Präsentation
Kakanj ist eine Stadt mit etwa 39 000 Einwohnern und befindet sich in Bosnien-Herzegowina. Im Deutschen wurde sie einst „Kachanitz“ genannt. Sie liegt im Kanton Zenica-Doboj an dem Flus Zbosca, der hier in den Fluss Bosna hineinfließt. Die Stadt wurde im Jahr 1900 unter ungarisch-österreichischer Herrschaft gegründet. Die Förderung von Rohstoffen war zu dieser Zeit besonders wichtig und als 1902 in Kakanj ein Kohle- Bergwerk eröffnet wurde, füllte sich die Stadt mit Arbeitern und ihren Familien. Anfangs bestand sie nur aus Baracken, administrativen Gebäuden, einer Schule und einem Krankenhaus; später kamen mehrere Kirchen hinzu. Für die Industrialisierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Kakanj sehr bedeutend, weshalb der Industriesektor der Stadt in dieser Zeit ausgebaut wurde; ein Elektrizitätswerk, eine Zementfabrik und der Bergbau sind heute noch wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt. Sarajevo, die Hauptstadt des Landes, befindet sich nur ca. 50 km von Kakanj entfernt und ist somit ein gutes Ausflugsziel.
Die stadt Kakanj gehört zu der föderation Federacija Bosne i Hercegovine und zu der kanton Zeničko-Dobojski kanton.
Die stadt zählt Kakanj 12.008 Einwohner (Volkszählung von 1991) hat.
Die bürgermeister der stadt Kakanj ist Mensur Jašarspahić Auftrag 2008-2012.
Der französische Name der stadt ist Kakanj, der spanische Name ist Kakanj.
Die Website von Kakanj http://www.kakanj.com.ba
Points oder Interessen
Das Stadtbild ist stark industriell geprägt. Dennoch gibt es ein paar sehr schöne Häuser und Kirchen zu besichtigen. Dazu gehört zum Beispiel die hübsche serbisch-orthodoxe Peter und Paul Kirche, die 1925 erbaut wurde. Sie ist den Heiligen Aposteln Paul und Peter gewidmet. Ebenfalls 1925 erbaute man eine katholische Kirche. Es gibt desweiteren eine alte Moschee, die mehrere Male restauriert wurde und bei Touristen sehr beliebt ist. Die alte Moschee, die vorher hier stand und noch ein hölzernes Minarett besaß, wurde 1975 durch einen neuen Bau ersetzt. Aber auch dieses Gebäude wurde in den darauffolgenden Jahren mehrer Male renoviert und besitzt heute ein stark verändertes Aussehen. Heute besitzt sie einen Dom und drei Eingangsportale. Außerdem steht vor der Moschee ein Brunnen und es wurde ein kleiner Parkplatz eingerichtet. In der Moschee selbst gibt es mehrere Unterrichtsräume und Büros für das Gremium. Von 1994 bis 2000 wurde außerdem eine zusätzliche Moschee gebaut.
Das Wahrzeichen der Stadt ist ein Bergbau-Turm, der in den 1960er Jahren errichtet wurde. Er steht vor der Toranj-Höhle, der Mine, wo alles begann: Hier wird seit Jahrhunderten Kohle abgebaut. Mit den Jahren wurde der Kohleabbau immer wichtiger und mehr und mehr auch zur Produktion von Elektrizität, Zement und weiteren Werkstoffen verwendet. Deshalb wird sie oft auch als „schwarzes Gold“ bezeichnet. Sogar das Wappen Kakanjs hat die Form einer Mine, wobei auf dem Wappen unter anderem auch ein Elektrizitätswerk abgebildet ist.
Kraljeva Sutjeska (zu deutsch „Königsschlucht“) ist ein bekanntes Dorf unweit von Kakanj. Hier befindet sich ein katholisch-franziskanisches Kloster, das eine beliebte Sehenswürdigkeit der Region ist. Es stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und wird „Curia Bani“ genannt; dieser lateinische Name galt im Mittelalter für das gesamte Dorfes. Außerdem gehören zu dem Kloster eine kleine Kirche, ein Museum und eine Bücherei. Das Museum und die Bücherei enthalten eine wertvolle Sammlung an wunderbaren Gemälden, 31 Büchern aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert und viele ethnografische Werken. Die Kirche ist im venezianischen Stil erbaut und bietet eine wunderschöne Sammlung an religiösen Ikonen, einer Statue, die Königin Katarina darstellt, und zwei der ältesten Orgeln von Bosnien-Herzegowina. Neben dem Kloster steht außerdem eine Moschee, die bei vielen als die älteste Moschee Bosnien-Herzegowinas angesehen wird. Sie wurde laut Legende im 15. Jahrhundert von Sultan Mehmed II El Fatih erbaut. Man kann in dem Dorf auch das älteste Haus Zentralbosniens besichtigen – es stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Es wird „Dusper-Haus“ genannt und gilt als Nationaldenkmal Bosnien-Herzegowinas. Die Bevölkerung von Kraljeva Sutjeska ist überwiegend kroatisch.
Die Befestigungsanlage Bobovac war einst Residenz der Könige des Mittelalters und befindet sich in der Nähe von Kraljeva Sutjeska und Kakanj. Sie war eine der wichtigsten und am besten geschützten Städte des mittelalterlichen Bosnien und wurde am Hang eines hohen Berges über dem Fluss Mijakovske erbaut. Der obere Teil der Stadt enthielt einst einen rechteckigen Turm, von dem heute nur noch Überreste zu finden sind. Im unteren Teil sind noch ein Brunnen und ein Hof zu sehen. Bobovac wurde zum ersten Mal 1349 schriftlich erwähnt. Hier lebten die Könige der Kotromanic-Dynastie: Tyrtko II, Stjepan Tomas Kotromanic und dessen Gemahlin Königin Katarina Kosaca-Kotromanic, die letzte Königin Bosniens. Stjepan Kotromanic musste 1463 fliehen, wurde dann aber von den Türken in dem Dorf Kljuc enthauptet; mit der Eroberung Bosniens durch die Osmanen 1463 endete auch die Herrschaft der bosnischen Könige in Bobovac. Auch das Mausoleum der Adeligen aus der Kotromanic-Zeit ist sehr spannend; in den fünf Gräbern fand man neun Skelette. Nur eines davon ist weiblich; man vermutet, dass dies die Überreste von Königin Dorothee, der Gemahlin von Tyrtko II, sind. Auch Tyrtko II liegt hier begraben. Die alte Adelskapelle der Könige wurde neu erbaut. Die gesamte Stätte steht heute unter Denkmalschutz.
Die unmittelbare Umgebung bietet schöne Ausflüge zu Dörfern, wo man die Kultur und Traditionen der Region hautnah erleben kann. Eines dieser Dörfer ist Zagradje, wo etwa 400 Menschen leben. Die Landschaft ist wunderschön und verzaubernd. Auch Zgosca ist ein beliebter Ausflugsort. Das Dorf wird von etwa 960 Einwohnern bewohnt und war schon zu römischen Zeiten – wenn nicht schon früher - bewohnt; das älteste Fundstück stammt aus dem späten 5. oder frühen 6. Jahrhundert. Man hat hier außerdem die Ruinen einer kleinen Kapelle mit Gräbern, Obelisken und menschlichen Überresten gefunden; DNA-Tests haben die Verwandschaft zu den Knochen der Gräbern von Bobovac nachgewiesen. Der Name Zgosca kommt aus dem gotischen Sprachgebrauch, die Bedeutung ist jedoch nicht ganz klar.
Nur etwa 25 km von Kakanj entfernt liegt die kleine Stadt Visoko, die auf deutsch einst „Wissoko“ genannt wurde. Hier leben etwa 17 000 Menschen, hauptsächlich Bosnier. Die Stadt liegt an dem Zusammenfluss der Flüsse Bosna und Fojnica. In Visoko wurde einst Tytko I, der erste bosnische König, gekrönt; Überreste der Krönungs-Kirche sind heute noch zu besichtigen. In der Nähe befindet sich der Berg Visocica, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die kleine Stadt und das hügelige Umland bekommt. Hier wurden auch die Ruinen einer romanischen Kirche entdeckt, die zu der Mauer der Stadt gehörte. Die Landschaft ist aber auch von den Bergen Ozren, Vranica und Zvijezda geprägt. Der Ort wurde schon vor sehr langer Zeit besiedelt: Die ersten Spuren menschlicher Siedlung stammen von 4000 vor Christus. Wegen seiner fruchtbaren Lage in den Flusstälern der Bosna und Fojnica war der Ort auch in den darauffolgenden Jahrtausenden fast durchgehend besiedelt. In der Jungsteinzeit beispielsweise war er wichtiger Mediator zwischen den Siedlungen an der Adriatischen Küste und dem Zentralbalkan. Man hat viele Werkzeuge und andere Objekte aus der Jungsteinzeit an den Ufern der Flüsse gefunden und kam zu dem Schluss, dass hier mit etwa 3000 Menschen die größte Siedlung in ganz Bosnien gelegen haben muss. Man hat sogar die Grundsteine von Häusern ausgegraben. Auch Ruinen römischer Siedlungen wurden gefunden. In einem Museum kann man kulturelle und historische Objekte der Region betrachten; viele stammen aus mittelalterlicher Zeit. Es gibt außerdem mehrere Moscheen zu besichtigen, zum Beispiel die Weiße Moschee und die Hadhzi-Ibrahim-Moschee.
Die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, Sarajevo, liegt ca. 50 km von Kakanj entfernt. Sie ist mit etwa 370 000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Umgeben ist sie von dem Dinarischen Gebirge und liegt am Ufer des Flusses Miljacka. Bekannt ist die Stadt aufgrund ihrer kulturellen und religiösen Vielfalt, da hier jahrhundertelang orthodoxe, islamische, jüdische und katholische Gläubige zusammenlebten. Aufgrund dieser Vielfalt und Offenheit wird Sarajevo manchmal auch als „Jerusalem Europas“ oder „Jerusalem des Balkan“ bezeichnet. Bis vor kurzem war Sarajevo noch die einzige große europäische Stadt, in der es sowohl eine Moschee, als auch eine katholische Kirche, eine orthodoxe Kirche und eine jüdische Synagoge in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander gab. Schon in prähistorischer Zeit war das Gebiet besiedelt, die Stadt wurde aber erst unter türkischer Herrschaft im 15. Jahrhundert zu einer wichtigen modernen Stadt. Es gibt hier viele interessante Museen zu besichtigen, außerdem finden jährlich viele große Festivals statt und eine Vielzahl wunderschöner Gebäude laden zu einem architektonischen Rundgang ein.
Zenica liegt etwa 25 km von Kakanj entfernt und hat ca. 73 750 Einwohner. Es ist die viertgrößte Stadt des Landes und in wunderschöner Landschaft gelegen, die von einer Vielzahl an Hügeln und Tälern geprägt ist. Beliebtes Ziel sind beispielsweise die Ruinen der Burg Vranduk. Auch in dem ältesten Viertel der Stadt, dem Stara Carsija, gibt es viele schöne Ecken zu entdecken, zum Beispiel eine alte Synagoge aus dem Jahr 1906, die heute Teil des städtischen Museums ist, eine Moschee (Carsijska Dzamija), ein österreichischer Brunnen und ein altes Bauernhaus (Hadzimazica Kuca).
Die Stadt Travnik, zu deutsch einst „Traunik“ genannt, befindet sich ca. 50 km von Kakanj entfernt und hat ca. 55 000 Bewohner. Von 1686 bis 1850 war Travnik Hauptstadt des osmanischen Wesirs; viele Gebäude und Einflüsse dieser Zeit sind heute noch sichtbar. Durch die Stadt fließt der Fluss Lasva. Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die But Bey Moschee und der Glockenturm in der Innenstadt, außerdem eine eindrucksvolle Burg. Es gibt aber noch viele weitere Moscheen zu besichtigen, außerdem mehrere hübsche Kirchen und Gräber bedeutender historischer Persönlichkeiten, die die osmanische Architektur sehr gut darstellen. Auch das Stadtmuseum, das 1950 eingerichtet wurde, ist einen Besuch wert. Der Berg Vlasic, nicht weit von Travnik entfernt, ist einer der größten Berge ganz Bosniens; hier kann man wunderbar Ski-Fahren, Schlittenfahren oder Wandern.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Sarajevo (ca. 50 km); es gibt regelmäßige Flüge von Deutschland und Österreich aus. Mit dem Bus: Von Deutschland aus gibt es die Möglichkeit, direkt mit dem Fernbus nach Kakanj zu fahren. Mit dem Auto: Kakanj liegt zwischen Zenica und Visoko. Von Visoko aus gelangt man über die E73, von Zenica aus erst über die M17, dann die E73 nach Kakanj.
Präsentation
Kakanj ist eine Stadt mit etwa 39 000 Einwohnern und befindet sich in Bosnien-Herzegowina. Im Deutschen wurde sie einst „Kachanitz“ genannt. Sie liegt im Kanton Zenica-Doboj an dem Flus Zbosca, der hier in den Fluss Bosna hineinfließt. Die Stadt wurde im Jahr 1900 unter ungarisch-österreichischer Herrschaft gegründet. Die Förderung von Rohstoffen war zu dieser Zeit besonders wichtig und als 1902 in Kakanj ein Kohle- Bergwerk eröffnet wurde, füllte sich die Stadt mit Arbeitern und ihren Familien. Anfangs bestand sie nur aus Baracken, administrativen Gebäuden, einer Schule und einem Krankenhaus; später kamen mehrere Kirchen hinzu. Für die Industrialisierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Kakanj sehr bedeutend, weshalb der Industriesektor der Stadt in dieser Zeit ausgebaut wurde; ein Elektrizitätswerk, eine Zementfabrik und der Bergbau sind heute noch wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt. Sarajevo, die Hauptstadt des Landes, befindet sich nur ca. 50 km von Kakanj entfernt und ist somit ein gutes Ausflugsziel.
Die stadt Kakanj gehört zu der föderation Federacija Bosne i Hercegovine und zu der kanton Zeničko-Dobojski kanton.
Die stadt zählt Kakanj 12.008 Einwohner (Volkszählung von 1991) hat.
Die bürgermeister der stadt Kakanj ist Mensur Jašarspahić Auftrag 2008-2012.
Der französische Name der stadt ist Kakanj, der spanische Name ist Kakanj.
Die Website von Kakanj http://www.kakanj.com.ba
Points oder Interessen
Das Stadtbild ist stark industriell geprägt. Dennoch gibt es ein paar sehr schöne Häuser und Kirchen zu besichtigen. Dazu gehört zum Beispiel die hübsche serbisch-orthodoxe Peter und Paul Kirche, die 1925 erbaut wurde. Sie ist den Heiligen Aposteln Paul und Peter gewidmet. Ebenfalls 1925 erbaute man eine katholische Kirche. Es gibt desweiteren eine alte Moschee, die mehrere Male restauriert wurde und bei Touristen sehr beliebt ist. Die alte Moschee, die vorher hier stand und noch ein hölzernes Minarett besaß, wurde 1975 durch einen neuen Bau ersetzt. Aber auch dieses Gebäude wurde in den darauffolgenden Jahren mehrer Male renoviert und besitzt heute ein stark verändertes Aussehen. Heute besitzt sie einen Dom und drei Eingangsportale. Außerdem steht vor der Moschee ein Brunnen und es wurde ein kleiner Parkplatz eingerichtet. In der Moschee selbst gibt es mehrere Unterrichtsräume und Büros für das Gremium. Von 1994 bis 2000 wurde außerdem eine zusätzliche Moschee gebaut.
Das Wahrzeichen der Stadt ist ein Bergbau-Turm, der in den 1960er Jahren errichtet wurde. Er steht vor der Toranj-Höhle, der Mine, wo alles begann: Hier wird seit Jahrhunderten Kohle abgebaut. Mit den Jahren wurde der Kohleabbau immer wichtiger und mehr und mehr auch zur Produktion von Elektrizität, Zement und weiteren Werkstoffen verwendet. Deshalb wird sie oft auch als „schwarzes Gold“ bezeichnet. Sogar das Wappen Kakanjs hat die Form einer Mine, wobei auf dem Wappen unter anderem auch ein Elektrizitätswerk abgebildet ist.
Kraljeva Sutjeska (zu deutsch „Königsschlucht“) ist ein bekanntes Dorf unweit von Kakanj. Hier befindet sich ein katholisch-franziskanisches Kloster, das eine beliebte Sehenswürdigkeit der Region ist. Es stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und wird „Curia Bani“ genannt; dieser lateinische Name galt im Mittelalter für das gesamte Dorfes. Außerdem gehören zu dem Kloster eine kleine Kirche, ein Museum und eine Bücherei. Das Museum und die Bücherei enthalten eine wertvolle Sammlung an wunderbaren Gemälden, 31 Büchern aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert und viele ethnografische Werken. Die Kirche ist im venezianischen Stil erbaut und bietet eine wunderschöne Sammlung an religiösen Ikonen, einer Statue, die Königin Katarina darstellt, und zwei der ältesten Orgeln von Bosnien-Herzegowina. Neben dem Kloster steht außerdem eine Moschee, die bei vielen als die älteste Moschee Bosnien-Herzegowinas angesehen wird. Sie wurde laut Legende im 15. Jahrhundert von Sultan Mehmed II El Fatih erbaut. Man kann in dem Dorf auch das älteste Haus Zentralbosniens besichtigen – es stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Es wird „Dusper-Haus“ genannt und gilt als Nationaldenkmal Bosnien-Herzegowinas. Die Bevölkerung von Kraljeva Sutjeska ist überwiegend kroatisch.
Die Befestigungsanlage Bobovac war einst Residenz der Könige des Mittelalters und befindet sich in der Nähe von Kraljeva Sutjeska und Kakanj. Sie war eine der wichtigsten und am besten geschützten Städte des mittelalterlichen Bosnien und wurde am Hang eines hohen Berges über dem Fluss Mijakovske erbaut. Der obere Teil der Stadt enthielt einst einen rechteckigen Turm, von dem heute nur noch Überreste zu finden sind. Im unteren Teil sind noch ein Brunnen und ein Hof zu sehen. Bobovac wurde zum ersten Mal 1349 schriftlich erwähnt. Hier lebten die Könige der Kotromanic-Dynastie: Tyrtko II, Stjepan Tomas Kotromanic und dessen Gemahlin Königin Katarina Kosaca-Kotromanic, die letzte Königin Bosniens. Stjepan Kotromanic musste 1463 fliehen, wurde dann aber von den Türken in dem Dorf Kljuc enthauptet; mit der Eroberung Bosniens durch die Osmanen 1463 endete auch die Herrschaft der bosnischen Könige in Bobovac. Auch das Mausoleum der Adeligen aus der Kotromanic-Zeit ist sehr spannend; in den fünf Gräbern fand man neun Skelette. Nur eines davon ist weiblich; man vermutet, dass dies die Überreste von Königin Dorothee, der Gemahlin von Tyrtko II, sind. Auch Tyrtko II liegt hier begraben. Die alte Adelskapelle der Könige wurde neu erbaut. Die gesamte Stätte steht heute unter Denkmalschutz.
Die unmittelbare Umgebung bietet schöne Ausflüge zu Dörfern, wo man die Kultur und Traditionen der Region hautnah erleben kann. Eines dieser Dörfer ist Zagradje, wo etwa 400 Menschen leben. Die Landschaft ist wunderschön und verzaubernd. Auch Zgosca ist ein beliebter Ausflugsort. Das Dorf wird von etwa 960 Einwohnern bewohnt und war schon zu römischen Zeiten – wenn nicht schon früher - bewohnt; das älteste Fundstück stammt aus dem späten 5. oder frühen 6. Jahrhundert. Man hat hier außerdem die Ruinen einer kleinen Kapelle mit Gräbern, Obelisken und menschlichen Überresten gefunden; DNA-Tests haben die Verwandschaft zu den Knochen der Gräbern von Bobovac nachgewiesen. Der Name Zgosca kommt aus dem gotischen Sprachgebrauch, die Bedeutung ist jedoch nicht ganz klar.
Nur etwa 25 km von Kakanj entfernt liegt die kleine Stadt Visoko, die auf deutsch einst „Wissoko“ genannt wurde. Hier leben etwa 17 000 Menschen, hauptsächlich Bosnier. Die Stadt liegt an dem Zusammenfluss der Flüsse Bosna und Fojnica. In Visoko wurde einst Tytko I, der erste bosnische König, gekrönt; Überreste der Krönungs-Kirche sind heute noch zu besichtigen. In der Nähe befindet sich der Berg Visocica, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die kleine Stadt und das hügelige Umland bekommt. Hier wurden auch die Ruinen einer romanischen Kirche entdeckt, die zu der Mauer der Stadt gehörte. Die Landschaft ist aber auch von den Bergen Ozren, Vranica und Zvijezda geprägt. Der Ort wurde schon vor sehr langer Zeit besiedelt: Die ersten Spuren menschlicher Siedlung stammen von 4000 vor Christus. Wegen seiner fruchtbaren Lage in den Flusstälern der Bosna und Fojnica war der Ort auch in den darauffolgenden Jahrtausenden fast durchgehend besiedelt. In der Jungsteinzeit beispielsweise war er wichtiger Mediator zwischen den Siedlungen an der Adriatischen Küste und dem Zentralbalkan. Man hat viele Werkzeuge und andere Objekte aus der Jungsteinzeit an den Ufern der Flüsse gefunden und kam zu dem Schluss, dass hier mit etwa 3000 Menschen die größte Siedlung in ganz Bosnien gelegen haben muss. Man hat sogar die Grundsteine von Häusern ausgegraben. Auch Ruinen römischer Siedlungen wurden gefunden. In einem Museum kann man kulturelle und historische Objekte der Region betrachten; viele stammen aus mittelalterlicher Zeit. Es gibt außerdem mehrere Moscheen zu besichtigen, zum Beispiel die Weiße Moschee und die Hadhzi-Ibrahim-Moschee.
Die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, Sarajevo, liegt ca. 50 km von Kakanj entfernt. Sie ist mit etwa 370 000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Umgeben ist sie von dem Dinarischen Gebirge und liegt am Ufer des Flusses Miljacka. Bekannt ist die Stadt aufgrund ihrer kulturellen und religiösen Vielfalt, da hier jahrhundertelang orthodoxe, islamische, jüdische und katholische Gläubige zusammenlebten. Aufgrund dieser Vielfalt und Offenheit wird Sarajevo manchmal auch als „Jerusalem Europas“ oder „Jerusalem des Balkan“ bezeichnet. Bis vor kurzem war Sarajevo noch die einzige große europäische Stadt, in der es sowohl eine Moschee, als auch eine katholische Kirche, eine orthodoxe Kirche und eine jüdische Synagoge in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander gab. Schon in prähistorischer Zeit war das Gebiet besiedelt, die Stadt wurde aber erst unter türkischer Herrschaft im 15. Jahrhundert zu einer wichtigen modernen Stadt. Es gibt hier viele interessante Museen zu besichtigen, außerdem finden jährlich viele große Festivals statt und eine Vielzahl wunderschöner Gebäude laden zu einem architektonischen Rundgang ein.
Zenica liegt etwa 25 km von Kakanj entfernt und hat ca. 73 750 Einwohner. Es ist die viertgrößte Stadt des Landes und in wunderschöner Landschaft gelegen, die von einer Vielzahl an Hügeln und Tälern geprägt ist. Beliebtes Ziel sind beispielsweise die Ruinen der Burg Vranduk. Auch in dem ältesten Viertel der Stadt, dem Stara Carsija, gibt es viele schöne Ecken zu entdecken, zum Beispiel eine alte Synagoge aus dem Jahr 1906, die heute Teil des städtischen Museums ist, eine Moschee (Carsijska Dzamija), ein österreichischer Brunnen und ein altes Bauernhaus (Hadzimazica Kuca).
Die Stadt Travnik, zu deutsch einst „Traunik“ genannt, befindet sich ca. 50 km von Kakanj entfernt und hat ca. 55 000 Bewohner. Von 1686 bis 1850 war Travnik Hauptstadt des osmanischen Wesirs; viele Gebäude und Einflüsse dieser Zeit sind heute noch sichtbar. Durch die Stadt fließt der Fluss Lasva. Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die But Bey Moschee und der Glockenturm in der Innenstadt, außerdem eine eindrucksvolle Burg. Es gibt aber noch viele weitere Moscheen zu besichtigen, außerdem mehrere hübsche Kirchen und Gräber bedeutender historischer Persönlichkeiten, die die osmanische Architektur sehr gut darstellen. Auch das Stadtmuseum, das 1950 eingerichtet wurde, ist einen Besuch wert. Der Berg Vlasic, nicht weit von Travnik entfernt, ist einer der größten Berge ganz Bosniens; hier kann man wunderbar Ski-Fahren, Schlittenfahren oder Wandern.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Sarajevo (ca. 50 km); es gibt regelmäßige Flüge von Deutschland und Österreich aus. Mit dem Bus: Von Deutschland aus gibt es die Möglichkeit, direkt mit dem Fernbus nach Kakanj zu fahren. Mit dem Auto: Kakanj liegt zwischen Zenica und Visoko. Von Visoko aus gelangt man über die E73, von Zenica aus erst über die M17, dann die E73 nach Kakanj.