Präsentation
Yeghegnadzor ist eine Stadt in Armenien am Fluss Serkoghunk. Sie ist die Hauptstadt des Bezirkes Vayots Dzor und liegt auf etwa 1 200 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Sie ist eine der ältesten Siedlungen des Vayots Dzor Bezirkes; erste Erwähungen stammen aus dem 5. Jahrhundert. In der Nähe der Stadt hat man auch die Ruinen einer mittelalterlichen Festung entdeckt. In antiken Zeiten wurde sie Yeghegik genannt, später (bis 1935) Keshishkend und von 1935 bis 1957 während der Herrschaft von Joseph Stalin Mikoyan, benannt nach dem sowjetischen Politiker Anastas Mikoyan. Der heutige Name Yeghegnadzor kommt aus dem Armenischen und bedeutet “Tal des Schilfrohrs”. Yerewan, die Hauptstadt von Armenien, befindet sich ca. 125 km nördlich von Yeghegnadzor. Hauptwirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft. Es werden vor allem Weintrauben, aber auch anderes Obst und Gemüse angebaut. Der Wein aus dieser Region ist bis über die Landesgrenzen hinaus für seine vorzügliche Qualität wohlbekannt.
Die stadt Yeghegnadzor gehört zu der region Vayots Dzor und zu der provinz Eghegnadzor.
Die stadt zählt Yeghegnadzor 8.203 Einwohner (Volkszählung von 2011) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 1.194 m.
Die bürgermeister der stadt Yeghegnadzor ist Sirekan Babayan.
Points oder Interessen
Von der hübschen kleinen Areni Kirche aus, die über 1000 Jahre alt ist, hat man einen wunderbaren Ausblick die Stadt. Sehenswert ist außerdem die Basilika der Heiligen Mutter Gottes; sie war einst als Sup Sarkis Kirche bekannt. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und 1878 komplett saniert. Sie liegt im Zentrum der Stadt und dient als Diözese armenischen apostolischen Kirche im Bezirk Vayots Dzor. Die armenische apostolische Kirche ist die älteste nationale Kirche der Welt. Sie gehört zur orthodoxen Kirche und ist eine der ältesten christlichen Gemeinschaften überhaupt. Im Jahr 301 war Armenien das erste Land, das das Christentum (die armenische apostolische Kirche) zur Staatsreligion erklärte. Die armenische Architektur hat ein paar charakteristische Merkmale, so zum Beispiel spitze Dome, einen Fokus auf die Höhe statt die Länge des Gebäudes, steinerne gewölbte Decken und reich verzierte Fresken.
Das wunderschöne Norawank Kloster („neues Kloster“) wurde im 13. Jahrhundert errichtet und befindet sich nur wenige km südwestlich der Stadt in einer engen Schlucht, die von dem Fluss Amaghu geformt wurde. Es gehört zur armenischen apostolischen Kirche. Die Schlucht ist für ihre steilen, sehr hohen roten Klippen bekannt, die sich direkt gegenüber des Klosters befinden. Bekannt ist das Kloster vor allem für seine zweistöckige Surp Astvatsatsin Kirche (Heilige Mutter Gottes Kirche), die manchmal zu Ehren des Prinzen Burtel Obelian auch „Burtelashen“ genannt wird. Zum zweiten Stockwerk gelangt man über eine enge Stein-Treppe. Außerdem gehören zu dem Kloster noch die Kirche S. Karapet und die kleine Grigor Kapelle mit ihrer gewölbten Halle. Die Kirche Surb Karapet (auch Johannes der Täufer Kirche) hat einen kreuzförmigen Grundriss. Etwas nördlich liegt die ursprüngliche Surb Karapet Kirche, die während eines Erdbebens zerstört worden war. Die Kapelle Surb Grigor wurde 1245 von Siranes hinzugefügt. Man hat innerhalb und außerhalb der Mauern auch die Überreste von Wohngebäuden gefunden und es gibt auch mehrere Chatschkars, armenische „Kreuzsteine“. Diese sind behauene Gedächtnissteine, die künstlerisch verziert und mit einem in den Stein gemeißelten Kreuz in der Mitte versehen sind. Der Name Amaghu kommt von einem kleinen Dorf oberhalb der Schlucht mit demselben Namen, das heutzutage verlassen ist. Das Norawank Kloster wurde im Jahr 1205 von dem Bischof Hoyhannes gegründet und war einst die Residenz obelischer Prinzen. Bei der Gestaltung des Klosters hatten unter anderem der Architekt Siranes und der Maler und Skulpteur Momik ihre Hand im Spiel. Die Mauer wurde im 17. und 18. Jahrhundert hinzugefügt.
Das kleine Spitakawor Kloster der Heiligen Mutter Gottes (auf armenisch „Gülvank“) wurde 1321 nördlich von Yeghegnadzor nahe des Dorfes Vernashen erbaut; das Dorf war einst als Bashkend bekannt. Es liegt am Fuß des Berges Teksar, etwas abgeschieden gelegen. Auch dieses Kloster gehört der armenischen apostolischen Kirche an. Die Kirche wurde 1320 erbaut und Glockenturm und Vorraum im Jahr 1330 hinzugefügt. Es liegt in schwierigem Terrain, ist aber zu Fuß oder mit einem Fahrzeug mit Allrad-Antrieb erreicht werden. Die aus weißem Stein erbauten Gebäude des Klosters sind von einer Mauer umgeben. Im Frühling wird der Komplex häufig von einer großen Anzahl an Blumen umgeben, weswegen er manchmal von den Bewohnern von Vernashen auch als „Kloster der Blumen“ (Tsaghkavank) bezeichnet wird. Das Hauptgebäude stellt die Spitakawor Kirche der Heiligen Mutter Gottes dar. Der Eingang zur Kirche wird von einem wunderschönen in Stein gehauenen Bildnis der Heiligen Mutter Gottes geziert. Es gibt aber noch weitere Kunstwerke zu sehen, so zum Beispiel eine Skulptur von Jesus mit seinen Jüngern und ein Denkmal, das Eachi und seinen Sohn darsellt. In der Nähe gibt es noch zwei weitere Kloster: das Tanade und das S. Khach Kloster. In alten Zeiten sollen die drei Kloster über Feuerzeichen miteinander kommuniziert haben.
Die Proshaberd Festung (manchmal auch „Boloraberd Festung“) ist eine weitere höchst beliebte Sehenswürdigkeit nur wenige Kilometer nordöstlich von Yeghagnadzor. Sie wurde während des 13. Jahrhunderts von dem Prinzen Prosh Khaghbakian erbaut und liegt ebenfalls nahe des Dorfes Vernashen. Es gibt eine lokale Legende zu der Burg: Vor vielen Jahren sollen persische Truppen versucht haben, die Festung einzunehmen. Aufgrund ihrer starken Mauern und der gut funktionierenden Wasserversorgung der Festung gelang dies den Persern aber nicht. Auch die Suche nach der Wasserleitung zu der Festung hatte keinen Erfolg. Von einem seiner Männer erhielt der Anführer den Vorschlag, einen Esel sieben Tage lang ohne Wasser zu halten und dann auf die Suche zu schicken. Der Anführer befolgte den Rat und prompt fand der Esel die Wasserleitung. So sollen die Perser es am Ende doch geschafft haben, die Burg einzunehmen, indem sie die Wasserversorgung abschnitten. Außerdem soll Prinz Prosh aus Furcht vor Angriffen seine Wertsachen in der Festung und den nahegelegenen Bergen versteckt haben. Es soll möglich sein, diese Schätze zu finden, verstünde man nur die Symbole, die der Prinz hinterlassen hat. Auf einem alleinstehenden Chatschkar nahe der Straße beispielsweise steht geschrieben: „Der Schatz befindet sich im Kopf.“
Um Yeghegnadzor herum gibt es beispielsweise ein paar schöne Höhlen zu entdecken. So zum Beispiel die rauen Höhlen Mozrov und Arjeri, die man nur mit einem Reiseleiter besuchen sollte. Mozrov ist nur 800 Meter tief, hat aber sehr schöne Formationen zu bieten. Arjeri ist ein wunderschönes kompliziertes Höhlensystem mit hübschen Formationen und kleinen Wasserstellen. In beiden Höhlen gibt es Fledermäuse. Aber auch die Höhlen Jrovank und Magili sind einen Besuch wert.
Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, eine atemberaubende Schluchten-Schleife durch die umliegenden von Flüssen geformten Schluchten zu fahren. Man folgt zuerst dem Fluss Yeghegis, vorbei an dem Dorf Shatin und fährt dann in das Dorf Yeghegis hinein, wo es ein paar schöne Kirchen und einen antiken jüdischen Friedhof zu besichtigen gibt. Zu den Kirchen gehört beispielsweise die einzigartige Zorats-Kirche mit ihrer Dreiecksform. Yeghegis liegt in einer malerischen Schlucht unterhalb von Smbataberd. Weiter geht es zu dem Arates Kloster, dann wieder hinunter, an dem Fluss Herher entlang in das Dorf Herher. Der Fluss Arpar führt wieder zurück nach Yeghegnadzor. Außerdem bietet das kleine Dorf Khachik ein wunderschönes Kloster (Khotakenats Vank Kloster), von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf Nakhichevan hat. In den Bergen oberhalb des Dorfes Martiros gibt es eine kleine, einfach gebaute und in den Stein gehauene Kirche. Auch das Dorf Vayk etwa 15 km von Yeghegnadzor entfernt ist einen Besuch wert. Hier leben etwa 5 900 Menschen. Bekannt ist beispielsweise eine historische Brücke, 1827 von dem General Paskevich restauriert, und die hübsche Sankt Trdat Kirche.
Das bildschöne Dorf Jermuk (manchmal auch „Djermuk“) befindet sich ca. 50 km von Yeghegnadzor entfernt. In Jermuk leben ca. 5 100 Menschen. Hier gibt es einiges zu entdecken; so zum Beispiel mehrere Mineralquellen und –seen, eine wunderschöne Schlucht, die vom Fluss Arpa geformt wurde, eine Brücke über den Fluss und den Jermuk Wasserfall. Es gibt viele malerische Wanderstrecken durch Wälder, vorbei an Seen und Wasserfällen. In einem der vielen Wellnesseinrichtungen kann man sich wunderbar entspannen. Gerade während der sowjetischen Zeiten war Jermuk ein beliebter Wellnessort; aber auch heute kommen sehr viele Touristen gerne wegen der heißen Quellen und des guten Mineralwassers nach Jermuk.
Etwa 60 km enfernt beginnt der wunderschöne Sevan Nationalpark. Er wurde 1978 eingerichtet, um den Sevan See und seine Umgebung zu schützen. Das Gebiet wird als wissenschaftliches Zentrum verwaltet, das die hier vorgefundenen Ökosysteme überwacht und Naturschutzmaßnahmen umsetzt. Auch das Angeln am See wird überwacht – geangelt werden darf nur mit Lizenz. Der Sevan Nationalpark ist nur einer von zwei Nationalparks in ganz Armenien; der andere Park ist der Dilijan Nationalpark. Im Sevan Nationalpark vorgefundene Tierarten sind beispielsweise Marder, Schakale, Wölfe, Katzen und Hasen. Außerdem finden sich hier sehr viele Vogelarten. Die Flora bietet 28 verschiedene Baum-, 42 Busch-, 866 mehrjährige Kräuter- und 307 annuelle und biannuele Pflanzenarten.
Etwa 130 km von Yeghegnadzor entfernt liegt Yerewan, Hauptstadt und größte Stadt in Armenien. Sie ist außerdem eine der ältesten permanent besiedelten Städte der Welt. Hauptstadt ist sie seit dem Jahr 1918. Das Gebiet wurde schon im 8. Jahrhundert vor Christus besiedelt, als die Festung Erebuni erbaut wurde (782 vor Christus). In Yerewan leben heute über 1 Million Menschen, etwa 35 % der gesamten Bevölkerung Armeniens. Im Jahr 2012 wurde die Stadt als „Weltbuchhauptstadt“ von der UNESCO ausgezeichnet. Es gibt sehr viele interessante Museen und Büchereien zu besuchen, so zum Beispiel das Museum von Sergei Parajanov, die Nationale Gallerie von Armenien und das Historische Museum Armeniens. Desweiteren gibt es sehr viel spannende Architektur zu entdecken.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen ist der Nakhchivan Flughafen (NAJ), etwa 65 km entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist der internationale Zvartnots Flughafen (EVN), etwa 90 km entfernt.
Mit dem Taxi/Minibus: Einer der günstigsten Reisemittel ist das Marshutni, ein kleiner armenischer Transporter. So kommt man mit dem Marshutni beispielsweise für 5 Euro von Yerewan nach Yeghegnadzor. Auch Sammeltaxis, Busse und Taxis (20-30 Euro Yerewan nach Yeghegnadzor) bieten sich an. In der Regel gibt es keine festen Fahrtzeiten, sondern diese Minibusse fahre stets ab, sobald sie voll sind. Dies geschieht aber sehr regelmässig.
Mit dem Bus: Es gibt auch grössere Busse, welche sich vor allem bei weiten Distanzen lohnen.
Mit dem Auto: An dem Flughafen kann man sich auch sein eigenes Auto mieten. Dies ist allerdings nur zu empfehlen, falls man bereits Fahrerfahrungen in dieser Region hat. Es werden internationale Fahrpapiere benötigt, um ein Auto zu mieten.
Vor Ort: Die Fortbewegung vor Ort ist am einfachsten zu Fuss. Es gibt auch sehr preiswerte Busse, welche allerdings oftmals schwierig zu nehmen sind, weil man nicht weiss, welche Linie wohin fährt. Taxis sind eine preiswerte Alternative.
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Yeghegnadzor ist eine Stadt in Armenien am Fluss Serkoghunk. Sie ist die Hauptstadt des Bezirkes Vayots Dzor und liegt auf etwa 1 200 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Sie ist eine der ältesten Siedlungen des Vayots Dzor Bezirkes; erste Erwähungen stammen aus dem 5. Jahrhundert. In der Nähe der Stadt hat man auch die Ruinen einer mittelalterlichen Festung entdeckt. In antiken Zeiten wurde sie Yeghegik genannt, später (bis 1935) Keshishkend und von 1935 bis 1957 während der Herrschaft von Joseph Stalin Mikoyan, benannt nach dem sowjetischen Politiker Anastas Mikoyan. Der heutige Name Yeghegnadzor kommt aus dem Armenischen und bedeutet “Tal des Schilfrohrs”. Yerewan, die Hauptstadt von Armenien, befindet sich ca. 125 km nördlich von Yeghegnadzor. Hauptwirtschaftsfaktor ist die Landwirtschaft. Es werden vor allem Weintrauben, aber auch anderes Obst und Gemüse angebaut. Der Wein aus dieser Region ist bis über die Landesgrenzen hinaus für seine vorzügliche Qualität wohlbekannt.
Die stadt Yeghegnadzor gehört zu der region Vayots Dzor und zu der provinz Eghegnadzor.
Die stadt zählt Yeghegnadzor 8.203 Einwohner (Volkszählung von 2011) hat. Die durchschnittliche Höhe beträgt 1.194 m.
Die bürgermeister der stadt Yeghegnadzor ist Sirekan Babayan.
Points oder Interessen
Von der hübschen kleinen Areni Kirche aus, die über 1000 Jahre alt ist, hat man einen wunderbaren Ausblick die Stadt. Sehenswert ist außerdem die Basilika der Heiligen Mutter Gottes; sie war einst als Sup Sarkis Kirche bekannt. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und 1878 komplett saniert. Sie liegt im Zentrum der Stadt und dient als Diözese armenischen apostolischen Kirche im Bezirk Vayots Dzor. Die armenische apostolische Kirche ist die älteste nationale Kirche der Welt. Sie gehört zur orthodoxen Kirche und ist eine der ältesten christlichen Gemeinschaften überhaupt. Im Jahr 301 war Armenien das erste Land, das das Christentum (die armenische apostolische Kirche) zur Staatsreligion erklärte. Die armenische Architektur hat ein paar charakteristische Merkmale, so zum Beispiel spitze Dome, einen Fokus auf die Höhe statt die Länge des Gebäudes, steinerne gewölbte Decken und reich verzierte Fresken.
Das wunderschöne Norawank Kloster („neues Kloster“) wurde im 13. Jahrhundert errichtet und befindet sich nur wenige km südwestlich der Stadt in einer engen Schlucht, die von dem Fluss Amaghu geformt wurde. Es gehört zur armenischen apostolischen Kirche. Die Schlucht ist für ihre steilen, sehr hohen roten Klippen bekannt, die sich direkt gegenüber des Klosters befinden. Bekannt ist das Kloster vor allem für seine zweistöckige Surp Astvatsatsin Kirche (Heilige Mutter Gottes Kirche), die manchmal zu Ehren des Prinzen Burtel Obelian auch „Burtelashen“ genannt wird. Zum zweiten Stockwerk gelangt man über eine enge Stein-Treppe. Außerdem gehören zu dem Kloster noch die Kirche S. Karapet und die kleine Grigor Kapelle mit ihrer gewölbten Halle. Die Kirche Surb Karapet (auch Johannes der Täufer Kirche) hat einen kreuzförmigen Grundriss. Etwas nördlich liegt die ursprüngliche Surb Karapet Kirche, die während eines Erdbebens zerstört worden war. Die Kapelle Surb Grigor wurde 1245 von Siranes hinzugefügt. Man hat innerhalb und außerhalb der Mauern auch die Überreste von Wohngebäuden gefunden und es gibt auch mehrere Chatschkars, armenische „Kreuzsteine“. Diese sind behauene Gedächtnissteine, die künstlerisch verziert und mit einem in den Stein gemeißelten Kreuz in der Mitte versehen sind. Der Name Amaghu kommt von einem kleinen Dorf oberhalb der Schlucht mit demselben Namen, das heutzutage verlassen ist. Das Norawank Kloster wurde im Jahr 1205 von dem Bischof Hoyhannes gegründet und war einst die Residenz obelischer Prinzen. Bei der Gestaltung des Klosters hatten unter anderem der Architekt Siranes und der Maler und Skulpteur Momik ihre Hand im Spiel. Die Mauer wurde im 17. und 18. Jahrhundert hinzugefügt.
Das kleine Spitakawor Kloster der Heiligen Mutter Gottes (auf armenisch „Gülvank“) wurde 1321 nördlich von Yeghegnadzor nahe des Dorfes Vernashen erbaut; das Dorf war einst als Bashkend bekannt. Es liegt am Fuß des Berges Teksar, etwas abgeschieden gelegen. Auch dieses Kloster gehört der armenischen apostolischen Kirche an. Die Kirche wurde 1320 erbaut und Glockenturm und Vorraum im Jahr 1330 hinzugefügt. Es liegt in schwierigem Terrain, ist aber zu Fuß oder mit einem Fahrzeug mit Allrad-Antrieb erreicht werden. Die aus weißem Stein erbauten Gebäude des Klosters sind von einer Mauer umgeben. Im Frühling wird der Komplex häufig von einer großen Anzahl an Blumen umgeben, weswegen er manchmal von den Bewohnern von Vernashen auch als „Kloster der Blumen“ (Tsaghkavank) bezeichnet wird. Das Hauptgebäude stellt die Spitakawor Kirche der Heiligen Mutter Gottes dar. Der Eingang zur Kirche wird von einem wunderschönen in Stein gehauenen Bildnis der Heiligen Mutter Gottes geziert. Es gibt aber noch weitere Kunstwerke zu sehen, so zum Beispiel eine Skulptur von Jesus mit seinen Jüngern und ein Denkmal, das Eachi und seinen Sohn darsellt. In der Nähe gibt es noch zwei weitere Kloster: das Tanade und das S. Khach Kloster. In alten Zeiten sollen die drei Kloster über Feuerzeichen miteinander kommuniziert haben.
Die Proshaberd Festung (manchmal auch „Boloraberd Festung“) ist eine weitere höchst beliebte Sehenswürdigkeit nur wenige Kilometer nordöstlich von Yeghagnadzor. Sie wurde während des 13. Jahrhunderts von dem Prinzen Prosh Khaghbakian erbaut und liegt ebenfalls nahe des Dorfes Vernashen. Es gibt eine lokale Legende zu der Burg: Vor vielen Jahren sollen persische Truppen versucht haben, die Festung einzunehmen. Aufgrund ihrer starken Mauern und der gut funktionierenden Wasserversorgung der Festung gelang dies den Persern aber nicht. Auch die Suche nach der Wasserleitung zu der Festung hatte keinen Erfolg. Von einem seiner Männer erhielt der Anführer den Vorschlag, einen Esel sieben Tage lang ohne Wasser zu halten und dann auf die Suche zu schicken. Der Anführer befolgte den Rat und prompt fand der Esel die Wasserleitung. So sollen die Perser es am Ende doch geschafft haben, die Burg einzunehmen, indem sie die Wasserversorgung abschnitten. Außerdem soll Prinz Prosh aus Furcht vor Angriffen seine Wertsachen in der Festung und den nahegelegenen Bergen versteckt haben. Es soll möglich sein, diese Schätze zu finden, verstünde man nur die Symbole, die der Prinz hinterlassen hat. Auf einem alleinstehenden Chatschkar nahe der Straße beispielsweise steht geschrieben: „Der Schatz befindet sich im Kopf.“
Um Yeghegnadzor herum gibt es beispielsweise ein paar schöne Höhlen zu entdecken. So zum Beispiel die rauen Höhlen Mozrov und Arjeri, die man nur mit einem Reiseleiter besuchen sollte. Mozrov ist nur 800 Meter tief, hat aber sehr schöne Formationen zu bieten. Arjeri ist ein wunderschönes kompliziertes Höhlensystem mit hübschen Formationen und kleinen Wasserstellen. In beiden Höhlen gibt es Fledermäuse. Aber auch die Höhlen Jrovank und Magili sind einen Besuch wert.
Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, eine atemberaubende Schluchten-Schleife durch die umliegenden von Flüssen geformten Schluchten zu fahren. Man folgt zuerst dem Fluss Yeghegis, vorbei an dem Dorf Shatin und fährt dann in das Dorf Yeghegis hinein, wo es ein paar schöne Kirchen und einen antiken jüdischen Friedhof zu besichtigen gibt. Zu den Kirchen gehört beispielsweise die einzigartige Zorats-Kirche mit ihrer Dreiecksform. Yeghegis liegt in einer malerischen Schlucht unterhalb von Smbataberd. Weiter geht es zu dem Arates Kloster, dann wieder hinunter, an dem Fluss Herher entlang in das Dorf Herher. Der Fluss Arpar führt wieder zurück nach Yeghegnadzor. Außerdem bietet das kleine Dorf Khachik ein wunderschönes Kloster (Khotakenats Vank Kloster), von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf Nakhichevan hat. In den Bergen oberhalb des Dorfes Martiros gibt es eine kleine, einfach gebaute und in den Stein gehauene Kirche. Auch das Dorf Vayk etwa 15 km von Yeghegnadzor entfernt ist einen Besuch wert. Hier leben etwa 5 900 Menschen. Bekannt ist beispielsweise eine historische Brücke, 1827 von dem General Paskevich restauriert, und die hübsche Sankt Trdat Kirche.
Das bildschöne Dorf Jermuk (manchmal auch „Djermuk“) befindet sich ca. 50 km von Yeghegnadzor entfernt. In Jermuk leben ca. 5 100 Menschen. Hier gibt es einiges zu entdecken; so zum Beispiel mehrere Mineralquellen und –seen, eine wunderschöne Schlucht, die vom Fluss Arpa geformt wurde, eine Brücke über den Fluss und den Jermuk Wasserfall. Es gibt viele malerische Wanderstrecken durch Wälder, vorbei an Seen und Wasserfällen. In einem der vielen Wellnesseinrichtungen kann man sich wunderbar entspannen. Gerade während der sowjetischen Zeiten war Jermuk ein beliebter Wellnessort; aber auch heute kommen sehr viele Touristen gerne wegen der heißen Quellen und des guten Mineralwassers nach Jermuk.
Etwa 60 km enfernt beginnt der wunderschöne Sevan Nationalpark. Er wurde 1978 eingerichtet, um den Sevan See und seine Umgebung zu schützen. Das Gebiet wird als wissenschaftliches Zentrum verwaltet, das die hier vorgefundenen Ökosysteme überwacht und Naturschutzmaßnahmen umsetzt. Auch das Angeln am See wird überwacht – geangelt werden darf nur mit Lizenz. Der Sevan Nationalpark ist nur einer von zwei Nationalparks in ganz Armenien; der andere Park ist der Dilijan Nationalpark. Im Sevan Nationalpark vorgefundene Tierarten sind beispielsweise Marder, Schakale, Wölfe, Katzen und Hasen. Außerdem finden sich hier sehr viele Vogelarten. Die Flora bietet 28 verschiedene Baum-, 42 Busch-, 866 mehrjährige Kräuter- und 307 annuelle und biannuele Pflanzenarten.
Etwa 130 km von Yeghegnadzor entfernt liegt Yerewan, Hauptstadt und größte Stadt in Armenien. Sie ist außerdem eine der ältesten permanent besiedelten Städte der Welt. Hauptstadt ist sie seit dem Jahr 1918. Das Gebiet wurde schon im 8. Jahrhundert vor Christus besiedelt, als die Festung Erebuni erbaut wurde (782 vor Christus). In Yerewan leben heute über 1 Million Menschen, etwa 35 % der gesamten Bevölkerung Armeniens. Im Jahr 2012 wurde die Stadt als „Weltbuchhauptstadt“ von der UNESCO ausgezeichnet. Es gibt sehr viele interessante Museen und Büchereien zu besuchen, so zum Beispiel das Museum von Sergei Parajanov, die Nationale Gallerie von Armenien und das Historische Museum Armeniens. Desweiteren gibt es sehr viel spannende Architektur zu entdecken.
Wie kommt man hin ?
Mit dem Flugzeug: Der nächste Flughafen ist der Nakhchivan Flughafen (NAJ), etwa 65 km entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist der internationale Zvartnots Flughafen (EVN), etwa 90 km entfernt.
Mit dem Taxi/Minibus: Einer der günstigsten Reisemittel ist das Marshutni, ein kleiner armenischer Transporter. So kommt man mit dem Marshutni beispielsweise für 5 Euro von Yerewan nach Yeghegnadzor. Auch Sammeltaxis, Busse und Taxis (20-30 Euro Yerewan nach Yeghegnadzor) bieten sich an. In der Regel gibt es keine festen Fahrtzeiten, sondern diese Minibusse fahre stets ab, sobald sie voll sind. Dies geschieht aber sehr regelmässig.
Mit dem Bus: Es gibt auch grössere Busse, welche sich vor allem bei weiten Distanzen lohnen.
Mit dem Auto: An dem Flughafen kann man sich auch sein eigenes Auto mieten. Dies ist allerdings nur zu empfehlen, falls man bereits Fahrerfahrungen in dieser Region hat. Es werden internationale Fahrpapiere benötigt, um ein Auto zu mieten.
Vor Ort: Die Fortbewegung vor Ort ist am einfachsten zu Fuss. Es gibt auch sehr preiswerte Busse, welche allerdings oftmals schwierig zu nehmen sind, weil man nicht weiss, welche Linie wohin fährt. Taxis sind eine preiswerte Alternative.