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Das Unabhängigkeitsmuseum
In Vlora wurde am 28. November 1912 die Unabhängigkeit Albaniens vom Osmanischen Reich ausgerufen, und das erste Museum des Landes, gegründet 1936 erinnert an dieses Ereignis. Das Museum befindet sich in dem Gebäude, in dem für kurze Zeit die Büros des ersten albanischen Premierministers Ismail Qemali untergebracht waren. Es ist in der Nähe des Meers am Ende des Boulevard Ismail Qemali gelegen. Die Unabhängigkeit Albaniens wurde nach Aufständen gegen die Ungerechtigkeiten des Osmanischen Reiches und den Mangel an kulturellen und religiösen Freiheiten erkämpft. Am Tag der Unabhängigkeit schwenkte Ismail Qemali die jetzige albanischen Flagge - einen Doppeladler auf rotem Hintergrund - vor der Versammlung von Vlora. Das Unabhängigkeitsmuseum bietet die Möglichkeit, Albaniens Geschichte der Besatzung, Freiheit und nationalen Identität anhand historischer Dokumente, Kunst, Flaggen, Schriftverkehr und Fotos nachzuvollziehen, die aus der Zeit der Renaissance bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs datieren. Viele der Räume wurden im gleichen Zustand erhalten wie während der Amtszeit Ismail Qemalis. Sein Stuhl, ein Regierungssiegel und ein Unabhängigkeitsgeschenk der Amerikaner gehören zu den ausgestellten historischen Schätzen. Der Eintritt ins Museum beträgt ca. 2 € und die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr und 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr von und 09.00 bis 12.00 und 17.00 bis 20.00 an Sonntagen.
Das Kloster Zvernec
Das malerische auf einer Insel gelegene Kloster aus dem dreizehnten Jahrhundert ist über eine lange Holzbrücke vom Dorf Zvernec, eine kurze Autofahrt nördlich von Vlora, zugänglich. Die Geäude aus Terrakotta-Fliesen im byzantinischen Stil sind der Jungfrau Maria gewidmet. Das friedliche Kloster ist von Pinien und dem Wasser der Lagune Narta umgeben, so dass es einer der ruhigsten und malerischsten Orte ist, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Im Kloster werden religiöse Kunstwerke aus dem sechzehnten Jahrhundert gezeigt. Am 15. August gibt es auf der Insel eine jährliche Feier zum Geburtstag der Heiligen Maria, und die Pilger kommen dafür zur zentralen Kirche der heiligen Maria. Die Insel ist auch die letzte Ruhestätte von Marigo Posio, der Frau, die heimlich unter der Nase der herrschenden Osmanen die ersten Klassen für Mädchen unterrichtete und den doppelköpfigen Adler auf die Flagge an der albanischen Unabhängigkeitserklärung nähte . Dies ist ein schöner Ort, um Hunderte von Zugvögeln und Wasservögeln zu beobachten, oder ein paar Stunden beim Fang von Brassen und Barschen zu verbringen. Manche Reisegruppen unternehmen Führungen durch das Kloster und die nahe gelegene Ortschaft Narta, wo Wein und Oliven angebaut werden und wo Sie einige der besten Weine Albanien genießens können.
Die Muradie-Moschee
Diese historische Moschee aus dem sechzehnten Jahrhundert wurde vermutlich von einem in Albanien geborenen osmanischen Architekten namens Mimar Sinani konzipiert. Sinani ist bekannt für seine zur Zeit von Suleyman dem Prächtigen erbauten Moscheen und Paläste und ist vor allem als Architekt der Istanbuler Süleymaniye-Moschee berühmt. Man nimmt an, das die Moschee während des Aufenthalts von Suleyman dem Prächtigen vor seinem Angriff auf Italien gebaut wurde. Die Muradie-Moschee hat die Jahrhunderte, die Nazi-Besatzung und das Sowjetregime überlebt und wurde während der kommunistischen Herrschaft zum Architektur-Museum umfunktioniert. Die Kalkstein-, Ziegel- und Marmor-Konstruktion wird durch drei Fensterreihen auf jeder ihrer Seiten beleuchtet und besitzt einen quadratischen Gebetsraum, ein hohes Minarett und ein Kuppeldach aus Stein. Es ist ein historisch wichtiges Gebäude, das den Einfluss der osmanischen Besetzung Albaniens auf die lokale Architektur zeigt. Man nimmt an, dass sie eine der ältesten Moscheen in Albanien ist und obwohl über die Jahre gelegentlich Renovierungen notwendig waren, ist sie in gutem Zustand. Die Moschee steht in einem historischen Viertel einen kurzen Spaziergang vom Grab des ersten albanischen Ministerpräsidenten, dem Unabhängigkeitsdenkmal am Flaggenplatz und dem Märtyrer-Friedhof entfernt, wo diejenigen, die bei der Befreiung Albaniens von den Nazis gestorben sind, gedacht wird.
Das Ethnographische Museum
Im Ethnographischen Museum erfahren Sie mehr über traditionelles Handwerk, Kleidung und das tägliche Leben der Albaner dieser Region. Es befindet sich in einem traditionellen Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert, einem der ältesten noch erhaltenen Gebäude Vloras. Über 300 Objekte vermitteln einen Eindruck der albanischen Kultur. Holzwerkzeuge, Holzarbeiten, Schnitzereien, Metallarbeiten, und gewebte Teppiche zeigen das Handwerk der Menschen vor Ort: Möbel aus dem neunzehnten Jahrhundert, Damenkostüme, Brautgaben und landwirtschaftliche Werkzeuge. Mit die wertvollsten Artefakte sind Hemd und Weste von Zihni Abaz Kanina, einem Politiker und Aktivisten, die an der Unabhängigkeitserklärung beteiligt war. Es gibt auch eine Sammlung aus dem Heimatverein Laberias, der im neunzehnten Jahrhundert trotz der Strikturen der osmanischen Herrschaft dieses Haus als Basis für seine Arbeit bei der Förderung der albanischen Kultur und Bildung verwendet hat. In dem Raum, der die traditionellen Fischerei- und Aalfangwerkzeuge sowie ein traditionell geschnitztes Fischerboot enthält, lernen Sie den wichtigsten Wirtschaftszweig der Region im Laufe der Jahrhunderte kennen. Ein Zimmer mit einer Olivenverarbeitungsanlage und ein Modell eines Bauernhauses geben Einblick in die landwirtschaftliche Lebensweise der Geschichte Vloras. Das Ethnographische Museum ist geöffnet Montag bis Samstag von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr; der Eintritt ist unter 1 €.
Die Burg Kanina
Besuchen Sie die auf dem Berg Shushica gelegene Burg für einen Blick über die malerische Bucht von Vlora. Ursprünglich im dritten Jahrhundert für den Prinzen von Kanina auf einer noch älteren Siedlung errichtet, wurde die Burg im folgenden Jahrhundert zur Festung aufgewertet. Der römische Kaiser des byzantinischen Reiches, Justinian I, ließ im fünften Jahrhundert einige Umbauten vornehmen, und später wurde die Burg zu einem strategischen Zentrum für die serbischen Besatzer während des vierzehnten Jahrhunderts. Die Venezianer und Türken kämpften ebenfalls um die Herrschaft über die Bergfestung, so dass sie mehrere historische Schichten sowohl der albanischen Kultur als auch der ihrer Besatzer darstellt. Es wird angenommen, dass im siebzehnten Jahrhundert der türkische Reisende und Chronist Evlia Celebi auf seinen Reisen durch das Osmanische Reich die Burg besucht hat. Schlendern Sie durch die Ruinen des Mauerwerks und erklettern Sie die Befestigungsmauern für einen unvergesslichen Sonnenuntergang. Es ist auch lohnend, einen Spaziergang durch das Dorf Kanina zu machen, um ein Gefühl für diesen historischen Ort zu bekommen, und den Panoramablick auf Berge und Meer zu genießen. Die Burg Kanina ist weniger als eine halbe Stunde Fahrt von Vlora entfernt, der Eintritt ist frei.
Die Halbinsel Karaburun
Höhlen und gesunkene Schiffe, steile Klippen und einsame Strände machen die lange Halbinsel zu einer Freude für abenteuerlustige Entdecker. Sie ist nur per Boot erreichbar und wird von einem Meeresschutzgebiet umgeben, so dass die Halbinsel eine unberührte Gegend von unglaublicher Schönheit geblieben ist. Die Höhlen dieses Gebiets sind ein Muss. Zehn Meter breit und fünfzehn Meter hoch ist Haxhi Ali, die größte Höhle Albaniens, perfekt, um mit dem Boot erforscht zu werden. Nehmen Sie sich auch die Zeit, die Tropfsteinhöhle von Duke Gjoni zu erkunden. Die Halbinsel ist ein beliebter Tauchplatz, vor allem zu den im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Schiffen und neueren Wracks, die der Meeresfauna einen Lebensraum bieten. Entdecken Sie die Bucht von Arusha und Gramates für ein Picknick am Strand und ein Bad im klaren, blauen Wasser.
Südliche Strände
Die Bucht von Vlora hat viele felsige Strände, aber weiter im Süden liegen auch einige sehr schöne Sandstrände. Der Strand von Dhermi liegt ca. eine Stunde südlich von Vlora, und ist der beste Ort, um auf einem Liegestuhl die mediterrane Sonne und die grüne Umgebung zu genießen. Schlendern Sie durch die Olivenhaine zum Strand von Drymades; dort gibt es Unterkünfte direkt am Strand, oder packen Sie ein Zelt und campen Sie direkt am Wasser. Nachtleben gibt es reichlich in Dhermi und Drymades mit vielen Restaurants und Strandbars, wo während der Hochsaison berühmte DJs auflegen. Der Strand von Jala ist der richtige Ort für eine Luxus-Unterkunft auf einem ins Meer ragenden Hügel.
Der Llogora-Nationalpark
Dieser Nationalpark in der Cika ist der perfekte Ort, um die Ruhe der Berge zu genießen, den Geschmack der lokalen Spezialität, gebratenes Lamm zu kosten, und die heimische Tierwelt zu beobachten. Der Berg ist größtenteils mit Kiefern bewaldet, und ist die Heimat wilder Rehe, vieler Vogelarten, und Wölfe. An klaren Tagen ist der Blick vom Llogora Pass über die Ionische See atemberaubend. Übernachten Sie in einer Berghütte, machen Sie einen Wanderausflug und erleben Sie einen fantastischen Flug mit einem Paraglider von Llogora zum Strand von Dhermi. Besuchen Sie die Flaggenkiefer, einen Baum, der durch den Wind so geformt worden ist, dass er dem Doppeladler der albanischen Flagge gleicht. Der Llogara-Park liegt etwa dreißig Kilometer (18 Meilen) südöstlich von Vlora.
Uji I Ftohte (Kaltwasser)
Das Hafengebiet in Vlora ist bekannt für seine Hotels, Bars, Restaurants und Nachtclubs. Es wird wegen der Mineralquellen in der Region "Kaltwasser" genannt. Entspannen Sie unter einem Sonnenschirm am Strand von Uji I Ftohte und genießen Sie ein Bad vor einer Nacht voller Parties mit bekannten lokalen und internationalen DJs. Da dieser Strand ein wenig weiter vom Hafen entfernt liegt, ist er einer der saubersten städtischen Strände, die Vlora zu bieten hat; die Sonnenliegen kosten weniger als 2 € pro Person. Speisen Sie im Freien mit Blick auf das Wasser, und probieren Sie auf jeden Fall die lokalen, fangfrischen italienisch beeinflussten Fischgerichte. Holzofen-Pizzen sind auch beliebte Gerichte.
Redakteur :
Marion Rouillot
