Points oder Interessen
Der Fountain Square
Schlendern Sie durch Dutzende von schönen Brunnen auf diesem Platz im Herzen von Baku, nur einen kurzen Spaziergang von den historischen Sehenswürdigkeiten der Altstadt entfernt. Die Fußgängerzone, Grünflächen, Bronze-Skulpturen und die ungewöhnlichen Formen der Brunnen selbst machen diesen Ort ideal für eine Auszeit zwischen den Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten von Baku. Auf dem Platz können Sie gut essen, in den Buchhandlungen stöbern und in Boutiquen und Souvenirläden shoppen. Es ist ein beliebter Ort, um sich mit Freunden zu einem Drink oder zum Abendessen zu treffen, und ist besonders malerisch, wenn die Brunnen und die umliegenden Gebäude beleuchtet sind. Es gibt auch einige Nachtclubs rund um den Fountain Square. Der Platz ist von viel Grün und historischen Gebäuden umgeben, wie der St. Gregor-Kirche aus dem neunzehnten Jahrhundert und dem Nizami-Museum für aserbaidschanische Literatur. Das Nizami-Museum ist ein eindrucksvolles Gebäude mit seinen Architraven mit Skulpturen von Schriftstellern und Dichtern. Erforschen Sie hier die Geschichte der aserbaidschanischen Literatur, von Handschriften und Büchern bis zu Kunst und Porträts von Schriftstellern. Besuchen Sie auch das Nargiz-Einkaufszentrum für Luxusartikel, und trinken Sie einen Kaffee auf der oberen Ebene. Aus dieser Vogelperspektive kann man gut die Leute unten auf dem Platz beobachten, und einen Blick auf die Flame Towers werfen.
Die Altstadt
Dieses unglaubliche UNESCO-Weltkulturerbe wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch Araber, Perser, Türken und Russen erweitert. Teile der Gebäude innerhalb der Stadtmauern können bis ins siebte Jahrhundert zurück datiert werden, und Besiedlung lässt sich bis in die Altsteinzeit nachweisen. Treten Sie durch die Tore der imposanten Festungsmauern, um diesen unglaublichen Teil der aserbaidschanischen Kultur zu entdecken. Schlendern Sie durch die engen Gassen zu Residenzen aus dem achtzehnten Jahrhundert, Moscheen und mittelalterlichen Gasthöfen, wo Sie etwas zu Essen bekommen. Entdecken Sie den Palast der Schirwanschahs, der im fünfzehnten Jahrhundert für die persischen Herrscher der Stadt errichtet wurde. Es ist fast eine kleine Stadt für sich, mit einer Moschee, Prunksaal, Badehaus, Wohnräumen, Gärten und Mausoleen. Richten Sie beim Betreten des Mausoleums den Blick nach oben, um die schönen Schnitzereien zu sehen! Der Jungfrauen-Turm wurde im zwölften Jahrhundert errichtet, etwa zu der Zeit, als die schützende Außenmauer gebaut wurde. Seine dreißig Meter hohe zylindrische Form spiegelt auf seltsame Weise die modernere Architektur von Baku wider, die aus Wellen und Kurven besteht. Experten sind sich noch nicht einig über die ursprüngliche Funktion des Turms, aber Vermutungen reichen von einem Feuertempel über eine Sternwarte bis zu einem Mausoleum. Etwas unpassend hinter dem Jungfrauenturm steht die Villa eines Ölbarons aus dem Jahr 1912, komplett mit kunstvollen Schnitzereien aus Kalkstein.
Das Heydar Aliyev Kulturzentrum
Dieses unglaubliche wellenartige Gebäude wurde von einem der umstrittenen Superstars der Architektur, dem Iraki-Briten Zaha Hadid entworfen. Die Form des Gebäudes ist sehr organisch und doch modern und mit seinen enormen Ausmaßen ist es ein markantes Merkmal, selbst neben den zahlreichen bemerkenswerten historischen und modernen architektonischen Schönheiten von Baku. Bei jeder Änderung des Blickwinkels scheint sich auch die Form des Heydar Aliyev Kulturzentrums zu verändern. Das Äußere scheint in das Innere überzugehen und begrüßt Besucher im Inneren der hellen und luftigen Struktur. Das Erlebnis ist ähnlich als würde man ein sehr weißes, schalenförmiges Raumschiff betreten. Die riesigen Fenster in den oberen Stockwerken geben einen atemberaubenden Blick über Baku. Draußen bilden ein Wasserbecken, ein See und Rasenflächen einen erholsamen, grünen Raum, von dem aus man über die Stadt blicken kann. Im Auditorium gibt es regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Opern, Kunst- und Wissenschaftsausstellungen und Musik von internationalen Künstlern. In der Mitte des ständigen Museums erfahren Sie mehr über Heydar Aliyev, Aserbaidschans Präsident von 1993 bis 2003, sein Leben und seine Politik, einschließlich Fotos, persönliche Gegenstände, Medaillen und Militäruniformen. Aliyev ist am besten bekannt für die Lenkung Aserbaidschans durch den schwierigen Übergang zur Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Das Heydar Aliyev Kulturzentrum verfügt auch über eine Bibliothek, einen Buchladen, ein Souvenirgeschäft, ein Restaurant und ein Café.
Der Feuertempel von Baku (Baku Ateshgah)
Dieser Tempel wurde im siebzehnten Jahrhundert von indischen Feueranbetern an einer Stelle errichtet, an der Erdgas aus dem Boden austritt. Man nimmt an, dass dies vor dem Aufkommen des Islam in Aserbaidschan ein Ort der Anbetung durch die Zoroastrier war. Der Tempel ist auf der Halbinsel Absheron am Kaspischen Meer gelegen und verfügt über einen kuppelförmigen Altar in einem zentralen Innenhof. Die Position des Altars auf einer natürlichen Gasquelle und die sorgfältige Wartung bedeuteten, dass das Feuer zwischen den vier Säulen auch bei starkem Wind fast nie erlöschen konnte. Als Fünfeck um den Innenhof herum angeordnet liegen die Zimmer für die Pilger und Mönche. Hindus kamen auch von weit her, um hier ihre Feuergöttin anzubeten, eine Tatsache, die durch die Inschriften an den Wänden belegt ist. Besuchen Sie die Ställe und die alte Karawanserei, wo die Gäste nach einer langen Pilgerfahrt eine warme Mahlzeit genießen können. Nachdem das Erdgas, das die Altarflamme des Tempels gespeist hatte, begann abgesaugt zu werden, ließ die Aktivität im Tempel nach, und in den 1960er Jahren verlor er seine Flamme vollständig. Nach einigen Restaurationen, und einer Anbindung an das Gasnetz der Stadt, wurde der Tempel 1975 als Museum eröffnet. In den Zellen und der Karawanserei sind Wachsfiguren von Asketen zu sehen. Der Tempel befindet sich im Surakhane Bezirk, dreißig Kilometer (19 Meilen) von Baku. Zwar gibt es einen Bahnhof direkt vor dem Tempel, doch es ist einfacher und sicherer, mit dem Taxi zu fahren.
Das Staatliche Teppichmuseum
Aserbaidschan ist bekannt für die Schönheit seiner Teppiche mit symmetrisch verwobenen geometrischen Mustern, die von islamischen Künstlern perfektioniert wurden. Das Herstellen von Teppichen wird in Aserbaidschan etwa seit dem neunten Jahrhundert v. Chr. praktiziert. Obwohl keiner der Teppiche in diesem Museum extrem alt ist, gibt es einige von echtem historischem Wert. Den im zehnten Jahrhundert in Karabach im Südwesten Aserbaidschans gewebten Teppich sollten Sie sich auf jeden Fall anschauen. Die ausgestellten Teppiche datieren größtenteils zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert, sodass es möglich ist, die Entwicklung dieser Kunstform und der verschiedenen Stile der unterschiedlichen Regionen nachzuvollziehen, während man durch das Museum geht. Von besonderem Interesse sind die Werke von Latif Karimov, einem multidisziplinären Künstler, der sein Leben lang Künstler und die Kunst untestützt hat, und ohne dessen Einsatz das Museum nicht existieren würde. Karimovs Büste steht stolz vor seinen Teppichen, Keramiken, Schmuck und Holzschnitzereien. Auch andere Exponate materieller Kultur sind hier zu sehen, darunter Schmuck, bestickte Satteltaschen und Pferdedecken, traditionelle Kleidung und Kupferwaren aus mehreren Jahrhunderten. Während Aserbaidschans Zeit als Teil der Sowjetunion wurde das große klassizistische Gebäude als Heimstatt eines Lenin-Museums gebaut. Der Eintritt kostet eine geringe Gebühr, doch man sollte wissen, dass die Mitarbeiter des Museums Ihnen zusätzlich jedes Foto, das Sie machen, berechnen. Das Gebäude beherbergt außerdem eine Kunstgalerie, das Russische Museum, das Theater-Museum und das Museum Aserbaidschans, das die aserbaidschanische Unabhängigkeit dokumentiert.
Das Miniaturbuch-Museum
Einer der ungewöhnlichsten Attraktionen Bakus ist das Museum der Mini-Bücher, die Zarifa Salahova, eine Bürgerin Bakus, gesammelt hat. Es umfasst mehr als sechstausend Bücher. Das kleinste, in Japan hergestellte Buch ist nur zwei mal zwei Millimeter groß, kann aber mit einem Vergrößerungsglas gelesen werden. Hier finden Sie auch einen kleinen Koran aus dem siebzehnten Jahrhundert, und über dreihundert Werke des großen russischen Schriftstellers Puschkin, einschließlich seinem epischen Gedicht-Roman Eugen Onegin. Das Museum ist jeden Tag außer Montag und Donnerstag geöffnet und kostet keinen Eintritt. Das Museum liegt in der Nähe des Shirvanshah-Palast in der Altstadt.
Der Feuerberg Yanar Dag
Die wichtigsten Industriebranchen Bakus sind Öl und Erdgas, und eine der weltweit ältesten das Feuer verehrenden Religionen, der Zoroastrismus wurde hier wegen der scheinbar unerschöpflichen Gasvorräte, die das Feuer speisten, gepflegt. Diese Vorräte sind größtenteils erschöpft, vor allem durch die kommerzielle Gewinnung von Gas und Öl, doch auf einem Hügel außerhalb von Baku existiert noch eine der letzten dieser Gasquellen, die eine zehn Meter hohe Flamme wirft und nachts die Landschaft beleuchtet. Sie liegt etwa eine Autostunde vom Stadtzentrum entfernt und ist am eindrucksvollsten bei Schnee, wenn sie ganz ätherisch aussieht und für willkommene Wärme sorgt. Im Yanar Dag Café können Sie für einen Snack einkehren und draußen die Flammen beobachten. Yanar Dag kostet eine geringe Eintrittsgebühr.
Der historische Qobustan-Nationalpark
Die paläolithischen Felsmalereien dieses UNESCO-Weltkulturerbes geben den Besuchern einen Einblick in die ersten Schritte der Menschheit als Künstler. Die Schnitzarbeiten zeigen lange verlorene Lebensweisen sowie Tiere und Pflanzen, die das Leben in dieser Gegend vor 40.000 Jahren ermöglichten. Sechstausend Schnitzarbeiten von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter wurden hier bisher entdeckt. Besucher erhalten einen atemberaubenden Einblick in die Geschichte des Lebens im Kaukasus und die menschliche Evolution. Ebenfalls im Qobustan-Nationalpark liegen die Schlammvulkane, wo sich durch Ansammlung von Gas, das aus dem Schlamm ausgespuckt wird, ein Hügel gebildet hat. Es gibt auch einen großen, flachen Stein, der, wenn er mit anderen Steinen "gespielt" wird, hohle Töne wie eine Metalltrommel ergibt.
Die Strände und Ressorts am Kaspischen Meer
Die Vororte auf der Halbinsel bestehen aus Strand-Ressorts, Wasserparks, Restaurants und Nachtleben, nur eine kurze Fahrt von Baku entfernt. Die besten Luxus-Strände sind Bilgah, nordöstlich von Baku, und Novkhani im Nordwesten. Die Hotels haben Pools mit Rutschen, Restaurants und Badeanwendungen.
Mardakan im Osten ist bekannt für seine historische Tuba-Shakhi-Moschee aus dem fünfzehnten Jahrhundert, Burgen aus dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, seinen goldenen Strand und das Arboretum. Südlich von Baku liegt der Strand von Shikov mit Blick auf die Ölplattformen, die wirtschaftlichen Lebensadern des Landes, und der Strand von Sahil, wo es gute und billige Unterkünfte gibt.
Redakteur :
Marion Rouillot
