in Belo Horizonte beheimatet. Ausserdem gibt es viele gute Museen.
Redakteur :
Marion Rouillot
