Points oder Interessen
Die Burg Elbasan
Der erste Ort, den Sie in der Stadt Elbasan besuchen sollten, ist die Burg aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde vom Sultan Mehmed II. errichtet und war aufgrund ihrer Lage und starken Befestigung von großer militärischer Bedeutung für das frühe Osmanische Reich. Geschichtsinteressierte werden wissen, dass die als Via Egnatia bekannte Römerstraße durch die Burg hindurch führt. Die Burg verfügte ursprünglich über die beeindruckende Zahl von 26 Türmen von jeweils 9 Metern Höhe, aber viele davon sind im Laufe der Zeit zerstört worden. Die südliche Mauer ist noch in einem relativ guten Zustand, ein Beleg für ihre gute Bauweise. Innerhalb der Mauern können Besucher viele alte Häuser, interessante Denkmäler, Straßen mit Kopfsteinpflaster, und ein Türkisches Bad aus den frühen 1800er Jahren entdecken. Wenn Sie auf der Suche nach einem Ort sind, wo man gut essen kann, werden Sie um das Schloss herum fündig werden. Schließlich sollten Sie auch dem in der Nähe stehenden Uhrenturm aus dem 17. Jahrhundert einen Besuch abstatten. Ein zweiter hölzerner Turm wurde in den 1860er Jahren gebaut, doch die letztendliche, eindrucksvolle Version dieses Turms, die heute noch zu sehen ist, entstand 1899 und ist komplett aus Stein, mit einer faszinierenden Inschrift am Eingang.
Die Kathedrale der Heiligen Maria
Wenn Sie sich für die religiöse Geschichte der Stadt Elbasan interessieren, versäumen Sie auf keinen Fall einen Besuch der Kathedrale der Heiligen Maria. Der Bau dieser wichtigen orthodoxen Kirche begann im Jahr 1483, aber ihre Fertigstellung zog sich viele Jahre hin. Aufgrund dieser Verzögerung wurde die Kirche erst im Jahr 1556 erstmals für Gottesdienste genutzt. Die Steine, aus denen die Kirche gebaut wurde, haben in der Mehrzahl Kreuzform, ein ungewöhnliches architektonisches Detail. Kirche und Kloster enthalten Fresken von Onufri, einem Künstler des 16. Jahrhunderts, dessen Werke von spät-byzantinischen und venezianischen Einflüssen zeugen. Sie wurden kürzlich restauriert. Die Kirche hat sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen kulturellen und religiösen Zentrum entwickelt und hat auch eine Bedeutung für die albanische Sprache, denn zahlreiche prominente albanische Linguisten wie der Übersetzer Konstandin Kristoforidhi und der Philologe Aleksandër Xhuvani haben hier gearbeitet. Das Gebäude beherbergte auch die erste albanische Schule in Elbasan, die im frühen 20. Jahrhundert gegründet wurde. 1963 wurde die Kirche zum Kulturdenkmal erhoben und die albanische Regierung stellte einen Teil der Mittel für die Restaurierung im Jahr 2008 zur Verfügung.
Das Sommer-Festival
Wenn Sie Elbasan im Frühjahr besuchen, sollten Sie sich das am 14. März stattfindende Sommer-Festival nicht entgehen lassen. Obwohl es erst im Jahr 2004 zum Feiertag erhoben wurde, hat dieses Fest eine lange Tradition bei der albanischen Bevölkerung. Man feiert an diesem Tag das Ende des Winters, die Wiedergeburt der Natur und die Verjüngung des Geistes Albaniens. Vor langer Zeit pilgerten die Menschen zu hohen Bergen, um dem Sonnengott nahe zu sein und für ein erfolgreiches neues Jahr zu beten. In der heutigen Zeit treffen sich die Leute in Elbasan für eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Spiele, Konzerte sowie Darbietungen von Zauberern, Straßenkünstlern und Akrobaten. Bei Familienfeiern wünschen die Menschen sich gegenseitig Glück und überreichen den Kindern kleine Geschenke. Sie feiern gemeinsam traditionelle Feste mit gebratenem Fleisch, Süßigkeiten, getrockneten Feigen, gekochten Eiern und vielen anderen Speisen. Besonders beliebt ist Ballakume, eine Gebäck aus Getreidemehl, Butter, Zucker und Eigelb, das im Holzofen gebacken wird. Während Elbasan das Zentrum der albanischen Feiern ist, finden auch in Tirana, der Hauptstadt, gewisse Veranstaltungen statt, wie der City-Marathon und eine Zirkus-Show mit Akrobaten und Musikern. Wenn Sie Elbasan zum richtigen Zeitpunkt des Jahres besuchen, ist dies ein Muss.
Das Ethnographische Museum
In der Nähe der Burg von Elbasan in der Innenstadt finden Sie in einem zweistöckigen Haus aus dem 18. Jahrhundert das Ethnographische Museum. Es wurde 1982 eröffnet und ist voll von unterhaltsamen und faszinierenden Ausstellungen, die Jung und Alt begeistern werden. Wer sich für Architektur interessiert, sollte auch dem Gebäude einige Zeit widmen. Es ist ein traditionelles Haus mit einem Balkon, der in einer aus der Osmanenzeit geläufigen Methode gebaut wurde. Im Museum sind über 900 interessante Objekte zu sehen, die dem Besucher ein Bild der lokalen Geschichte und Kultur vermitteln. Man lernt neben vielen anderen Dingen auch etwas über die vielen Dörfer des Bezirks Elbasan. Die Sammlungen beinhalten in diesem Zusammenhang auch Beispiele für die traditionelle Kleidung dieser Region. Dazu gibt es Informationen über lokale Muster und Materialien für Textilien. Des Weiteren wurde eine große Sammlung von Werkzeugen aus der gesamten Geschichte von Elbasan zusammengetragen, die der Bearbeitung von Leder, Holz und Eisen dienen. Ein Spaziergang durch die Räume wird Sie mit vielen Informationen über Elbasan und seine Geschichte, Kultur und Wirtschaft versorgen.
Der Nationalpark Shebenik-Jabllanice
Der Nationalpark Shebenik-Jabllanice befindet sich eine Stunde nordöstlich von Elbasan und umfasst die Bergketten Jablanica und Shebenik an der mazedonischen Grenze nördlich des Ohridsees. Der Park ist ein wichtiges Gebiet für den Schutz von Wildtieren, vor allem weil er die Heimat des eurasischen Luchses ist, einer seltenen Katzenart. Am Berg Shebenik gibt es einige Gletscherseen; der größte von ihnen ist der Rajca-See. Die andere Hälfte des Parks ist nach dem Berg Jabllanica benannt. Hier ist einer der wenigen Orte, an denen der stark gefährdete Balkanluchs noch vorkommt, eine in Mazedonien und Albanien lebende Unterart des Eurasischen Luchses und das nationale Symbol von Mazedonien. Das im Jahr 2008 zum Nationalpark erklärte Gebiet Shebenik-Jabllanice ist auch Heimat vieler anderer faszinierender Arten. Hier finden Sie Braunbären, graue Wölfe, Gemsen, Wildschweine, Otter, Bachforellen, Steinadler, Auerhuhn und Haselhuhn. Die vielen Wanderwege im Park bringen Sie zu seltenen Pflanzen wie der Albanischen Zistrose und dem Albanischen Stiefmütterchen, sowie zu den vielen Gletscherseen. Die Flüsse Qarrishte und Bushtrice fließen durch den Park und tragen zu seiner umfangreichen natürlichen Schönheit bei.
Der Ohridsee
Der Ohridsee liegt 70 km westlich von Elbasan und ist einer der tiefsten und ältesten Seen in Europa. Dieses einzigartige Ökosystem beheimatet über 200 endemische Arten. Es liegt direkt an der Grenze zwischen Mazedonien und Albanien und wurde 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der See ist 288 Meter tief und enthält zahlreiche faszinierende Spezies wie Phytoplankton, Barbengründlinge und weitere Karpfenfischarten sowie verschiedene Muscheln und Schwämme. Vogelfreunde werden die Feuchtgebiete zu schätzen wissen, die einen perfekten Lebensraum für Tausende von überwinternden Vögeln schaffen, darunter auch seltene Arten wie der Schwan, der gefleckte Adler und der Krauskopfpelikan.
Das Historische Nationalmuseum von Albanien
In der nur 40 Minuten Autofahrt von Elbasan entfernt liegenden Hauptstadt Tirana finden Sie das Historische Nationalmuseum, das größte Museum in Albanien, das 1981 eröffnet wurde. Das von dem Architekten Enver Faja entworfene Gebäude trägt über dem Eingang ein gigantisches Mosaik mit dem Titel "Die Albaner". Die Ausstellungen des Museums umfassen eine Vielzahl von Themen von der Antike, dem Mittelalter und der albanischen Nationalbewegung über Ikonographie, die albanische Kultur bis zum Antifaschismus und Albaniens Rolle im Zweiten Weltkrieg. Unter den interessantesten Objekten befinden sich Münzen aus Silber und Bronze, die aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert stammen. Adresse: Skanderbeg-Platz, Tirana
Der Nationalpark Dajti
Eine halbe Autostunde von Elbasan entfernt und ca. 14 km östlich von Tirana finden Sie den Nationalpark Dajti. Von seiner Ebene aus hat man eine hervorragende Aussicht auf Tirana, weshalb er auch Balkon von Tirana genannt wird. Der Nationalpark umfasst die Berge Dajti und Brari mit zahlreichen Wäldern. Wandern Sie durch den wunderschönen Park und genießen Sie die frische Luft und halten Sie dabei Ausschau nach interessanten Tierarten wie Wildschwein, Rotfuchs, Eurasischem Wolf, Europäischem Hasen, Braunbär und Wildkatze. Bei dem Spaziergang werden Sie auch Heidepflanzen und Myrte sehen. Am Berg Brari haben Sie die Möglichkeit, eine Schlucht, eine Höhle und eine alte osmanische Brücke zu entdecken.
Die Gerber-Brücke
Wenn Sie den 45 km langen Ausflug nach Tirana machen, setzen Sie auch die Gerber-Brücke auf Ihre Liste zu besuchender Orte. Es handelt sich dabei um eine aus dem 18. Jahrhundert stammende steinerne Fußbrücke. Sie war einst Teil der Shëngjergj-Straße, welche die Stadt mit den nahe gelegenen Bergen verband und den Transport von Vieh und anderen Erzeugnisse erlaubte. Ursprünglich überquerte die Brücke die Lana, die auch durch Tirana fließt, doch in den 1930er Jahren wurde der Fluss umgeleitet. Die Brücke wurde in den 1990ern als Fußgängerbrücke restauriert und gehört nun zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Redakteur :
Anne Chabot
