Präsentation
Agcabedi ist Hauptstadt und administratives Zentrum des Rayons Agcabedi (manchmal auch als „Aghjabadi“ bezeichnet) und ist zentral in Aserbaidschan gelegen. Der Name bedeutet „große Siedlung“. Bekannt ist der Ort zum Beispiel als Geburtsort des bekannten Komponisten Üzeyir Hacibeyov; er erblickte im Jahr 1885 das Licht der Welt. Außerdem wurden in der Region Überreste vieler alter Siedlungen entdeckt, die aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und aus dem Mittelalter stammen. Durch den Rayon, der 1930 etabliert wurde, fließen die Flüsse Kura (entlang der nordöstlichen Grenze) und Qargar (durch die Mitte des Rayons) und auch viele Salzseen sind zu finden. Das Gebiet ist überwiegend Flachland. Außerdem liegt der Aggel Nationalpark in der Nähe von Agcabedi. Hier gibt es überwiegend graue, tonhaltige Erde. Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft; das Gebiet gehört zu den bedeutendsten Baumwollgebieten des Landes. Insgesamt leben im Rayon Agcabedi mehr als 121 300 Menschen, etwa 92 % davon sind Aserbaidschaner. In der Stadt Agcabedi leben ca. 47 000 Menschen. Das Klima ist mild subtropisch, trocken und warm. Im Winter liegen die mittleren Temperaturen bei 1 bis 2°C, im Sommer bei 25 bis 30°C. Englisch wird nicht sehr häufig gesprochen, mit Russisch kommt man schon eher durch.
Points oder Interessen
Der Aggel Nationalpark (auf aserbaidschanisch „Ag Göl Milli Parki“ genannt) wurde 2003 von dem damaligen Präsidenten von Aserbaidschan, Ilham Alijev, eingerichtet. Insgesamt hat er eine Fläche von etwa 180 km² und liegt in der Mil Ebene der Kur-Araz-Tiefebene; das Gebiet liegt unter dem Meeresspiegel. Der Park ist zum Teil Halbwüste und daher von einem trockenen Steppenklima geprägt; es sind aber auch wichtige Feuchtgebiete zu finden, die im Überschwemmungsgebiet der Flüsse liegen. Der Park ist ein wichtiges Überwinterungs- und Nistgebiet für mehr als 140 Vogelarten; als der Nationalpark im Jahr 2001 in die internationale Liste der Ramsar-Feuchtgebiete aufgenommen wurde, wurde er auch zu einem wichtigen Vogelgebiet erklärt. Ein großer Teil des Reservats wird von dem malerischen Aggöl See (oft auch „Weißer See“ genannt) eingenommen, der von Schilfrohr umgeben ist und ein wichtiges Habitat für seltene und gefährdete Wasservögel darstellt; hier sind unter anderem Schwäne, Schwarzstörche, Pelikane, Flamingos, verschiedene Gänsearten, Löffler, Feldhühner und Trappen zu finden. Etwa 30 stark gefährdete Arten haben sich hier etabliert. Im Winter friert der See manchmal sogar zu. Auch Wölfe, Schakale, Wildschweine, Füchse, Hasen, Fledermäuse, Otter, Wiesel, Stachelschweine, Bieber und eine große Anzahl an Wildkatzen kommen in dem Park vor. Desweiteren sind in den Feuchtgebieten auch Schildkröten zu finden.
Avsar (manchmal auch Uzeirkend genannt) ist ein Dorf etwa 10 km von Agcabedi entfernt. Hier leben ca. 5 600 Menschen. Das Dorf ist für sein Mir Ali Mausoleum bekannt. Dieses stammt aus dem 13. Jahrhundert und wird in vielen alten Legenden erwähnt. Aufgebaut ist es als zylinderförmiger Turm, das Fundament ist ein Podest mit Stufen. Das kreuzförmige Grab unterhalb des Gebäudes ist in den Fels gehauen und kann von dem Erdgeschoss aus erreicht werden. In der Turmspitze befindet sich ein Andachtsraum. Das Mausoleum liegt an der Straße zwischen Barda und Beylagan. Avsar ist außerdem als Geburtsort von Namig Abdullayev bekannt, einem Nationalhelden von Aserbaidschan.
In der Region von Agcabedi gibt es einige interessante archäologische Ausgrabungsstätten zu besichtigen. Hier wird in Zusammenarbeit des Deutschen Archäologischen Instituts und der Nationalen Akademie der Wissenschaften, deren Sitz in Baku ist, erforscht, wann und wie Menschen in dem Steppengebiet im Mil Tal sesshaft wurden und wie ihre Wirtschafts- und Lebensweise aussah. Eine der bekanntesten Ausgrabungsstätten ist Kamiltepe, das sich ca. 30 km in südwestlicher Richtung von Agcabedi befindet und seit den 1950er Jahren erforscht wird. Hier hat man eine gewaltige Kultstätte freigelegt, die im 6. Jahrhundert vor Christus erbaut wurde. Die Plattform, die aus Lehmziegeln aufgebaut ist und einen Durchmesser von 18 Metern hat, wurde für festliche Aktivitäten genutzt; dies belegen dicke Ascheschichten und Überreste von Gefäßen, Tierknochen und Kochsteinen. Aber auch weitere Kultanlagen wurden im unmittelbaren Umfeld entdeckt; sie haben eine kreisrunde Form. Außerdem hat man einen ringförmigen Graben gefunden, über den einst mehrere Brücken führten. Es gibt runde und rechteckige Häusergrundrisse und die Überreste einer von Lehmziegeln geprägten Architektur, die von den frühesten Siedlungen in dieser Region stammen. Die ersten sesshaften Siedler betrieben nach aktuellen Erkenntnissen Landwirtschaft.
Weitere sehr sehenswerte Ausgrabungsstätten der Region zeigen spannende Funde aus der Jungsteinzeit, der Antike und dem Mittelalter. Die erste Besiedelung des damals noch persischen Aserbaidschan fand im 6. Jahrhundert vor Christus statt. Die bekannteste Stätte aus dieser Zeit befindet sich in Hajji Firuz Tepe im Osnu-Solduz-Tal. Dort hat man Tongefäße (zum Beispiel große Schüsseln mit flachem Boden) aus weichem Material gefunden, die schlecht gebrannt, aber trotzdem sehr beständig waren. Das Tonmaterial wurde teilweise mit Grashalmen gemischt. Auch in Nargiztepe gab es einen bedeutenden archäologischen Fund: Hier befindet sich eine große Grabstätte mit vielen alten Grabsteinen. Während des Krieges zerstörten die Armenier leider viele der wertvollen Funde. Auch in Garagobar, Shahtepe und Galatepe (in dem Dorf Boyat) gibt es interessante Grabungsstätten zu sehen. In Saribashtepe, Kultepe, Uchtepe, Elashantepe und Sumuklutepe hat man außerdem Überreste gefunden, die bis in die Bronzezeit zurück reichen.
Das Nationalgericht von Aserbaidschan wird „Plow“ genannt – es besteht aus Reis und Hammelfleisch, oft werden noch Gemüse, Pinienkerne und Trockenobst hinzugefügt. Auch Schaschlik wird hier sehr gerne gegessen; Lyulya kebab beispielsweise wird an vielen Straßenständen verkauft (Lamm-Hackfleisch am Spieß). Als Vorspeise wird oft Suppe gegessen, so zum Beispiel Piti, ein Eintopf mit Hammelfleisch und Kichererbsen. Auch eine scharfe Joghurt- und Spinatsuppe mit Fleischklößchen und Reis gibt es (Dogva genannt) und Fisch (Stör) wird ebenfalls sehr gerne serviert. Lecker sind desweiteren Pasteten, die mit Kürbis oder Spinat gefüllt sind und Kutab genannt werden. In den Teehäusern (Tschai Khana) sitzen meist nur Männer; hier wird schwarzer Tee mit Zucker aus kleinen Gläsern getrunken. Man trinkt hier lokalen Weinbrand und Wein, außerdem ist Wodka aus Russland sehr beliebt.
Etwa 300 km von Agcabedi entfernt liegt Baku, die Haupstadt und größtes Stadt des Landes. Sie liegt im Westen am Kaspischen Meer, 28 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Stadt hat etwas über 2 Millionen Einwohner und ist das kulturelle, wissenschaftliche und industrielle Zentrum von Aserbaidschan. Eine interessante Erfahrung ist es, ein traditionelles Hamam zu besuchen, wo rituelle Waschungen durchgeführt werden. Heute werden Hamams von den Aserbaidschaner meist gar nicht mehr benutzt. Zwischen dem Teppichmuseum und der Mauer, die die Altstadt umgibt, gibt es gute Bars und Restaurants – Baku ist für sein aufregendes Nachtleben bekannt und gerade bei Touristen deswegen sehr beliebt. Die Altstadt gehört zusammen mit dem Shirvanshah-Palast und dem „Maiden-Turm“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie wird oft auch als „Ummauerte Stadt von Baku“ bezeichnet und bietet ein malerisches Labyrinth an engen Gassen und antiken Gebäuden. „Baku“ stammt wahrscheinlich aus dem Persischen und bedeutet „windgebeutelte Stadt“; der Spitzname der Stadt lautet ebenfalls „Stadt des Windes“, weil es hier gerade im Winter harrsche Winterstürme gibt. Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise die hübsche Bibi Heybat Moschee aus dem 13. Jahrhundert, die über dem Grab eines Nachfolgers von Mohammed erbaut wurde. Auch der Feuer Tempel, die Juma Moschee und die Taza Pir Moschee sind sehr beliebt. Das Museum Moderner Kunst und das Staatsmuseum der Geschichte Aserbaidschans sind ebenfalls sehr sehenswert. Die Stadt hat außerdem viele grüne Parks zu bieten. Eine Promenade entlang der Küste umfasst einen Freizeitpark, Jachtclub, einen musikalischen Brunnen, Statuen und Monumente.
Beylagan, eine kleine Stadt etwa 40 km von Agcabedi entfernt, ist eine der ältesten Städte in ganz Aserbaidschan und hat heute etwa 15 500 Bewohner. Sie liegt zwischen den Flüssen Kura und Aras und wurde während der sowjetischen Zeit Zhdanov genannt; 1991 wurde sie dann wieder in Beylagan umbenannt. Man vermutet, dass die Stadt zur Zeit der iranischen Migration und Besiedelung dieses Gebietes gegründet wurde. In vorislamischer Zeit hieß sie noch Paytakaran. 1220 wurde die Stadt von den Mongolen belagert und niedergebrannt; die Überlebenden kamen aber zurück und bauten sie neu auf. Im 14. Jahrhundert wurde sie von Timur zerstört, der sie daraufhin wiederaufbaute; die Stadt wurde aber verlassen. Die Überreste sind heute als Ören-kala bekannt und liegen bei dem Dorf Kabirili, etwa 22 km von der modernen Stadt entfernt.
Etwa 110 km entfernt liegt die kleine Stadt Agdash. Bis 1919 war sie noch als Arash Mahal bekannt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das damals noch kleine Dorf „Sheki khanate“ genannt. Hauptwirtschaftsfaktor ist auch hier die Produktion von Baumwolle. Während eines schweren Erdbebens im Jahr 1999 wurde Agdash schwer beschädigt. Heute leben hier über 18 000 Menschen.
Die Stadt Mingachavir (oft auch „Mingecevir“) ist mit fast 100 000 Bewohnern die viertgrößte Stadt von Aserbaidschan. Sie ist auch als „Stadt der Lichter“ bekannt, weil es am Fluss Kur ein hydroelektrisches Werk gibt. Der Fluss spaltet die Stadt in zwei Hälften. Das Gebiet ist schon seit Tausenden von Jahren besiedelt (es wurden Überreste aus der Zeit 3000 vor Christus gefunden), die Stadt wurde aber erst im Jahr 1948 gegründet; teils waren an der Gründung auch deutsche Soldaten beteiligt, die während des Zweiten Weltkrieges gefangengenommen worden waren. In Mingachavir gibt es außerdem ein großes Polytechnisches Institut. Es wurden desweiteren zwei antike Siedlungen und Grabstätten ausgegraben. Außerdem gibt es 16 öffentliche Büchereien, eine Gallerie mit mehr als 300 Gemälden und ein historisches Museum, das 1968 eröffnet wurde; es besteht aus zwei verschiedenen Teilen: Eine Ausstellung gedenkt verschiedenen Märtyrern, die andere Ausstellung informiert über die Unabhängigkeit.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: In Agcabedi gibt es einen Flughafen. Weitere Flughäfen befinden sich in Parsabad (77 km) und Gyandzha (105 km). Für internationale Reisende empfiehlt sich auch der Flughafen in Baku (etwa 300 km).
Mit dem Zug: Es gibt in Agcabedi einen Bahnhof. Mit dem Auto: Durch den Rayon führt eine Fernstraße, die von Lenkeran nach Gence führt.
Mit dem Bus: Es gibt Busverbindungen in die umliegenden Städte.
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Agcabedi ist Hauptstadt und administratives Zentrum des Rayons Agcabedi (manchmal auch als „Aghjabadi“ bezeichnet) und ist zentral in Aserbaidschan gelegen. Der Name bedeutet „große Siedlung“. Bekannt ist der Ort zum Beispiel als Geburtsort des bekannten Komponisten Üzeyir Hacibeyov; er erblickte im Jahr 1885 das Licht der Welt. Außerdem wurden in der Region Überreste vieler alter Siedlungen entdeckt, die aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und aus dem Mittelalter stammen. Durch den Rayon, der 1930 etabliert wurde, fließen die Flüsse Kura (entlang der nordöstlichen Grenze) und Qargar (durch die Mitte des Rayons) und auch viele Salzseen sind zu finden. Das Gebiet ist überwiegend Flachland. Außerdem liegt der Aggel Nationalpark in der Nähe von Agcabedi. Hier gibt es überwiegend graue, tonhaltige Erde. Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft; das Gebiet gehört zu den bedeutendsten Baumwollgebieten des Landes. Insgesamt leben im Rayon Agcabedi mehr als 121 300 Menschen, etwa 92 % davon sind Aserbaidschaner. In der Stadt Agcabedi leben ca. 47 000 Menschen. Das Klima ist mild subtropisch, trocken und warm. Im Winter liegen die mittleren Temperaturen bei 1 bis 2°C, im Sommer bei 25 bis 30°C. Englisch wird nicht sehr häufig gesprochen, mit Russisch kommt man schon eher durch.
Points oder Interessen
Der Aggel Nationalpark (auf aserbaidschanisch „Ag Göl Milli Parki“ genannt) wurde 2003 von dem damaligen Präsidenten von Aserbaidschan, Ilham Alijev, eingerichtet. Insgesamt hat er eine Fläche von etwa 180 km² und liegt in der Mil Ebene der Kur-Araz-Tiefebene; das Gebiet liegt unter dem Meeresspiegel. Der Park ist zum Teil Halbwüste und daher von einem trockenen Steppenklima geprägt; es sind aber auch wichtige Feuchtgebiete zu finden, die im Überschwemmungsgebiet der Flüsse liegen. Der Park ist ein wichtiges Überwinterungs- und Nistgebiet für mehr als 140 Vogelarten; als der Nationalpark im Jahr 2001 in die internationale Liste der Ramsar-Feuchtgebiete aufgenommen wurde, wurde er auch zu einem wichtigen Vogelgebiet erklärt. Ein großer Teil des Reservats wird von dem malerischen Aggöl See (oft auch „Weißer See“ genannt) eingenommen, der von Schilfrohr umgeben ist und ein wichtiges Habitat für seltene und gefährdete Wasservögel darstellt; hier sind unter anderem Schwäne, Schwarzstörche, Pelikane, Flamingos, verschiedene Gänsearten, Löffler, Feldhühner und Trappen zu finden. Etwa 30 stark gefährdete Arten haben sich hier etabliert. Im Winter friert der See manchmal sogar zu. Auch Wölfe, Schakale, Wildschweine, Füchse, Hasen, Fledermäuse, Otter, Wiesel, Stachelschweine, Bieber und eine große Anzahl an Wildkatzen kommen in dem Park vor. Desweiteren sind in den Feuchtgebieten auch Schildkröten zu finden.
Avsar (manchmal auch Uzeirkend genannt) ist ein Dorf etwa 10 km von Agcabedi entfernt. Hier leben ca. 5 600 Menschen. Das Dorf ist für sein Mir Ali Mausoleum bekannt. Dieses stammt aus dem 13. Jahrhundert und wird in vielen alten Legenden erwähnt. Aufgebaut ist es als zylinderförmiger Turm, das Fundament ist ein Podest mit Stufen. Das kreuzförmige Grab unterhalb des Gebäudes ist in den Fels gehauen und kann von dem Erdgeschoss aus erreicht werden. In der Turmspitze befindet sich ein Andachtsraum. Das Mausoleum liegt an der Straße zwischen Barda und Beylagan. Avsar ist außerdem als Geburtsort von Namig Abdullayev bekannt, einem Nationalhelden von Aserbaidschan.
In der Region von Agcabedi gibt es einige interessante archäologische Ausgrabungsstätten zu besichtigen. Hier wird in Zusammenarbeit des Deutschen Archäologischen Instituts und der Nationalen Akademie der Wissenschaften, deren Sitz in Baku ist, erforscht, wann und wie Menschen in dem Steppengebiet im Mil Tal sesshaft wurden und wie ihre Wirtschafts- und Lebensweise aussah. Eine der bekanntesten Ausgrabungsstätten ist Kamiltepe, das sich ca. 30 km in südwestlicher Richtung von Agcabedi befindet und seit den 1950er Jahren erforscht wird. Hier hat man eine gewaltige Kultstätte freigelegt, die im 6. Jahrhundert vor Christus erbaut wurde. Die Plattform, die aus Lehmziegeln aufgebaut ist und einen Durchmesser von 18 Metern hat, wurde für festliche Aktivitäten genutzt; dies belegen dicke Ascheschichten und Überreste von Gefäßen, Tierknochen und Kochsteinen. Aber auch weitere Kultanlagen wurden im unmittelbaren Umfeld entdeckt; sie haben eine kreisrunde Form. Außerdem hat man einen ringförmigen Graben gefunden, über den einst mehrere Brücken führten. Es gibt runde und rechteckige Häusergrundrisse und die Überreste einer von Lehmziegeln geprägten Architektur, die von den frühesten Siedlungen in dieser Region stammen. Die ersten sesshaften Siedler betrieben nach aktuellen Erkenntnissen Landwirtschaft.
Weitere sehr sehenswerte Ausgrabungsstätten der Region zeigen spannende Funde aus der Jungsteinzeit, der Antike und dem Mittelalter. Die erste Besiedelung des damals noch persischen Aserbaidschan fand im 6. Jahrhundert vor Christus statt. Die bekannteste Stätte aus dieser Zeit befindet sich in Hajji Firuz Tepe im Osnu-Solduz-Tal. Dort hat man Tongefäße (zum Beispiel große Schüsseln mit flachem Boden) aus weichem Material gefunden, die schlecht gebrannt, aber trotzdem sehr beständig waren. Das Tonmaterial wurde teilweise mit Grashalmen gemischt. Auch in Nargiztepe gab es einen bedeutenden archäologischen Fund: Hier befindet sich eine große Grabstätte mit vielen alten Grabsteinen. Während des Krieges zerstörten die Armenier leider viele der wertvollen Funde. Auch in Garagobar, Shahtepe und Galatepe (in dem Dorf Boyat) gibt es interessante Grabungsstätten zu sehen. In Saribashtepe, Kultepe, Uchtepe, Elashantepe und Sumuklutepe hat man außerdem Überreste gefunden, die bis in die Bronzezeit zurück reichen.
Das Nationalgericht von Aserbaidschan wird „Plow“ genannt – es besteht aus Reis und Hammelfleisch, oft werden noch Gemüse, Pinienkerne und Trockenobst hinzugefügt. Auch Schaschlik wird hier sehr gerne gegessen; Lyulya kebab beispielsweise wird an vielen Straßenständen verkauft (Lamm-Hackfleisch am Spieß). Als Vorspeise wird oft Suppe gegessen, so zum Beispiel Piti, ein Eintopf mit Hammelfleisch und Kichererbsen. Auch eine scharfe Joghurt- und Spinatsuppe mit Fleischklößchen und Reis gibt es (Dogva genannt) und Fisch (Stör) wird ebenfalls sehr gerne serviert. Lecker sind desweiteren Pasteten, die mit Kürbis oder Spinat gefüllt sind und Kutab genannt werden. In den Teehäusern (Tschai Khana) sitzen meist nur Männer; hier wird schwarzer Tee mit Zucker aus kleinen Gläsern getrunken. Man trinkt hier lokalen Weinbrand und Wein, außerdem ist Wodka aus Russland sehr beliebt.
Etwa 300 km von Agcabedi entfernt liegt Baku, die Haupstadt und größtes Stadt des Landes. Sie liegt im Westen am Kaspischen Meer, 28 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Stadt hat etwas über 2 Millionen Einwohner und ist das kulturelle, wissenschaftliche und industrielle Zentrum von Aserbaidschan. Eine interessante Erfahrung ist es, ein traditionelles Hamam zu besuchen, wo rituelle Waschungen durchgeführt werden. Heute werden Hamams von den Aserbaidschaner meist gar nicht mehr benutzt. Zwischen dem Teppichmuseum und der Mauer, die die Altstadt umgibt, gibt es gute Bars und Restaurants – Baku ist für sein aufregendes Nachtleben bekannt und gerade bei Touristen deswegen sehr beliebt. Die Altstadt gehört zusammen mit dem Shirvanshah-Palast und dem „Maiden-Turm“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie wird oft auch als „Ummauerte Stadt von Baku“ bezeichnet und bietet ein malerisches Labyrinth an engen Gassen und antiken Gebäuden. „Baku“ stammt wahrscheinlich aus dem Persischen und bedeutet „windgebeutelte Stadt“; der Spitzname der Stadt lautet ebenfalls „Stadt des Windes“, weil es hier gerade im Winter harrsche Winterstürme gibt. Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise die hübsche Bibi Heybat Moschee aus dem 13. Jahrhundert, die über dem Grab eines Nachfolgers von Mohammed erbaut wurde. Auch der Feuer Tempel, die Juma Moschee und die Taza Pir Moschee sind sehr beliebt. Das Museum Moderner Kunst und das Staatsmuseum der Geschichte Aserbaidschans sind ebenfalls sehr sehenswert. Die Stadt hat außerdem viele grüne Parks zu bieten. Eine Promenade entlang der Küste umfasst einen Freizeitpark, Jachtclub, einen musikalischen Brunnen, Statuen und Monumente.
Beylagan, eine kleine Stadt etwa 40 km von Agcabedi entfernt, ist eine der ältesten Städte in ganz Aserbaidschan und hat heute etwa 15 500 Bewohner. Sie liegt zwischen den Flüssen Kura und Aras und wurde während der sowjetischen Zeit Zhdanov genannt; 1991 wurde sie dann wieder in Beylagan umbenannt. Man vermutet, dass die Stadt zur Zeit der iranischen Migration und Besiedelung dieses Gebietes gegründet wurde. In vorislamischer Zeit hieß sie noch Paytakaran. 1220 wurde die Stadt von den Mongolen belagert und niedergebrannt; die Überlebenden kamen aber zurück und bauten sie neu auf. Im 14. Jahrhundert wurde sie von Timur zerstört, der sie daraufhin wiederaufbaute; die Stadt wurde aber verlassen. Die Überreste sind heute als Ören-kala bekannt und liegen bei dem Dorf Kabirili, etwa 22 km von der modernen Stadt entfernt.
Etwa 110 km entfernt liegt die kleine Stadt Agdash. Bis 1919 war sie noch als Arash Mahal bekannt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das damals noch kleine Dorf „Sheki khanate“ genannt. Hauptwirtschaftsfaktor ist auch hier die Produktion von Baumwolle. Während eines schweren Erdbebens im Jahr 1999 wurde Agdash schwer beschädigt. Heute leben hier über 18 000 Menschen.
Die Stadt Mingachavir (oft auch „Mingecevir“) ist mit fast 100 000 Bewohnern die viertgrößte Stadt von Aserbaidschan. Sie ist auch als „Stadt der Lichter“ bekannt, weil es am Fluss Kur ein hydroelektrisches Werk gibt. Der Fluss spaltet die Stadt in zwei Hälften. Das Gebiet ist schon seit Tausenden von Jahren besiedelt (es wurden Überreste aus der Zeit 3000 vor Christus gefunden), die Stadt wurde aber erst im Jahr 1948 gegründet; teils waren an der Gründung auch deutsche Soldaten beteiligt, die während des Zweiten Weltkrieges gefangengenommen worden waren. In Mingachavir gibt es außerdem ein großes Polytechnisches Institut. Es wurden desweiteren zwei antike Siedlungen und Grabstätten ausgegraben. Außerdem gibt es 16 öffentliche Büchereien, eine Gallerie mit mehr als 300 Gemälden und ein historisches Museum, das 1968 eröffnet wurde; es besteht aus zwei verschiedenen Teilen: Eine Ausstellung gedenkt verschiedenen Märtyrern, die andere Ausstellung informiert über die Unabhängigkeit.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: In Agcabedi gibt es einen Flughafen. Weitere Flughäfen befinden sich in Parsabad (77 km) und Gyandzha (105 km). Für internationale Reisende empfiehlt sich auch der Flughafen in Baku (etwa 300 km).
Mit dem Zug: Es gibt in Agcabedi einen Bahnhof. Mit dem Auto: Durch den Rayon führt eine Fernstraße, die von Lenkeran nach Gence führt.
Mit dem Bus: Es gibt Busverbindungen in die umliegenden Städte.